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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.05.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220509026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922050902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922050902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-09
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.05.1922
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Belgische Terrorisierung -er Bevölkerung von Aachen. lEt« > « r Drahtdertcht der „Dr«» » ,. Nachrichten"., Aachen, 8. Mai. Am vergangene« «»»nabend wnrde dt« Vevölkernn« Aachens dnrch eine« öffentlichen An» schlag der belgischen «efatznngSdehvrd- überrascht, der anf 1s lag« anf die Stunde« »wischen 10 Uhr abends und 1 Uhr »»rgen« einschneidende Stnschrrnrnnge« »er, fügt. S» wird für diese Stunden nicht «nr die Schließung Iffentlicher Lokale angeordnet, londern darüber hinaus «nter Znlastnng nur sehr «»«begrenzter Ausnahmen jeder Straßenverkehr »erb»ten. Nach r Uhr abends wnrde der Erlaß öffentlich angeschlagen nnd noch «« selbe« Lage, als« einige Stunde» später, trat er in «rast. In der Bevölkerung war nichts bekannt, was zu irgendwelchen Maßregelungen hätte Anlaß geben können. SS stellte sich aber dann heraus, daß die vesabungsbehörde zwei Vorkommnisse der vorangegangenen Woche zum Vorwand genommen hatte. Et» belgischer Adjutant, die Bezeichnung entspricht ungefähr dem früheren deutschen Ossizterstellvertreter. behauptete, tn der Nacht vom St. zum 25. Apr«l gegen 12 Uhr auf dem Albert» fteinweg von fttnf Unbekannten überfallen und verwundet worden zu sein. In dieser Lache ist trotz sorgfältigster Untersuchung alles geheimnisvoll geblieben. ES findet sich niemand, der von dem ganzen Vorfall etwas bemerkt hätte. Nach all dem zweifelt in Aachen niemand daran, datz der Adintant seine Mißhandlung wo anders her bezogen haben muß, als er anglbt. Ter zweite Vorfall spielte sich erst tn der Nacht vor dem Erlaß ab. In dieser Nacht wurde tn der Nähe verrufener Straßen rin belgischer Soldat schwer verletzt ausgesunüen, von dem inzwischen festaestellk wurde, daß er an jenem Abend vorher tn mehreren Fällen deutsche Personen, die ihn nicht provozierten, anrempelte. Nimmt man hinzu, daß ein sehr großer Teil Zwischenfülle, die sich hier ereigne», durch Streitigkeiten entstehen, an denen Weiber und Zuhälter beteiligt sind, so wird man auch von diesem Vorfall den Eindruck gewinnen, daß er der Annahme eines strafwürdigen Verschuldens -er deutschen Bevölkerung entgcgcnstcht. Man glaubt hier auch nicht, daß dl? Besatzn»gSverivalt»ng von sich ans zu besonderen Strafmaftnahmcn geschritten würe. Es scheint aber, daß sich innerhalb der belgischen Be völkerung seit der Ermordung des Leutnants Grass eine Nervosität entwickelt hat, die gemeingefährlich zu werden drvht. AuslanSsdeulschlum, Flaggensrage und Warenzeichen. Einem Bericht der deutschen Handelskammer in Val paraiso (Chiles entnehmen wir folgende, für die Stimmung und die Wünsche der überseeischen Deutschen bezeichnende Stellen: Leider Ist vielfach baS Gefühl für die Wichtigkeit der Nufrcchtcrhattuug engster Beziehungen zu den Ausländs deutschen in der Heimat nicht genügend verbreitet. Trotz der Vorstellungen seitens fast aller Ausländsdeutschen, har die Mehrheit der deutschen Negierung sich zur Wiederherstellung der Flagge schwarz-weiß-rot nicht entschließen können. Es genügt, daraus binznwelscn. daß die Ablehnung der nur im Interesse der deutschen weltwirtschaftlichen Be ziehungen von uns erhobenen Wünsche bereits mancherorts zur Trübung des Verhältnisses zwischen Nelchsvertretung und Auslandsdeutschlnm, sowie zur nachhaltigen Verminde rung der Sammeltätigkeit für die notleidenden Kreise der Heimat geführt hat. Der Kampf für schwarz-weiß- rot wird von den Ausländsdeutschen mit Zähigkeit nnd Energie bis zur Wicdcrein- sührung der alten Farben weltrrgefüyrt werden. JcdcS deutsche Fabrikat sollte als all gemeines deulschcs Warenzeichen, als Handels- uiid Fabrikmarke das Symbol deutscher Größe und deutschen Könnens, nämlich die schwarz-wetß-rvte Flagge m i t - c m B c r m c r k „D e n t s ch e A r b c I t" i in w c i ß e n Felde tragen. Vor dem Kriege hat England durch einen aus der Furcht diktierten Stempel „mmle in Oermsn^' große Propaganda sür deutsche Industrie-Erzeugnisse gemacht. Nach dem verlorenen Kriege ist der Zauber „malle in 6-e- manx" einer per wenigen Aktivposten, die Deutschland noch geblieben sind, und trotzdem gibt cS deutsche Fabrikanten nnd Händler, die deutsch: Fabrikate prahlerisch als englische, amerikanische oder sranzösiiche Waren anpreisen, anstatt sie mit dem Kennzeiclzcn deutscher Herkunft zu versehen, nämlich mit der schwarz - weiß-roten Flagge und mit den Worten „Deutsche Arbeit" im weißen Felde der Flagge. Freispruch in der Fluchtasfäre Boldk. Hamburg, 8. Mai. Zwei Wachtmeister und ein vureaugehilfe, die beschuldigt waren, durch Fahrlässigkeit die Flucht des seinerzeit vom Reichsgericht zn 1 Jahren Gefängnis ncrurtcilteu Oberleutnants z. S. Boldt aus dem UntcrsnchuiigsgcfängntS ermöglicht zn haben, wurden heute vom Landgericht freigesprochen. kW. T. B.i OerUiches und Sächsisches. Derlreler -er Rrichsreglerun, in Dresden. Auf Einladung der sächsischen Negierung trafen am Sonnabend aus Berlin dte Herren NetchSmtnister des Innern Dr. Koester» Ministerialdirektor Brecht sowie der württembergtsche Gesandte Hildenbrand und der sächsische Gesandte Dr. Gradnauer in Dresden ein. Ter hauptsächliche Zweck des Besuches war. den Herren die Be- deutung des Hygieuemuseums und dte Ateliers und Werkstätten sür dte Herstellung der Lehrmittel, Modelle und Präparate sowie dte Notwendigkeit eines dafür zu er richtenden Neubaues an Ort und Stelle vor Augen zu führen. Im Anschluß an einen Vortrag des Pros. Kühne über den ausgestellten Bauplan besichtigten dir Gäste gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten unter Führung des Ober bürgermeisters Bltther als Vorsitzende« des Vereins Hngicnrmnseum dte Werkstätten und den HcrstellungSprozcß der dort angrfcrtigte» Gegenstände. Hierbei wurde ebenso wie anläßlich eine- wetteren Besuches am Sonntag vor mittag von allen Beteiligten in erfreulicher Uederctn- stimmung erneut die Notwendigkeit der Errichtung eines würdigen Gebäude- nnd auch die Notwendigkeit der Be teiligung der Retchsregtcrung an der Aus führung des Plane» anerkannt. Von den wetteren Be sichtigungen, die dte Herren Vornahmen, verdient ein Be- such der Bildwtrkerei de- Prof. WiSliccnus und dcS Frl. Wanda Bibrowitz im Pillnitzer Schlosse besonders er wähnt zu werden, ebenso ein Besuch beS Grundstückes Park- straße 7, bas bekanntlich die sächsische Negierung für das neu zu errichtende Netchsver waltu ngsgericht zur Verfügung stellen wlrd. Wieder ela AmtShauptmann ohne verwaltungs- rechttlche Vorbildung. Wie mitgeteilt, hat das Gesamtministerium den Gtaat-Zminister a. D. Otto Kühn zum AmtShauptmann von Großenhain berufen. Damit rückt wieder rin Sozial demokrat tn die Stellung eines höheren Verwaltungs- beamten ein, dem dte gerade für diese Stellung notwendige fachliche Vorbildung fehlt. Wehl um etwaigen Etnwänden aus Bcamtenkretsen leichter begegnen zu können, hat das Gesamtmlnisterium gleichzeitig die AintShnuptmannschaft Bautzen mlt einem Vermaltungssuristen besetzt. Trotz dem bleibt die Berusnng Kühns außerordentlich bedenklich nnd beweist, wie gering bei der sozialistischen Negierung die sachmür^pischc Seite eines solchen Amtes ctngeschützt wird. Otto Kühn ist am 8». April 187t tn Nochlitz geboren und von Berns Ztgarrenarbetter. Im Jahre 1907 trat er In das Dresdner «tadtverordnetenkollegium ein und ge hörte bald zu den tonangebenden Männern in der Fraktion der Mehrhettssozialdcmokratie. Auch bet der Revolution 1918 war er einer der führenden Männer und wurde dem damaligen Polizeipräsidenten beiaegebcn. Der Wechsel i» der Amtöhanptmannschaft Bautzen hängt zusammen mit den angeblichen Unstimmigkeiten in der BezirkSkassc der Amtshauptmannschast Bautzen, die der Minister Llpinskt dem bisherigen Amtshauptmann Hempel zur Last legt, obwohl unseres Wissens keineswegs feststeht, ob ihn hierbei der geringste Borwurf trifft. AmtShaupt- mann Hempel ist vom 15. Mai ab als Oberregierungsrat der KrciShailpimannschafl Leipzig zugeieilt worden. Der zum AmtShauptmann von Bautzen ernannte NegierungS- rat Dr. Junginann ist schon seit einer Reihe von Jahren an der Amishauvtmannschaft Borna beschäftigt. Er ist der Sohn des Leipziger Geheimrats Junginann, des einstigen Rektors der Thomasschule. Die Verkeilung der Polizellasken. Der Ministerpräsident hat dem Landtage den Entwurf zu einem Gesetze zur Ergänzung des Gesetzes über Acnde- rungen im Polizeiwesen vom 27. Juni 1921 zugehen zu lassen. Die hauptsächlichsten Bestimmungen lauten wie folgt: Die Gemeinden mit staatlicher Sicherheitspolizei haben für jedes Rechnungsjahr drei Fünftel des Auf wandes, der dem Staate durch die staatliche Sicherheits polizei im Lande erwächst, als Beitrag an den Staat zu entrichten. Dieser Beitraa wird auf sie nach der Bevölke» rungSzahl verteilt. Dte Gemeinden dürfen ihre Poltzei- beamicnstcllcn gegenüber der In dem GemeindebanShalt- plan sür das Rechnungsjahr 1921 eingestellten Zahl nur mit staatlicher Genehmigung vermehren oder vermindern. Gemeinden, die sich neu bilden oder mit anderen Gemeinden vereinigen, bedürfen zur Festsetzung der Zahl ihrer Volizei- bamtenstcllen der staatlichen Genehmigung. Soweit nicht gewisse Stellen des PolizcidtensieS durch reichSrcchtliche Siegelung bestimmten Arten von Anwärtern Vorbehalten sind oder nock werden, dürfen die Gemeinden di« Stellen des Polizctdienstes künftig nur mit Beamten der säch- fischen Landespolizei besetzen, die für den Polizei- lichen Einzcldlenst ausreichend vorgebild-'t sind und dirS durch eine staatliche Bescheinigung Nachweisen. — Ta Dresden gegenivärtta die einzige Gemeinde Sachsens mit staatlicher Polizei ist, erfaßt der Lastenansgleich zu nächst nur Dresden. Sächsischer Landgemelndeverband. Fm Palmcngarten fand gestern, Montag, die Jahres versammlung des Sächsische» L a u d g e m e t n de- Verbundes statt, die von Äammerrat Kleinhempel, Gemctiidkvorstaiid tu Wiila», geleitet wurde. Ten Verhand lungen wohnten u. a. bet: Ministerialrat Dr. Streit und der Geschäftsführer des GemcindetageS Dr. Naumann. Aus dem Jahresberichte des Vorsitzenden ging hervor, daß der Mitgliederbestand seit der letzten Versamm lung. dem ll. Oktober, von 215 auf etwa 119 gewachsen ist. Diese Gemeinden umfassen etwa eine Million Einwohner. Eine große Anzahl kleiner Gemeinden steht dem Verbände noch fern. Ter Umfang der Geschäfte ist fortdauernd ge stiegen und die Mitglieder haben ei» reges Interesse an dem Verband bekundet. Vielfach ist der Verband von der Ne gierung zur Erstattung von Gutachten herangezogen wor den. Tie Reichs steuern haben dem Verband reichlich Anlaß zu Vorstellungen gegeben. Das Mnanzelen» -er «emelnden» besonders der kleinen, ist außerordentlich grosp Einstimmig wurde hierzu folgende Entschließung gefaßt: „Wie alle deutschen Gemeinden, so leiden auch die Ge meinden und insbesondere die Landgemeinden Sachsens unter einer gräßlichen Finanznot. Tie Gemeinden haben den Anforderungen und Stürmen der Kriegszctt standgehalten. Sie konnten früher die dringendsten Be- dürfntsse durch erhöhte Steuern decken. Auch nach der Kriegszctt strengten sie sich an, mit noch höheren Steuern die ihnen obliegenden Ausgaben zu erfüllen. Die Gemeinde- Vertreter und Gemeindeverwaltungen waren sich bewußt, daß die Gemeinden als Grundpfeiler des Staates und des Reiche- nicht versagen dursten und kamen allen Anforderun gen tn treuester Pflichterfüllung nach. Das wurde ihnen aber in den letzten Jahren durch die neue Lieichssteue r- gesetzgcbung unmöglich gemacht. Den Gemeinde» sind fortgesetzt neue Aufgaben zugewicien worden, so z. B. dte Srwerbslosenfürsorgc, die Beseitigung der Woh nungsnot. die Unterstützung der Sozial- und Kleinrentner und ähnliche nicht von der Hand zu weilende Aufgaben, die bedeutende Mittel erfordern. Da aber den Gemeinden das Steuer reckt nahezu genommen ist, und ihnen keine Möglichkeit mehr bleibt, dir erforderlichen Summen durch die den Gemeinden gelassenen kleinen Steuern zu decken, und da auch die Verschuldung der Gemein- ben immer mehr zugenommen hat und neue Dar lehen nicht mehr beschosst werden können, so sind die Ge meinden am Ende ihrer Leistungsfähigkeit. Die seitherigen Ucberwetsungen von Anteilen aus der Rcichsetnkommenstener sind gegenüber dem hohen Bedarf vollständig unzureichend. Anteile aus der KörperschaftSsteucr waren Überhaupt noch nicht zu erlangen. Seit Anfang März 1922 sind in Sachsen keine Anteile aus der NetchSeinkommensteucr mehr verteilt worden. Die Ge meinden, und insbesondere die kleinen Gemeinden, stehen am Abgrunde threr Ftnanzwirtschaft und können nicht mehr zahlen. Alles Bitten um höhere Zu weisungen und Bewilligung größerer Anteile aus der NeichSelnkvmmenstener war bisher ohne Erfolg. Wen» auch die Erhöhung deS Anteiles der Neichscinkommensteuer für das Land und die Gemeinden von zwei Dritteln auf drei Viertel in Aussicht steht, so nützt eine solche Zusage nichts, wenn nicht bald höhere Zuweisungen erfolgen. Keine Ge meinde hat bis jetzt ein Drittel von der NeirhSeinkommen- stener für 1920 erhalten, obwohl die NcichSeinkommensteuern für die Nechungsjahre 1920 und 1921 nahezu voll an das Reich abgeliesert sind. Alle Versuche, durch neue Steuern der Gemeinden der Ftnanznot zu steuern, scheiterten bis lang an dem Widerspruch der Neichssteuerverwaltung gegen die verschiedenartigsten Gemeindesteuern. Der Sächsische, Landgemetndeverband weist anf dieses Finanzelcnd nach. ^ drückltchst hin und richtet hiermit an das Nclchsfinanzmini- ! sterium nnd die sächsische Negierung den Hilferuf und die dringende Bitte um sofortige und bedeutend! höhere Zuwendungen von Anteilen aus der NeichS- cinkomincnstelrer, der KvrperschaftS- und der Umsatzsteuer. Wird dieser Bitte nicht schnellstens entsprochen, bann sind die sächsische: Gemeinden nicht mehr tn der Lage, ihre Aus-! gaben zu erfüllen, und sie werden durch dte Schuld -eS Reiches in den Abgrund gestürzt." ! Den Hauptberatungsgegenstand bildete -er Entwurf einer Gemein-eor-nung» zu der vom Vorstände der Versammlung einige Ab änderungsvorschläge unterbreitet wurden, lieber diese Vor schläge entwickelte sich eine ausgedehnte Aussprache, die sich besonders darauf erstreckte, ob dein Bürgermeister der Vor sitz in der Gemcindeverordnetenveriannnlung zu übertragen ist. Wetter wurde besprochen die Bildung von Gesamt gemeinden und die Kommunalisierung der Amtshanpt.nann- schaften. Tie Beschlüsse, die schließlich gefaßt wurden, laute» im wesentlichen wie folgt: Ter Sächsische Landgemetndeverband beantragt zu der Gcmelndeordnung: 1. Den Gemeinden dürfen nur dann neue „übertragene Geschäfte" zngcwiesen werden, wenn sie hierfür cirsreicheude Entschädigung erhalten 181, Absatz 1). s «I 6t L Kunst und Msssenschgst. -s- Dresdner Theater - Spielplan sür heute. Opern- Han?: „Madame Buttersln" s^8j. Schauspielhaus: „Das Kälbchen von Hcilbronn" l7>. Neu st ä vier Schau, spiel Haus: „Ter Schutzmann" s^-8>. Residenz- Theater: „Ter Tanz ins Glück" l'-Wj. Central- Thealer: „Der heilig« AmbrosinS" 1- Veranstaltnugen. Heute, Dienstag, Uhr. tm Gewerbe- hauS: Konzert des Ptiilharmoiittchen Orchesters. ES dirigiert Kammersänger Richard Tauber. Solist ist Kammersänger Tino P a t t i e r a. -s* Uebcr dir Mai-Festspiele am Stadiihcater zn Planen iDtrektton: Tr. Viktor S ck c r t> wird uns aus Planen geschrieben: Die Mat-Festspiele, veranstaltet zum Zwecke einer möglichst vollendeten Wiedergabe anS- gewähltcr Opern und Schauspiele, unter Heranziehung her vorragender Dirigenten und allererster gesanglicher und darstellerischer Kräfte, bedeutete eine Neuheit tm Kunstlcben der alten Industriestadt Plauen und ein nicht geringes Wagnis tn finanzieller wie künstlerischer Hinsicht. Die großzügigen Pläne Dr. Sckertö dürfen jedoch bereits jetzt al» gelungen bezeichnet werden, zum mindesten war „Figaros Hochzeit" als erste Vorstellung am Sonn» abend unter der zielsicheren Leitung von Kapellmeister Hermann K u tz s ch b a ch - Dresden ein unbestrittener Erfolg. Dte stimmlich glänzend disponierten Gäste: Desi- der Za dor-Berlin lFtgaroj, Kammersänger Fritz F e i n h a l S - München (Almavivaj. sowie die Kammer sängerinnen Elisabeth N e t h b e r g-Dresden sGräfinj» B o s e t t t - München jSusanne», sowie Angela Kol- ntak-DreSden lEhernbiini boten tm Verein mit dem Plauener Ensemble ein abgerundetes Ganzes von über wältigender Wirkung, der sich kein Besucher des vollbesetzten Hause» zu entziehen vermochte. Der Beifall war nach jedem Aktschluß ehrlich und laugauhaltend. ganz besonders nach dem letzten Fallen dcS Vorhangs. — Am Sonntag abend kam Verdi mit seinem „Maskenball" zn Worte. Pro- fessor Heinrich Lader- Gera dirigierte meisterlich und hielt mit fester Hand die einheimischen und auswärtige» Kräste zusammen. DaS Hau» zeigte trotz der verhältnismäßig hohen Preise keine Lücken. Die Gäste Kammersängerin Gabriele Englerth-München sAmeltai, Kammersänge rin B o se t t t-München lOSkar), Frl. Schulz-Dorn- bn rg-Hannover Mlrtka) und die Kammersänger Robert Burg-Dresden IRenee) und Wolf.München al» Richard vcrhalfeu dem Werke -um durchschlagende« Er- folge, — Mit diesen beide« Proben hat da» Plauener Gtabt- theater vollwichtige« Beweis kür sei« hohe» künstlerische» Streben und seine Leistungsfähigkeit erbracht. — Mit „Tristan und Isolde" am Dtenötag endet die Reihe der Opernaussührungen, denen Ende Mat drei Schauspiel- anfsührungen: „Maria Stuart". „GygeS und sein Ring" und „Faust", 1. Teil, in gleich glanzvoller Besetzung folgen werden. Sab. ** Orgelkonzert in Chcmnist. Der Hamburger Orgel- meister Alfred Sittard, von seinem Wirken an der Dresdner Krenzkirche noch in guter Erinnerung stehend, gab in Chemnitz «in Konzert, in welchem er Werke von Bach, Reger und Liszt zu stärkstem Eindruck brachte. Seine Musikalität, die ihm ein Nachgestatten frei aus dem Ekdücht- nisse gestattet, wie sein tünsilerisil^s Empfinden und seine überlegene Technik fanden gleichmäßig höchst« Bewunderung. s Vo« der Leipziger Universität. Der a. o. Professor der kttrssiichcn Philologie an der Universität Leipzig, Dr. Martini, wurde zum ordentlichen Proscssor der klassischen Philologie an der deutschen Universität in Prag ernannt. 1' Hohe Bildcrpreise. Aus der Versteigerung der Samm lung Tr. Julius Hofmann bei Boerner in Leipzig wurde iür eine „Kreuztragung", den ältesten auf uns gekommenen Holzschnitt eines anonymen Meister» deS 11. Jahrhunderts, der ScnsationSoreiS von 92N000 Mark erzielt; Käufer ist Strvehl in Genß -s El» neues Klaoier-Lchrwerk. Die vo« Dresdner Musikpädagogen mit Vorliebe benützte Klavierschule von Zweigle - Walz ist im Verlag Albert Auer zu Stuttgart tn neuer Anklage erschienen, und zwar in An betracht der heutigen Verhältnisse zu recht wohlfeilem Preise. Das vom Verband Deutscher Mustklchrer und -Lehrerinnen preisgekrönte Werk behauptet nach wie vor seinen Wert als ausgezeichnetes Lehrmittel für den angehenden Pianisten und vor allem sür den angehenden Musiker. Denn daß neben gewissenhafter Schulung der Technik, insbesondere höchst geschickt gewählten Tonleiterstudicn, von Anfang an auch aus das musikalische Empfinden eingcwirkt wird, ist einer der ganz besonderen Vorzüge dieser Schule. Vor allem die sorgsame Berücksichtigung der Phrasierung, die im Anschluß an die neuesten Forschungen auf diesem Gebiete gleichsam spielend den Schüler zur rlchiigen Betonung führt, erfreut den das Werk prüfend dnrchblätternben Musiker. Wer in diesen Wochen beginnenden Lernen» auch dem Klavierspiel einen Novizen zuzuführen hat, sollte sich jedenfalls dte Zwetgle-Walz-Tchule einmal vorlege« lasten. K. 8. f Dt« Mnsikalie« werde» «och teurer. Dte deutschen Mustkaltenverleger haben etn« neue Preiserhöhung ctntretcn lasten, und -war in Form eines Leuerungöaufschlage» auf die Grundpreise von etwa SM v. H. für vrchestersache« und 500 bis 600 und 900 v. H. für ander« Mllsikalien. b Briese «o» Heinrich Schütt- In der „Deutschen M» l t k b ü ch e r e i" sGustav Boss«, Verlag, Siege,iSburgi sollen dte Briefe und Schrille» von Heinrich Schütz, dem größten deutschen Tonseher des 17. Jahrhunderts, berauSgegeben werden. Um der Vollständigkeit so nahe wie möglich zu kommen, wird an alle Be sitzer von in Frage kommende» Handschriften die Bitte gerichtet, sich mlt dem Herausgeber Dr. Erich H. Müller lDresde», Wasa- ftratze 11> ins Benehmen zu setzen. f Dresdner «ünstler answSrtS. Mit eigenen Orchester- nnd Shorkrästen wurde zu O b e r l « u t e n ö d o r I bei Teplitz-Lchöna« das Oratorium „P a u l u S" von MciidclSsolm z» eindrucksvoller Ausführung gebracht unter Leitung des In Dresden noch unver gessene» Kapellmeisters OSkar Hteke. Die Svpranpartie sang Erna Flebiger-Petster vo» der Dresdner Staatsoper. — Bet einer mehrmaligen Ausführung der Nrucbschcn «Glocke" durch den Lehrergssangverein Meitze» und hei der Ausführung der „Schöpfung" in der Kirche zu Nadebeul fand die Dresdner Sopranistin Marie Tviemc viel Anerkennung. ch Ei« Philosophenhcim in Erlange». Di« Kant- Gesellschaft erhielt von einem bayrischen Industrielle» ein grobes, schön eingerichtetes Gebäude tn Erlangen ge schenkt. Die Gesellschaft will darin ein Philosophcnheim und eine Zentralstelle für Philosophie in Deutschland errichten. Professor Vaihinaer HHallei, der Gründer der Kant-Gesell schaft. vollzieht Mitte Juni die Einweihung des HauseS. ch Päpstliche Stiftung sür daS Kölner Philosophisch« Institut. Der Papst sandte zur Errichtung deö von dem deutschen Episkopat in Köln geplanten Philosophische» Institut-, daS besonders die scholastische Philosophie pflegen soll. 200 000 Lire lttber 8 Millionen Marl,. ch* Der Chor der Sixtinischen Kapelle In Nom steht tm Begriff, sich nach London zu begeben, um dort in der Albert Hall zwei Konzerte zu veranstalten. Es ist das erste Mal. daß die Sänger der HauSkapelle des Papstes da» Weichbild des Vatikans verlasse». Die Verhandlungen wegen der Londoner Konzerlreise reichen bis zum Jahre 1920 zurück, aber erst jetzt wurde die Erlaubnis sür die Konzertreise erteilt. ch Eröffnung der internationalen Buchmesse ln Floren». In Gegenwart deS Herzogs von Genua, deö Italienischen UnterrichtömInisterS, deS UntcrstaatSsekretärs für die schönen Künste, zahlreicher Behörden und Vertretern der beteiligten Staaten fand in Florenz dte Eröffnung der tnlev- nationalen Buchmesse statt. ch Der antarktische Koniineut erreicht? Die „Daily Mail" t ein Funkcntclegramm vom Kommandanten Frank ill erhalten, dem Kommandanten des Schisse» „Quest*. daS früher von Dhackleton befehligt worben war. In diese« Telegramm wird erklärt, daß die Expedition an Land ge stoßen ist, und daß eS sich wahrscheinlich um den ant arktischen Kontinent bandelt, der dis fetzt vo» «jemand de« treten wurde.
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