Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.07.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240731025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924073102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924073102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 3-4 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-07
- Tag1924-07-31
- Monat1924-07
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«radlamIchrM: Nachricht»» Lee,»«». Fenilprecher. Sammelnummer 28 241 Nur slir Nachlgespr!iche: 20 011. PosldezuAspreisIürMona,Füllt,MGoldmart,. ainzeln. Posldezupsprels lür Mona! Full l.uv GoldmarN, ai»z,ln»«»« l« woldps»n»lg. Di« An»em«n werden nach «oldmark berechnet: dle »inspallige Z0 mm breite Anzeigen-Preise: L.^^.!^au«.d'^Ä/, «^7« ausierdald 20« Psg. Ossertenpebiihr l>> Pia Ausw. Austräge »egen Dorausdezavt. Nachdruch nur mit deutlicher Quellenansab, «.Dresdner Nachr.'l zulitssip. — Unverlangt« Schristftiich, werden nicht ausdewahrt. SchrifNeitvng und KaupIgeichSftsIIeü»: warirastrab» 2S/4O. Druch u. Verlag von Llepsch » Nrtchardt in Dresden. Poitschech-Äonto 1OSS Dresden. Zer franzöfisch-belMe Ruhrräummigsplan Wenn Deulschland seinen Verpflichtungen nachkomml, soll -ie Räumung in zwei Jahren erfolgen. An -er beharabischen Grenze ist starke russische Artillerie zusammengezogen worden. — Die Sowjethandetsvertrelung wieder eröffnet. Slafselweise Äuhrraumung. Lt« U«terbri»go«g der Jnduftrieobligationen als Massstab für di« Nnhrräumuna. lSonberbtenstvon der Londoner Nonfereuz.s London, 81. Jirlt. DaS französisch belgische Memorandum Wer die Stellungnahme zur militärischen Räumung der Ruhr ist ein umfangreiches Dokument von vier Echrekbmaschinenseiten tu Aktenforniat. ES wird heute in den Besprechungen durch den Rat der grossen Sieben besprochen. Der wesentliche Teil des Memorandums steht wieder eine Zng-um-Z«g-Näumnng der Ruhr vor, und zwar in folgender Weise: Wen« alle Bedingungen für die Emission der An leihe von 81lN Millionen Goldmark erfüllt seien, solle eine Berichtigung der BesasrungSzone vorgcnommen werden. Hieraus werde in drei Staffeln die Räumung er folge«, und zwar je nachdem je ein Drittel in Höl»c von zwei Milliarden deutscher Obligationen nntcrgcbracht feien. Nachdem dieses Ergebnis erzielt sei. würden die fran zösisch-belgische« Truppe» das Rnhrgebiet vollständig räumen. Wen« der Finanzmarkt jedoch nicht so rasch die deutstlum Obli gationen ausnchmen könne, daun werde unter allen Nmständen, wen» die dentschc Negierung die Bedingungen des Daweö- Planeö erfüllt lnrbe, die Räumung im Anglist 182k vollzogen werden. Nach Auffassung der Franzosen und Belgier mühten die britischen Tr»p»»c„ auch nach dem >1». Januar 1825 in der Kölner Zone verbleiben, sei es anch mit verringerter Truppen stärke, mrd zwar bis zum Augenblick der vollkommenen Räu mung des NnhrgcbictS durch die sranzöstschen und belgischen Truppen. «Dailn Telegraph" führt eine Meldung seines französischen Korrespondenten an, hinter der man Pcrtinatz vermutet. In ihr wird die Feststellung gemacht, Herriot habe bet der ttebcr- wetsung des französisch-belgischen Memorandums gesagt, der französische Borschlag könne nur angenommen oder abgclehnt werden. Die französische Delegation könne eine Hiuznsiigung oder Abänderung nicht aniiehinen, Aus dem französischen Bvrschlag ergeben sich Schwierigkeiten über die Räumung des Kölner Brückenkopfes- Ria» ist aber aus französischer Seite der Mei nung, daß diese Frage nicht unüberbrückbar sein werde. Die Besatzung mühte mindestens zwei Jahre länger in Köln bleiben. Man hält aber eine Aendcruiig des FricdcuSvcr- trages für möglich, da der Versailler Vertrag die R ä u mung von Köln und Koblenz als eine besondere Ver günstigung für Deutschland bezeichnet und infolgedessen die Räumung »ach fünf Jahren nicht notwendig sei, da sie von der Erfüllung der Vcrtragsvcrpslichtunge» abhängig sei <!>. Obwohl der französische Kompromissvorschlag grnndsätzlich und, wie cs heiht, anch von de» 'Bankiers gebilligt worden ist, sind die Akten über seinen endgültigen Inhalt noch nicht abge schlossen. Er wird zwar als ein »nvernnderliches .Ganzes be zeichnet, das nur abgclehnt oder angenommen werden kann, er wird aber sicherlich, um eine französische Wendung zu ge brauchen, „ergänzt" werden müsse». längstens zwei Jahre dauern sollen, schon am IS. August 1824 zu lausen beginnt. Die Räumung der ersten, der Aachener, Zone soll dagegen erst am 25. Oktober 1924 erfolgen. Im übrigen solle« die Zone« von Dortmund. Bochum und Esse« in dieser Reihenfolge geräumt werden, sobald es Deutschland gelingt, jeweils eine halbe Milliarde Goldmark a« Eiscnbahubous oder Jnduftrieobligationen, sei es auf hem Anleihewcge flüssig zu machen, sei es aus laufenden Einnahme», vom Generalagenten für die Reparationen zuriick- znkaufen. Nach einer zweiten Möglichkeit, die nach Ansicht der Sackl- vcrsiändigen auch in Frage kommen dürfte, würde eine be schleunigte Räumung des Ruhrgebictes auch schliehlich von der Möglichkeit abhängc«, den Betrag von 1 bis 2 Mil liarden Goldmark an EiscubahnbonS oder Jndiistricobliga- tionen binnen einer kürzere» Frist als zwei Jahre, gerechnet vom 15. August 1824, an den Weltbörsen zur Zeichnung ans- zulegcn. Belgien und Jtailien sollen beabsichtigen, vorzu- schlage», das, Sachlicscrungen, die Deutschland während der zweijährigen Frist leistet, auf den Betrag von 1s- Milliarde Gvldmark in Anrechnung gebracht wenden können. In eng lischen Kreise» nimmt man an, das; Deutschlands Abäudc- rnngsoorschtägc im Bcrlaufe der Londoner Verhandlungen sich in erster Linie mit der Anrechnung der Sachlicferuiigc» und mit der Einbeziehung der Räumung von Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort in den französisch belgische» Plan befassen iverden, da die französischen und belgischen Sach verständigen eine Befristung der Ränmnng von Düsseldlwf, Duisburg und Ruhrort in ihren Vorschlägen nicht vor gesehen haben. Deutschland kann das Rnhrgebiet loskaufen. London, 81. Jnlt. Was den neuen französisch belgischen Plan betreffs der Termine der militärischen Ränmnng an- gcht, so haben die Franzosen und Belgier nur das kleine Zugeständnis gemacht, das, die Frist, in der die Räumung auch dann zu erfolgen hat, wenn es Deutschland nicht gelingt, die Eiseubalmövns flüssig zu machen und die Französisch-belgische Verhandlungen mit Deulschland. Ei« Beschluss der Delegationssührer. Berlin, 81. Juli. Der neue französisch-belgische Plan ist gestern abend in London von den DclcgativnSführern berate» worden. Es wnrdc beschlösse«, zunächst zu versuchen, über diese Frage in unmittelbare Verhandlungen der sranzö- sische» und belgischen Regierung mit derdc « tschen Regie- r « ng ein Ucbercinkommen hcrbcizusührcn. Für Deutschland sicht bei diesem Plan die Unmöglichkeit im Vordergrund, die Termine der Räumung von der Geneigt heit der Wcltbörscn, die deutschen Obligationen zeichnen, ab hängig zu machen. Das ist schon deswegen unmöglich, weil im gegebenen Augenblick jede französische Stimmungsmache das internationale Kapital abschrccken würde, die deutschen Bons zu erwerben. Es würde das praktisch nichts anderes bedeuten, als das, tatsächlich Deutschland volle zwei Jahre der Besetzung des Rnhrgebiet sansgcsctzt wäre, nachdem es von sich aus alles getan hätte, «m den Dawcs-Plan durchzustthreu, der ihn vor allen die Wiedererlangung seiner LouveränitätSrcchte hätte bringe« sollen, ja sie verbürgt hat. Schon der englische Vorschlag, der die Räumung binnen sechs Monaten nach der wirtschaftlichen Räumung vorsab, war kaum noch mit den Notwendigkeiten eines wirtschaftlichen Wiederauf baues zu rechtfertigen. Eine Zeitdauer der Besetzung durch zwei Jahre hätte keinerlei moralische, wirtschaftliche oder anch nur politische Begründung. Sie wäre lediglich ein Eili ge g e » k v m me n für die imperialistische Opposition Hcrriots, die überhaupt das Rnhrgebiet nicht räumen will, und in dem langen Zeitraum aus Zwischenfälle hofft, die ihm die Wieder aufnahme ihrer nie sallengclaffcnen Pläne erlaubt. Keine deutsche Negierung kann sich deren mitschuldig machen Landwirtschaft und Industrie. Die französische Sanktionssormel. Die Franzosen durchbrechen den Dawesbericht. London. 81. Juli. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Tclearaph" schreibt zu der französischen Formel über die schiedsrichterliche Entschcidnng: Die 1. Kommission wirb sich mit dem ersten Teil der Formel über eine U n - einigkcit innerhalb der Rcpko und des Da wes- ausschnslcs bezüglich der Frage eines Verzugs be fassen, Die dritte .Kommission wird die beide» anderen Teile der Formel behandeln, nämlich einen Verzug Deutschlands in S a ch l t c f c r » » g e „ und einen Ver zug in Transfer in bar. I» erster Linie besaat die fran zösische Formel, dass, wenn die Rcpko ciaschlicsilich ihres amerikanischen wi 1w>'Mitgliedes keine Einigung über einen angeblich deutschen Verzug erreicht, sie ein S ch i c d S g c r i cht von drei Person?» ernennen soll, von denen einer ein Ameri kaner ist, während die beiden anderen die Auffassung der Mehrheit bzw. der Minderheit vertreten sollen. Wenn die Kommission hinsichtlich der Wahl der Schiedsrichter zu keiner Einigung gelangt, so solle» letztere durch den Präsidenten des Weltschiedögerichtshofs im Haag ernannt werden. Ferner Ichlägl die französische Formel die Einrichtung eines neuen Systems »o» Sachlicsernngen durch Deutschland über die Zeit von 198N hinaus vor, die eine von der deutschen Regierung einzngehende Ver pflichtung betreffend Sicherheit der Pünltlichen Leistungen der deutschen Industrien ohne unterschiedliche Behandlung der Alliierten vorsieht. Falls eine der empsanarndcn Mächte sich benachtciliat fühlt, könnte die Rcpko durch cinstimmiaen Be schluss und in Ncbereinstimmung mit der deutschen Regierung eine andere entscheidende Instanz ernennen, die ans drei Mitalicdern. unter denen sich wiederum ein Ameri kaner befindet, bestehen soll. An dritter Stelle erhält jede einzelne Macht, die sich in der Angelegenheit der Bar zahlungen vom Transfer-Ausschuss nnfair behandelt glaubt, das Recht, rin ähnliches schiedsgerichtliches Ver fahren zu veranlassen. Es muss betont werden, dass das in der französischen Formel vorgcschlagcnc Ncrsahren dem Sach- verständigenplan widerspricht. Eine Schwächung der Un abhängigkeit dcü T r a n S f c r - A n s i ch » s s e S würde all zu gefährlich sein. Ter Vorschlag der Franzosen lause darauf hinaus, dass sic einen Tauschhandel Vorschlägen. Sie machten England nnd den Bankiers in der Sache dcS Ver zuges ein Zugeständnis und wollten sich das Reckst der Be rufung und der Auflösung des Schiedsspruchs in den An gelegenheiten. die ihre eigensten vitalsten Interessen be rührte», Vorbehalten. Französische Furch! vor Deulschlanvs WirlschafisNrasl. Paris, 81. Juli. Im Laufe der gestrigen Kammersitzung hat dcrRcaktivnär Abg. Le Mt re eineAnfrane über die wirt schaftlichen Bezichnnqen zwischen Frankreich und Deutschland gestellt, die dahin geht, ob Vorbereitungen getroffen seien, dgs, Frankreich gegen eine Uebcrschwemmnnq mit dcntschcn Ware« gewappnet sei, »venn Deutschland im Januar 192S -ie Zoll- fteihcit wiedergewinu«. Von O. Heller, Direktor des Cächs. Landbundes. Der Kampf um die landwirtschaftlichen Schutzzölle hat die Aufmerksamkeit weiter .Kreise wieder einmal auf die Lage der Landwirtschaft gelenkt. Verfolgt man die Stellungnahme zu dieser Frage in den Blättern der ver schiedensten Parteinchtungen, so kann man sich nicht des Ein druckes erwehren, dass das Sonöeriiiterefle einzelner Berufs- ständc, noch mehr aber die Parteizugehörigkeit aus schlaggebend ist bei einer Frage, die nur im Nahmen der ge samten Volkswirtschaft behandelt werden darf. Vor allen Dingen tritt immer wieder das Argument auf, dass durch die landwirtschaftlichen Schutzzölle das Brot verteuert würde, infolgedessen müsse die Industrie höhere Löhne zahlen, ihre Produkte müßten teurer werden »nd fänden keine Käufer mehr, kurzum, es wird der Eindruck hervorgernfen, als ob die Belange der Landivirtschast entgegengesetzt wären den Be langen der Industrie. Dies ist jedoch in keiner Weise der Fall. Die Interessen der Landwirtschaft «nd der Industrie sind aufs engste miteinander verbunden. Erlebt ein Staat eine Blütezeit seiner In dustrie, so wird auch die Landwirtschaft ihren Nutzen davon haben, nnd umgekehrt. Es ist fast ein Schlagwort geworden, dass Deutschland im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts die Umwand lung vom Agrarstaat znm Industriestaat bnrchgemachi habe, dass also die Landwirtschaft zu einem Teile des Volksganzen hcrabgesunken wäre, der für das ganze Wirtschaftsleben nur von nebengevrdnctcr Bedeutung sei. Ermiss, die Aufnahme fähigkeit in den landwirtschaftlichen Betrieben an Menschen ist mir beschränkt. Ein grosser Teil der Menschen, die ans dem Lande geboren werden und deren Eltern Bauern sind, nrüssen andere Berufe ergreifen, der väterliche Besitz kann nur eine beschränkte Anzahl Arbeitskräfte ernähren. Trotzdem aber zählte die Landwirtschaft im Jahre vor dem Kriege noch etwa 17 Millionen Be rufsan ge hörige. Nach der letzten Berufszählung in Deutschland im Jahre 1ü<>7 kamen ans lll» Erwerbstätige 82,7 ans die Land wirtschaft und 87,2 auf die Industrie nnd den Bergbau. Dabei mnss aber berücksichtigt werden, dass unter den Begriff In dustrie die verschiedensten Berufe gezählt werden! Ter Wert der landwirtschaftlichen Produkte, die vor dem Kriege in Tcntschland erzeugt wurden, betrug im Jahre 1918 über 18 Milliarden Mark. Dabei handelt es sich bei dieser Zahl um den Preis, den der Landwirt als Erzeuger erhielt, nicht »in den Preis, den die Konsumenten letzten Endes dafür bezahlen mussten. Die landwirtschaftliche Bevölkerung war dadurch der kaufkräftigste Stand der ganzen Volkswirtschaft geworden. Sic war vor allen Dingen auch die.Käuferin der Produkte unserer Industrie. Es ist vielfach die Ansicht ver breitet, dass unsere Industrie den grössten Teil ihrer Ware im Auslände absetzt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Fast drei Viertel sämtlicher Jndustrieprodukte wurde tin Lande verkauft und dort wiederum war die Landwirtschaft an der Spitze der Abnehmer. Diese wechselnden Beziehungen zwischen Industrie nnd Landwirtschaft sind für beide Bernfszweige sehr von Nutzen gewesen. Die Ansicht, die Friedrich List schon aus sprach, das, man in keinem Lande vollkommenere landwirt schaftliche Maschinen nnd Gerätschaften finden würde, dass nirgends der Ackerban mit so viel Verstand betrieben würbe, als in den Ländern, in denen die Industrie blüht, ist heute noch zutreffend. So hat Landwirtschaft und Industrie von einander gleich grossen Nutzen, ihre Schicksale sind abhängig voneinander. Ganz besonders tritt dies naturgemäß in Erscheinung in der Jetztzeit, in der wir mit Verhältnisse» rechnen müsse,» die von der Vorkriegszeit ganz verschieden geworden sind. Landivirtschast und Industrie sind verstümmelt. Ein grosser Teil der Absatzgebiete im Auslande sind für die Industrie unwiederbringlich verloren. Unsere Feinde haben sich den Krieg znnntze gemacht, die deutschen Absatzgebiete zu erobern und durch Wegnahme unserer Kolonien und lebenswichtigen Teile des Deutschen Reiches von den Rohprodukten nbzu schließen. Selbst wenn es der anerkannt rastlosen Tätigkeit unserer Industrie glücken sollte, einen Teil der verlorenen Absatzgebiete wieder z» gewinnen, so werden darüber Jahre vergehen. In diesen Jahren wird die Industrie mehr als bisher auf den Absatz im eigenen Lande angewiesen sein. Was soll min ans der Industrie werden, wenn die Land wirtschaft als Käufer vollkommen ausfäNt'? Und das ist heute der Fall. Verfolgen wir die Veröffentlichungen der Kon kurse in den Zeitungen, so sollt es ganz besonders auf, dass die Industrie in Ostpreußen stark daran beteiligt ist: also i» dem Teile unseres Vaterlandes, der noch beute znm überwiegenden Teile landivirischastlich eingestellt ist. Tic Sozialdemokraten verkünden eS in jeder Versammlung, in jeder ihrer Zeitungen, dass die Not der Landwirtschaft durch aus nicht so gross sei, wie es immer daraestellt würde. Wir empfehlen diese» Blättern, sich einmal bei den Düngcmittel- fabriken zu erkundigen, imc eS dort mit dem Absatz stchtl Trotz versprochener günstiger Zahluiigsbcdinannae» ist die breite Masse der Landwirtschaft heute nicht in der Lage, künst lichen Dünger zu kaufen. Die Folgen davon wird die ge samte Bevölkerung in allerkürzester Zeit spüren. Vor allen Dingen ivird eS aber der Industriearbeiter merken, wenn die mangelnde Kaufkraft des Bauern nnfaiigcn sollte, chronisch zu werden. Der grösste Teil unserer Fabriken müsste schließe« und der Arbeiter würde dann gezwungen sei», für das Ge treide, das in Deutschland infolge der schutzlose» deutschen Landwirtschaft nicht mehr anaebaut werden kn»», die Preis« zu b<M>lcn. -ie da» Luslay- iür gut befindet. Da»»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite