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Dresdner Nachrichten : 12.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192304125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-12
- Monat1923-04
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.04.1923
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L7. Jahrgang. AL 100 DradtanIchrM: »«chrtcht« D»«»«. 8*rntpr»ch«r-S.inmelnumm«: SS S^I «in illr «achl»»I»rrch,. 20 011. Gegründek 18S8 JCakao, LekiokoicrSe. I(olifltük-en. 2uckes-E?en. firms gegr. 1838. « 18 insl prsmü«^.^ Donnerstag, 12. April 1823 «,rt„,lr.I,» SS »0 V«rl»» von Mvplch. «»Ichik!» m Dr»»de«. Voft>ch»ik-A»nio 10SS Dr»».e«. Bezugs-Gebühr!r«"LS-°>L ÄÄ7..'«'..ÄLL:.?»'.' I Anzeigen-Preise NoLLru!» nur m» d«i»,»rr 0u'«»n«n^.» >.<vr-,»n,r 4>,<»,r ' Di» I IpcUia» Z0 mm brril» I»il» u« »UV.—, audnhold Sochlen» LN,-. YamUirnan,»li»n und Sl»II»ng«Iuch» vnler - Wegsau i»d«n oxilerin Rodall» >L0.—. RorjugipISj» laul Taril. lUuvwIlrti-» Llultra»» «»»»» Vvrau,de»adluns. Uldlti-I Uno»r>o»nl» SrdrilllwiN» w»rd»n m<t>> »>I d-ma->n. » Erschütterung des Kabinetts Bonar Law. Parlamenlartfche Niederlage der englischen Regierung. — Aeberrumpelung dnrch die Opposition. — Ein Gegenskoh der Regierung. Erregte Szenen im Unkerhause. — Französischer Kandjlreich in Baden. — Siaatssekrelür Kamm ausgewiesen. Sonar Laws Niederlage mit 14S gegen 138 Stimmen. London. 10. April. Fn der Frone der Verwendung krLherer Loldateu in der Zivilvcrwaltuug ha« die üiegi.rung heute im Unterhause mit 14S gegen >88 Stimmen eine Niederlage erlitten. Tic Niederlage der Negierung er- folgte bei der rein technischen Frage, das, die Beratung des Etat» slir den Ztvildicust fortgesetzt werden solle. Unmiitel. dar vor der Abstimmung halte eine Aussprache über die Frage der Verwendung früherer Soldaten im ZtvUdiciiste statt gesunden. Die Abstimmung über die technische Frage kam unerwartet. Viele Anhänger des Ministeriums waren ab- ««send London, ll. April. Als das Abstimmungsergebnis be kannt wurde, machte sich unter den Abgeordneten eine starke Erregung bemerkbar. Die Mitglieder der Opposition, be. sonder» der Arbeiterpartei, brachen in laute Beifalls- kundgeb nn ge n auS und begrühien daS Ergebnis der Abstimmung mit stürmischen Zurufen „Demission!" und rer- langten daS Erscheinen des Premier-nluisterS. Als die Er regung sich etwas gelegt hatte, fvr-crlc N a m s e n Mae» bonalb die Negierung auf. zu erklären, ivaö sie in diesem Falle zu tun gedenke, und schlug die Beringung vor. Eham> berlain, der als einziger Minister der Sitzung beiwohnte, nahm diesen Borjchlag an mi^ "es, über den Antrag ab- stimmen. ES war das Signal für neue stürmische Szene» leiten» der Opposition. Tie Abstimmung ergab Annahme »er Tagesordnung. Et« parlamentarische« Manöver in traditionell?»» Stil. London. 1l. April. Die Niederlage der Regierung im Unterhaus «st nicht ganz unerwartet gekommen, da »ie Anhänger vonar Laws eine bemerkenswerte Nachlässig- krit zeigten, die im Gegensatz zu der energischen Taktik der Opposition stand. Diese hatte aus eine Gelegenheit gewar tet. einen Vorstost gegen die sorglosen Anhänger der Regie- rung zu unternehmen. Es handelte sich gestern um eine Frage von Minuten. Die Anhänger der Regierung waren davon verständigt, dast sie sich um 0,30 Uhr zur Abstimmung etnznfinden hätten, aber die Opposition, der dies wahrschein lich bekannt geworden war. erzwang die Abstimmung bereits «LN Uhr und überrumpelte damit die Regierungspartei. Sv war die» ein parlamentarisches Manöver in traditionellem Sill, wie es schon verschiedentlich Regierungen mit geringer Mehrheit zu Fall gebracht hat. lW. T. B.) Die Anierhausfihung nach Ser Negierungs- Niederlage. Vt«e erneute Abstimmung ans NcgierungSautrag? — Erregte Szenen. London, l>. April. DaS Unterhaus war heute sehr aut besucht. Die Mitglieder der Regierungsparteien waren nach der gestrigen Erfahrung in ansehnlicher Stärke erschienen. Schatzkanzlcr Valdwin brachte an Stelle Bonar Laws. der erschiene», aber nicht imstande war. zn sprechen, eine NeGIu- tio» ei«, durch die der Antrag, bei dem die Negierung gestern «nterlegeu war, erneut in Erwägung gezogen wird. Der Sprecher erklärte diese» Verfahren für korrekt Baldwtn sagte, der gestrige Vorfall sei aus eine U e b e r r u m v e l n n a zurückzusithren. Tie Regicrunn habe sich eines Mangels nn Aufmerksamkeit lckmldta acmacht. aber die Abstimmung be, messe nicht, dast sie daS Vertrauen des Unterhauses verloren habe. kVeisall bei den NeaierungSaiihänaern.i Macdonald bestritt, dast die Abstimmung unerwartet ge kommen sei, und erklärte, die Negierung babe eine Nieder lage erlitten, da eine Anzahl NegierungSanhänacr eS abge lehnt habe. Ne zu unterstützen. Er wünsche, das, die Negierung ihre Niederlage zugcbe und eine AnLcutuug ihrer Politik bctr. die Verwendung der vormaligen Soldaten im Dienste der Zivilverwaltung ankünde. Die hieraus folgenden Reden der Arbeiter Vertreter zeigten deutlich, dast »tele Arbctiermttglicdcr entschlossen waren, vor Annahme der Resolution Baldwin zu einer Erklärung der Ncaiceung zu veranlassen. Von der Negierungsbank erfolgte keine weitere Erklärung und die Verhandlung geriet in ein errcalcS Fahr- wasicr. Zwilchen den Arbcitcrinitglicöcrn und den Ministe riellen kam es zu heftigen Wortgefechten. Angesichts der ständige» Unterbrechung beantragte Baldwin schlicstlich die Unterbrechung der Sitzung. Dies führte zu stürmischen Protestkundgebungen von seiten der Arbeiter Eine Anzahl Abgeordneter begann daö Lied »Die rote Flagge" zu singen. Da die Negierung keine weiteren Mitteilungen machte und die Arbeitcrmltgliedcr offen ihren Entschluss bekundeten, die Verhandlungen nicht weiter sortsühren zu lalle». hob ''chlicst- lich der Sprecher die Sitzung für die Dauer von einer Stunde ans. Ein Mitglied des Unterhauses fragte darauf, ob infolge öer Unterredung mit L o u ch c u r die Regierung beabsichtige, ihre augenblickliche Politik der frcnndschastlichcn Neutralität gegenüber Frankreich anfzngebcn und eine Politik cinzunchmcn. die Frankreich unbedingte Unterstützung seiner Aktion an der Ruhr gewähre. Bald- wtn erwiderte, die Antwort laute verneinend. Aus dtc wei- irre Anfrage, ob dies so zu verstehen sei best die Unter- rcdnng mit Louchcur gar keine Wirkung haben würde, wurde keine Antwort erteilt. lW. T. B i Angriffe der englischen Presse gegen -as Kabinett. London, ll. April. Fm Mittelpunkte bcö öffentlichen Interesses steht heute die gestrige Niederlage der Negierung im Untcrhanse. Tie Regicrungspressc macht zum grollten Teile dir RegicriingScinpeilscher dafür verantwortlich. Der ParlamentSberichtcrstatter des „Daily Telegraph" schreibt: Unter den Anhängern der Negierung, die an der Abstimmung tcilnähme», sei keine Neigung vorhanden, die Tatsache zu ver schleiern. dast die Niederlage als ein sehr unangeneh- mcr Stob gegen daö Ministerium angesehen wer den müsse. Ernste Folgen würden jedoch nicht daraus ent- stehen. — „Wcstminstcr Gazette" sagt: SS sei ein Paria- ment der Enttäuschung gewesen. Die Abstimmung von gestern abend sei ein Snmptvm der aus Unznsriedenheit entstandenen Gleichgültigkeit der NcgicruiigSanhängcr. Mit einem Premierminister, der osscnknndig krank sei, einem Kabi nett. das in seiner Zusammensetznug das schwächste sei. dessen man fick erinnern könne, und einer lauwarmen Anhänger schaft sei «S klar, dast Aendcrnngcu im Kabinett cintreten mühten, wenn der Zwischenfall von gestern abend sich nicht wiederholen solle nnter Umständen, die nicht unberücksichtigt gelassen werden könnten. Rücktritt oder Aoalttionserwellerung? London, ii. April. Der politische Berichterstatter der „Dailo Mail" schreibt: Bonar LnwS Gesundheit bildet daS Thema zahlreicher Erörterungen in politische» Kreisen. ES sei unter diesen Umständen nickt überraschend, das, daS Gerückt weit verbreitet sei, dast der Premierminister a»iwnngcn lein könne, sein Amt niederznlegen oder cluiac der kon servativen Führer anS der vormalige» Koalition zu über reden. wieder in die Regierung ctnzntrete». lW. T. B.s Franzofeneinbruch am Neckar. Ein Aaubzug nach Lohngeldern. Mannheim. 11. April. Hente früh gegen 9 Uhr mar- ftalerte» krauzvsische Truppen, von Ludwigshafen kommend, Iper die Rheinbrücke ins Fnduftriegebiet am Neckar ein. Während eln Teil von Ihnen sich in der Nähe der Spaircnbeücke ans der Mannheimer Seite de» Neckars mit zur Stunde noch »bekanntem Zwecke lagerte, umstellte eine andere Abteilung da» Burra« der Transportarbeiter» und Schtffergewerkschast. »sfen-ar in der Absicht, die im Gcwcrkichaitöb»rca» aus« «emahrten Sohugelber ,n beschlagnahmen. iWTB.i vochnm, 1t. April. Bet dem „Besuche" der Franzosen 1« den Gebäuden der Commerz- und Privatbank «urden insgesamt 770 Millionen Mark, angeblich Etsenbahngelber, .beschlagnahmt". Dr. Kamm freigelassen und ausgewlesen. verll«, 11. April. Der Staatssekretär Dr. Hamm, her am Montag abend in Scharnhorst von den Franzosen seft, «»halte» und dadurch verhindert worden war. an der Trauer» feler kür di« Opfer de» Essener Blutbades teilzunehmen, ist «eher« abend 8 Uhr von Castrop unter militärischer Ve» Heck««« nach Scharnhorst gebracht «ob ans dem Ein« hr«ch»aediele auhgemiele« worden. Dr. Sam« ist heule früh wieder i» Berlin «iugetrossen. iW T. B.i Berlin, ll. April. Zur Verhaftung be» Staatssekretär» Hamm wirb noch mttgetetlt: Hamm wurde nach seiner Fest, «ahme in einem auSrangterlen Etsenbahnpoft- waae« durch einen französischen Advokaten vernommen. LS »uro« ihm mttgeteilt, dast et» Einreiseverbot lür Minister »>h RegterungSmitglieder bestehe und aus ihn angewandt werben müsse. Sein Einwand, dast er weder Minister noch Mitglied der Regierung sei, wurde nicht beachtet. Auf sein Verlangen, dast er sich an den General unmittelbar wenden wolle, wurde ihm die» verweigert und bedeutet, das, für den Tag der Essener Trauerseicr besonder» strenge Befehle für die Einreise erlasse» worden seien, g n S l> c s o n d c re iet dem Reichskanzler und dem Staatssekretär Hamm die Einreise verboten. Abends 8 >Ihr traf eine Depesche bcS Generals Degontie ein. Hamm solle durch einen Offizier an die Grenze des besetzten Gebietes ge bracht und ihm u n t e r A n d r o h » n g schwerer Strafe da» Wtederbetretcn dcS besetzten GcbicicS verboten werden. Berlin, 11. Avril. Staatssekretär Hamm richtete wegen seiner Verhaftung einen scharfen schriftlichen Protest an dir Adresse de- General» Deaouttc. Ebenso hat die Reichs- regte rung gegen da» Verfahren der BcsahnngSbehördr energischen Protest eingelegt unter Hinweis darauf, dast Hamm» Nette keinerlei politische» Zweck hatte, sondern nur um die Teilnahme der RclchSrcgtcrung für die Opfer der Essener Vorgänge zu bekunden. Srfchieftung einer Aausangeslelllen. Esse», ll. April. Einer Meldung an» Buer zufolge wurde gestern nachmittag im benachbarten Waltrop eine Hausangestellte von einem französischen Soldaten er schossen. Der Täter, der behaupte«, sahriässig gehandelt zu habe«, ha« sich gestellt und ist in Halt genommen worden. Ooüsr (ämliiek): 21142,50 Im Kr«lvarll,i,r »dankt» 6 Udr: ri <00 Markskiihung und Lohnpoliklk. Der jetzt veröffentlichte Rctchstndcr für März, der all gemein mit Spannung erwartet worden ist, ergibt eine Ver teuerung der Lebenshaltung gegenüber dem Februar um 8 v. H. DaS ist eine Enttäuschung für alle Kreise, die ge hofft halten, das; die Preisbewegung unter dem Einsluh der MarkstlltzungSaktion zu einem vorläufigen Stillstand kommen werde. Uebertricbcncn Erwartungen hatte man sich ja nir- gendS hingcgeben, da auch innerhalb der Verbraucherschaft allmählich die Erkenntnis sich Bahn gebrochen hat, dah die in der Preisbewegung wirkenden verschiedenartigen Trieb- krästc zumeist so zwangsläufigen Charakter haben und so sehr in gegenseitiger Abhängigkeit und Bedingtheit stehen, das, eine ans den vcrwickcltsten Verhälintsien heraus- gewachsene Gestaltung der Dinge nicht mit einem Schlage geändert werden kann. Ter Ausblick in die nächste Zukunft mar daher nicht auf eine durchgreifende Seiiluiig. sondern auf eine Nuhcvause in der Preisbewegung gelichtet, unbe schadet der Abschläge in den Preisen, die sich aus ein zelnen Gebieten bemerkbar machten. Fnsbcsvndcre weisen die Grosihandclspreise seit der Zeit der Mark- bcfestigung einen nicht ganz unbeträchtlichen Rückgang aus. Nach den vom Statistischen ReichSnml ausgestellten Meh- ztsscrn, die bis zum 15. März reichen und die Zeit vom 5. Februar bis dahin umfassen, haben sich die Einfuhrwaren am stärksten gesenkt, nämlich von 11 17V aus 6V1Z; das bedeutet einen Preisabschlag von rund 40 v. H. Die Lebensmittel sind dagegen nur von 4002 auf 8195 gesunken, und die In- landswarcn haben mit 4370 Punkten gegen 4925 den gering sten Anteil an der Abschwächung der Preise gehabt. Nach dem Gesamtbilde dieser Mchziffcrn konnte man immerhin dem allgemeinen Ncichsindex für März mit der Hoffnung ent- gcgensehcn, das; er eine Bestätigung dcS vorlänngcn Gleich- blcibcnS der Preise bringen werde. DaS Gegenteil ist bitter und bedeutet einen Tropfen Wermut in den Kelch der Mark- stützungSaklion. Tic Frage ist nun, welche lohnpolitijchen Folgerungen auS dieser Entwicklung zn ziehen sind. Um eine richügc. den allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Interessen dienende Antwort zu finden, muh man sich vcr- gegenwärtigen, was bisher errungen worden ist. und wa» demgemäh ans das Spiel gesetzt wird, wen» auf Grund der erneuten geringfügigen Teuerungswelle wieder der a!te Apparat der mechanischen Zuschläge aus Löhne und Waren in Bewegung gesetzt werden sollte. Seit langer Zeit haben wir zum ersten Male um die letzte Monatswcnde daS behagliche Gefühl einer lohnpoli- tischen Ruhe geniehcn können. Während sonst rcgelmähig eine Fülle von Nachrichten über Tarifverbandinngen, Streitigkeiten und Abschlüsse hcrcinbrach und beide Parteien sich zum Teil in kampflustiger Stimmung gegenüberstanden, sind diesmal die Wasser ohne lautes Rauschen und Brausen verlaufen, und eS war eine deutliche Zurückhaltung der grvhcn BcrusSvcrbändc in der Ausstellung bestimmter Forde rungen erkennbar. Die Oefscntlichkcit gewann de» Eindruck, dah zumal unter dem Druck der auswärtigen Lage aus seiten der Arbeitnehmer ein wachsendes Verständnis dafür sich anbahnte, wie nötig für unsere politische und wirtschaft liche Zukunft und Selbstbehauptung eine Lohnregclung ist, die aus beiden Seiten von dem Bestreben getragen wird, nicht nur den sozialen, sondern auch den ivirtschasilichcn Not wendigkeiten nach Möglichkeit gerecht zu werden. In Zeiten, die durch Lohlikämvse heftig erregt sind, wird die Erkennt nis dieser Binsenwahrheit nur zu leicht durch de» Egoismus der streitenden Parteien in den Hiuiergrniid gedrängt und bei der Formulierung der Forderungen mihachlct. Fn dem selben Augenblick aber, wo die MarkitütznngSaktion die Aus sicht auf eine Besserung unserer wirtschaftliche» Lage in greifbare Nähe rückte, machten üch auch die Rücksichten der wirtschaftlichen Vernunft und Besonnenheit mit gröhcrcr Wucht geltend, »nd es gelang der RetchSrcgicrnng, dem von ihr ausgestellten Grundsatz Gciiung zu verschaffen, dah eine durchgängige Erhöhung der Löhne und Gehälter solange nicht stattfindcn dürfe, als nicht der Beweis einer seit der letzten allgemeinen Lohnscstsctzung erfolgten weiteren Verteuerung der Lebenshaltung in nüchternen Zahlen einwandfrei er bracht sei. Gleichzeitig herrschte aber auch auf beiden Leiten, sowohl bei den Arbeitgebern nie bet den Arbeitnehmern, Einverständnis darüber, dah man keinesfalls mit einem sofortigen Abbau der Löhne und Gehälter vvrgchm dürfe, sondern dah eS sich auch hier zunächst nur um einen Still- stand handeln könne, um ein Abwarten mit Gewehr bet Fuh, wie der Dvllarkurs sich weiter entwickeln wird. Dabei sprang für die Lohn- und Gchaltbezieher der ihnen gewiß von Herzen zu gönnende Vorteil heran», bah sie durch den Wcitcrbezug der jetzigen im Nominalbeträge gtetchblctbcnden Einnahmen die vermehrte Kaufkraft der Mark benutzen konnten, »in endlich einmal an die notwendigste Ergänzung und Erneuerung ihre- HauSratS iowie ihrer Kleidung und Wäsche heranzugehen. Die Gefahr lag nun nahe, dah in diesen erwünschte« Ruhezustand, in die allgemeine Atem- und Erholungspause eine neue unwillkommene Störung durch daS März-ErgebniS de» RetchStober btnetngetrage« werden konnte, wcqu ma«
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