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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220603024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922060302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922060302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-06
- Tag1922-06-03
- Monat1922-06
- Jahr1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1922
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Die Pachlschuhor-nung im Reichs- wirischaftsral. EDradtmrklinna „ n l r e i Brr > tner T ch r l s t l r t t « n z > Berlin, 2. Juni. Der vvrläüfige Rctchswirtschastsrat fetzte die Beratung des GeleyentivurseS zur Berlänge, rung der Pgchtichutzvrdnuna fort und nahm nach längerer Aussprache eine Reihe vvn Abünderungsanlräge» an. Der soziale Pächterschutz soll aus Grundstücke bi» zur Grütze von 100 l>» ausgedehnt werben. Ten obersten LandeSbehördcn wäre icdvch auheim-uneben, diese Grützen- grenze hinauf- oder kerabzusetze». Massgebend dafür ist der Umfang etner selbständigen Ackrrnahrung. Kündigung der Pachtverträge durch die Verpächter soll »ur aus autzer- vrbrntltch wichtigen Gründen möglich sein, Außerdem ist die Zustimmung des PachteiniguugsgmtcS dazu notivendig. Bei Renverpachtungen soll die Geldentwertung nicht als Grundlage für eine bestimmte Ausgleichung der Pachlpreise genommen werden. Die Bestimmungen über Pachtzins- auSgleichung sollen auch aus Jagden und Fischerei, und Tetchuutznng ausgedehnt werden. Angenommen wurde ferner ein Antrag, nach dem die Pachtschutzordnung auch ans Grundstücke, die an Industrie, Bergbau und dergleichen zur Nutzung übergeben sind, sinngemäss Anwendung findet. Mit diesen Abänderungen wurde dann dem Ansschussbcricht brr Pachtichutzordnung -»gestimmt. Das Hausgehilsengesetz und der Gesetzentwurf über Mieterschutz und Mietctni- gungsämter wurden auSgrsctzt, ebenso der Gesetzentwurf über die ZwangSanleihe. da der Berichterstatter nicht an wesend war. Das Haus vertagte sich daraus auf un» bestimmte Zeit. Abschluß -es Arbeilsnachweisgesehes im Ausschuß. llVrabtMtlbungunsrcrBcrltncrSchriftleitung.s Berlin, 2. Juni. Ter sozialpolitische Ausschutz des Reichs tag» beendete diese Woche die zweite Lesung des Arbeiis- nachweisgcsetzcS, nachdem ungefähr 50 Sitzungen im Aus schuß und Unterausschutz staltgesundcn hatten. Rach den Beschlüssen sollen die Landcöbelivrdeu das Recht erhalten, Arbeitgeber zur Meldung ihrer offenen Stellen au den zuständigen A r b r i c s u a ch m e i ö zu ver pflichten. Die landwinschnfrlichen Kleinbetriebe mit weniger als fünf Arbeitnehmern bleibe» vor dieser Melde pflicht für jeden Fall ausgeschlossen. Die Kvsteiisrage soll fo geregelt werden, datz zwei Drittel der notwendigen Kosten vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgebracht werben. DaS letzte Drittel tragen die Errichtnngsgemein- de» bzw. die Länder. Hinsichtlich der gewerbs mäßigen Vermittlung wurde ein Antrag der BolkSpartci und der Demokraten angenommen, wonach die gegenwärtigen Konzessionöinhaber olstcrbcn sollen. Reu- konzrssionen sollen nicht mehr erteilt werden. Ter Zeit punkt LrS Inkrafttretens de» Gesetze» wird dem Beschlutz de» Plenum» Vorbehalten. Rückgang -er Arbeilslosigkeil im April. Berlin, 2. Juni Nach den Im „NeichSarbeitSblatt" vcr die Arbeitslosigkeit. öffentlichtrn Feststellungen ist die schon im Monat März sehr niedrig war, im April weiter »urückgegangcn. Während cS am 1. April tm ganzen noch NN 502 Vollerwerbslose gab, die aus den Mitteln der ErwerbSloscnfürsvrge unterstützt wurden, war am I. Mai die Unterstntzungszahl der Vollerwerbslosen ans 60 017 gesunken. Die Andrangszisfcr der Arbeitsnachweise Ist bet gleichmätzigem Rückgang der Stellenangebote und der Stellengesuche mit tl3 Gesuchen aus je 100 An gebote die gleiche wie im vorauSgegangenrn Monat. Die ArbeitSloscnzUfer der Arbeitersachverbände hat sich von II Proz. tm März auf 0,0 Proz. im April vermindert. Ter Rückgang erstreckt sich beinahe auf alle Berufsgruppen. Am stärksten tritt er bet den Bauarbeitern hervor. Präsident «nd Ftanzler auf Urlaub. Berlin, 2. Juni. Der Reichspräsident begibt sich in der «ächsten Woche zu einem etwa dreiwöchentlichen Urlaub nach Freudenstabt, von wo aus er die Münchener Gewerbeschau am 12. oder 18. Jul>i besuchen wird. Der Reichskanzler tritt beute oder morgen seinen Dtensturlaub an. Gr begibt sich «ach Frriburg und später nach Stuttgart. Verschiebung der deutsch-rumänischen Finanz- Konferenz. Bukarest, 2. Juni. Wie „Adverul" meldet, wird die deutsch-rumänische Finanzkonferenz, die in Bukarest zusammentreten sollte, infolge der Abwesenheit deö FinanzmintsterS Rratianu zunächst bt» zum 8. d. M. v e r - schoben. Aus dem Programm der Konferenz stehen dte folgenden drei Fragen: 1. Das rumänische Golddepot bei der RetchSbank. 2. Die Ausgabe von Papiergeld durch die deutsche Armee während der Besetzung Rumäniens, die Er stattung de» Gegenwertes durch Deutschland und dte Modali- täte« der Erstattung. 8. Dte Frage der segucstrtcrten deut- fchen Güter. lW. T. B.s OerMches un- Sächsisches. Juristen und Ttationalükonomen in Handel und Industrie. / Die Akademische A u S k u n f t s st e l l e der U n t- versttät Leipzig hat Anfang 1022 an eine grvhe An zahl der bedeutendsten sächsische» Handels- und Industrie- firmen eine Umfrage gerichtet zwecks Feststellung der An stellung« Möglichkeiten der Juristen und R a t i o n a l ö k o n v m e n in Handel und Industrie. Diese Erhebung ist noch nicht endgültig abgeschlossen, doch lasten sich aus der Fülle des vorliegenden Materials folgende Feststellungen machen: Die Zahl der ln Handel und Industrie aiigestellicn Nationalökonvmen und Juristen ist bet weiten» nicht so grotz. wie im allgemeinen angenommen wird Selbst Firmen grötztcn Stils sind bisher vielfach noch nicht zur Anstellung von Akademikern dieser Gruppen gesthritten. Als Grund hierfür wirb von vielen Unternehmern an gegeben. datz es autzerordentltch schwer fei, Akademiker zu finden, die die Kenntnisse und Eigenschaften des National- vkonomen und Juristen mit denen des Kaufmanns in einer Person vereinigen. Die größte Zahl der befragten Firmen gibt ihr Gut achten dahin ab, datz der Nur-Nativnalökonom und der Rur-Jurist eine geringe Eignung für de» Beruf des Kauf manns besitze» Diese nur theoretisch wissenschaftlich vor- gebildelen Akademiker werden l» den meisten Fällen daraus angewiesen sein, sich ans eine thevretisch-wistenschastliche Tätigkeit zu beschränken, wodurch ihnen das Ausrttcken in leitende kaukmännische Stellen erschwert, oft sogar versagt sein dürste. Sowohl für Rativnalökoinmcn als auch für Juristen ist die praktische Ausbildung in einem kaufmännischen Betriebe durchaus notwendig. Ob diese nun an einer Bank, einer Handels oder Jndustrie- firma vollzogen wird, hängt ganz davon ab, ob der Be werber später >» dem einen oder anderen Wirtschastszweige berufstätig sei» will lieber den Zeitpunkt des Beginns de? praktischen Ausbildung sind verschiedene Meinungen gcäntzert wurden, doch ist die überwiegende Mehrzahl.der Firmen für eine praktische Ausbildung unmittelbar im An- fchlutz an die Reifeprüfung. I» bezug ans die Einrichtung ihres Studiums ist den Nationalökonomen und Juristen, die in Handel und In dustrie angestellt werden wollen, unbedingt zu empfehlen, datz sie sich mit dem Bürgerliche» Gesei buch, dem Handels gesetzbuch, mit Arbeitsrecht, Steuerrecht und den Grnnd- zügcn der Privatwirtsämstslehre vertrant macken. Ein Be legen von Vorlesungen an der Handelshochschule oder ein volles Handclshochschulstudium neben dem Studium an der Universität ist dringend zu raten. Alle Nationalökvnomcn und Juristen werden zweck mässig ihr Studium durch Nbtegcn des Doktor-Examens abschlietzen, obwohl manche Firmen bet der Anstellung kein Abschlntzexamen zur Bedingung machen, sondern mehr die Persönlichkeit des Bewerbers in Berücksichtigung ziehen. Die Akademische Anskunstsstclle empfiehlt als Abschluß der juristischen und volkswirtschaftlichen Studien die Rescren- darprüfung und die Dr. rer. pol.-Promotion. Bisher wurden Fragebogen an 882 Firmen aclnndt. Bon dielen baden 58 v. H. geantwortet Nur 27 v. H. dieser Firme» beschäftigen Akademiker dieser Gruppen oder be absichtigen. solche ln nächster Zeit etnznstrllcn. Und zwar benötigt die Mehrzahl dieser Firmen lzwci Drittels Akade miker mit juristischer Vorbildung. — Die Wahl des neuen Stadtvcrordnetenvorstehers findet nunmehr am lö. Juni statt. — Stadtbanrat Wols, Hannover, der bekanntlich znm Stadtbanrat von Dresden gewählt worden war, aber hin sichtlich seiner Gehaltsrcgnlicrung Forderungen gestellt hatte, auf die der Rat nicht eingchen zu können glaubte, kommt nun doch noch nach Dresden Erneute Unterhandlungen haben zur Beseitigung der Schwierig keiten geführt. Der neue Stadtbaurat wird sein Ami am 1. Juli antreten. — Eine Anfsordernng zur Abgabe einer Gcwerbeftener- Erklärnng für das Rechnungsjahr 1022 veröffentlichen die Finanzämter Dresden-A.-West. Dresden-A.-Ost und DreSden-Ncustadt im Anzeigenteile der vorliegenden Nummer. — Die Stadlbibllothek nnd das Ratöarchiv (NeneS Rat haus. Zimmer >61j sind für die Dauer der „Roland"-Aus stellung für den öffentlichen Verkehr geschlossen vom «. bis 10. Juni d. I. — Im Sächfischen Automobil Clus veranstalteten Frau Prvfessor Wawrztniok und Hofrar Peters für das Gustav-Heim in Nicdcrpvnritz lVerwalter General leutnant von Ullrichs bei einer Wvhltätigkeitsveraiisialtnng eine Sammlung, die den stattlichen Betrag von 7000 Mk. er brachte. Die Automobilisten gaben nickt nur um des guten Zweckes des Heims willens freudig, sondern auch um zu ihrem Teile die beim AutomobUsahren trotz der grösste» Rücksichtnahme unvermeidlich.» Belästigungen deS nn mittelbar an der Landstraße gelegenen Heims gutzumarben. — Postmertzeichenverkans aus dem Hanptbahnhof Dresden. Die Handelskammer war bei de, Lberpvsldirek- ttvn Dresden wegen der Ermöglichung des Vrrkauss vvn Postwertzeichen im Hauptbahnhos Dresden vorstellig ge worden, da das Fehlen eines solchen Verkaufs vvn dem reisenden Publikum, sowie vv» Handel und Industrie sehr nachteilig empfunden wird. Dir Oberposidlrektion will daraufhin zunächst versuchsweise de» Verkauf von Post wertzeichen in kleinen Menge» an Reisende bei der Tele- grammanimhme ans dem Hauptbahnhos ein richten. — Rotrr-Ureuz-Tag. In der zweiten Jnliwvchr wird ein allgemeiner Rot-Kreuz Tag in ganz Sachsen stgttsinden Der erwartete Reingewinn ioll dem sächsischen Roten Kreuz, dessen segensreiche Tätigkeit wahrend der Dauer des Welt krieges noch in aller Erinnerung ist. die Erfüllung seiner umfangreichen und bedeutsamen Fricdensausgabcn ermög lichen helfen. — Psingstsingen. Die Sänaerschaft des Vereins „Ehr lich" veranstaltet auch in diesem Jahre ihr Psingstsingc» mit dem Bläserguartett rwm Kaufmann-Orchester unter Leitung deö Kantors W. Eckardt am 1. Feiertag, früh >0/- Uhr, in der Torwirtschaft a,, der Lennk-str — Der Mäniiergesang- verein „Teutonia" vereinigt feine Mitglieder zum Psingst singen am 1. Feiertag, früh Z47 Uhr. im Schanzenpark. Aus gang Retchenbachstr. — Ter Mannergesangverein ..Lieder kranz". Post- und Telegr.-Beamte zn Dresden, singt, wie alljährlich, am 2. Pfingstseiertag. früh 8 Uhr. in der Dresdner Heide, und zwar am Wetiin Obelisk lKönig- Albcrt-Trnkmal am Fuße des Wolfshügcls — Ter Männergesangverci» Liedertafel Dresden- Coschütz veranstaltcl am l. Feiertag früh 7 Uhr an der historischen Heidenschanze in Dresden Coschütz ein Psingst singen. ^ -- Der Neptunbrunncn im Garten des Stadt kran t e n l> a us e s F r i e d r i >h st a d t ,,t am i. und 2. Pfingstseiertag vormittags vvn >' bis i Uhr zur Besicht,- gung srcigegeben worden. Ter Zugang ist von der Wachs bleichst ratze aus zu nehmen. — Sommer-Modenschau. Das mutz man den Ver anstaltern — das waren die Firme» Modehaus Klinger, Modellhaus Opitz nnd C. A. Pclschkc - rühmend nach- sagcn: einen geeigneteren Orl für ihre Sommer-Moden schau am Freitag nachmittag als die Park Konditorei Guck im Äusstellungöpark der Jahresscha» konnte man sich gar nicht denken. Das vom Maler nn de» Ltaatstheatern Adolf Mahnte geschassene, ans schlanken Säulen frei schivingcnde Gezeit mit seinen leuchtenden rote» und gelben Sonnen- farben ist sa -um „Gucken" wie geschossen — und zu sehen gab es heute übergenug. Drinnen im Zelt nnd draußen aus dem Rasen saßen dickt gedrängt plaudernde Menschen, die Damen — selbst schon eine nuluckende Modeschau — natür lich in der Ucberzahl, tranken ihren Mokka und schlürften süßeS Eis und folgten sachverständigen Blickes den hüb sche» MüdchengestaUe», die im Takte iroher Tanzweisen zwischen den Tischreihen hiuschritlcn -und für die neuesten Schöpfungen der Mode warben. Man mag ruhig Uber die Phantasie und bilderreiche Ausdrucksweisc nnscrer Frauen welt lächeln, aber iver gestern der Modenschau beiwohnen durfte, der vermochte vielleicht doch ein wenig Verständnis dafür auznbringcn, wenn am Rebentisch eine Dame einen Hut „entzückend wie ein Gedicht" nannte. Ci» Blick aus das Programm lehrte dann freilich, das; das Gedicht bloß 1500 Mark kostete, aber auch da wieder konnte man sich trösten, wenn man sah, daß sür einen anderen Hut. der mit kostbaren weißen »nd gelben Paradiesrcihcr» geschmückt war, ganze 18 000 Mark aufznbringen wäre». Doch cs gibt auch noch billigere. Die Hüte sind in diesem Sommer, ab gegeben vvn den meisten der Wiener Modelle, wieder ziem lich grotz geworden, Feder». Blumen und vor allem reiche Durchbruchsarbeit bilden ihre bevor-ugte Zierde. Aber auch Leder spielt, ebenso wie als Besatz sür .Kostüme, eine Rolle. Ja die Kleider: mag inan nun böse darüber sein oder sich freuen, sie sind alle viel länger geworden, als sie noch im Frühjahr waren. Ter wadenfreie Rock hat ausgcspielt. Lsie Bluten zeigen außerordentlich weite Aermel, der Aus schnitt hat sich gleichfalls völlig geändert, heule ist er lehr schmal geworden, läßt nur wenig von -lacken nnd Brust- ansah, dafür aber last die ganze Schulter sehen Schwarz und weiß, Flieder und Fraise sind die beliebtesten Farben für die Kleider, bei den Kostümen und Mänteln herrscht Covercoat vor. Ten Schirmen wird wieder ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt, sic kommen in allen Farben, Formen und Stoffen vor und geben vsi der ganzen Gestalt der Trägerin einen eigenartig reizvollen Anblick Erzählen ließe sich noch viel, aber die Tat über das Wort! Deshalb in den Beutel gegriffen und gelaust — wer s kann . . . —* DaS neue Programm im Zirkus Sarrasnni bringt eine völlige Acnderung gegen den bisllcrigcn Lprclplnn. Ans der Fülle der Darbietungen ragt die Zauberkunst des Meisters Ufer int hervor, und wenn die Direktion ver spricht, datz er in vierzig Minuten mehr zeige, als sonst drei Zauberer in vier Tagen, so übertreibt sie nur ganz wenig. Bcsvndereö Erstaunen und Interesse erregt es, daß er seine vcrbiüfsenden und jedermann unerklärlichen Zau berkunststücke nicht bloß auf tote Sache» beschrankt, sondern in undurchdringlich geheimnisvvller Weise auch mit Men schen und Tieren operiert. Reben dieser großen „Revue der Rätsel" stehen nicht weniger als zwölf artistische Sehcns- s G, VS V oo a> - s M 2 ° 7. 5? o> «e Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Theater, Spielpla» für heute. OpekZr- hauS: „DaS Nhetngold" i!-,8j; Schauspielhaus: „Vasantascna" (7); Neustäötcr Schauspielhaus: „Weh' dem, der lügt" l^8j: Residenz-Theater: „Eine Nacht im Paradies" (1L8),- Central-Lheater: „Baroncßchen" <X8j. ch Der MLnurrgesangverri« der Johannstad« wirb am 1. Vstngktselcrtag. früh Uhr. ans dem Dlirerplab sein «. Pfingstfiiigcn veranstalt««. ch Gon »abend-Vesper in der Krrnzkirch«. nachmittags, aus- «ahmSwcife b Uhr. Merke von Joh. Leb. Bach: l. Präludium und Fuge für Orgel ln C-Dur. 3. „Erschallet, ihr Lieder!", Vsinasikantate für Chor. Solostimmen, Orchester und Orgel. ». „Freue dich, erlöste Scharl". Kantate für Chor, Solostimmen. Orchester und Orgel. — Mitwirken de: Der «reuzchor, Johanna Szebnr-Schnaudcr iSovranl und Lydia Burger-Semmler Alts. Orchester. Mitglieder de» Deutschen Muslkervrrbande«. Ortsgruppe Dresden. Orgel: Bcrnh. Pfannsttrhl. Leitung: Otto Richter. — Zexte an de» Ktrchtürcn. — Sonnabend lltzk, Uhr «ach dem Pltng st getaut und dem Turmblasen: «urrendeltngen LeSKreuzchore» amRathan«- »runnen: 1. „O du fröhlich«, gnadenbringende Pstngstenzeit!" ». Arnold Mendelssohn: „Schmückt da» Fest mlt MatenI" 8. Felix MendelSsvbn-Bartboldy: FrUhltngSseier. «. Max Bruch: „Wald- Psalm" ilechSstlmmigl. 's Galerie Ernst Arnold. Die diesjährige Ausstellung der „Dresdner Sezession" ergibt den Eindruck sehr auSeinanderslietzcnber Tendenzen der gegenwärtigen Mit glieder. Bon den auswärtigen Gästen abgesehen, die einen zu breiten Raum wcgnchmcn und im Grunde nur Be kanntes bringen, stellt die Ausstellung keine geradlinige Fortsetzung der EntwicklnngSlinie dar, sondern eine Menge individueller Ausbiegungen und sogar RUckmenbungen. Denn datz Eugen Hvfsmann auf eine bemalte Plastik mit völliger Bortäuschung der LebenSwlrklichkeit verfallen Ist, daß Otto Dix mit peinlicher, steifer Genauigkeit moderne Menschen tn fratzenhafter Ausmachung abmalt, datz Grtebel ein Zeitbild gibt, aus dem lauter getreulich abgeschilderte Gegenstände des mvdernen Zivilisation», leben» um einen zeitunglesenden Geschäftsmann durch- einander geworfen sind, ist keine Offenbarung neuen Zeit- gelsteS, sondern schon rein technisch alter Naturalismus trotz unverkennbar satirischer Absichten. Um zu erkennen, wo hinaus eigentlich die einzelnen Sezcsstonisten wollen, sind sie meist zu schwach und zu spärlich vertreten. Bolls plastisches Werk konnte man ja kürzlich in etner Sonder- jM»»stelluna etuaebendrr würdige» al» durch dte «t«e Arbeit, dte hier nur an seine Begabung erinnert. Die Holz plastiken von Arischer genügen nicht als Unterlage für eine Beurteilung seines Könnens, obwohl sie Neigung zu karikaturistischer Geste erkennen lasten. Bon den Malern gibt Heckrott den persönlichsten Eindruck, den eines kemhasten, derbdentlichen Farbstils mit slächenhaftcr, zeich nerisch fester nnd ornamentaler Grundlage. Otto Lange, künstlerisch wohl die stärkste Kraft der Sezession, hat sich ganz auf ruhige, gedämpfte, bei aller Kühle und Starrheit doch mystische Lyrik eingestellt und malt mit oft bezwingender Farbstimmung grobe, flache Gesichter melan cholischer Kinder. Nur schade, daß Segall zn sichtlich bei dieser neuen Wendung seiner Kunst Pate gestanden lmt. Eigeneres gibt er in den „Räucherkammern" »nd dem „Angler". Bon dem »ach Berlin übcrgesiedeltrn Segall selbst Ist nur das schlagkräftige Bildnis des Dr. P. F. S. zu sehen, das -ein gutes Muster des „expressionistischen" Porträt» ist sdabei sogar mit „Aehnltchkcit"lj. May- boden steckt noch lm Suchen nach eigener Sprache: sein Farbensinn ist stark. Gela Förster hat sich zunächst selbstverleugnet zugunsten der Nachbildung ArchipenkoS. Man kann die Ausstellung nur al» ein Zeugnis für Writer- bestehen der Gruppe und als Wechsel auf die Zukunft be trachten. b. 2. s Garnisoukirche. Hermann Klemm bereicherte seine BolkSktrchenkonzerte am I. Juni mit einer Pftngstmusik, der Pfingsttcxte aus der Heiligen Schrift zu grunde gelegt waren. Mit Orgelwerken von Buxtehude, Vinzent Lübeck seine Uraufführung für Dresdens, Joh. Scb. Bach und Mendelssohn erwies er sich erneut als fein fühliger, gediegener Musiker, der auch technisch auf seinem Instrument wohl beschlagen ist. Leider waren einige Re gister in nicht ganz rctner Stim'imng. was sowohl im Fernwerk al» auch bei voller Orgel ziemlich hörbar wurde. Der klaren Themenführung bei den Fugen vo» Buxtehude und Lübeck soll besonder» gedacht sein. Sehr sauber und klangschön gelangen die Chöre von Heinr, Schütz und Joh. Scb. Bach. Johanna Szcbur-Schnauder lieh ihren frischen und klaren Sopran zwei Arten von Händel und Bach und ltctz auch durch eine Andante aus der G-Moll- Sonate von Tartlnt als Blvliuistin aufhorchen. Alles ln allem war e» wieder eine stimmungsvolle Stunde. Trotz deS prächtigen Abends war die Kirche ziemlich gut besucht. f Schreker-Uraufführung in Köln. Wie die „Köln Ztg." erfährt, hat Franz »chreker, der Komponist der Opern ,D>ie Gezeichneten" und „Der Schatzgräber", seln neue» Overnwerk „Irrelob «" für bt« übernächste Spielzeit dem Kölner Opernhause zur Uraufführung versprochen. Die bis herigen Werke Schrekers erlebten in Frankfurt die Bükmen- tnusc. Die glänzende Ausführung des „Schatzgräbers" in Köln, di- er selbst begeistert als beste bezeichnet hat, mag ihn zn diesem Entschluß veranlaßt haben. ß* Eine Ausstellung der Rcichsdrnckerci. Im Lichthof deS Berliner Kunstgewerbemuseums cröfsnete die Rrtchs- druckerei ihre A n s st c I l n n g g e r r e «er Nachbil dungen von hervorragenden Kupferstichen » nd Holzschnitten Albrechi Dürers und seiner Zeitgenossen. Rcschöpvstminisler GieSbcrts gls vbrrstcr Leiter der Reichsdriickcrci wies in seiner Begrütznngsan- sprgche darauf hin, datz, wenn die Verwaltung der ReichS- druckerci mit dieser Ausstellung zum ersten Male vor die Oeffcntlichkeit trete, sie sich dabei von der Hossnnng letten lasse, datz unserem Volke eine neue Epoche beschieden sein möge, in der Friede und Kunst es aus tiefer Rot wieder , cmporführen. Der Leiter des Kupfei stchkabiuctts. Dr. Max I. Krirdländer. gab als Hauptzweck der Ausstellung an, daß aus diese Weise versucht werde» soll, die treue und gewissenhafte Kunst unserer alten Meister inS Volk zu tragen, sic in edelstem Sinne zn demokratisieren s Deutlche Preisträger einer Belgrader Konkurrenz. Bei dem internationalen Wettbewerb siir einen großen Bebauungsplan der Stadt Belgrad, bet dem ein erster Preis nicht verteilt wurde, fielen drei zweite Preise nach Wien, Paris und Budapest, während zwei dritte Preise deutschen Architekten zu- gesprochcn wurden: der eine an Geheimrat Brix sBerlinf und Baurat Barth tMersebnrgf, der andere an die Architekten Blohm, Wcichhold, Ramhorst. Wilhelm Stein und Dempwolf tn Hamburg. s Die rote Sieben. Das bekannteste politische Kabarett derTschechen, „Dte rote Sieben" tn Prag, ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten und strebt einen ge« rlchilichen Vergleich an. Während deS Krieges waren die versteckten trredentistischc» Einakter -iescS Kabaretts be kannt. AnS der „Rvtcn Sieben" ist eine grotze Anzahl be deutender tschechischer Künstler und Journalisten hervor- gcgangcn. s Sine Kirche mit wertvollen Kunstschätzen abgevra»»t. Die im Jahre 1772 erbaute Kirche Johannes deS Täufers in Dünkirchen wurde durch eine KeuerS- brunst bis aus die Grundmauern zerstört. In der Kirche wurden wertvolle Schnitzereien und Gemälde vernichtet, darunter solche von Van Dyck und NubenS, sowie et» kost barer Relioutenschrrtn a«S dem 18. Jahrhundert.
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