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Dresdner Nachrichten : 02.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192207026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-07
- Tag1922-07-02
- Monat1922-07
- Jahr1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1922
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6S. gahrgarrg. SSS Sorrulag» 2. guli 1S22 Gegrün-el 1SSS Lr-dlonIchrM: »echilch»»» »«—»«»> A«rnlpr»ch«r. Samm«lmm,mrr SS 241 Nur lür Lacht,»IprSch«: L0011. >n Dresden de, lüzUch «oetmaUger ZuIraM»», monatlich w. 28.—. oder durch dt» ^EgUA3*lÜ)tzl)Uhk Post oc, titglich »weiinaUgem Derlaüd monatlich W. 3», . Dl« I lpallia» 32 mm «reite Zeile W. 7.—, auberhald Sachlen» Id. S>—-. gamilien- Klr>,oir»r»r»^en^is^ "Nj-Igen. An,e>a«n unterstellen- »nd Wo^nunqsmartli. Ilvaiiige Al» und Der. Lmzelgen-greise, ,,üuie die Jette W.s.-. Dorzugsotahe iaui Toni. AuswSrlia« Auiirag« gegen Dvrauobezaklung. Einzelnummer W. 2,—, Sonnlagsausgad» M. 2^0 SchrWeltung und chau»Ig»lchitN»It«d»: WerlenNrede SS/40. Drudlu. Verlag von Heplch » Velchardl ln Dreide». PoNIcheck-konIo 10SS Dre»den» Nachdrulti nur mU deutlicher Quellenanqade ».Dresdner Nachr.-> zulitiflg. — Unverlangte Schrisllluctl« werden ntchl ausdewahri. MSWSNSdWWW,» otln« . >IVVI> VIP MV l»»ID IlDId <ii, in» »U« ll-lL«>i und eom I»IIII um lim d>, llkim- kl w II »I V »IV il,dr dellet. - polic-n -otort d,l ImII Vorsickskllng, ^o,»In,Irv»tr. 1' -palepdon: XtS< unit I4dlt Drnktvart: ?ollcepreuü M-bELÜS l^rsnspoilsble klercls in Scvrrilectsoiaan unct SutZ — Ssvorrugts l^sbrlkstv p'rokrisliisus-SLstzoctzsr unct tcksrcls > ksröinantl Aissner Döpkerstt-L!)« S, ITZ, IS flonsn kroekkkts Ksekfolge^ Orssctsr,-/^. En-güMge Annahme -er Gelrei-eumlage. 217 gegen 137 Stimmen in -rlller Lesung. tvra-tmcldungunsrerBcrltnerSchrtstleitung.) Berlin» 1. Juli. In dritter Lesung und damit cnd- aüllig «ahm heute der Reichst«« das Ges.tz über die Ge- üceideumlagc mit S17 gegen 137 Stimmen an. -!> Berlin, 1. Juli. In der Aussprache im Reichstag zur Getretdeumlage wurden noch folgende Erörterungen grpsloaen: Abg. Dr. Runkel <D. Vp.l: Ich weih mich mit allen Parteien einverstanden in dem Ziele der Sicherung der Volksernährung. Nur bezüglich der Mittel, dieses Ziel zu erreichen, unterscheiden wir uns. Wir haben Bertranen zu der Versicherung der Land- wirtschaft, freiwillig zu liefern. Tie Landwirtschaft kann cs gar nicht riskieren, ihr Vcr- sprechen nicht zu halten. Sic würde sich dadurch ein für allemal ansschalten. Wir sind auch für billigeres Vrot für Sie Minderbemitteltem Sie tnach links) schaffen nur Bcr ärgerung. Schon Ihren Antrag ans 4^ Millionen Ton- nen, 2 Millionen Tonnen über die Regierungsvorlage hin aus, empfindet die Landwirtschaft als Beleidigung und Herausforderung. Helsen Sie, Wucher- und Schiebcrtum zu unterbinden und dem Arbeiter ivie der Landwirtschaft ArbeltSfreudlgkcit zu gebe». Abg. Anspach (Soz.) erklärte, an eine freiwillige Ab lieferung sei auch deswegen nicht zu denken, weil die Land wirte zu.n großen Teil politisch verhetzt seien. Die Kostgängerei der besitze,tden Kreise aus Kosten der Arbeiterschaft müsse aufhürcn. — Abg. Stegerwald lZ.).- Es ist ganz natürlich, daß die Landwirtschaft aus der Zwangs wirtschaft heraus will, zumal ihr im vorigen Jahre ver sprochen worden war ,daß die damalige Umlage die letzte sein sollte. Trotzdem haben wir noch einmal unter schweren Bedenken uns für die Umlage entschieden, weil brauchbare andere Wege von der Landwirtschaft nicht vorgeschlagen werden konnten. Die Brotrcscrve mar undurchführbar. Der Umlagcpreis ist ein politischer Preis. Er bietet di« große Gefahr, daß die Anbaufläche im nächsten Jahre bedeutend znrtickgcht und wir dann vielleicht dreifache Preise für Einsuhrgetrcide bezahlen müssen. Abg. Laug (Banr. Vp.) beantragt, nur zwei Mil lionen Tonnen Getreide umzulegcn. Die Ernte sei wesent lich schlechter als im Vorjahre. Deshalb müsse auch die Um lage verringert werden. — Abg. Rauschmayer lBanr. Bauernbunds führte aus, das, der dauernde Zwang aus die Landwirte leicht dazu führen könnte, daß die Landwirte überhaupt lein Getreide mehr anbautcn. — Abg. Kocncn t.Komm.) nannte es einen nnerträglicheu Znstand, daß diese Beratung in Gegen wart von Reaktionären stattfindc, die eigentlich ins Zuchthaus gehörten. s!s Reichsernährnngsminister Fchr: Durch die Entwertung unseres Geldes hat ein« wesentliche Steigerung der Ge- treideprcisc siattgcfunden. Unter solchen Umständen können wir die Zwangswirtschaft nicht vollkommen aufgeben. Durch diese Umlage wird ein ruhender Pol geschaffen, der die sprunghafte Steigerung unserer Lebenshaltungskosten ver hindert. Das ist nötig, weil unsere Produktion nicht den gesamte» Bedarf decke» kann und daher die Preise ohne -Hemmung gesteigert werden können. Eine absolut sichere Schätzung der Ecnicansßchlen ist zwar nicht möglich, aber fest scheint zn stehen, daß die Ernte schlechter sein wird als die des Vorjahres. Tie Landwirtschaft ist nicht das einzige ProduktionSfeld für die Zwangswirtschaft Auch die Stick- stofsindnslric ist gebunden. Wenn wir die Landwirtschaft befreiten, müßten mir auch die Stickstofsindnstrie befreien. Tann müßte die Landwirtschast 13 Milliarden mehr zahlen für die Weltmarktpreise für Kunstdünger. Die Abstimmung. Zunächst wurde abgcstimmt über den grundlegende» 8 l, der die Höhe der Umlage fesUetzt. Der kommunistische Antrag, U.ß Millionen Tonnen Brotgetreide «mzulege», wurde gegen die Antragsteller abgclähnt. Angenommen wurde der Kompromißantrag, die Umlage auf B/r Millionen Tonnen fcstznlegen. Dafür stimmten daS Zentrum, die Demokraten, Sozialdemokraten und Unabhängigem sowie ein Teil der Bayrischcu Volköpartci. Beim § 30, der die Personen bestimmt, die nicht versorg» ngsberechtigt sind, z. B. die, deren Ern- kvmmensverhältnilse ein Bedürfnis, Brot im Wege der öffentlichen Versorgung zu erhalte», nicht erkennen laßen, wurde ein Antrag Hertz lUnabh.), die näheren Bestimn rin gen einem Ncichstagsausschuß zu überlaßen, im -Hammelsprung mit 183 gegen 103 Stimmen abgclennt. Die Mitwirkung eines NcichstagSausschußes ist also nicht vor gesehen. Auch die übrigen Abanderungsanträge wurden ab gelehnt »nd die Kompromißvorschläge durchweg angenom men. Damit war die Vorlage in zweiter Lesung erledigt. Die Zusammensetzung -es Slaalsgerichls- hoses. Berlin, 3k). Juni. Der Reichspräsident hat zn Mit gliedern des LtaalsgcrichtShoscs zum Schutze der Republik ernannt den SenatSpräßdcnten beim Rcichsaericht Dr. tzaacn als Vorsitzenden, den württembcrgischrn Gesandten In Berlin H i l de n b r a n d t. die Rcichstagoabgcordiieten Vcrbandsvorsitzcndcn Jäckel in Berlin - Grünan. Schrift steller Erkelenz in Berlin-Bann schnlenweg und Reichs kanzler a. D. Fchrenbach, sowie die Ncichögerichtsrätc Döhu und Dr. Baumgartcu. Als Stellvertreter sind ernannt der Scnatopräsidcnt beim Reichsgericht Dr. Schm i dt. die Ncichötagsabgeord- nete» Rejchsministcr a. D. Wissell. BerbandSvorsitzcndcr Brandes in Stuttgart und Schriftleiter Jooü auö München-Gladbach, sowie der RcichSgerichtürat Zciler. Ferner sind als stellvertretende Mitglieder in Aussicht ge nommen der ttuiocrsitätsproscßor van E aller und der RcichSgerichtsrat Niedner. Von beiden ist jedoch eine «eubcrung. ob sic das Amt annchmc». noch nicht cin- grgavgcn. )W. T. B.) —— Das Mor-auko un- sein Besitzer. Berlin, 1. Juli. Ueber die Beziehungen des sächsischen Fabrikanten Johannes Küchenmeister mld seines Bruders Fritz zu der Mordtat Nathenau wird berichtet: Als die Beamten das Auto in der Garage fanden, wurde von der Nr. II278 sestgestellt, daß der Wagen nach Fretbcrg gehört. Die Beamten, die man gleich dorthin entsandte, er mittelten als den Eigentümer den Fabrikanten Johann Küchenmeister, der mit seinem Bruder Fritz eine Flachs spinnerei betreibt. Anwesend war nur Fritz Küchen meister. Sein Bruder war nicht lange vor der Ankunft der Beamten von Fretbcrg abgereist und hatte weiter nichts hinterlaffen, als daß er nach Tirol fahren werde. Sein Auf enthalt in Ocv war bald ermittelt. Der Verhaftete wurde zunächst in das zuständige Amtsgericht gebracht. Fritz Küchenmeister erklärte, daß er nicht iviflc, wann, wohin und zu welchem Zwecke das Auto seines Bruders auSgcfahren sei. Fritz Küchenmeister besitzt zwei Personenautos, ab gesehen von mehreren Lastkraftwagen. Das eine stand noch in seiner Garage. Während die Beamten Fritz Küchen meister, um jeder Verdunklung vorzubeugen, gleichfalls ver> hafteten und nach Berlin brachten, nahmen andere unver züglich Nachforschungen nach dem Wege auf, den das von dem Mörder benützte Auto genommen hat, bis eS nach Berlin kam. Sie stellten sest, daß Fritz Küchenmeister selbst schon in der Woche vor der Mordtat mit einem Chauffeur von Kreiberg nach Dresden gefahren mar «nd dort den Wagen in einer Autogarogc unter- gestellt hotte. Am nächsten Tage schickte er seinen Chauskeur ohne Auto nach Hause. Während sich der Man» aus dem Wege nach Kreiberg befand, sandte ihm Doilrirlmrs 400. Der Dollar setzte am Sonnabend seine Auswärts- bewcguug in rasendem Tempo fort. Der Frciverkehr setzte morgens mit einem Geldkurs von 877>- ein, nm in stetigem Ansteigen zu bleiben. Mittags stand der Geldkurs im Frei- vcrkedr ans 4M), ahne daß nennenswertes Angebot in Devise» zu verzeichnen war. »iichcnmcistcr andere Ehansscurc nach, ließ ihn znrückholen und nahm ihm jetzt seinen Führerschein ab mit der Be gründung. ei« Herr, der sich jetzt bei ihm befinde und den er als seinen Schulfreund bezeichne««, wolle mit dem Wagen eine Probefahrt machen. Das war acht Tage vor dem Verbrechen. Ar» Montag kehrte dann Fritz Küchenmeister ohne Wagen »rach Freibcrg zurück, wohin sich sein Ehausseur nach Abgabe des Führerscheines schon vorher begeben hatte. Wo »un der Wagen von Freitag, den 13. Juni, bis Don nerstag, den 22. Juni, gewesen ist, konnte nicht ermittelt werden- Am L2. Juni kam er in die Garage der Waruc- münder Straße in Berlin. Die Brüder Johannes und Fritz Küchenmeister haben beide als Offiziere den Krieg mitgemacht. Johannes, der im Feldzüge ein Bei» ver loren hat und dafür ein künstliches trägt, betätiate sich auch politisch. Die Brüder besitzen die Frcibrrgrr Lilbcrminen. Diese kamen während des Krieges zum Stillstand und er soffen zum Teil. Die Eigentümer wandten sich deshalb einem anderen Industriezweige zu und betreiben seitdem in ausgedehntem Maße die Flachsspinnerei. Weitere Verhaftungen zur Ermor-ung Aalhenaus. Berlin. 1. Juli. Wie der „Vorw." aus Osnabrück meldet, wurden dort der Fabrikant Fritz Frömmltug, der Fabrikbesitzer Mencr und der dcutschnationale Parteisekre tär Landwehr wegen Begünstigung der Ermordung Nathcnans verhaftet. Berlin, 3g. Juni. sAmtlich.s Außer nach anderen bentschco Städten haben die Ermittlungen der Berliner politische» Polizei auch nach «h weriu gesührt. Dort sind durch Berliner Beamte der Sekretär des Deutschvölkischen Schutz- «nd Trutzbundes vom Bezirk Mecklenburg, Erich Bade, sowie der ebenfalls im Sekretariat des Dentsch- völkischcn Schutz- und Trutzbundes tätige Angcstellte Christian Ilse mann, ein früherer «eckadctt. sest- genommen worden. Bade und Jlsemann wurden am Tage vor der Mordtat von den Mördern, die zu einer angeblichen Probefahrt von Berlin nach Schwerin gefahren waren, be sucht. Bei diesem Besuch hat Jlsemann den Mördern die Maschincnviftolc übergeben, die am Tage daraus zur Er mordung Nathcnans benutzt wurde. (M. T. B.j Aus zur Etternratswaht'. Christliche Eltern, tut eure Pflicht! Der morgige Sonntag ist der Tag der Eltern. Da gilf es einzutretc» stir eines der heiligsten Güter im Leben unseres Volkes, für die religiös-sittliche Erziehung der Heranwachsenden Jugend, ans deren ethischer Durchbildung nnd Charakterstärke die Zukunft der Ration beruht. Außer in Dresden finden die Elternratswahlcn im größten Teile Sachsens statt: nur in einigen Gegenden sind sie bereits vollzogen worden. Es heißt nun zu dem guten Anfang ein gutes Ende fügen, damit das Gesamtergebnis eine macht volle Kundgebung für die christliche Sache darstcllt. Wenn dieser Erfolg erzielt werden soll, darf keine einzige Stimme fehlen, und die Eltern müssen insbesondere beherzigen, daß ihre beiden Stimmen gesondert gezählt werden. Eine, ein zige Frau, die sich aus häuslichen Gründen von der Wahl sernhäli, sann daher einen nngnnstigen Ausgang verschul den. Sv ist cs im vorige» Jahre bei der EUcrnratswahl in einer Volksschule beispielsweise vorgelommc», daß 180 Stimmen für die christliche Liste abgegeben wurden, während aus die gegnerische. Liste 170 Stimmen entfielen Diese eine Stimme Mehrheit brachte der Christlichen Partei einen Elternratssitz mehr ein, so daß insgcsami 7 christliche gegen 6 für die weltliche Schule cintretende Elternrats- mttglicder standen. Hätte die eine elterliche Stimme gefehlt, so wäre es um die christliche Mehrheit geschehe» gewesen. Alle müssen also heran zur Urne, und sie werden gern nnd freudig kommen, wenn sie Hch^rechi vorstcllen, nm was e« geht. Es geht um die Gewährleistung der Jugenderziehung auf religiös-sittlicher Grundlage und um das, was die christ lich gesinnte Elternschaft übereinstimmend als die beste und wirksamste Bürgschaft dafür bewertet: die Bekenntnis schule. Diese ist bisher in Deutschland die Regel und ihr Wesen besteht darin, daß sie nur einem Bekenntnis offen ist, und daß auch im nichtreligiösen Unterricht nur Lehrer dieses Bekenntnisses amtieren dürfe», damit eine Sicherheit dafür gegeben ist, daß der gesamte Lehrplan mit christlichem Geiste durchdrungen wird. Neve» der Bekenntnisschule be steht in Hessen und einigen anderen Gegenden Deutschlands die Simultanschule, die an kein bestimmtes Bekenntnis ge bunden ist, aber im ganzen Aufbau nnd der Art des Unter richts ebenfalls das christliche Prinzip hochhält. In Weimar Hütten die Gegner der Bekenntnisschule dieser am liebsten de» Garaus gemacht und an ihre Stelle allgemein die welt liche. religionslose Schule gesetzt. Es gelang aber den ver einte» Bemühungen der bürgerlichen Parteien, das in der Verfassung verankerte Kompromiß zustande zu bringen, lrgst dessen die Bekenntnisschule neben den beiden ncnein- «cfübrtcn Schularten, der Gemeinschafts- und der welt lichen Schule, auch ferner ihr Dasein zu behaupte'., »ermag. aber nur da»», wenn die Eitern ständig ihre Pflicht inn und begreifen, daß ihnen nichts mehr von selbst in de» Schbß fällt, sondern daß sic Jahr ans. Jahr ein nachdrücklich und unenlivegt nm die Erhaltung der Belenntntsschnlc kämvsen müssen, da diese lediglich von dem Willen der ErziehnngS- berechtigten getragen wird und sortfalll, wenn es a» der fortgesetzten Bekundung eines solche» Willens fciiii. Die Lage ist nicht so, daß die Gegner der BelcnntniS schule sich mir deren dauerndem Fortbestand abgeinnde» hätte» sondern sie hegen die bestimmte Zuversicht, daß die En> Wicklung „von selbst" ans die allgemeine Einsülirnng der weltlichen Zwangsschnle ohne Religionsunterricht, die das eigentliche sozialistische Erzichungsidcal bildet, lnnarbeilen werde. Die weltliche Schule ist für die Svziaioeinvlratie und die ihr aus diesem Gebiete Gefolgschaft leistenden Kommunisten und Freidenkerverbande die „einzige weltliche Gemeinschaftsschule", der Staat der „einzige alleinige Schul Herr": sie Religionslosigkeit der Schule, so sagen diese Kreise, sei daher im „demokratischen" Charakter des Staates begründet. Wenn diese Elemente trotzdem für das Wei marer Schulkompromiß gestimmt haben, so ist das nur deshalb geschehen, weil cS nach ihrer Hoffnung und Absicht die weltliche Schule „vorbereitcn" sollte. Lache der cbrist lichen Eltern ist es, diese Rechnung der Gegner der Bc kcnntnisschnle zu durchkreuzen nnd von den ihnen durch die Verfassung gegebenen Machtbefugnissen einen solchen stän üigcn, unermüdlichen Gebrauch zu mache», daß die Bclennt- nisschulc allen Anfechtungen zum Trotz für alle Ziitnnst in ihrem Bestände gesichert ist. Woraus es den Feinden der Bekenntnisschule ankommt, hat der Landesverband der Christlichen Eltcrnvercine Sachsens klipp und llar in seinem Nnsruf zu den Elternratswahlcn mit den Worten gekennzeichnet: „Es herrscht das Bestreben, die Schule zu einem politischen Kampf- und Zwangsmittel in der Hand der jeweils herrschenden Parlamentsmehrheit zn machen und zu diesem Zwecke die Elternschaft von jedem nur irgend wie maßgebenden Einfluß aus die Schule auszuschließen, die Lehrerschaft aber zu willenlosen, gefügigen Werkzeugen in der Hand der jeweiligen Negierung herabzuivttrdigen." In welchem Maße die Schule ihren sittlich erzieherischen Ein fluß einbüße» würde, wenn ein derartiges zweckwidriges Manövrieren mit ihr größeren Umfang annähme, liegt aus der Hand. Neben denen, welche die Schule politisch anszu nützen trachten, gibt es freilich auch noch eine ganze Reihe von Idealisten, die in der weltlichen Schule einen kulturelle«!
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