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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240423014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924042301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-23
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1924
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W. Jahrgang. A» ir? «lilwoch» A. April 1924 DrahIanlckrM: «»chrich«»» E»ny»r»ch«c-Sai»m»In»»a«»r: 2V 241 «ur ,Ur «ach,,,Ipr»»,-. SV 011. 0reu^«- Osakas. LekokolaSe. EIsonfitünen. Mucker-vvai-en. firm» «GM-, irr» » Al ml »römiia-» SchrMlNtzM, Mt» Nauvtzaichitftail»»»: «ari-aftrah» 2S4O D«la, -an » «atchar»« m <Dr»»d««. V»chch«ä».Ä»«1» 1OSS »r«»«. Dqu,s-«-bühr 1 Anzelgen-Pr«»«. 4I,ch»r»» »»r «il »«Mich« »u.U-non,-», ,.Dr»,dn», Noch».' SchnM»«», «er»«, ai»I »«,«. y«mtt>«aanj»ig»n u. ei-ll-nackuch« a»m »riengedlldr WZ. ilusw. Auftrilg, geg.Dorai»»«»atzi. piüsvi Lrs1«n Rangs» ckul-ius ^Slurien pisnoksncttunx S. m. b. Vsrkrluklolllll: LtrsK« S (klngsng Ru,!k«,»u, Sock) ersisn Rang»» Pianos Die Antwort Frankreichs an die Repko. Poineare gibl -er Aeparalionslrommission bestimmle Verhaltungsmaßregeln. 2Z Aeichswahlvorschläge zugelassen. — Die Schweiz erleichkert -ie Einreise sür Deutsche. Der Brief an Barkhou. Paris. 22. Avril. „Matin" bestätigt die Meldung des „Temps", das, die französische Regierung in einem Briese an dir Reparatlonskommiston Stellung zu deren lebten Bor schlägen genommen habe. Die französische Re- gierung verschweige nicht, daß sie vor der Arbeit der Sach verständigen die gleiche Achtung habe wie die Reparations- td«missi»n und die anderen alliierten Negierungen. Sie »eise aber darauf hin. das, die Neparativnskommistio« ihre Arbeit noch nicht vollendet habe. Vs genüge nicht, de« Bericht der Sachverständigen anzunchmcu und Arbeit, V?. u«ter ihrer Verantwortlichkeit z« leisten sei. nnter das »eich «nd die Alliierten zu verteile«, indem man dem crsteren soae. es hätte di« notwendige« Gesetze zu beschließen, nnd den aAdeee» empseh'e, sich über dir Maßnahme« zu veg« WkAdigon. di« ihrer BesngniS «nterstchen. Wenigstens habe At dir Repargtionskomwistion in Punkt 6 ihrer Empfehlung anerkannt, das, die Welt in gewissem Grade die Arbeit der Sachverständigen vervollkommnen müsse. In dem schwieligen Problem der Transferierung der deutschen Zah lungen nach dem AuSlande sei kaum etwas geschehen. Es scheine also, daß der loaischc Verlauf der Tinge Nicht Vollkommen beachtet worden sei. Es sei dock normal, das, die Revarativnskommissivn sich zuerst der Mühe unter ziehe, ei« vollkommenes Rcparationsprogramm aus der Grundlaae der Sachverständigenberichte auöznarbciten. Dieses Programm habe die Kommission dem Deutschen Reiche zn übermitteln, um ihm seine Verpflichtungen bekanntzngeben. Sic habe sich zu gleicher Zeit an die alliierten Negierungen zu wenden, um ihnen die fragen zu bezeichnen, die ihrer Kompetenz und nicht der Kompetenz der Reparationskommtssion unterstehen. Die Tatsache, daß Macbdnald in einer öffentlichen Rede über die Vage ejne von der sraniösischen Ansicht sehr verschiedenen Mcü» «äug knndgcgcben habe, mache die Rückkehr zur logischen Ordnung notwendig, wenn mau einen Misterfolg ver meide« wolle. So habe also die französische Regierung dem Vorsitzenden der Neparationskommission geantwortet, sie werde in einem aufrichtigen Geiste ehrlichen Entgegen kommens die Maßnahme» prüfen, die sie vorzuneümen habe, um das Gelingen des Sachverständigenprogramms zu er leichtern. Vorher müsse aber die Reparationskommtssion ihre die Punkte bezeich- verhandel» hätten. Entscheidungen vervollkommnen, indem sie nen würbe. über welche die Alliierten zu Einspruch Darihous gegen die DeröfsenMchung -es Briefes. Paris. 22. April. Der Brief PoincarSS an Barthou wird entgegen der Ankitndignng der hiesigen Presse nicht veröffentlicht. Poincarv habe in seinem Briese an Varthon Instruktionen geben wollen, was vom Vorsitzenden der Reparationskommission als unzulässiger Eingriff in seine Kompetenzsphärc empfunden wurde. Die angeblich beabsich tigte VerSsscntlichung des Briefes unterbleibe nur. weil Barthou dagegen Einspruch erhoben habe. Die Verhandlungen Poinearss mit Barihon. * - Pa-iS. 22. April. Ministerpräsident Poinears ver handelte heute vormittag mit dem französischen Delegierten in der Repko Louis Barthou. Dieser Unterredung wohnte bet der Sachverständige in Wirtscbaftöangelegcl,Helten Sey- boux, der zweite Deleqierte Frankreichs In der Repko Mauclöre und der politische Direktor im Austenministerinm Pcretti della Rocca. HavaS berichtet, die Unterredung habe sich auf Sie Instruktionen erstreckt, die der französische Ministerpräsident den französischen Delegierten in der Repko übermittelt habe. ES sei im Laufe der Unter redung vollkommenes Einverständnis über das bei der Aus arbeitung der Pläne der Sachverständigen zu befolgende Verfahren fcstgestellt worden. Der „TcmpS" schreibt: Wie man voransschen konnte, sind die Entscheidungen der Repko und die Haltung der französi schen Regierung von dem gleichen Gedanken etngegcbcn, nämlich zu einer raschen Lösung zu gelangen,, deren praktische Grundlage der Bericht der Sachverständigen liefert. Erst morgen wird die Repko Kenntnis von der Entscheidung der französischen Regierung und den Antworten der anderen alliierten Negierungen auf die Entscheidung der Repko vom letzten Donnerstag nehmen. Bis dahin sei es nicht an gängig. die französische Antwort zu ver öffentlichen. auch könne man die Instruktionen nicht veröffentlichen, die Barthou im Hinblick auf die kommende Erörterung erhalten habe. lW. T. B.) Das Urteil Berlins über Frankreichs Kalkung. An -er Grenze -es Optimismus. Gewist sei in der HavaSuote auch von Sanktionen die Rede, aber .... Kerls«, 22. April. Nach der Mitteilung in der Havas- note über die Stellung der französischen Regierung zum Gutachten der Sachverständigen, daß die französische Regie rung die Schlustsolgerungcn des Gutachtens cn bloc an genommen habe, hätte sich also auch Frankreich der Zustim mung angcschlosscn, mit der England. Belgien und Italien vorangcgangen sind. Dabei wird an hiesigen Regie rungsstellen besonders hervorgchoben, dast ausdrücklich von der Annahme der „S ch l u st s o l g e r u n g e n" die Rede ist. Frankreich mache sich danach auch die Konseguenzen zu eigen, die von den Sachverständigen gezogen werden. Im Zusammenhang damit wird einer anderen Stelle in der Havadnote besondere Beachtung geschenkt, in der gesagt wird, die französische Negierung werde Uber die grundsätzliche Regelung nicht feilschen, sie müsse aber wissen, ob die französisch-belgischen Organisationen im Ruhrgcbict auf- gegeben werben sollten oder erst umzuwandeln seien. Die französisch« Negierung appellier« dann an die Entscheidung der Reparationskommtssion «ud stelle znm erste« Male die Frage zur Diskussion, ob de« französisch-belgische« Lanktlonssnstem im Ruhr« gebiet sofort nach der allgemeinen Annahme des Gut achtens «in Ende gemacht werden solle. Gewist sei in der Havasnote auch noch von Sanktionen die Rede, aber die französische Regierung suche die Siche rungen, die sic dabei im Auge habe, offenbar in einer Ver einbarung m'.t anderen Mächten, soser« gemeinsam gegen Deutschland vorzugehrn. sobald die Verpflichtungen, die nach dem Sachverständigengutachten übernommen werden, nicht ihre Erfüllung finden. Die HavaSnore lasse den Schlust zu, dast die nächsten Entscheidungen verhältniSmästtg rascher fallen werben, als man es zunächst erwartet habe. Die bejahende Antwort der Entente st aate« auf die Frage der Reparationskommtssion. ob sie nun die Vorschläge gutheißen wollten, würbe wahrscheinlich nicht lang« aus sich warten lasten und es würde dann anDeutsch- land die entscheidend« Frage gerichtet werden, ob «s ebenfalls endgültig zu be» Vorschläge» ja sagen woL«. Die deutsche Regierung würde ebeusallS in bejahendem Sinne antworten. Ganz gewiß, erklärt man in RegiernngSkreisen» legt uns das Gutachten der Sachverständigen austerordcntltch schwere Lasten auf und ganz gewist bestehen Zweifel, ob Deutschland »ach drei Jahren verhältnismäßiger Ruhe schon imstande sein wird, die von den Sachverständigen festgesetzte JahreSsumme zu leisten. Auf der anderen Sette aber enthält das Gutachten Sicherungen gegen eine verhängnisvolle Ueberspannnng der deutschen Leistungsfähigkeit und seine Annahme durch die Gesamtmächte der Entente bedeutet eine so starke Entspannung «nsercr anstenpolitischcn Lage, dast keine deutsche Regierung mit Vcrantwortungsbemusttsein es über ihr Gewissen bringen wird, die damit ««gebahnte außenpolitische Entwicklung zu stören. Poincaräs Ve-ingungen für -ie Auhrraumung. London, 32. April. Nach „Daily Mail" wirb Poineare die Erfüllung folgender Äedingungcn fordern, bevor er sich zur wirtschaftlichen Räumung der Ruhr versteht: 1. Di« Emissionsbank must ihre Operationen eröffn«« haben. 2. Die Neuorganisation der Neichscisenbahu «nst durch- gesithrt sei«. S Die Indnftricobligatione« müssen de« Alliierte« aus« gehändigt sein. 4. Di« Gesetzesvorlage» wüste» von der Reichsregierung «nd vom Reichstag angenommen sei«. Aber auch nach Erfüllung dieser Bedingungen durch Deutschland würden Frankreich und Belgien die Wirtschaft« liche Besetzung der Ruhr nur dann ausgcben. wenn die Alliierten sich von vornherein über einen SankttonS- plan sür den Fall weiterer Verfehlungen geeinigt haben würden. Die Rückkehr der amerikanischen Sachverständigen. Pari», 22. April. Die amerikanischen Sachverständigen DaweS, Noungb und Robinson verlieben auf dem Dampfer »Leviathan" KrauLreich. «.LliU Faschismus und Deutsch«»«. Mussolini, der vom ehemaligen „Avanti"-Sozialisten zum „Vetter des Königs" cmporgesticgen ist — so darf er sich jetzt auf Grund des ihm verliehenen höchsten italienischen Ordens nennen —, genießt in der nationalen öffentlichen Meinung Deutschlands viele Sympathien und hat dort, wie man zu sagen pflegt, eine gute Presse. An sich ist das sehr begreiflich. Seine Erscheinung — sein Bild als Triumphator hoch zu Roß wurde jüngst verbreitet — ist ritterlich, und seine staats- mäunischcn Erfolge sind geradezu verblüffend. Die Einigung Italiens im nationalen Gedanken gegen Pazifisten, Inter nationalisten und Sozialisten, -tc geschickte Betonung und Geltendmachung der italienischen Grostmachtftellung nach außen hin. di«, restlose Ueberwjiedrnrg de» sich im Pariei hader zerfleischenden Parlamentarismus, und dazu die ziel bewusste Inangriffnahme bedeutsamer wirtschaftlicher, finan zieller und sozialer Reformen: das alles ist sein Werk, durch das er seinem Lande erst die Früchte des Sieges im Welt kriege zu ernten ermöglichte. Tatsächlich stand Italien nach dem Friedensschlust im Innern unmittelbar vor dem Zu sammenbruch. und nur Mussolini hat cS davor bewahrt, in dem er mit dem System der parteipolitischen Verrottung un erbittlich ansränmte nnd überall die Staatsgcsinnung an die Stelle des Parteiegoismus setzte. Wer sich derartig znm Besten seines Landes und Volkes durchzusetzen versteht, ver dient gewiß Bewunderung. Darüber dürfen wir Deutsche aber nicht unsere Ohren gegen den Notruf verschließen, der aus Südtirol zu uns herüberschallt. Gier, in der Behänd- lung der deutschen Bevölkerung der abgetrcnnten südtiroli- schen Gebietsteile, tritt die Achtllcsverse der Mussolinischen Politik in Erscheinung; liier läßt sie vorausschauenbe staatS- männische Größe, die den Wert iveiser Mäßigung zu würdigen versteht, völlig vermissen und sinkt auf das Niveau einer ganz gewöhnlichen, aus verblendeter nationaler Leidenschaft geborenen Unterdrückung hinab. Die Drangsalierung der Dentschsiidtiroler begann mit einer Massenausweisung von Deutschöslerreichern. Dann wur den die deutschen Ortsnamen beseitigt, einer nach dem andern. Straßen. Inschriften, Warenbezeichnungen mußten italienisch sein, nicht einmal aus Ansichtskarten darf mehr eine deutsche OrtSbczelchnung gebraucht werden, ja sogar der Name Sttd- tirol ist verboten worden und hat irgendeinem unwahrschein lichen italienischen Namen welchen wüsten. Hand in Hand mit diesen Vergcrvaltigungen ging eine Verfügung des Prä fekten von Trient, durch die mit einem willkürlichen Feder strich alle deutschen alpinen Vereinigungen aufgelöst und ihr gesamtes Eigentum dem italienischen Alpenkkub „geschenkt" wurde. Den deutschen Beschwerdeführern gab der Präfekt die klassische Antwort, er habe „alle Gewalt" in dem anaeglieder- ten Gebiete und brauche sich an kein Gesetz zu kehren: „er schaffe selbst Rechte". Eine überheblichere Sprache, ein despotischerer Geist sind nicht denkbar: derartig un verblümt pflegt selbst ein Poincarü sich nicht auS- zudrücken. Angesichts einer solchen, durch keine rechtlichen und moralischen Hemmungen gemilderten Auffastungsweise konnte es nicht ausbletben. daß die nationale Willkür des Faschismus ihre Hand schließlich auch nach der deutschen Schule auSstreckt«, um der deutschen Bevölkerung die Möglichkeit z« ranben, ihre Nachkommenschaft in der deutschen Muttersprache zu erziehen. Nachdem zuerst die italienische Amtssprache ein- gcsührt worden war, folgte sehr bald der von den Deutschen SüötirolS auf Grund aller vorangegangenen Erfahrungen be fürchtete schwerste Schlag gegen die deutsche Unterrichtssprache. Am 1. Oktober 1828 wurde durch königliches Dekret die italienische Unterrichtssprache in allen deutschen Volksschulen SüdtirolS zur ollcinherrschenden gemacht. Diese Maßnahme sprach das Todesurteil über 408 deutsche Schulen anSl WaS würde man sagen, wenn ein solcher Vorgang sich auf dem Balkan oder in Rußland abspielte? Man würde auch dann mit schärfster Verurteilung nicht zurückhalten, aber wahr scheinlich die Achseln zucken und erklären: „So etwas .an« nur in Ländern mit Halbkultur passieren. Bei uns in West europa ist es unmöglich". Und nun ereignet sich das, waS allen zivilisatorischen Grundsätzen ins Gesicht schlägt, auf dem Boden Italiens, wo gerade die altklassischen Erinnerungen, auf die sich die Faschisten so gerne berufen, einen Schutzwall gegen solche Ausschreitungen eines überreizten National- gcsühls bilden sollten. Wenn die Faschisten mit so große« Stolze auf die alte Kultur und die freiheitlichen Uebcrliefe- runaeu der italienischen Vergangenheit zurückbltcken. da«« hätte «NO »» i° »ehr «Wie» solle«, baß «ie thr «1t*-
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