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Dresdner Nachrichten : 18.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192401183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-18
- Monat1924-01
- Jahr1924
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- Dresdner Nachrichten : 18.01.1924
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IrettaL. ll. Zaauar 1924 — Dresdner Hachrlchkrn —. Nr. 1» Seile S Verband SbrbliliDer Dnbulkrieller. It« Variete». gespaite« i« «lassen. Und dabet et« Volk, mit Sn einer Sitzung de» Sesamtvor stände» nab« aeaen^n^eli^dr^ im me^a^aen^den^r^d"r^ daraus »an unter anderem einen Bericht de» LanbtagSabgeorbneten »etnd draupen. immer »egen den Bruder, darau» Lr. Schneider über ben gegenwSrttacn Stand der Be. «ühungen wegen vefchaffuna von Exportkrediten entgegen und beschloß diese Bemühungen, denen im Interesse »er sächsischen Industrie bringend ein Erfolg zu wünschen ist, «U Nachdruck zu fördern. Bezüglich der neuen Gütertarts« der Reichsbahn wurde der vom ReichSvcrkehrSministertum vorgenommene Sprozentige Abbau der Gütertarife als erster kleiner Aufang einer Besserung der staatlichen Etsenbahntarispolittk begrüßt, aber al» viel zu gering bezeichnet und ein schleuniger weiterer Abba« grsordert, um dadurch die sächsische Industrie, die setzt angesichts der hohen Frachten und aus anderen Gründen viel fach in ihren Preisen aus dem Weltmarkt nicht mehr genügend Absatz findet, wieder konkurrenzfähig zu machen. Eingehend beschäftigte sich der Gcsamtvorstand hierauf mit »em Gesetzentwurf der sächsischen Regierung betreffend die Uebertragnng der staatlichen Kohlen» und tzlektrlzltätb» Unternehme» an die Aktiengcselllchast Sächsische Werke ,n Dresden »nb faßte hierzu den nachstehende» Beschluß: .ler ÄesamworstLnd de» Be»b indes Lüchgscher Industrieller hat sich ln seiner Litzung vom ll. Januar >021 mit der Frage der Umwandlung der staatlichen Sohlen, und Elektrtz1t«t».U»ter» nehmen in eine -lktleiigcsellschaft beschäftigt. Er begräbt grünt», ftiblich diesen Lchrttt der sSchslschen Regierung, da er die Durch, brlnaung dieser StaatSdctriebc mit privatmtrlschastlichem Geiste erhofsen läßt. Er erwartet aber anderseits mit aller Bestimmtheit, daß die Monopolstellung, i» die aus diesem Wege die staatlichen Unternebmunacn immer mehr uns mehr hineiiiwachlen, nicht zu einer Machtftelluna. bclonderS aus dem Gebiete der Strom- »trlorguiia und der Ltromvreisvvlitik. kntwieleii wird, die den Interessen der Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschast, so wie der Sleinverbranchcrlchast zuwiderlaiist. Auch die neue Aktien, gefellfchast mnft stch in erster Linie al» aeineinntivigeS Iliitcrnehmen betrachten, delie» vornehmste Ausgabe die Erzeugung billigster elek trischer Energie und deren Abgabe zu glinstigsicn Bedingungen sein m»b. Der Gesamtiwrstand mach« daher seine Zustimmung zu diesem Gesetz von der Beachtung solrender Richtlinien abhlingtg: 1. Die Gemcinnstvigkeit des Unlernehmens mub unbedingt ge- wShrlcistet werden. 2. Die geplante ilmbtldiing mutz zur weitgehendsten Lollvsuug der AkitengeleNtchaii vom Sinsluk der StnatSregie »ng ftihrcn. ». Allen Lrcisen der sächsische» Verbraucher must durch eine Ber» tretung im AufsichtS- und BerwaltungSrat der Aktieugelcll. schalt die Wahrnehmung ihrer berechtigten Interessen ermög. licht werden, neuen Selbstkosten -e» einzelnen Bade». Dringend zu empfehle» ist auch allen denen, bte e» ermöglichen können, die Bäder nicht am Freitag und Sonnabend, sondern möglichst a» dener ft enLagenderGochezubenutzen. da sie er fahrungsgemäß am Wochenende überfüll! sind. Die Bäder sind geöffnet: Montags bis Mittwochs 12 bi» ü Uhr. Donnerstags U bi» 7 Uhr. Freitags 8 bi» 7 Uhr. Sonn abends 8 bis 8 Uhr. Sie befinden sich an folgenden Orten: Loutfenstraße 48 fReuftadt», Hcbbelstraße 13 lCotta». Hohen- thalplay, Badweg 1 sLöbtauj. Gttlcrleestraße >8 sPlauens, Nledersedlitzer Straße 4 tRetcki, Schlömilchstraße 4 (Tolke witz». Kreutzerstraß« 8. Annenstraße »7. — Sammlung „Kohlen, «nd Kleidcrhilse". Dem Für sorgeamt konnten zur Verteilung au verschämte Arms die von nachstehenden Firmen für die Sammlung in dankens werter Weise Hir Verfügung gestellten Kohlen überwiese« werden: Hille Werke >0» Zentner Briketts, Haus Ncuerburg 70 bis 80 Zentner Koks. Vereinigte ElbeschtsfahitS-Gcsell» schäften 30 Zentner Braunkohlen, Deutsche KohlenhandelS- gcsellschast 300«» Stück Preßsteine. Strohhutsabrik E. Küchen meister 3 Zentner Kohlen und außerdem 12 Zentner Kar toffeln. „Universelle" Zigarettenmaschinensabrik 10 Zentner Kohlen. Dindorf L Hache 5 Zentner Kohlen und F. G. Häus ler lO Zentner Briketts. — HossmanuS »o« Fallersleben Gedenken iu de« Schulen. Am IS. Januar d. I. jährt sich bekanntlich zum 30. Male der Todestag Hoffmanns von Fallersleben. Dieser vaterländische g folgt zwingend: daß diese» Volk eine" Verfassung haben muß. die seine wiberspensttgen Kräfte fesselt, und in ein» und in dt« Richtung reißt, wo sie frelwerden dürfen. Da» gebietet bas geschichtliche denken. Und nun das Reich von 1871. ES kam nicht von heute auf morgen: ein Ringen von zwei Jahrhunderten ruht dahinter. Am 18. Januar 1701 — die preußische SüntgSkrönuna in Königsberg: am 18. Januar l87l — die deutsche Salserkrünung in Versailles: so schließt sich ein Ring logischer geschichtltchcr Entwicklung, jo krönt sich ein beharrliches Bestreben. Preußen ward durch seine Könige groß, und Deutschland erstand durch Preußen. ES war ein Beamten, und Mtlltärstaat, von spröder GcifteSart viel leicht, und dem Fremde» alö ein Obrigkcitsstaat empfindlich. Aber diese Klammer von straffem Mtlitärwcsen und straffem Beamtentum war einmal das einzige, was aus dem zerfallen- den Staate eine Einheit begründen konnte Demokratie und Sozialdemokratie haben kein Verständnis für diese geschicht lichen Träger der preußischen Staatsentwicklung gehabt. Und doch, man vergleiche die Verfassung von Weimar und von Bismarck. Jene ein Werk des Zuscumncnhestens iu jedem Artikel, diese ein Guß. ein Gedanke, ein ragender Leib. Was ist von der Weimarer Verfassung heute noch übrig? Das eine Stück haben verfassungöändcrnde Gesetze, daö zweite das Ermächtigungsgesetz, das letzte der Ausnahmezustand «vcggctragen. So endete das Werk von Weimar. Bismarck hat am klarsten die Bedrohung des Reiches her- Dichter steht dem deutsche» Volke besonders nahe als Ver- ausziehen sehen: im Gewände moderner Parteiung uralten' Hasser des Deutichland-i lcdcs, unsrer jetzigen Nationalhymne, deutschen Brüderhab. Und die Revolution von M8 hat seine Schöpfung zerschlagen, zerschlagen auch wertvolle Stücke von dem, was in soojälirlger Vorarbeit dafür gebaut worden war. Parlamente von schrankenlosestem Absolutismus der Parteien beherrschen das Volk, Tummelplätze zügelloser Käuipse, kindischer GeschäslSordnungsdebatte», lächerlicher sowie zahlreicher volkstümlicher Dichtungen, die in allen deutschen Lesebüchern vertrete» sind. Das sächsische Ministe rium für Volksbildung empfiehlt den Schulen, in geeigneter Weise im Unterricht ans ben Todestag HoffmannS von Fallersleben und seinen Lcbensgang hinzuweiseu. — In der NeichSgritnduugs-Fcier der Den,scheu Volks, Szenen: Parlamente, in denen Sozialdemokraten das lieber- Partei, die am heutigen Freitag, abends 8 Uhr. im Vereins- Hans stattsindet. wird Neichsminister a. D. Dr. Heinzr über „Wie erhalten wir Bismarcks Erbe?" sprechen. Gesang, Rezi tation und Musik werde» die Festrede umrahmen. — Eine Deutsche Feier findet, wie schon ermähnt, heute» Freitag. >-8 Uhr, im Ausstellungspalasi statt. Karten tu sämtlichen Wolsschen Ztgarrengeschästeii, bei Wessel u. Fried rich. Musikhaus Nönisch, Schwarzlose. Schlvßstratze, an der Abendkasse und bei Hans Ebel. Alaunstraße. Fernruf llolö. Für die Wohltätigkcitsveraustaltung dcS 1». Jus.-NegtS. zum Beste» des Sächsischen Volksopscrs nächsten Montag, den 21. Januar. X-8 Uhr abends im Vercinshause, macht sich gewicht haben, non denen, zum schwersten Schaden für das Reich, ganze Parteien glaube», es könne nicht ohne sie regiert werden. — Der Redner umriß die Politik des Kabinetts Enno. Nach vierwöchigem Abwarten im ver haltenen Widerstande ivollte Enno, von Woche zu Woche ent schiedener. zum hüllenlosen offenen Widerstande iibcrgehcn. Die Sozialdemokratie schlug ihm das Schwert aus der Hand: Sevcring bot seine gesamte Politik auf. um die Sabotage akte zu verhindern. Schlageter fiel! Es bedurfte des Kabi- nctiö Strescmann nicht mehr — Poincarä wußte, daß er ge- Dte neuen Stromliefer nngSbedingnngen liegt hatte. Und dennoch, an Ruhr und Rhein liegt das Pro- ,... ... der staatlichen Elektrizitätswerke fanden gleich, blem der deutschen Zukunft. National, christlich, sozial, »ach sehr reges Interesse bemerkbar, bas um so mehr zu begrüßen falls eingehende Behandlung. ES lagen hierzu Beschwerden An Programmsorderungcn der Deutschnationalen. sei das ist als die Darbietungen einen vaterländisch-erhebende» von MttgliedSfirmen über die Unbilligkeit dieser Forderungen! Ilktiviisprogramm. Tie Helden, die gefallen sind. m,d jede i Charakter tragen werden. Eine große Freude dürste cs sür vor. die daraus Hinweisen, daß die Tarispolitik der sächsischen, Großtat deutscher Geschichte, sie heißen uns hoffen. Solange viele sein, daß am Schluß die alten Dresdner Regiments- StaatSmonopol-Unicrnehmungcn viel zu stark von fiskalischen! wir uns selbst nicht aufgcbcn. solange zwingen inir d«ns Märsche gespielt werden und der sächsische Zapfenstreich unter «estwtsonnkien beclnslnüt kei. während sie sich von dem «chicksal Und - wir geben uns nicht aus! - Nachdem der - - . unendliche Beifall verklungen war, den die tiefe und ernste Aussprache geweckt hatte, trugen die ehemaligen König!. o s t r o m p e t e r noch Militürmärsche vor. Sanitätsrat Dr. Kretz sch mar schloß die Feier, die er auch crössnct halte. Unter den Teilnehmern befand sich — einer von denen, die am 18. Januar 1871 im Spiegclsaale von Versailles das Kaiserhoch donnern hörten... „Wir heißen euch hoffen."... Gesichtspunkten beeinflußt sei, während sie sich von dem Grundsatz letten lassen müsse, der sächsischen Industrie den billigsten Strom, der überhaupt möglich sei, zu liefern. Man beschloß, ins einzelne gehende Unterlage» bereitzusteNen und die Gutachten Sachverständiger über die Ausstellung von Vor- schlügen für die staatliche Preispolitik beiziiziehcn. Zu der beabsichtigten Gründung eines Zentral- verbandeS deutscher Aktiengesellschaften in Leipzig erklärte der Gcsamtvorstand, daß sachlich keine Not wendigkeit sür eine solche Ncugründnng vorläge, da aus reichend Organisationen vorhanden sind, um jedes Bedürfnis «ach Vertretung industrieller Interessen, insbesondere auch ber Aktiengesellschaften, z» befriedigen Besonders zu betonen lei, daß die Industrie bereits gegenwärtig unter einer gewissen Uebcrorganisation zu leiden lat, die nicht nur un nötige Belastungen mit Beiträgen, sondern auch „»nötige Doppclarbcit mit sich bringt. Besonder? anS diesem Grunde müsse man sich gegen die geplante Nengründung als unzrvcck- mäßig und unzeitgemäß wenden. Die weiteren, teilweise sehr wichtigen Beratungen waren vertraulicher Natur. Bismarcks M«»rK. vie Reichsgründungsfeier der Deukschnakwnalen. Die Deutschiiationalc Bolkspartei hatte sich zu ihrer Rcichsgründungöseier am Donnerstag im VercinShausc Dr. v. Drnander. das führende Mitglied der preußischen Land tagsgruppc der Partei, als Redner erkoren. Und so sprach der Träger eines berühmten Namens, äußerlich ei» vor nehmer Vertreter echte» Preußentuws, vor einer Menge, die den Saal vollkommen aussüllte. Eine politische Rede zur ReichSgrttndungsscicr. Deutsche Feiern müssen heute poli tisch sein, volkspolitisch, vaterlaiidspolitisch. wie diese Rede war. Die deutschnationale Partei, so führte der Redner aus, ist eine geschichtlich denkende Partei. Und iu der Tat ist gar keine Möglichkeit, wie einer, dem die Geschichte erst mit dem 8. November begönne, Wege ans dem Jrrsal der Gegenwart finden könnte, die nicht neue Wege zum gleichen Verderben wären. Zwei Grimdtatsachen heben sich auS der Geschichte Deutschlands heraus: daß cS ei» Mtttelland ist zwischen überlegenen Mächten, keine Insel, wie England, kein Land, fekbstgenügsam wie Amerika. — Und die zweite Tatsache: daß sein Volk durch Schicksalsmacht ein zerrissenes Volk sein mutz, gespalten in Evangelisch und Katholisch, gespalten Die Preise in den städtischen Volksbädern werden von heute Freitag ab ans Goldwährung gestellt. Sic betrugen bisher sür ein Wannenbad 230 Milliarden, für ein sind. Brausebad die Halste davon, also 123 Milliarden. Tic m!I Ausweis der Fllrsorgcämler vcrscl>cnen Unbemittelten zahlten sür ein Brausebad die Halste dcS normale» Preises, also 02,3 Milliarden. Die Stellung der Preise aus Goldbasis macht eine entsprechende Abrundung notwendig, auch wird von der Verwaltung der Volksbädcr angesirebi, die Ein richtung der Volksbädcr nach Möglichkeit der Vor kriegszeit anzupassen. Wenn cs auch vorläufig »och nicht möglich ist, jedem Badenden leihweise ein Handtuch zu verabreichen, ohne daß hierfür eine besondere Gebühr er hoben würde, so soll doch zunächst wieder zu jedem Bade ein Stückchen B a d c s e t fe , das bisher mit 3 Pfg. verkauft wurde, ohne besondere Zahlung gegeben werden. Ein schließlich der Seife stellt sich der Preis eines Wannen bades in Zuknnsl auf 30 Pfg.. der eines Brausebades auf 15 Pfg. Mit Ausweis versehene Bedürftige zahlen für ein Brausebad einschließlich Seife nur 8 Pfg. Wenn bei Sen Wannenbäderpreisen mit 30 Pfg. der Vor kriegspreis (abgesehen von der Darleihung eines Hand- tuchesj wieder cingeführt wirb, so sind die normalen Brause- bäderpreisc mit 13 Pfg. derart berechnet, daß durch die zahlungsfähigen Besucher der Bader der Ausfall getragen wird, der durch die verbilligte Abgabe an Bedürftige entsteht. Der Preis von 15 Pfg. für ein Brausebad stellt übrigens nicht viel mehr als die Hälfte der Selbstkosten des Bades dar. Wenn die Stadtgemeinde im Interesse der Einwohnerschaft ganz erhebliche Zuschüsse zur Erhaltung der Bäder zahlt, da ihre Ausrechicrhaltung und ausgiebige Benutzung einem drin genden sanitären Bedürfnis entsprechen, so ist es m ü n - schcnswert, daß der Besuch der Bäder immer stärker wird. Denn je mehr die kostspielige Einrichtung der Bäder ausgenutzt wirb, desto geringer gestalten sich die Mitwirkung eines Spielmannzuges nufgestthrt wird. Karte» sind bei F. NieS, Seestraßc 21. Ö. Rrinicke, Hauptstraße 2, in den Zigarrcngcschäften Wolf, sowie dem Schvkoladengeschas» Lenke. Bautzncr Straße 17. zu haben. — Keine Musikkapellen bei der Laudespolizel. Tie in der Sonntag-Nummer gebrachte Meldung von der Errichtung von Musikkapellen bei der Lanüespolizei bestätigt sich in diesem Umfange nicht. Wie von zuverlässiger Seite mitgcteilt wird, ist es nur bet einzelnen Formationen zur Bildung einer Hgnökgpclle gekommen, deren Mitglieder von ihrem srüliercn -'""silcrverhältniS her noch im Besitze von Prtvattnstrumenlc» Der Dresdner Stadtsilm, der am morgige» Sonn abend, abends 8 Uhr, im großen Saale des Aussiellungs- palastcs vor geladenen Gästen zur Uraufführung kommt, führt den B.suchcr aus einer Nundsahrt durch die Stadt mit ihren mannigfachen Sehenswürdigkeiten und in die an landschaftlichen Schönheiten reiche Umgebung. So z. B. auch noch Moritzbnrg, wo die Wildsütternng gezeigt wird Man- chen aber dürsten die hochwertigen industriellen Ausnahmen» die die Größe Dresdens als Arbeitsstadt erkennen lassen, am interessantesten sein. Besonders diejenigen, die gern einmal einen Blick in die großen Betriebe, die sie von außen so genau kennen, tun wollen, werden voll und ganz aus ihre Rechnung kommen, da in dieser Beziehung der Film ei» gutes Bild der Größe unserer Dresdner Industrie gibt. Der Uraufführung folgt am nächsten Tage -ine Aufführung tu Berlin anläßlich eines Festes des Reichsverbandes der deut schen Presse im Reichstag, zu dem bereits der Reichspräsident und der Reichskanzler ihr Erscheinen zugesagt haben. Da nur eine ganz beschränkte Anzahl Karten sür die Dresdner Ur aufführung bei NieS und an den Kassen der Filmschau znm Preise von 3 Mk. zu haben ist. werden wirkliche Interessenten outtun. sich die Karten sofort zu holen. — Ein falscher Devisenkommissar seftgenomme«. I» Hamburg befindet sich der Buchdrucker Ludwig Ar net i« -Haft. Er ist in Leipzig. Chemnitz und andere» Städten als Kriminalwachtmeistcr Hugo Bach mann ausgetreten, hat auf der Straße Personen angchalten, nach Devisen durchsucht und diese dann beschlagnahmt. Er hat zugegeben, auch in Dresden Betrügereien verübt zu haben, doch liegen hierüber noch keine Anzeigen vor. Ge schädigte wollen sich im Polizeipräsidium. Schießgasse 7. l„ Zimmer 88. melden. Ein Lichtbild dcö Betrügers hängt im Schaukasten des Polizeipräsidiums aus. Tugend auch ein vorzüglicher Begleiter war, ist selbstverstänb- llch und empfiehlt ihn allen SangcSbeflissenen aufs angelegcnt- lichstc. Also gab eS im gutbesetzten Saale des Palmengartens «Ü Recht lauten und herzlichen Beifall. —eß— -s- Sine Veranstaltung im KouzerthauS vermittelte die Bekanntschaft des aus Dresdner Schule stammenden Hannoveraner Konzertmeisters Eurt Weichert, dessen Violinspicl aber an Reinheit, Wärme und Beseeltheit des Tones noch gewinnen dürste. Zwei eigene Kompositionen Wcicherts, „Elegie" und „Romanze", plätscherten im leichten Konversationston dahin. Unter wesentlich günstigerem Stern ftand dann später u. a. der Vvrtrag eines langsamen SaycS aus einem Konzert von Mozart. Das ruhige Ebenmaß klassischer Werke scheint WcichertS eigentliches Feld zu fein. Lotte KretSler lang, von Lily Weiß begleitet, eine Reihe bekanntester Meisterlieder. Wie sie das macht, weiß man >a tu Dresden zu schätzen. Es sollte aber den Ehrgeiz der Kiinst > lerin bilden, auch einmal etwas anderes zu bringen, alS immer nur die gangbarsten Lieder von Schubert und Brahms. ?. v. I,, 8m Luxuszug zum Himalaya. Tank dem systematischen Ausbau dcS indo-britischen Eisenbahnnetzes ist der Htmalana dem Touristenverkehr zu gänglich geworden, so daß man heute das höchste Gebirge der Welt im Schnellzug von Bombay' aus bcgnem erreichen kann. Bombay ist Kopsstation der wichtigsten Eisenbahnlinie ö«S Netzes, das seine Gleise 30 000 Kilometer über das ganz« indische Festland von der Südlpttze bis zum Himalana, von ben Grenzen Bclutschistans bis nach Kalkutta und Rangoon böppel- und vierglclsig ausspannt. Der Bahnhof der Kopf- ftatton präsentiert sich mit seinem buntfarbigen Ziegelwerk, mit seinen Kuppeln, Säulen und gotisch maurischen Spitz bögen als eine der größten und prunkhaftesten BahnbofS- anlagen der Welt. ..Vor dem Bahnsteig", so schreibt ein Weltreiiendcr. „der sich einen Meter über dein GletS im gleichen Niveau der Waggonelngängc erhebt, hält abfahrtsbereit der „Pandschab- ivrail", der Schnellzug mit seinen gelbgrauen Waggons. Ich «skr am Zug entlang, um den Platz zu suchen, den ich mir vorher durch Zahlung von 8 AnnaS gesichert hnbc. Am dritten Waaen lese ich hinter dem Fenster meinen Namen und nehme, «ackdem der Kult mein Gepäck unter dem Platz verstaut hat. Besitz von dem breiten, bequemen Sofa auS schwarzem Leder, Aa» für die Nacht noch verbreitert werden kann. und. nach- »em e» mit Kissen »nd Bettzeug versehen ist. eine behagliche tagerstatte bildet. Die Züge haben drei Klassen. Die zweite Elaste unterscheidet sich so gut wte » cht oo» der erste», »ub die dritte Klasse bleivr ausschließlich für die Eingcboreircn reserviert. TaS Abteil, das mich sür dreißig Stunden beher bergen soll, hat zwei gegenüberliegende Sofas, zwischen denen ein Zwischenraum von zwei Meier bleibt. Aufrecht an den Wänden sind zwei andere SosaS festgrschnallt, die während der Nacht hcruntergclasscn werden, so daß man zwei zwei schläfrige Betten zur Verfügung hat. Ta in Indien Schlaf wagen nickt existieren, so bietet sich hier ein Ersatz in Gestalt von zwei breiten ^ofabctten. die vier Personen ansnchmcn können. TaS Bettzeug. Matratzen, Laken und Kopfkissen bringt jeder Reisende selbst mit. i» Anbetracht des Umstandes, daß er drei Nächte in der Bahn verbringt. Tie Waggondecke besteht aus Doppelwänden, die dazu dienen, die Sonnen Hitze abzuwehren. Zum gleichen Zweck befindet sich außerdem ein grober Ventilator im Abteil. Die drei Seitcnfenster dcS Abteils sind gegen die Hitze in verschiedener Weite gesichert. Neben der fchvttcnähnlichen Holzdichtung dient dem Zweck ein geschwärztes Mlassenster. dem sich daS Mctallnetz gegen die Moskttoplage anschließt. Dank diesen aus der Erfahrung heraus getroffenen Vorsichtsmaßnahmen tann man im Zuge behaglich und bcgnem auch in diesem Lande reisen, in dem die Entfernungen enorm sind und die Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius im Schatten steigen. Ein Heer von einge borenen Eisenbahnern steht im Dienst der Gesellschaft. Sie alle erscheinen im Tnrban »nd in einem blaue» Uniformkittel: nur die Zugführer, die Kontrolleure und die Stationsvor steher sind Engländer und präsentieren sich in eleganten, schmucken Uniformen mit einer schivarzcn Nummer am Mantelkragen und dem unvermeidlichen Tropenhelm aus dem Kopf. Auf der Fahrt ins Innere schweift der Blick über eine Landschaft, die der besonderen Schönheiten nicht entbehrt. Eine üppige Vegetation aus Sträuchern und Buschwerk sprießt auö dem Boden und gibt einem Beschauer, der botanisch so unerfahren ist. wie ich, unlösbare Rätsel aus. Allmählich weichen die Haine aus Kokospalmen, Bäumen mit breitem Blattwerk und riesigen Gipfelkronen. Es sind die bengalischen Feigenbäume, die jetzt den Charakter der Land schaft bestimmen. Wo sie fehlen, breitet sich ein Rasenteppich, der sein saftiges Grün dem vom Monsun berangesührten 'Regen verdankt. ES wird nicht lange dauern: denn in wenigen Wochen schon wird dieses Grün der Wiesen unter der sengenden Glut der Sonnenstrahlen vcrdvrrt tein. In den Tümpeln, die das Grün unterbrechen, wälzen sich in fauler Behaglichkeit die Wasserbüffel. DaS Clelände ist wellenförmig und steigt allmählich an bis zu den dolomiten- ähnlichcn Bcrgkuppcn, die aus ber Ferne wie vorgeschobene Fort» einer Festung auSsehen. E» sind die Ghatberge. Hie u«L da erscheine» Dörfer und Hütte», di« au- braunen Steinen und Schlamm erbaut sind, und deren Dach au» dem allheiltgcn Kuhmist gebildet ist. der in der Sonucnhitze zu steinhartcm Granit brennt. Hoch am Himmel kreise» Falken und Raben, die neugierig dem Zuge folgen, die. um ihn näher zu sehen, herabflicgeu und auf den Telegraphcn- brähtcn Platz suchen. So vergeht der Tag auf ber Fahrt nach Norden, die nur von seltenen und kurzen Aufenthalten unterbrochen ist. Auf scdcr Station steigen oder verlassen den Zug blonde LadieS der britischen Kolonie, puppentragende Kinder. Soldaten der Kolontaltruppen und Inder. Den Zug entlang laufe» schreiende Händler, die uns die Produkte des Landes an- btetcn: gerösteten, goldschimmcrnden MaiS, Bananen- und Kokosnüsse, deren Fletsch wie Butter im Munde zerfließt, duftige Trauben und Leckereien aller Art. Nach einem kurzen Aufenthalt im Speisewagen suche ich mein Lager auf. ES ist ln der Nacht schvn hübsch frisch geworden, und ich fröstle unter der leichten Decke. Sind wir dock bereits bis auf lüw Meter heraufgestiegen. Ich dehne mich behaglich auf meinem Lager. daS größer ist alS das in einer SchiffSkabine, die ihrerseits gegen daS Abteil, in dem ich mich befinde, nur wie ein Loch wirkt. Ich mache langsam Toilette und reinige mich von dem roten Staube, der trotz allen Dich tungen wahrend der Nacht ins Abteil gedrungen ist. In Lalitpur ist längerer Aufenthalt: eine bcturbante Gestalt erscheint im Abteil und serviert das reichbesebte Frühstück. Nach der Billettkontrolle geht eS weiter. Die Landschaft hat ein ganz anderes Gesicht bekommen. Sie ist einförmig düster mit einem gelbbraunen, tintenähnlichen Grundton. Um Mittag erscheint, bestrahlt von der Sonne, aus einer Bergkuppe neben dem Kegel eines Hlndutempcls die schnee bedeckte Kuppel einer Moschee, ein Zeichen, daß wir tu die Zone des ewigen Schnees eingetrctcn sind. Ich bin am Ziel meiner Reise und beziehe Quartier in einem der topisch indischen Hotels. ES fällt einem allerdings schwer, dieses barackenähnliche, weißgeiünchte HanS, das eiu ungepflegter Garten umgibt, als Hotel zu bewerten. Der Kult versichert mir indessen, daß eS das erste Hotel von Agra ist, das einzige, das sür Europäer überhaupt in Betracht kommen kann. Ein Boy geleitet mich tu SaS für mich bestimmte Zimmer, eine» Raum, in dessen Mitte sich ein mit einem Strohsack be decktes und mit dem unvermeidlichen Moskitonetz versehenes Bett befindet: auch der Ventilator fehlt nicht, den der Boy. nachdem er mein Gepäck untcrgebracht und meine Befehle für den morgigen Aufbruch entgegcngenommen hat. in Be wegung setzt. Tiefes Schwelgen umsängt mich. daS nur von dem Zirpen der Grillen, dem leisen Schwirre» ber Insekte» und dem dumpfen, an» weiter Enikernuua Lommeude« Ge heul der Schakale uuterbroche« wird."
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