Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 03.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192405032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-03
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.05.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sounabe«-, 5. Mai 1924 Gegrürr-ek 1858 Bezugs-Gebühr U«ml»r»ch«r - Samm«Inumm»r - S» »w fflr «a»t,ck»r»»«l SO 011. «chrV«»«, und l^nttlKchlffttkU«» Mari»»str«h» 88/40. »ML ». v«ta, v,n 0«v«ch » ln «rwd«». vo»l»«N.Konto 100S ->»»»«». «ochdrui» nur «t> doutllch«» Quel«nano»d« <,Dr—t>n»r M-chk."> »Ullsllg. — Ilnoerlan,«« SchriINllUd» w»rd»» nicht auldnoadit. iMlilMtMilllUiiiItllllUSK < a,»,», Noltodt» uns d-»o-,«,1« LlnketiiotoU« 1IU »» > wr S xwo» ^«vtot«»- » 8po-Niot»1. >ul.ntt»0t NU Lrtx>Iuos»k«II>rtt>,«. V7»la SütN «a Kotol. — 8onnad«n<t »NN 7 Ukr »d I««»»»»>»„. IrKtloKtA« V»-pI!«8une uns -omto-t., doitolngo-Iktitot« br»»<t»n»immo-. Ikolqpdon -mit tMu«ni<«In 0. vooltz«,: W. »86« LN. f. Sekmsmi Seeg tl.-s. vkeeöen-k. bsets-, VVssoti- Ae Londoner Konferenz. Englischer Optimismus über die Möglichkeil einer Einigung in -er Auhrfrage. Die schwankende Stellung Maedonalds. - Der Sozialisl Sollmann über die Delaslung -er Massen durch das Gutachten. Die geheimen Verhandlungen. London, 2. Mai. Reuter erfährt, daß die Besprechungen tN'EhcquerS -wischen den belgischen Ministern und dein Premierminister Macdonald amtlicherseitS als geheim be bandelt werden. ES werde erwartet, daß sie sich lediglich auf die Ausführung des DameS-BerichtS beziehen werden. Der allgemeine Eindruck in verantwortlichen Kreisen geht dahin, dag eS nicht schwierig sein werde, eine Ueberein- kti«««ug unter de« Alliierten in Sachen der französischen Be» setznng deS RnhrgebictS zu erzielen. ES scheint, daß die fran- züsisch« Negierung vor allem über die Frage der Nheinbahnen besorgt ist, denn es ist ihre Auffassung, die französischen Druppen im Ruhrgebiet dürften nicht ausschließlich von einem durch Deutschland auSgeführten Eisenbahndienst abhängig werden. <W. T.V.j ^ Lyndon, 2. Mai. An dem heutigen offiziellen Frühstück heim belgischen Botschafter zu Ehren der belgischen Minister waren auch der amerikanische Botschafter und Sir Sure Lrew« yom Foreign Office ctngcladcn. tW.T. B.) L Belgiens verMtNluugsvorschlSge. London, 2. Mai. TS wird allgemein angenommen, daß sich dt« Verhandlungen der belgischen Minister mit Macdonald «p-schltetzlich um die Ruhrfrage drehen werden, ins» besonders um die Frage, wieweit die wirtschaftliche Freiheit de» Ruhrgebiets durch die weitere Anwesenheit französischer Truppen gestört wird. In der Eiscnbahnfrage sollen die Bel. gier einen neuen BermittlungS Vorschlag machen. Die Sicherheit der französischen Truppen an der Ruhr soll dadurch garantiert werden, daß in die Satzungen der neuen beutschen Eisenbahnvcnvaltung entsprechende Bestimmungen ausgenommen werben. Der belgische Vorschlag, das, die Reparattonskommission mit der Aufgabe betraut werden soll, festzustellcn, ob die Durchführung der Vorschläge in Kraft getreten sei und ob daher die Umwandlung der Pfänder ,» erfolgen hat. wird aus englischer Seite abgclehnt. Das Kabinett Macdonald täglich vom Slurze bedroht. f»«Sner Drahtbertcht der -Dresdner N a ch r t cb t e a".i Rotterdam, 2. Mat. Der „Courant" meldet aus London: In der entscheidenden Sitzung der liberalen Partei am 1. Mai über die fernere Haltung gegenüber dem Kabinett Mac bo na ld ist der Antrag, das Kabinett zu Fall zu bringen, mit nur einer Stimme Mehrheit abgclehnt worden. Die weite ren Beschlüsse lasten jedoch klar erkennen, das, das Kabinett Macdonalb täglich mit dem Sturze bedroht ist, da «» entschlossen ist, es mit der Sozialisierung ernst zu nehmen. Uampsansage der Konfervalioen. London, 2. Mai. Bei der heutigen Kundgebung der Kon servativen, der Primrosc«League, in der Alberthall erklärte Lord Curzon in einer Rebe, die Konservativen bereiteten sich anf «inen neue» Kampf vor. der jetzt nicht mehr lange hinauSgcschobcn werden könne. Die sozialistische Regierung habe die Arbeitslosigkeit durch die Abschaffung der Mac- Kenna-Abgabe vergrösiert. Weder Baldwin noch er selbst würden sich einer nationalen Außenpolitik irgendeiner briti schen Regierung widersctzcn. Hinsichtlich der englisch, russischen Konferenz sagte Curzon, die britische Regie» r*»g haHe im Foreign Office eine Konferenz mit Bcrtretcrn der grausamsten und blutigsten Regierung ab. die Europa 1e gekannt habe. Die russische Regierung wolle Geld haben, und des englischen Geldes wegen seien die Russen nach England gekommen. Die gesamte Politik und alle Reden, Schriften und grundlegenden Ansichten der Sowjet-Negierung seien un> vereinbar mit dem fortschrittlichen Leben eines zivilisierten Volkes. Tie Konservativen seien die stärkste Partei im Unter haus, und im Lande scheine man den Wunsch nach einem An» schluß an die Konservativen zu hegen. Baldwin erklärte in seiner Rede, er sei besorgt wegen des Mißerfolges, den der bescheidene Plan einer Vorzugs behandlung dc»r Dominions erlitten habe. Wenn England nicht geneigt sei, das geringe Opfer zu bringen, so müsse die unvermeidliche Folge die sein, das, die Dominions in andere wirtschaftliche Kreise als die Englands gezogen würden. Die Konservative Partei sei zur Teilnahme an einer Konferenz über Einschränkung der Rüstungen be reit, könne aber nicht eine Schwächung der Verteidignngs- strcitkräste znlaffen. Die Konservativen seien für strikte Aus führung der FricdenSverträge und würden den Völkerbund Angelpunkt der Außenpolitik machen. lW. T.B.j Englische Wahlbeeinslussung. Auffällige Belobigung der deutschen Acutrnmspartel. lDurch Funkjpruch.) London, 2. Mai. „Daily Telegraph" schreibt in einem Leitartikel über die deutschen Wahlen: Das Ergebnis dieser Wahlen wird bestimmen, ob die deutsche Politik von der Kom bination der Parteien weitergeführt werden soll, die gegen wärtig die Regierung bilden. Von dem Schicksal der Negie rung hänge das Schicksal deS Sachverständigen- vlancs für eine Neparation-^rcoelnng ab. Das Kabinett Marx habe vorsätzlich dieser Wahl den Charakter einer nationalen Abstimmung über die Frage gegeben. ob Deutschland in Hinsicht ans den DaweS-Bericht eine sofortige und ehrliche Aktion unternehme» solle. Die deutsche Negierung habe wahrscheinlich klug in ihrem Interesse ebenso wie in dem Deutschlands gehandelt, als sic sich dafür entschied, den Bericht grundsätzlich ohne Zwei dcutigkcit anzunchmen. Es seien starke Anzeichen dafür vor handen. das, die deutsche Regierung ihre Stellung dadurch verbessert habe. „Daily Telegraph" betont, was von dem Erg'bniS der am Sonntag stattstndcndcn Wahlen ab- hünge und gibt der ernsten Hoffnung Ausdruck, daß die deutsche Wählerschaft sich dadurch vor „Ansschrcitnuacu" poli tischen Wahnsinns retten werde. Daö Acntrnm bilde mit den übrigen Regierungsparteien einen Block, der viel Sitze verlieren könne, ohne keine Mehrheit cinznbUsien. und der zweifellos die Kräfte der Vernunft, der Mäßigung. deS Glaubens an die Ziele der harten Arbeit und der Bereitschaft dem Volk gegenüber und die Achtung vor Gesetz und Ordnung im deutschen Volk vertritt. Wenn es ihm nicht gelingen sollte, seine Kontrolle über die parlamentarische Lage wieder herzustellcn. so werde dies eine internatio nale Katastrophe sein. Dies würde auch von dem vcr nünftigen Teil der deutschen Wählerschaft wohl verstanden. Auf dieses Verständnis sei die Hoffnung aus eine europäische Reglung zu sehr großem Teil begründet. kW. T. B.) Warum Morgan den Franken stöhle. Vorherige Zustimmung PoinearSs zum Gutachten. London, 2. Mat. „Daily Telegraph" veröffentlicht eine interessante Vorgeschichte der F r a n k e n st ü tz u n g. Danach seien die maßgebenden politischen Persönlichkeiten in Frankreich vor der Gewährung der amerikanischen Stützung ansgefordcrt worden, zu erklären, ob sie bereit seien, den Ho«eS»Äericht ohne Vorbehalte anzunchmen, wenn die amerikanischen Bankiers sich dazu entschließen wür- den, den Franken zu unterstützen. Bevor diese Bedingung an hie französischen Unterhändler gerichtet wurde, hätten die amerikanischen Sachverständigen schon einmal versucht, die Regierung in Washington zu veranlassen, die amerikanischen Banken zu einer Stützungsaktion zu bestimmen. Die aMertkantsche Regierung habe jedoch zu verstehen gegeben, baß st« nicht eingrcifcn wolle. Di« amerikanischen Mitglieder der Sachverftändigcnausschüsie wandte» sich daranf an di« Neu« »qrker Bankwclt. die unter Führung von Morgan erklärt«, dqk eine Frankcnstiitzung nur dann in Frage komme, wenn «*n die Gewähr habe, baß Frankreich die Vorschläge der Sach» oerständigenavöschüsfe annchme« würde. Darauf sei au U, i» ears, Barthou, sowie die Mitglieder des Kabinetts die Frage gerichtet worden, ob stc bereit seien, die Beschlüste dar Sachverständigen anzunchmen. Als sie b «tahte », hätte »ch Morgan bereit «klärt, de« Kranke« »» stützen. — Der „Lemps" gegen die französische Regierung. Paris, 2. Mai. „Temps" betrachtet den gestrigen Beschluß der Botschafterkonferenz, von einer Beantwortung der letzten deutschen Note über die interalliierte Mtlitärlontrvllc vor den Wahlen abzu sehen, als einen Fehlschlag einer Politik, für die das Blatt die französische Regierung verantwortlich macht. Diese hat nach dem „Temps" den Feh ler begangen, Anfang April in der Notschafterkvnserenz nicht die Inanspruchnahme des Völkerbundes z» einer vor läufigen und somit verpflichtenden Untersuchung des Standes der dentschcn Rüstnugen vorznschlagcn. Nach drin 7. April sei er, der „Temps", der der französischen Regierung eine dahingehende Politik aneinpfohtcn habe, von dieser des avouiert worden. Die WehrsähigKett kleiner Skaalen und die Aüstungslechnik. Haag, 2. Mat. Die Erste Kammer hat mit 10 gegen lü Stimmen einen Antrag abgclehnt. in dem die Regierung anfgcsordert wurde, eine Kommission zu ernennen, um die Frage zu prüfen, vb e« einem kleinen Staat noch mög. lich sei, bet der schnellen Entwicklung der Technik der Zer- störungSmittel. besonders der chemischen KriegSmittcl, durch Aufrechterhaltung eines HeexeA die Sicherheit des Kunde« »« verbürgen, . ^ Soziale Gesinnung. Von Karl Reinhold, Dresden. Deutschland ist in der Sozialpolitik der Schrittmacher unter den Völkern gewesen, und kein Geringerer als Bismarck hat sich um den Ausbau der Sozialgesetzgebung das höchste Verdienst erworben. Aber wir hätten wohl keinen Erfolg damit haben und dies« Ding« zu einem bleibenden Bestandteil der Kulturwelt machen können, wenn sich diese soziale Arbeit nicht aufbaute auf dem Grundsatz von Leistung und Gegen leistung und sich nicht stützte auf selbstverständliche materielle Sicherungen. Erst durch vvrausgegangene Beitragspflicht erlangen die Gesicherten wohlerworben« Rechte. Niemals ist im vorrevolutionären Deutschland dies« Selbstverständlichkeit auS dem Auge verloren worden, und gerade dadurch ist di« Sozialpolitik dieser Zeit für alle Beteiligten so überaus be ruhigend gewesen und zu einem Segen geworden, der sich sehr wohl auch heute noch ausbauen ließe. Höchste Entwicklung der GemetnschaftSkultür setzt voraus, daß der Einzelne von der Gesamtheit nichts fordert, ohne seinerseits zu geben oder gegeben zu haben. Auch die Gewerkschaften, soweit ihre eigenen Einrichtungen in Ssetracht kommen, haben an diesen Grundsätzen festgchalten und die Zahlung von Unterstütz»«, gen irgendwelcher Art geknüpft an BettragSpfltcht und Mit- glicbschast. Ein länger als vorübergehendes und auSnahmS- weises Abweickien von dieser Ordnung muß. in größerem Maßstabe geübt, nicht nur für den Träger der Versicherung, sondern auch für den Fürsorgeempfänger selbst -um Schaden auSfchlagen. ES ist wohl nicht zu viel behauptet, wenn man in diesem Zusammenhänge die unproduktive, durch Selbstver- slchcrung sticht vorbereitete Erwerbslosenunter st üt. zung geradezu als mitschuldig an der Inflation bezeichnet. DaS Gefühl, daß die notgedrungene Krtegspolitik und die plötzliche lnicbi ebenso notgedriingcncs Entlassung von zehn Millionen Soldaten in das Wirtschaftsleben den einzelnen unverschuldet arbeitslos machte, ist leider viel zu lange an der Erkenntnis vorbeiaimangen, baß auch hier das Geben ab hängig gemacht werden müsse von produktiver Gegenleistung. Tie aus Dankbarkeit den Hctmgekehrt«« allzulange gewährte Erholungssrist war der schlechteste Dienst, den daS Bater. land seinen Kri'-'ern und Bürgern leistete. Schon damals waren wir angekränkelt von Wehleidigkeit gegen uns selbst und völligem Mißverstehen sozialer Gesin- nung. Wer sich unter sozial nichts anderes vorstrllen kann, als ein Geschenk auS öffentlichen Kaffen lohne ein andere» Recht als.das vermeintliche Recht der Armut, dem sind soziale Einrichtungen nichts anderes, als ArmutSprämicn. Solcherart muß soziale Gesetzgebung zu einer Beleidigung des Empfan- gendcn werden. Nur daS Geiühl rechtmäßig erworbener An. sprüche, sei es durch Beisteuer, jahrelange Werk- oder AmtS- htlfc, sei eS durch früheren oder noch zu leistenden Arbeits dienst für die Allgemeinheit, schasst ein sittlich einwandfreies Fundament für den Gebenden und den Nehmenden, schafft eine wirkliche Verbundenheit, echten Gcmeinsinn zwischen den Schichten. Darüber hinaus ist eS selbstverständliche sittliche Pflicht der Wohlhabenden, der Gesunden und der von Not Unbe- troffenen, ist eS Sache des Gewissens »nd der Menschlichkeit, bei Katastrophen und unverschuldeter Not den HilfSbcdürfti. gen bctzusprtngen. Vielleicht ist eS auch Sache beö Staates, soweit er Mittel bat und durch Mlttclbeschasfung nicht den Staat selbst gefährdet. Aber von Nechtsverpflichtungen, von paragraphiertem Mnß kann wohl solange keine Rede sein als die Not aus der einen Sette nicht durch eine Schuld auf der andern hervorgerufen wurde, solange kann von „sozialen Forderungen" nicht gesprochen werden. Hier ist einzig und allein daS BcwcgungSgcbtet von Hochherzigkeit und Edel mut: hier setzt der Unterschied ein zwischen der freiwilligen Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft der christlichen Wcltan- chauung und der alles in soziale Msetze und Forderungen wickelnden sozialistischen Lehre. ES wäre wirklich an der Zeit, daS Wort „sozial" ver- chwände ganz aus unserem Wortschatz, eS hat eine peinliche Aehnlichkeit und innere Verwandt^aft mit sozialistisch, und eine Umschreibung und Sinnbcgrenzung ist bei der weh leidigen Empfindsamkeit unserer Tage nicht ganz leicht. Setzen wir christlich, sittlich, hilfsbereit, menschlich dafür, oder im Hauptwort Gemcinsinn, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, o haben wir ein« Meng« einwandfrei klarer Ausdrücke, mit denen wir der sittlichen Seite der Sache wett näherkommen, al» mit dem kalt an Gesetz, Verordnung und Strafe er innernden Fremdwort, da» mit der ihm innewohnende» tvcttherztgeq AtttzlegunatzMöalichkeU «Atz tz» keae->ttickkett
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite