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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.10.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19241029025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924102902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924102902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-29
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SS. Jahrgang, 448 AvenS-Ausgabe Mittwoch. 2». Olilober 1224 Gegründet 1838 Pradlanlckrill ^ «achrtchlr» Dr»»tr». 8rn»pr«cher-Samme>numm»r: LS 241. Nur lllr NachlgesprLche: 20 011. an-.,vom 16. d>» 31 OKIod»r >03< d»> ILgl.jw«>mal>g»r gustkllung ir»>Aou»l^ODo>dmard ^)"äuZ5'Wrl1Ul)r PoIlde»UL»pr«>»MrMonilI0klvder ivoidmard <ki»zrln,««»rId u»«1»»I»»»t». DI» Nnz»m,n w»rd»n nach Doldmard d«r»chn»I; d>» einlpalltg» 30 mm dr»>I« ä«>>« 30 Pla-, >l>r au»wilri» 36 PI» 8ama>-n-n»»>,»n und Sl«II«na»Iuche ohne Linzeigen--greise. Rabatt Iv P,.. °ub»rd°>d 30 Kg.. dl, 6» m.>, dr«>I. R«d,-M«,e>7» aunerkald Älv Pia. 0fierl«ng«du1>r 16 Pla Ausw. AuIIrdg» gegen D> 16V Pia DaraubdezavI. Schriftleilunq und Aauplgelchäslsftelle: wartenslrab» 3S 40 Druck u. Verlag von Ulepich » velchardl in Dresden. Poillcheck - Äonlo 1OSS Dresden. Nachdruck nur »IN üeullicker Onedena»no>e .Dresdner >/.ackr -> ularliv. ! nverlanal» kchrnlftuck» werde» n>ch> auldewodrl. Zer sranzöW-rusWe Notenwechsel. Verhandlungen über Frankreichs Privalansprüche. — Gegenseitige Nichteinmischung. Der Prozeß gegen die kommunistischen Aeichslagsabgeordnelen beginnt noch vor den Neuwahlen. Die Anerkennung Rußlands durch Kerrivt. iEigner Drahibcrlchl der „Dresdner Nachrichte n."> Paris, 2U. Okt. Die heutige Morgenpressc bringt in Sonderausgaben den Notenwechsel zwischen der fran zösischen und der russischen Negierung. Die russische Antwort ist entgegen den Erwartungen erst um 1,46 Uhr heute nacht am Quai d'Orsay cingctrvsfen. In der sranzösischcu Note spricht Herriot zunächst die Anerkennung ei«, znrv der Lowjetrcgierniig aus. Die französische Negierung erklärt sich weiter bereit, von jetzt ab rcgclmäsiig diplomatische Beziehungen mit der Negierung der S. L. 8i. durch gegenseitige Entsendung von Botschaftern wieder anznkniipscn. Die französische Note fährt alsdann fort: Indem ich Ihnen diese Anerkennung notifiziere, die keinen der von Frankreich Unterzeichneten Verträge beeinträchtigen kann, glanbt die Regierung der französischen Republik an die Mög lichkeit, zu einem G e s a m t a b k o in m e n zwischen unseren beiden Ländern gelangen zu können, wobei sie die Wieder aufnahme der diplomatischen Beziehungen in den Vorder grund stellt. Hn dieser Beziehung beabsichtigt die französische Regierung ausdrücklich, die Rechte zu wahren, die französi schen Bürgern aus Verpflichtungen zustchcn, die Rußland oder seine Untertanen unter den früheren Negierungen cin- gegangen sind, Verpflichtungen, deren Achtung durch die all gemeinen Prinzipien des Recht- garantiert sind, welche für nw» die Regel dcS internationalen Lebens bleiben. Die- selben Vorbehalte gelten kür die Verpflichtungen, die Russland seit dem Jahre l 0 l 4 gegenüber Frankreich und seinen Untertanen übernommen hat. Hn diesem Falle beabsichtigt die Negierung der französischen Republik, um e, neut den Hntercsien des Friedens und der Zukunft Europas zu dienen, mit der S. S. N. eine gereihte, praktische Regelung zu suchen, die es gestattet, zwischen beiden Nationen nützliche Beziehungen und normalen Austausch wieder hcrzustellen. Bis zur endgültigen Anbahnung dieser Verhandlungen werden die Bert rage, Abkommen und Abmachungen, die zwischen Frankreich oder französischen Bürgern und Ruß land bestanden haben, keine Gültigkeit haben. Die Beziehungen prioatrechtlicher Natur, die vor Einführung der sowjctistischen Herrschaft zwischen Frankreich und Rußland entstanden sind, werden weiter behandelt, wie sie bisher be handelt worden sind. Ferner soll bereits jetzt abgemacht sein, bah die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten die Regel für die Beziehungen zwisckxn den beiden Ländern sein soll. Die Moskauer Anlworl ist unterzeichnet von Kalenin und Rnkofs und hat folgenden Wortlaut: Der ZentralVollzugsausschuß des Bcrbandeü der sozialisti schen Sowjetrepublik nimmt mit grosicr Befriedigung den Vorschlag der französischen Regierung ans, die diplomatischen Beziehungen wieder herziistcllen und unverzüglich Verhand lungen zu eröffnen, um die srciindschastliche» Beziehungen zwischen den Völkern des Svwielverbandes und Frankreichs wieder herziislelleii. Der Vollzugsausschuß drückt sein Ver trauen dazu aus, das? alle im Telegramm des französischen Miiiistcrprüsi'dciilcn von heute erwähnten Fragen durch eine volle Einigung zwischen den beiden Regierungen ge regelt werden können zum glühten Nutzen des Sowsctver- bandes und Frankreichs, da der gute Wille auf beiden Seiten besteht. Ebenso besteht der absolute Respekt vor den gegen seitige» Ansprüchen. Die Sowjetregicrung läht sich ständig von dem Wunsche leiten, zu einer wahren Rege lung des allgemeinen Friedens im Interesse des arbeitenden Volkes aller Länder zu gelangen und in Freundschaft mit allen Völkern zu leben. Insbesondere hebt der .'ientralvollzugsausschutz der Sowjctrcgierung den unbedingten Vorteil hervor, der für die beiden Länder aus der Herstellung enger wirtschaftlicher Beziehungen hcrvor- gcht durch die Entwicklung ihrer Produktivkräfte und ihre gegenseitige Handelsbcgünstigung. Ebenso wie die fran zösische Negierung ist der ZentralvollzugSausschuß der Sowjetregicrnng der Ansicht, datz die gegenseitige Nicht einmischung in die inneren Angelegenheiten eine unerläs,lichc Bedingung der Beziehungen mit jedem Staate im allgemeinen und mit Frankreich im besonderen ist und nimmt die Er klärung der sranzösischcu Negierung in dieser Beziehung mit Bcsriedigung aus. Die Schwierigketten der Verhandlungen? iDurch Junkspruch.» Paris, 2». Okt. Nach dem »Matin" bedient sich die fran zösische Note derselben Formel, deren sich seinerzeit die britische Negierung bet ihrer Anerkennung bedient hat. Die von Herriot vorgcschlagcne Konferenz werde sich nicht nur mit der Bereinigung der alten Konten, sondern auch mit dem Abschluß eines neuen Handelsabkommens und der Regelung der Wiedereinsetzung französischer Konsuln in Rußland und russischer Konsuln in Frankreich beschäftigen. Dir beiden Delegationen, die darüber verhandeln sollen, sollen aus je 5 Delegierten und 26 Sachverständigen bestehen. An der Spitze der französischen Delegation werde Senator de Monzte und an der Spitze der russischen Delegation Rakowski stehen. Man glaubt nicht, daß die Zusammenkunft schon in der nächsten Zeit erfolgen werde, da man vorerst für die uncrläß- lichcn finanziellen Unterlagen sorgen müsse. Erst wenn die Konferenz zu einem vollkommenen Einverständnis geführt habe, könne man daran denken, die finanziellen und wirtschaft lichen Beziehungen zu Rußland wieder anfziinchmen. srvtd.s Frankreich als Oskseemachl. Die polnische Flottcnbasis i« Gdingen. London, 28. Okt. Der Pariser Berichterstatter des „Manchester Guardian- berichtet: Der lange Besuch des pol nischen Kriegsministers Sikorski in Frankreich habe die Bedeutung, daß Polen zu einer Klottenmacht gemacht und von Frankreich mit einer Flotte von modernen Unterseebooten, Zerstörern und Wasserflugzeugen versehen werden soll. Der neue polnische Hasen Gdingen an der Danzigcr Bucht, wo riesige Bauten im Gange seien, soll zu einer starken Flotteubasis auügcarbcitct werden und wird der stärkste sein, über den Polen seit Kricgszciten ver fügt habe. Strategisch sei dies von unverkennbarer R e - dentung nnd könne als Ausdehnung der fran zösischen Flotte n macht aus die Ostsee angesehen werde». Es sei jetzt klar, daß die vor einigen Wochen in der fran zösischen Presse verösscntlichtcn falschen Berichte über gemeinsame Flottenmanöver der deutschen und russischen Ge schwader in der Ostsee Propagandazwccken gedient hätten. Man müsse sich fragen, wie diese Entwicklung in Ein klang gebracht werden könne mit der Begeisterung, die angeb lich in Polen und Frankreich für das Genier Nb- rüstniigsprotokoll herrsche. lW. T. B.i DeMschlanSs Anteil am Weltmarkt. Der Sland -er Kandelsverlriige. Berlin, 2!>. Okt. Die Haiidelsvertragsveihaiidluiigeii. die Deutschland nach verschiedene» Seilen sühn, kommen jetzt lebhaft in Gang. Nach der Rückkehr des englische» Berliner Botschafters Lord d Abernv» »ach lUerli» sind die Besprech»» gen Uber de» dentsch-englischcii Vertrag wieder aiisgenowmen worden und machen günstige Fortschritte. lieber den deutsch-spanischen Handclsve trag. der wegen der gefährdeten Hnlcresscn der rheinische» Winzer noch stark ninsiritten ist. fand gestern eine KalniiettSbcratniig statt. Die drittsch- sranzösischen Besprechungen iverdeii am 6. November weiter- geführt. Die Ernennung der italienischen Delcaiertcri für die wirtschaftlichen Verhandlungen mit Deutschland stehe» unmittelbar bevor. Tie deutsch-japanischen Handelover- tragSverhandlungen haben das Stadium der Vorverhand lungen überschritte», so daß jetzt mit baldigem Beginn der offiziellen Veriragsverhaiidiiingcn zu rechne» ist. Die Ver handlungen werden in Berlin geführt. Hn maßgebenden deutschen Kreisen liosst inan, daß der Abschluß des gegen seitigen Meislbegünstignngsvertrages auch das Fallen der lästigen Einsiihibeschränkiiiigen, die in Havan zurzeit für deutsche Farbstoffe bestehen, zur Folge haben werde». Der russische Botschafter Krcstiniki ist gestern ans Htalien rw» einem Urlaub zuiückgckvmincn und hat die Botschaft wieder übernommen. Der BoischaslSrat Brvdvwski begibt sich am 8. November nach Mostan, um dort a» den Arbeiten der deutsch-russischen Kommission zum Abschluß eines Handels Vertrages teilzunehmeii. Der denlsche Botschafter Gras Vrockdorfs Rantzau kehrt heute von hier nach Moskau zinück. Berlin, 2N. Okt. Das deutsch«portugiesische Handels abkommen läuft mit dem 31. Dezember d. H. ab. ES wird der Abschluß eines ähnlichen Vertrages erwartet. Deutscher seits werden verschiedene Forderungen geltend gemacht, über die noch verhandelt werden muß. Besonders bietet die Frage der S ch i f s a h r t s g e b ü h r e n vielfach Anlaß zu Klagen deutscherseits. Auch wird gewünscht, die Frage der Meist- begünstig ii » g und die Stellung der Kolonien in dem neuen Ablommcn zu klären. Schützt -ie nationale Arbeit durch Zölle! Eine Entschließung der rheinisch-westfälischen Hndnstricllen. Berlin, 2ü. Oktober. Die Vereinigung zur Wahrung der genictiisamcii wirtschaftlichen Interessen ini Rheinland und in Westfalen, sowie die nordwestliche Gruppe des Vereins dciit scher Eisen- und Mctalliiidnstriellcr, nahmen in einer Mit gltedciversammliiiig in Düsseldorf nach einer Rede des Rcichs- ivirtschaftsminilicrs Hamm eine Entschließung an, in der eS n. n. heißt: Die durch den Fricdcnsvcrtrag und das Londoner Ab kommen der deutschen Volkswirtschaft aufgczwungcneii Laste» erfordern eine Steigerung des Ertrags der natio nalen Gcsamtarbeit und eine Erhöhung unserer Ausfuhr. Darum kann die Erhaltung und Steigerung des Ertrags sowie der Absatz deutscher Erzeugnisse im Hn- nnd Aus lände nicht durch eine freie Handelspolitik, sondern durch einen die nationale Arbeit schützenden Zoll erreicht werden. Tic deutsche Wirtschaft würde in ihrem überwiegenden Teil ohne einen Schutzzoll der Vernichtung vreisgegeben sein. Bei der künftigen Regelung unserer Handelsver träge mit den übrigen Ländern muß nach unserer Ansicht in erster Linie an dem Grundsatz der allgemeinen gegen seitigen Meistbegünstigung sestgchalten werden. Die Deutschnaüonalen und die soziale Frage. Von Paul Krellmann. Der Sinn des vor uns liegenden Wahlkampfes ist, eine bessere Entscheidung — als am 4. Mai — darüber hcrbeizu- sühren, wer in Zukunst die Macht im Staate in der Hand haben soll, in welchem Geiste Staats-, Finanz-, Wirtschasts- nnd Sozialpolitik zu treiben ist. Um eine starke nationale Mehrheit, die weder von den Demokraten, noch von dem Wirthflügcl des Zentrums abhängig ist, zu erreichen, mutz deshalb im Wahlkampfe auch der sozialen Frage eine weit gehende Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Sozialdemokratie wird mit allen Mitteln versuchen, besonders die von ihr abgcwaiiderten grotzcn Arbcitnchmer- mnsscn wieder für sich zu gewinnen. Mit erfreulicher Offen heit hat der »Vorwärts" bereits in seiner Sonderausgabe, die er am Tage der Reichstagsauslösuiig hcrauSgab, darauf htngcwiesen, datz auch die Frage des Achtstundentages, wie überhaupt die soziale Frage im Wahlkamps, eine grohe Nolle spielen soll. Die Rechtsparteien brauchen diese Ausein andersetzung nicht zu fürchten. Vor allem in der dentschiiativiialen Neichstagssraktion waren eine ganze Reihe von Arbeitnehmervertretern vorhanden, die die Gewähr da für geböten haben, datz die sozialen Grundsätze, die die Deutschnattonale Volkspartei sich gegeben hat, auch befolgt wurden. Die bisherige Tätigkeit der Deittschiiatioiialeii Volkspartei auf dem Gebiete der Sozialpolitik ist deshalb auch durchaus zufriedenstellend gewesen. Tie Deuts chnationalcVolkSpartei hat den Beweis erbracht, daß die Arbeitnehmer ihre beruf lichen Belange auf nationalem Boden ver fechten können. Die Sozialdemokratie ist schon längst nicht mehr die Partei der Arbeiterschaft: die Partei der Privatangestclltcn ist sie noch niemals gewesen. Die Sozialdemokratie wird besonders mit dem Schlag wort operieren, -atz eine künftige Nechtsregicrnng den Abbau der Sozialpolitik bringen wird. Deshalb sei schon bei Beginn des Wahlkampfes daraus htngewtesen, baß die Dcutschnattonalc Vvlkspartct sich nie mals für die Beseitigung des Achtstunden tages ausgesprochen hat. Die Deutschiiationalc Volköpartet vertritt nur, auch in Ucberciiistimmuiig mit sozialdemokratischen Wissenschaftlern, die durchaus richtige Ansicht, daß der Achtstundentag nicht schematisch dnrchgesührt werden kann, sondern die Arbeitszeit nach den wirtschaftlichen Erfordernissen und nach freier Vereinbarung der beteiligten Kreise zu regeln ist. In dieser Richtung bewegt sich auch der seinerzeit von dem deutschiiationaleii Abgeordneten Lam bach eingcbrachtc Antrag, aus dem Internationalen Arbeits amt auszuscheidcii und das sogenannte Washingtoner Ab kommen über den Achtstundentag nicht zu ratifizieren. Eine vernünftige, den Arbeitnehmern und den allge meinen Wirtschastsiittercsscii dienliche Sozialpolitik kann nur gegen die Sozialdemokratie getrieben werden. Auch das ist ein ausschlaggebender Grund für die Notwendig keit des Zustandekommens einer Rechtsregicriing, die von sozialdemokratischen Beeinflussungen frei ist. Es darf wohl angenommen werden, datz die Aufstellung der Kandidaten bei den Rechtsparteien auch diesmal wieder den Beweis erbringt, daß sie, wie in der Vergangenheit, auch in Zukunft daran ar beiten wollen, die Klassengegensätze zu übcrbrückcn und den noch nicht vom nationalen Gedanken erfaßten Arbeitnehmer zu gewinnen.- Allerdings werden sich die Rechtsparteien in Zukunft mehr als bisher darüber klar sein müssen, datz cs nicht angängig ist, die Gewerkschaftsbewegung in ihrer Ge samtheit zu bekämpfen und abziilehncn: sie werden sich viel mehr noch stärker bewußt werden müsse», daß cs in der Ge werkschaftsbewegung verschiedene Ricmunge» gu» »uo dag gewerkschaftlich organisiert durchaus nicht sozialdemokratisch organisiert heißt. Die Deiitschnationale Volkspartci hat unzählige Mitglieder und Wähler, die gewerkschaftlich organisiert sind und die alttv im völkischen Geiste mit arbeiten. Nach einer Statistik, die der Rcichs-Aiigestcllten-Aiisschiitz der Dciitschnationaleii Volks partei kürzlich ausgestellt hat, die aber noch nicht abgeschlossen ist, konnte festgestellt werden, datz 120 gewerkschaftlich organi sierte Privatangestclltc als deiitschnationale Parlamentarier in den verschiedensten Stadt-, Landes- und Reichsparlamcnteii schon tätig sind. Ohne Zweifel wird sich die Zahl I2n »ach Al>- schlntz der vorgcnvmmenen Erhebung noch erhöhe», aber sic beweist bereits recht deutlich, wo die Nrhcitiichmcrinitglicder der Dciitschnatioiiglcn Voltspartei beruflich organisiert sind. Das sollte für inanche Gliederungen der Rechtsparteien, die sich hin und wieder in der Gewcrkschastssrage unklar einge stellt haben, ein Hinweis sein, wie ihre Einstellung von nun an zu sein hat. Der am 7. Dezember zu wühlende Reichstag wird sich der Frage der sozialen Gesetzgebung ganz anders annchmcn müssen, als es dem am 2N. Oktober dahingcschwiindcncil Reichstage möglich war. Dringliche soziale Frag'» harren der Erledigung. Vor allem ist cs die Frage der Ncnvrd- ii u n g von Kapital und Arbci t. die durch die deittsch- naiionale Rcichstagsfraktion wiederholt ausgervllt worden ist, die keinen Aufschub mehr duldet. Auch die Frage des b e r u f s st ä n d i s ch c n Umbaues der Svzialversi ch e- r ii ii g ist von grvstcr Wichtigkeit. Ebenso wichtig ist die allge meine E i ii s ü h r u n g ordentlicher Arbeits gerichte. wie sie im vergangenen Reichstag von den Dcutschnattvnaleii und der Deutschen Volkspartci gefordert wurden.
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