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Dresdner Nachrichten : 06.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192208060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-06
- Monat1922-08
- Jahr1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1922
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SS. Jahrgang. ZK AS Sonni«-» I. August Igrs «»»ckmschrifir «ichrtch«»» Lwodm. y»ri>lpr«ch«r> Sammelnumm« 20 241 Nur für «ach«,^prr».i 20011. Bezugs - Gebühr P°ft Anz-igen-Preis«. S Dorau,d«v»>lun». Ei»j«Iniimm»r W. 2,—, «m D«rla»d monat j, 32 nun dr»tt«^«il» M., »»rhatd «achl»n« «. U,—. yamM»n- nunaamarm. IlpaUig« An- und v»r- Tack). SluowLM, Slufträg, g»j>«n S»nnta,«au»gao» M. 3,—. Schrtstlottun« und Lau»1»«sch»ft»fl«>»i >> «»rirnNragr 38/40. Druck u. D«rl», oa» Ui »»sch » «»tchard« in Bimdru. s/. P°sts»rck.Konto 1»«S »r«»«u Nachdruck nur mtt deutlich,r auellenanoad» «.Dreadner Nach».") zutälsl,. - Ilnverlan-t« Schriftstück» w»rd»n nicht ausbewahrt. »La ö/§ tt/rS 6/s-e^^e L t«V LiLrZM ST» Ankauf §u1si Vüeksk I.exlkon von Lrortllioue u. dieser, Noinsne, Kla«iIIror, keliodeectireldunzen, tiunstiverliv, 2oltsct>rltten uncl »oUorv IVorko au» allsn liobtoten 8iiMi>»iIiu»ii Zok. Lckrsttmlltter »mimsrllit »«errwwwn se»»8» 4« Warnruf 1»aaa Ae deutsche Antwort aus die Santtionsdrohung. Ausgleichszahlungen im Rahmen -er LeislunasfShtgkeil. ziehung -er Ausgleichsschul-ner. — SlSrkere Keran- Berlin» S. Aug. Die Antivortnote Ler Reichs regt erung auf die Note der französischen Negierung in der Angelegenheit der Ausgleichszahlungen lautet: Herr Ministerpräsident! Ew. Exzellenz beehre ich mich, de» Empfang der Note vom 1. August 1922 zu bestätige». Die Neparatiouskommissiou hat ans den Antrag der deutschen Regierung vom 12. Juli 11)22 ans Gewährung eines Mora toriums siir die Reparationszahlungen mit Schreiben vom 1t. Juli 1922 i« Aussicht gestellt, datz sie ihre Entscheidung aus diesen Antrag vor dem IS. August 1Ü22 treffen und Mit teilen werde. Die Königlich Grobbritannische Negier « « g hat auf den Antrag der deutschen Negierung vvm 11. Juli 1S22 aus die Herabsetzung der monatlichen Aus gleichsrate« mit Schreibe» vom 2«. Juli 1922 geantwortet, daß sie beabsichtigt, diese Frage mit den anderen beteiligte» Mächten z« erörtern, um der deutsche« Negierung ciue Ant wort im Namen der Gesamtheit der beteiligten Mächte zngehe« zngeheu zu lasten. Di« Königlich Belgische Negierung hat auf de» gleichen Antrag geantwortet, dab sie sich auf diesen Antrag zur selben Zeit wie über das Gesuch um ein Moratorium sür die Nepara» ti-nSbarzahlnngen änher« werde. Eine Abschrift dieser beide« Not^r beehr« ich mich zur gefälligen Kenntnis Eurer Die deutsche Regierung kann danach ««nehmen, bah be reits vor dem IS. August 1922 eine grundsätzliche Regelung der Frage der Ausgleichszahlungen möglich sein wird. Sollte diese Annahme, die sich ans Las Schreiben der Reparationö- lommisfiou vom 18. Juli 1922 im Zusammenhang mit den erwähnten beide« Note» gründet» nicht zntrcffe«, so wird die deutsche Regierung ihre ver tragliche« Verpflichtungen im Nahmen ihrer Leistungsfähigkeit zu erfüllen be strebt sein. Anf die Frage derHeranziehungderprlvaten Schuldner zur finanzielle« Abdeckung der Ausgleichsver» pflichtnngen wird die deutsche Negierung in ihrer Aentzernng znr Sach« selbst, die sie sich in ihrer Note vom 1. August 1922 Vorbehalten hat, besonders eingeheu. Scho« jetzt sei bemerkt, dqß ei« dem Reichsrat vorliegender Gesetzentwurf eine Arndernug des Verrcchnungssystems vor steht» «ach welchem insbesondere auch die Ansgleichsschnldner stärker gls bisher herangezogen werden solle«. Eure Exzellenz bezeichnet die in Ihrer Note vom 26. Jnli 1922 ««gekündigten Mabnahmeu nunmehr als Retorsionsmatznahmeu. Nach dem Abkommen vvm 19. Juni 1921 ist die einzige Rechtsfolge der Nicht erfüllung der von Deutschland übernommene« Verpflichtun gen die, daß die beteiligten alliierten Mächte dieses fristlos kündigen könne«. Die Kündigung hätte die Wirkung, daß die Bestimmungen des Vertrages von Versailles über die Zahlung der jeweiligen Debetsaldeu wieder Anwendung smde« würden. Als Sicherung für den Fall der Nicht zahlung gibt der Vertrag von Versailles den alliierte« Mächten lediglich ein Pfandrecht an de«. Erlöse« ans der Liquidation deS deutsche» Eigentums. Dem Sinn und Zweck dicker gerade sür de« Fall der Nichterfüllung vorgesehene« Bestimmungen würde die Anwendung der sür den S. August 1922 angckttndigten Retorsionsmatznakmen wider sprechen, zumal für eine Zahlnng, die überhaupt erst am IS. August fällig ist. Seit Eurer Exzellenz Note vom 26 Juli 1922 hat sich die wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands weiter außerordentlich verschlechtert. Die Mark ist inzwischen bis aus '/-->« ihres Friedenswertes gesunken und die Leistungsfähigkeit Deutschlands dementsprechend weiter znrllckgcgangc«. Unter diesen Umstände« gibt die deutsche Regierung eindringlich der Erwägung der französischen Regieruug anheim, die Angelegenheit einer nochmaligen Prüfung zu unterziehen und ihre Entscheidung bis zu den in der anliegenden englischen und belgischen Note er wähnten Verhandlungen der beteiligten alliierten Mächte znrückzustellen. * gez. Wirth. Sin offizwler Aommenlar. . Im Anschluß an diese Note wird von zuständiger Seite darauf Angewiesen, daß es ganz verfehlt wäre, nun etwa zu glauben, bas, durch die Ueberreichung dieser Antwort in Parts die Gefahr der Anwendung der Potncarsschen Retorsionen beseitigt wäre. Vor irgendwelchem Opti mismus in dieser Hinsicht müsse nachdrücklich ge warnt ivctdcn. Bis zur Stunde habe die Reichsregierung nicht die geringste Kenntnis von Le» Plänen, die Poincare möglicherweise verwirklichen will. ES sei ihr auch noch nicht bekannt geworden, ob PoincarS heute mittag schon mit der die deutsche Wirtschaft aufs allerschwerste treffenden Umsetzung seiner „RctorfionSabsicht" in die Tat begonnen habe oder nicht. Die Lage, in der Deutschland sich jetzt be findet, gehöre mit zu de» ernfteste«. die ihm bisher anf seinem Leidensweg unter der Faust einsichtsloser Gegner beschieden war. Die Rcichsregiernng habe es aber nicht anf sich nehmen können, in der Note die Znsichernng z« geben, datz sie imstande sei» die ultimativ geforderte Fort setzung der Ausgleichszahlungen vom IS. August ab aus sich zu nehmen, da ihr die Schwankungen des Markknrses jede Möglichkeit nehmen, fest,«stelle«, ob sie die Zahlungen in diesem Termin leiste» könne. Die ersten Gewallmabnahmen Polncarös? Mastenansweisnnge» anS Elsatz-Lothriugeu. (D rah t m e l d u n g unsrer Berliner S ch ri f t l c t t u n g.) Basel, S. Aug. Wie die »Baseler Nachrichten" nach Aentzerungc» von Eutcntediplomaten berichten, soll die französische Negierung ihre Berwaltnugsorgane in Elsatz- Lothriugeu angewiesen haben, die erste Vergeltungomah- nahme heute mittag in Kraft treten zu lasten. Diese Matznahms soll in der Massenansweisung deut scher Staatsbürger a«S Elf atz-Lothringen und in der Beschlagnahme ihres Eigentums bestehen. Der Aufmarsch für die Londoner Konferenz. Das Schwanken -er Waae zwischen Englan- un- Frankreich. (Eigner Drahtvcricht der „Dresbn. Nachrichten".) Geringe Zuversicht Englands. z Die finanzielle« Lasten nicht nur anf englische Schulter«. '. lSigner Drahtbericht der „DreSdn. Nachrtchte n".> Paris, 1. Aug. Der Londoner Berichterstatter des »Cablogramme" teilt mit, datz in Londoner politische« Kreise« sich immer mehr der Eindruck verstärkt, datz der Besuch Poincarös weutg produktiv sein würbe, wenn nicht Frankreich etwa noch ein Projekt vorlegen sollte, das bis her noch unbeabsichtigt ist und LaS die Zustimmung Lloyd Georges finden könnte. Das englische Kabinett sei fest entschlossen, sich jedem Versuch zu widersetzc«, datz England die ganze» finanziellen Lasten des Krieges tragen sollte. Poincarös Gewaltslandpunkt. Paris, s. Aug. Ueber die sranzöfische Anffaffung» die PoincarS a« Montag in England vertrete« wird, »er- lautet in politische« Kreisen, wenn auch osfenstchtlich Dentschland eine» groben Teil der Verantwortung an sei««« finanziellem Zusammenbruch trage, scheine es doch schwierig, die Feststellung bestimmter Tatsachen z« erlange«, die inriftisch eine« absichtliche« Verstoß gegen de« Vertrag i« der Vergangenheit beweise«. Jnsolgedess«« könne Deutschland ei» kurzfristiger Zahlungsaufschub von vier bi» acht Woche» für bi« nächste« Zahlungen gewLhrt »er de». Deutschland müsse jedoch einwandfrei feine« gute» Villen dadnrch beweise«, dab es eine« «vllständl«:» Pla» finanzieller Refarme« ««nimmt und verwirklicht, wie AL» gadev»»26 A des KapitalSder deutsche» I«, duftriennternehmnngen, Inbetriebnahme und so- gar Abtrennung der staatliche« Bergwerke und Forste« aus da« liuke« Rheinnfer. Sollte sich Deutschland weigern, sich diese» Mabnahmeu zu unterwerfen oder Schwierigkeiten »»ach««, s» würde damit et« freiwilliger Berftotz ofse« z« Tage liege», und die Alliierten mützte» ZwangSmatz» uahwe« im Rheiulaud und Ruhrgebiet treffe«, besvuderS durch Uebcrwachung »vu Transportmittel«. I« diese« Falle werde die französische Regierung unter eigener »olle« Berantwortung vorgchcn, da sie diese Matznahme« al» »nerlStzlich betrachte. lW. T. B.) London, 5. Aug. Ungeachtet der scharfen Pariser Pressesttmmen liegen hier Berichte vor. wonach in Parts die Auffassung Raum gewinne, datz die Äalfour-Note und die Rede Lloyd Georges keineswegs für die Anbahnung eines europäischen Ausgleichs den Weg versperren. Die „Times" meldet, daß man in Paris den von Balfour ge gebenen Erklärungen groben Wert beilegt, in denen er in Aus sicht stellt, datz auch ohne Rücksicht auf Amerika England drei Viertel seiner kontinentalen Forderungen pretsgeben will. Dabei ist bemerkenswert, datz „Daily Chronicle als Gegenleistung für einen solchen partiellen Verzicht die Her stellung eines politische» Ausgleichs mit Frankreich «erlangt «nd eine Erweiterung des englische» Angebots sür möglich hält. Der angekündigte Plan PotncarSS erregt darum starke Beachtung, weniger wegen des konkreten Inhalts des Pariser Vorschlags, dessen Details unbekannt sind, sondern weil PoincarS damit erstmals, wenngleich unter Bedingun gen, prinzipiell die Bereitschaft zu einer erheblichen Herabsetzung der deutsche» StA»ld aussprechen würde. Dies bedeutet aber keineswegs, datz eine englisch-französische Eini gung bevorsteht, zumal da die angebenteten Pariser Vor schläge hier und anderwärts starken Einwendungen be gegnen würben und zwischen dem englischen Angebot eines partiellen Verzichts und der französisch,» Forderung eines totalen Verzichts ein erheblicher Unterschied vorhanden ist. Jedoch würde die Pariser Bereitschaft» die deutsche Schuld heeabzusetzen, sofern sie ernst gemeint ist, das bisherige Hindernis für etne neue Beratung deS MorgankomiteeS beseitigen. England wirb ebenso wie da» Moratorium den erneuten Zusammentritt der Bankiers anstreben als nächste Etappe. I Dollar (ckmlllek): 769 I London ei« Wendepunkt »der eine Etappe? In Downingstrect zu London soll in diesen Tagen Welt- polttik gemacht werben, Wcltpolitik nmer dem Drnct fran zösischer Erpressungs- und Gewaltandrohungen und unter der Wucht der unbeugsamen wirtschaftlichen Tatsachen. Und wenn sich am Montag vormittag die beiden Mächtigen Europas, die doch in Wirklichkeit so unfrei und abhängig sind von allen möglichen politischen Faktoren der Politik, mit ihren Trabanten um den Konferenztisch setzen, so steht bisher nur bas etne fest, datz unbedingt wenigstens ein provisori scher Ausgleich gefunden werden mutz zwischen den beiden diametral entgegengesetzten Standpunkten rücksichtslosester Macht und wirtschaftlicher Einsicht, das; ein Kvmpromitz geschloffen werden mutz, durch das aber die sieberkranke Weltwirtschaft keineswegs gesunden kann. London wird — so viel steht heute schon fest — nicht die grobe Konferenz werden, die nach der Bankrotterklärung Deutschlands, nach den klaren Forderungen des Vankierausschusscs unausbleib lich schien. Das erhellt schon daraus, datz es von den um- wälzenden Plänen Lloyd Georges und PoincarSs still gewor den ist und daß die beiderseitigen taktischen Vorbereitungen zu offensichtlich den Stempel des üblichen Fritschens, des Aufbauens künstlicher Hindernisse tragen, die man sich nachher durch Zugeständnisse der Gegenseite abhandcln lassen möchte. Mit kleinlichen taktischen Maßnahmen und vhnc ehrliche Bereitschaft zur endgültigen Verständigung aber ist das Welt problem der europäischen Krise, dessen Kernpunkt die Repa ration und Versailles bilden, nicht zu lösen. Und so dürfte denn alles, was in London erreicht werden kann, ein neues provisorische» Provisorium sein, ohne den Grund zum wirk lichen Wiederaufbau zu legen, statt des sogenannten Mora torium- vom März, unter Sem wir zusammengebrochen sind, zwar eine vollständige Zahlungsstundung, aber nur für wenige Monate, da auch PoincarS Angesehen hat, datz im Augenblick deutsche Reparationszahlungen eine Unmöglich keit sind. London wird darum nicht den Wendepunkt in der Reparationspolitik bedeuten, den wir und das unter der wirtschaftlichen Krise seufzende Europa brauchen, den Wende punkt zur Vernunft. Es wird aber auch zum Glück jeden falls nicht den Wendepunkt bringen, den eine macht- und sanktionSlttsterne französische Presse erträumt, nämlich den endgültigen Zusammenbruch der Verständigung mit England, das Autzerkraftsetzen der Rcparationskommission und die vollständige Handlungfreihcit für jeden einzigen Gläubiger gegenüber dem zusammcngebrochencn Deutschland. DaS würde ganz einfach den endgültigen Untergang Europas und das absolute Chaos in Mitteleuropa bedeuten, würde den Versailler Vertrag, der doch die neue Ordnung und den ewigen Frieden in Europa begründen sollte, in Fetzen zerreißen und schrankenlosesten Raub an seine Stelle sehen. Der Versailler Vertrag aber ist Frankreichs Heilig tum, er läßt ihm so viel Türen zu Raub und Erpressungen offen, datz Frankreich dieses Instrument schwerlich ausgebcn wird. Die Drohungen der wildgewvrdcncn Boulevardpresse sind darum — das zeigt schon der Beschivichtignngsvcrsnch des .Journal des DSbats" — nichts weiter als eine taktische Vorbereitung für London, die sich würdig den anderen fran zösischen Maßnahmen anrciht. Die Pläne Frankreichs laufen unstreitig darauf hinaus, eine wirkliche Regelung des Reparationsproblems. dtc nach dem unzweideutigen Votum des BankierkvmitecS nichts anderes bedeuten kann als eine ganz erhebliche Herab setzung der Wahnsinnssummc des Londoner Zahlungs plans, zu verhindern, eine nicht mehr zu umgehende Er mäßigung aber einzig auf England abzuwälzen. PoincarS greift darum die von früher her bekannten Pläne Englands auf, die deutschen Schuldverschreibungen der Serie und L, im ganzen etwa SO Milliarden Goldmark, bestehen zu lassen und die schon jetzt nicht mehr haltbaren Bonds der Reihe 0 lim ganzen 85 Goldmilliarden) in dem Matze zu streiche», wie Frankreichs Schulden an England gestrichen würden und Deutschland Zahlungen für die übrigbleibcnden Verpflich tungen leistet. Man sieht, England soll anf die französi schen Zahlungen verzichten, Deutschland aber ständig in der Zwangsjacke bleiben. Für diesen großmütigen Verzicht Frankreichs, der ihm nicht einen Pfennig kostet, wird aber als Bedingung gestellt, datz alle deutschen Zahlungen für die eigentlichen Reparationen — also in der Hauptsache für Frankreich — zu verwenden seien und Deutschland der rigorosesten Finanzkontrolle unterstellt wird. Um von diesen Forderungen nichts pretsgeben zu müssen, dafür aber noch möglichst viele englische Zugeständnisse zu er langen, baut PoincarS vor diese strategische Hauptstclle ein taktisches Vorwerk in seinem Ultimatum über die Aus gleichszahlungen auf. Es ist natürlich auch PoincarS llar, daß Deutschland, wenn cs die monatlichen SO Goldmilltoncn für die Reparation nicht zahlen kann, auch die Ausgleichs zahlungen von 40 Goldmillionen im Monat nicht flüssig bat. Ebenso klar ist, -atz etwaige „Sanktionen" erst nach dem ersten Berfalltermin, am IS. August, unternommen werden können. DaS ficht PoincarS aber nicht an. sein Ultimatum bis zum 5. August zu befristen, um durch vollendete Tat sachen die Alliierten zu zwingen, eine Zurücknahme dieser Sanktionen oder Sanktivnspläne, die im übrigen jetzt erst
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