Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 03.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192601030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-03
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.01.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»Dresdner Rachrichkra Nr. A SeNe 4 Für die Fepoelin-Sveri-e. Be, der Sammelstelle der »Dresdner Nachrichten' gingen m der letzten Woche folgende Beträge rin: Suse Menzel, Könlgstetn, t Mk. W B., Radebrul, 1 Mk. Frau verw, Schulze, Dresden. 5 Mk Ungenannt 3 Mk. M. G, V »OrpheuS', GroßröhrSdvrs i. Sa., 1» Mk. Weitere Spenden erbeten an die Hauptgeschäftsstelle der .Dresdner Nachrichten', Marienstraße S8. Erdgeschoß. sPoft. Icheckkonto 1688 Dresden s Oertliches und Sächsisches. Das Äochwasser der Slde. Fast in Aussicht. Der Strom hatte am heutigen Sonnabendvormtttag in Dresden de» vorauSgesagten Stand von 3,05 Meter über Null erreicht Er bietet in seiner ungewöhnlichen Breite ein anziehendes Naturschauspiel, die Hochwasser, bunnnier kommen aber — erfreulicherweise! — nicht auf ihre kosten. Die trüben bellgraubraunen Fluten wälzen sich in niaieilätijcher Ruhe dahin, sind aber völlig srei von Eisschollen, und auch die sonstigen .Sensationen" eines Hochwassers fehlen, als da sind mächtige Baumstämme, Hausrat usw., lebendes oder totes Kieintier, Hundehütten und was sonst einem plötzlich mit furchtbarer Gewalt hereinbrechenden Hochwasser zum Opfer salll. In der 'Neustadl war heute das Wasser bis an die Mauer des PalaiSgartenö. des .Wiener GartenS", deS .Linckeschen BadeS" gedrungen, während eS in Altstadt die Straße unter der Auguslusbrückc noch weiter überschwemmt und an der rerraüenmauer war es ebenfalls noch höher gestiegen. DaS Fahrkartenhäuscheu am AbsahrtSplatz der Dampfschiffe stand reichlich einen Meter unter Wasser, bis zu den Fenstersockeln ,ehu »och ein hübsches Stück. Die beiden Straßendurchlässe in der Derrassenmaiier waren noch nicht vom Wasser bespült, viel fehlte allerdings nicht mehr, auch war der Gondelhafen noch hochwasiersrei, selbst die an der Fahrstraße stehenden vier Bänke hätten noch benutzt werden können, wenn sa wen» eS beute nicht so andauernd gegossen hätte. Natürlich konnte man auch daS danebenslehende Pionierüenkmal noch von allen Seiten besehe». Unfreundlicher war daS Bild oberhalb der Earolabrücke aus beiden Ufern. Dort waren die vielen Kohlen lagerplätze zum Teil schon überflutet, glücklicherweise lagen aber doch noch mächtige Hausen Kohlen wasserfrei da. deren Bergung man bisher deshalb nicht vorgenommcn hat, well man hasst, daß daS 'Wasser nun bald seinen Höchststand er reichen werde. Auch an den Kolllenlagerplätzen an der Marienbrücke bol sich das ähnliche Bild, hier bildete noch die lange Reihe der aus der Tevrientstraße in Sicherheit ge brachten Kohlen- und anderen Lastwagen eine sonst nicht vor. haiidene Schau von Vehikeln, Ganz empsindlich gestört werden aber die Fußballveretnr, deren Spielplätze aus den Elbwiesen bei Antons liegen, da sie unter Wasser gesetzt sind. Auch die Vogelwiese wird über- slutet, ebenso is» ein Teil des Geheges, und zwar durch Grundwasser und durch Eiudringen in die Flutrinne von der Eibsecte gegenüber Uebigau her, überflutet. Der Verkehr nach dem Lchlachthofe. auch über die Straße durch daS Gehege, ist zurzeit »och nicht gestört. An sich ist also noch bis jetzt von einem recht günstigen Berlaus deS Hochwassers in Dresden zu berichten. Zurzeit bat eS den Anschein, als ob noch ein weiteres Steigen der Elbe in Betracht gezogen werden müßte, denn daS regnerische Wetter, das sich namentlich am heutigen Vormittag wieder recht unangenehm bemerkbar machte, wird der Elbe und ihren Nebenflüssen noch viel Wäger zuführen. Ein Glück ist cs nur, Im neuen Jahr. Nun stehen wir mit festen Beinen schon dm neuen Iahr. Noch wissen wir es kaum, vorbei her Punsch, der Wünsche Legion, vorbei der Zukunft früchteschwerer Traum. Die neue Zeitenmühle knarrt ihr Lied. S» ist da» alte. Arbeit, singt es, Pflicht. Seitdem die Erde steht, der Mensch sich müht. Singt » ewig gleich: In Hoffensglück Verzicht! Nur ein», das bleibt. Mit jedem neuen Jahr Hat'» stets auf» neue glorreich sich bewährt. Daß un» Aeklamemähchen wunderbar Der Ast zu Dresden wiederum beschert — — Luginsland in den „Dresdner Nachrichten' Vortrag »»4 NachSrvck rrur mit -teirr Duellen an gab« gestaltet? daß in den Gebirgen, au» bene» die Llb« und ihr« Zuflüsse gespeist werden, schon seit langem die Schneeschmetz« «i». getreten ist und infolgedessen jetzt nicht mehr allzuviel Walser kommen wird. St», währeub de» Drucke» etugegaugeu« Voraussage der Sächsischen Walserbaudlrektiau laute«: Elb«: DreStze«, Sa««» tag abends. r»5 Zeutimetre liber Null, laugla« falle»». — Zum LaudaertchtSpräflbeuteu in DreSbe« is» vom 1. Februar an LandgerichtSpräfldent Köhler in vautzen er. nannt worden. Der setzlge Landgericht-Präsident Dr. Gallenkamp tritt in den Ruhestand. — LanbgertcktSrat Dr. EmperiuS wurde zum LandgerjchtSdtrrktor beim Land, grricht Dresden ernannt. — Die diamantene Hochzeit feiert mit seiner Gattln am 7. Januar ln voller geistiger Frische der ehemalige Stadt» verordnet« Herm. Schumann, ' Holbeinstraße <1. 3. Schumann war von >897 bis 1917 Stadtverordneter. Von den neun Kindern, davon acht Töchter, sind alle verheiratet und noch sieben am Leben. — Der Ncufahrsbriesverkchr bei den Dresdner Postämtern hat sich dank den getroffenen Vorkehrungen glatt abgewickelt. Es ivarcn Hilfskräfte von denjenigen Postämtern heran, gezogen worden, die mit dem NeujahrSbriefverkehr keine Be fassung hatten. Wenn auch der Glilckwnnschkartenverkehr wesentlich stärker als im Vorjahre war, so erreichte er doch bet weitem nicht den Masscnverkehr der Vorkriegszeit. Keine Vereinssitzung ohne Sammlung für die Zeppelin-Lckener-Spen-e! Sendet dev Lrtrag der Sammlung an die Hauptaelchästostell, der Dresdner Nachrichten, LNarienstrah» Zs. Lrog„ oder iahst ihn ein aus Postscheckkonto löbS Dresden. — Die Mitnahme zweiter Personen ans Fahrräder». Ws« berschtet, hatte sich der Bezirksausschuß bet der AmtShau pt m an uschast Chemnitz wiederholt mit den durch die Mitnahme zweiter Personen aus Fahrrädern ver ursachten Unfällen beschäftigt und sich schließlich In einer Ein« gäbe an daS sächsische Innenministerium für ein ausnahms loses Verbot der Mitnahme zweiter Personen verwendet. DaS Ministerium hat sich sedvch dieser Ansicht, wie aus der setzt an den Bezirksausschuß ergangenen Antwort hervorgeht, nicht ganz anschließeu können und von dem Verbote Kinder unter sechs Jahren ausgenommen, sofern an dem Fahrradc zu die- sein Zwecke ein besonderer Sitz angebracht ist. — Der Verein „Rolkssternwarte Frantz" im Jahre ISLd. Der Verein erstrebt die Förderung himmelSkundlicher Kennt- nisse aus volkstümlicher Grundlage und sucht Freude an der Beobachtung des gestirnten Himmels zu wecken. Er ver- anstaltete im abgelaiisencn Jahre 17 zum Teil durch Lichtbilder erläuterte Vorträge und zwei Besichtigungen. Für Be obachtungen steht ihm die Priogtsternwarke deS JnaenieurS Frantz lHofmannstraße 11) zur Verfügung, deren Besuch den Mitgliedern an einem Wochentag unentgeltlich ermöglicht wird. Trotz der außerordentlich ungünstigen Witterung deS letzten Jahres besuchten an 12 Abenden gegen 509 Personen, darunter auch Schulen und Vereine, die Warte. Für Lehraänge der Volkshochschule wurde sie gleichfalls verwendet. Seit einem Vierteljahr hat eS der Verein auch unternommen, seine Ein- richtungen der Oessentlichkeit zugänglich zu machen, Indem er Donnerstags abends 8 Uhr Beobachtungen am Fernrohr ver anstaltet. Damit wird eine Möglichkeit zur Betrachtung der wichtigsten Himmelsbildcr im Rohr geboten, die sonst in Dres den nicht vorhanden ist, ES können allerdings gleichzeitig nur 25 Personen zugelassen werden Auch zu den Sternfiihrnngen aus der Vogelwiese FreitaaS 8 Uhr aller 11 Tage lim Januar am 8, und 22,1 können außer den Mitgliedern Gäste, die mit den bekanntesten Sternbildern vertraut werden wollen, sich ein» finden. Natürlicherweise können diese Veranstaltungen nur bet klarem Himmel stattsinden. Weitere AuSkunst durch Dr. Teuchcr, Knffbäirserstraße2st. — Mislloasstnnb«. Im Kemeindesaale der TrelkönigSNrch«, Köiiigsteaße LI. findet am Montag 8 Uhr Missionsstunde statt, bet der Pfarrer Dr. Gättiching über die gegenwärtige Missionslage sprechen wird. — Das VSreasteloer Ehriftmettenspiel wird, zahlreichen Wünschen nachkomincnd, noch zweimal ln der Kirche bei LtadtkrankenhanseS Jobannsiadt, FNrsienNrahe 7t. zur Anssübrung gelangen, und zwar Sonntag, 3. Januar, abend« 158 Uhr, und Mittwoch, S. Januar abend« 158 Uhr. Eintrittskarten sind in der Kirchenkanzlet lTrtnI- tatisstrabe I. von 8 bis 2 Uhri und abends am Eingang zur Kirche zu entnehmen. — Bei Sarrafani erzielt da« stimmungsvolle „Winter- Märchen" weiter rauschende Erfolge. Stürmisch bejubelt werden auch die neuen groben Attraktionen des dem Märchen vorausgehen- den reichhaltigen zirzensischen Teils. Vorstellungen täglich 7,88 Uhr. heute, Sonntag, und nächsten Mittwoch auch 3 Uhr. Nach mittag- znhlen Kinder unter 11 Jahren halb« Preis«. — Der Stenographen»««!» Gabeksberger DreSden-Johonaftadt eröffnet am 7. und 8. Januar Ansängerkurse ln EinbrilSkurzschrlk» Um den Beamten und Angestellten, denen die dienstliche Verwendung der Kurzschrift setzt mehr al» bisher zur Pflicht gemacht wirb, be sondere Gelegenheit zu rascher Erlernung der EinheitSkurzschrUt zu „ S«mras. Ja«« NW »let««. »erde» t» »tele» «eret» Ganderknrle k»e v»o»t« eingerichtet, dl» «nch »»» veamten aeleltei «erde». — »lktar» «»» Redeschrlftknrs« z»r Fvrtdilbung »n Sabel-berger »dar »latettlkur»- schritt beginne« a« 7.. 11. und lll. Januar. ledeSmal oben»» 7 Uhr ln der »7. Volkdlchule am Jöllnerplatz AuSkunst erteilt dl« »eschäflSstelle de» «eret»»: «alderleepla» 1. Fernruf »Ga». Siradrurüuber seNgenomm»«. Zeugen gesucht. . Als t» der Silvesternacht srüb « Uhr drei Frauen, vo» der Rampllchen Straße kommend, den Ratbenauvlatz über» schritten, sprang nach Angaben von Augenzeuge« der später erlangte Schausteller Pfeiffer au» einer HauSnflch« her vor und versuchte, den Frauen die Handtaschen zu entreißen. Hilfe schreiend haben alle drei nach brr Pillwlder Straße »u dle Flucht ergriffen Sie sind unbekannt geblieben und haben auch bisher krinr Anzeige erstattet Ihre AuSsggen sind aber von größter Wichtigkeit insbesondere weil der Täter, der mit Hilfe eines Passanten festgenommrn werben konnte, leugnet. Sie werben anfgefordert sich umgehend Sei der Kriminalpolizei Schießgasse 7. zu melden. Der Räuber war außerdem im Besitze einer schwarzen Geldtasche au» Glanz, ledcr, 15 mal 12 groß, mit drei Fächern und einem kleinen Fach mit Druckknvpfverschluß, sowie einer kleinen, roten Brtesmarkentasche mit der Firma: „Pclzhaa-S Otto S^midt. Grimma Ksirlchnermeister Hüte. Milbe» »nd Herr-narB»^." Auch diese Gegenstände dürsten von gleiche» Straftaten her» rührcn. Die Eigentümer wollen sich ebenfalls baldigst melden. Im Dorliberaeben. Der Herr Reisende. AIS Mann der Feder «heute richtiger: her Schreibmaschine) bat man fast stet» etwa» Geschriebene» oder Gedruckte» bei sich. Da man das nicht Immer in den Taschen unterbrlnaen kann, nimmt man die bekannte Ledermavve mit. Auch Ich macht« von dieser Regel biSbcr keine AnSnabm«. Jetzt aber stabe ich es mir abgewöstnt. Einfach desstalst weil Ich. n>enn ich etwa» kaufen will, auf zuvorkommende Bedienung wer» lege. ' Da glaubst du nun verrstrtrr Leser bast ich mir mit dir einen Jur machen wolle. Sestr mit Unrecht Du wirst da» ostne weitere- merken wenn du mit einer Mcnwe unter dem Arm ein Geschäft betrittst Mißtrauisch schielt ble Verkäuferin, der Verkäufer oder der Jnstaber nach deiner Mavve: d» wirst von oben bis unten aemustert alS habest du zukällsg eine merkwürdige Aebnlichkeit mit einem lange gesuchten Ver. brecher . . . Nimmst du oar höflich deinen <*>"» ab „nd b-ainnst ebenso böslich: „Fräulein , . so erschwerst du deine« Fall erheblich Einem Mednienßinivt siebst du dick aeaenWer . . . Nicht wahr, du abnst bereits daß deine Mavve daran .schuld ist: sie eln'la und allein. Denn man bält dich stlr einen Reisenden: für einen der letzt so »nst-stebten M-ns<sten, die etwas verkaufen wollen statt z» kanlen! Damit weißt dn auch gleich, wie d» den Bann bre-ßen kannst. Du lästrst schnell fort: „ich möchte . . . staben' Da wird da- vorster lv tindtirchdringliche Gesicht eitel Sonnenschein: ein sterz- aewinnendeS Lächeln läßt dich den mißtrauischen Emnkang schnell vergessen: du bist plötzlich ein hochgeschätzter Mensch, rin KundeI liebertreibe Ich? Kann sein. Es wird auch Geschälte geben, wo man mavnenbewestrte Leute nicht für Ressende stäkt. Dle Herren Geschäftsinhaber möaen mir alio nicht zürnen, sonder« daran denken, daß die Karikatur den Leuten besser in die Augen snringt als daS baargenavc Porträt. Jin i'briaen ver denke ich ihnen das Mißtrauen gegen Lenke mit Mavven gar nicht, denn wenn man täglich ebensoviele Reisend? wie Kunden empfangen muß, wird man schließlich übellaunig. Aber ich bewundere es daß es heute noch Leute gibt, dl« den Berus des Reisenden oder Vertreters anSsiben Kehn, zwanzig, oder »och mehr Geschäfte wüsten sie „ahssavuern", che sie einen Auftrag buchen können! Den Hifl in der Hand, die Mapne unter dem Arm oder den Musterkofler neben sich, warten sie bescheiden, bis die lwenigeni Kunden abaeiertigt sind Nicht immer haben sie das Warten nötig: bäulsg genug macht der Geschäftsinhaber bei ihrem Anblick bereit» eine hoffnungslose Handbewegiing. mit der er sagen will: ,^kch brauche nichts!' Geräuschlos entfernt sich der Mann mit der Mavve. „DaS ist heute schon der Zehnte' bemrekt der Ge schäftsmann mißmutig zum Kunden. „Ja beute, da wird mau non Reisenden überlaufen: zur Inflationszeit aber, da waren sie große Herren, die man schön bitten mußte, wenn man Ware haben wollte.' Und er hat Recht der Geschäftsmann wenn eS auch vielleicht nicht immer am Reisenden aelegen hat. daß er in der Inflationszeit keine Ware erhielt Heute oben, morgr« unten — so geht's eben im Leben des Kaufmanns Und ba sst schließlich auch ein Trost, wenn auch kein großer. Heilsroh aber bin ich. daß ich kein Geschäft habe. Ich würde in kurzer Zeit Pleite machen. Weil ich jedem Reisenden etwa- abkaufen würde.... N. 1?. s^r»s Srrllieti vülttg kntkettungsmittel rlnrj L X Hk k k Dt - PUken. ru ; un«1 10 ln «i«n „Uschi." Berliner Operettcnabend im Eentralthcater. Auö kurzem literarischen Traum ist das Dresdner Central theater wieder erwacht und zur leichteren UnterhaltlingSkunst zurückgekehrt. Zunächst gibt es dort ein Gastspiel der Jean-GU- dcrk-Tournee mit der Operette „Uschi'. Der 'Name klingt vielversprechend. Er duftet nach pikanter holder Weiblichkeit, nach mondänem Gescllsclxistsglanz „nd io kommt eS auch, Usch, ist ein an einen sehr ans-tändigcn Jüngling verlobtes süßes Mädel, das vor der Eheeinpökelung noch schnell eine Dummheit machen und „etwa- erleben" möchte. Deshalb wird auch mit dem netten jungen Diener Fritz als Kavalier das Kabarett Rackete heimlich besucht. Natürlich sind der Bräutigam und der respcktheischende Onkel verbotenerweise auch da. Und die Situation wird immer kritischer, da Uschi sogar für einen streikenden Tanzstar dem verzweifelten Direktor auShilft und sich obendrein in den Diener Fritz sterblich verliebt. Doch kommt alles zum guten Ende, da Fritz in Wirklichkeit ein verkazwter Studiosus sumiS und zu kunftsreicher Privatsekrctär von Uschis Papa ist und also eine ganz standeSgeniäße Partie abgrbt. AuS alledem haben Leo Kästner und Alfred Möller eine ganz lustige Komödie gemacht, die zwar manch« erprobt« Sit.uation von bewährten Vorläufern wie „Lpernball" und „Keuscher Susanne' nimmt, ober eben deshalb recht unterhaltsam verläuft, ohne der leidigen Sentimentalität mehr Zugeständnisse »u machen, als unbedingt nötig ist. Die Musik von Gilbert hat einen ge» wissen intimen, diskreten, man möchte sagen, manchmal fast kammermusikalischen Ton und di« gepflegte Kultur echt Gilberlicher Arbeit. Sie Hai hübsch ausgeführte Dituations- stücke. effektvolle Tanznummern und vor allem auch einen Schlager, den Schlager, der gewissermaßen die Zentralsonne einer Gilbert-Operette sein mutz, .Liebling, du hast mich in Stimmung" gebracht, lautet sein Nesratn, und daS Publikum wird nicht müde, sich die süß«, wohlig schmeichelnde Melodie Vorsingen, vorkanzen zu lassen und schließlich selbst mttzusingen Die Aufführung erscheint s-o seich und elegant ausgemacht, wir daS dem Berliner Stil entspricht, der uns hier freilich durch unsere eigenen Operettentheater längst vertraut ist. Sehr elegante mondäne Toiletten, desgleichen elegante und effekt volle Bühnenbilder von Leo Impekoven, di« allerdings mit den begrenzten technischen Möglichkeiten des Central, thcaters zu rechnen haben, ebenso wie Kapellmeister Her. mann Stock sich mit einer etwas sehr schwachen Orchester, besetzung abzuslnden bat. aber doch temperamentvoll und lein abgetönt zu musizieren weiß. Aus -«r Bühn« ist -er Stern deS AbendS Uschi Elleot als Uschi, ein« liebreizende pikante Mädchensigur von gedankenstrichbaster Schlankheit, mit einem niedlichen Bubikopf oben und fabelhaften Beinchen unten aber auch mit einem recht netten, angenehmen Stlmen- chen und dem ganzen hier ausgelassenen, da empfind- iamen Jungmädelzauber, der zu so 'ner scharfen Dache gehört Ihr nächster Partner als Fritz, Fritz Schulz, der auch Regle führt, trägt mit ihr das Spiel: auch er hat gute Figur, singt ganz geschmackvoll und entfaltet vor allem dar. stcllerisch einen wirklich bezwingenden Charme. Sonst treten noch Gertrud» Berliner und Julius Kuthan als rassige Kabarettstars sowie Nicol Albrecht als sovlaler Berliner Onkel und Map Mensing als zimperlicher. ie> doch eS trotzdem saustdick hinter den Ohren habender Bräuti gam hervor. Aber auch einige weitere Episodenrollen hin Wesentliches zum guten Eindruck der Ensembleleistung, sie von dem fröhlich gestimmten FeicrtagSpublikum mit großem Beifall entgegengenommen wurde. Dr. Engeo Schmitz. Kunst und Wissenschaft. f Dresdner Theater-Spl^plan für heute. Opernhaus: „Aida" sX7s ^Schauspielhaus: „Der Frolchkönig" lttsts. .Flntermezzo" «81: Albert. Theater: „Frau Holle" sUll. „Madame Sans GSne" l)481; Neues Theater: „Wer weint um Iuckenack?': Residenz.Theater: .Zn Wald. Männleins Reich" sK<1: „Der Orlow" «1481; Zentral» Theater: „Uschi" 181. f Mitteilungen der Sächsischen Ltaatstheater. Opern. Haus: Montag den «. Januar, AnrechtSreihe H, ,.Marth a" von Flotow mit Siesel v, Schuch, Hlrzel, Helene Jung, Bader, Büffel. Musikalische Leitung: Strleglrr. Spielleitung: Mora. Anfang 148 Uhr. Dienstag den 5. Januar, AnrechtSr. -V „M argarethe" mit Elisa Stünzner in der Titelrolle Tino Pattlera lFanstl. Schoepilln lMephisto). Schmalnauer Walentin), Bassel «Branders MevcrolberSleben «Slebell. Elirlede Haberkorn «Marlhei. Puttlttz lBöser Geists. Nachanale mit Susanne Dombotö. Musikalische Leitung: Strtegler, Spielleitung: Toller. Ansana 7 Uhr. Für den restlichen Teil des OpcrnanrechtS 1925/26 werden neue Anrechte, und zwar zunächst kür den dritten Teil «vier Vorstellungen) Sonntag den 8. Januar, von Kll btS 2 Uhr an der Opernhauskasse. Vestibül links. auSgegeben. Der „Rosenkaoalter'.Fklm von H. v, HofmannS. thal mit Ler Musik von Richard Strauß, der am Sonntag dem lO, Januar, mittags >2 Uhr in der Staaksoper unter der musikalischen Leitung des Komponisten zur Uraufführung gelangt, stellt eine beträchtliche Erweiterung des gleichnamigen Overnbuches dar Die Musik enthält eine bisher nicht veröffentlichte Schlacht-Musik: außerdem kom ponierte Straub für eine spezielle Szene einen Militärmarsch neu. Die Regle deS Film? führte Robert Wien«. Baute» und Kostüme wurden nach Entwürfen von AlfredRoller ausgeführt. Schauspielhaus: Die Komödie „Der Revisor" von Nikolaus Gogol die in neuer Einstudieruna und Aus stattung Donnerstag den 7 Januar gespielt wird, wurde zum ersten Male tm Jahre 1886 am Petersburger Alerander-^heater aufgekührt, mit zahlreichen durch die Zen sur gebotenen Aenderungen und Auslastungen. Gogol bat dann sein rasch berühmt gewordenes Werk wiederholt um» gearbeitet bis zur endgültigen Fassung der Buchausgabe, deren Ueberketzung «von Angust Scholz) der hiesige» Auf- führnng zugrunde liegt. In der Sonntag den 16. Januar ktaitftndende» Morgenfeter. die Johannes Brahms gewidmet Ist. liest Wlademar Staegemann ein Essan von Herbert Enlenber» «der Ende Januar keinen 60. Geburtstag feiert). Irma Ter- vant und Waldemar Staegemann singen BrahmS.Lieber. Außerdem werben zwei der berühmtesten Kammermusik-Werke des Meisters gespielt: das Trio für Klavier Klarinette und Violoncello op. 111 «Fritz Busch, Karl Schütte. Walter Schilling), und das Quartett kür Klavier. Violine, Brarlche »nd Violoncello ov. 2« lFritz Busch RuSpss Bärtich. Richard Rokohl. Walter Schilling). Fritz Busch begleitet auch die Gesänge, Montag den 1. Januar (AnrechtSreihe -8). die Komödie „Der mutige Seefahrer" von Georg Kaiser. Anfang 158 Uhr. f Katholische Hoskirche. Morgen Sonntag <».) vormittag» tl Mir: KrönnngSmesse von Mozart: Draduale: Jubilate Te» von Aiblinger? Offertorium: Laudate Dominum von Mozart. « Mberttheater, Da» Veibn icht-mörchen „sirau Solle" «lr» noch bi» zum S. Januar täglich nachmittag» 151 Ubr gegeben. Konn« tag <8,l. um 158 Uhr ., Mdome Lanß-Gß>n»'. Donncr»lag den 7.. Freitag den 8., Lonntag »en 10. Januar dle letzte« Vor» lcellungen von „Madame TanS-MKne'. z RühaenvolkSbunb, Sonntag den S, Januar nacbmlttaa» 1 Ubr in der Kaulmanntchal» Oftra-Allee: Von Kindern lllr Sinder, MSrchenauliiihruna „Hclnlel und Gretcl". Sartenvorvcrkaut 185 Pf.) ab 1t Ubr an der TageSkagr. f Veraoftaltnngrn. Montag: Vozniak-Trlo: Berliner vltlser- auinlrtt Dienstag: Klavierabend Plan: Konzert Lelle-VUsel: vtedev- abend Blecke«. Mittwoch: Lteberabeu» LuppIletS: Vortragtavenb
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder