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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260601019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926060101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926060101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-01
- Monat1926-06
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1926
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Vrevtzner Nuchrtchtea Dienstag. 1. Znnl igz« Nr. 251 Sette 4 Oerlliches «n- Sächliches. Die sächsischen Demokraten gegen den VoUr-enlschetd. Am Sonntag hielt der WahlkretSverband Oft- sachse» der Deutsch-Demokratischen Partei in Dresden eine Vertreterversammlung ab. RetchSinncnminister Dr. K it l z sprach über die Grundfragen der heutigen polt» tischen Vage und kam. nachdem er die außenpolitischen Sreig- »isse berührt hatte, ans die Fürstenabfindung und die Fiaggen- sragc zu sprechen Die Demokratische Partei stehe nach wie vor aus dem Boden deo Privateigentums nnd verkenne nicht, daß eine entschädigungslose Enteignung der Fürsten vom Standpunkt deo Privateigentums ein zu verwerfender Akt sei. Finau',minister Dr. Dehne verbreitete sich über die poli- ti'cken Verhältnisse i» Sachsen, wies auf dir sachliche Arbeit der gegenwärtigen KoalilionSrcgierung hin. die zur Geiun- öilng des WirtschastSIebcilS bcigetragcn habe nnd besprach schließlich die seht d-em Landtage vorliegenden Steuergeleyr. Den demokratischen tVtinii'tern wnrde das Vertrauen der Ver- treierversamiiiiuiig einstimmig ausgesprochen. Financminilter Dr, Dehne ivurde znm Ersten Vorsitzenden, NeichSinncn- minister Dr. Külz und VandlagSabgeordneter Pfarrer 2L e h r m a » n znm stellvertretenden Vorsitzenden einstimmig wiederge wählt. Die nächsle Sonderschau der Gartenbau. ?iueNettunn. In der Zeit vom II. bis 14. Jinri finde« al- nächste Sonderichau der Dresdner Gartenbau - Ansstcllung eine Blumenschmuck- und N a u m k u n st - A u S st e l lu n g slatr. Hier sollen vornehmlich Bindereien verschiedenster Art gezeigt werden. In ungefähr 14 Zimmern. dlc vollständig ein gerichtet sind, wird die Blume im Heim dem Beschauer vorgcsübrt. So sieht man in einem Jagd», Speise- und Herrenzimmer, in einer Diele oder Wohnküche die verschieden- artigste Berwendung der Blumen, von der Tafeldckoralion in einstichster bis reichhaltigster AuS-führung. Seit einigen Falirzehnien erst bar sich die Blniiienbiiidcknnst zu derartiger 'Bedeutung emporgewachien. So sind vor allem die Dresd- n er 'V I u ni e n b i n d c k ü n st i e r hier vorbildlich am Werke gewesen und werden auch mit dieser Ausstellung ihren längst erworbenen Nus neu befestigen. Um auch den tm Geschäft oder in -er Fabrik werkiägig Festgehaltenen die Möglichkeit zu geben, diese Aufsehen erregende Son-erschau zu besichtigen, ist erwogen, die Hallen der Blume »sch »nick- nnd RaumkunstauS- stellung bis abends U> Uhr geöffnet zu halten. Ziodein wird eine a b c n d l i ch e B c I e n ch t u n g die Fcinlxit und Farben pracht der ausgestellten Bindcarbciten besonders heroorheben. — Oberbürgermeister 'SUnher in Budapest. In Budapest wnrde am Lvnnabendmittag die Internationale Ausstellung für Menscheii'chutz eröffnet. Dabei hielt der Dresdner Ober bürgermeister Blüh er eine Ansprache, in der er u. a. der vierjährigen Wanenbrüdcrschast der ungarischen und der deutschen Nation gedachte und die Hoffnung auSsprach, daß die Aue-stelliing der gesamten Menschheit zum Heil gereichen werde. Neichsnerweser Hör ihn dankte in deutscher Sprache für Sie Mitwirkung der Stadt Dresden an der Budapester Ausstellung. — Oberbürgermeister Blühcr stattete am Montag dem Oberbürgermeister von Budapest einen Besuch ab. Er besichtigte während seines Aufenthaltes in Budapest die dor tigen Bäder nnd die Einrichtungen der kommunalen VebenSmitlelbetriebe. — Die Landlagssif;»«» am Donnerstag, dem 8. Junt. nachmittags 1 Uhr, die erste nach der Psingstpause, hat u. a. folgende Tagcsord n u n g : Kommunistische Anträge zu den Unterschlagungen bei der 'Verwaltung des „Säch sischen B o l k S o v ! c r S"; deutschvolksparteilichcr Antrag aus Abänderung des Landcswahlgesetzes,' ruhe- gchalte.fähige Bcrgütungcii für Nebenämter der Beamten: Anfrage Böttcher sKomm.j wegen der Explosiouskatastrophe bei der Firma Hoesch in Heidenau: Aendcrnng des Gesetzes über Sonntagsruhe: Anfrage Dr. Kästner iDem.s wegen des Wegfalls einer größeren Anzahl wichtiger .lüge im Bezirke des Freistaates Sachsen: Anfrage Felltsch «Sozi über dao Eisenbahnunglück aus dem Bahnhof zu WiUknitz: Anträge GreUmann iDu.i und Schnirch lSoz.s als Bo ruhender des HauShaltcniSschusses -N auf Einsetzung eines U n t e r s n ch u n g S a u S s ch u s s e S gemäß Art. 21 der Verfassung zur Nachvrüsung der von der sächsischen Regierung im Jabrc 1026 erteilten Aufträge von Kletnpflaster: Staats- haushaltkapitcl: S l a a t S st r a st e n . Wege, und Wa ss e r- >v c s e n und Wasserwirtschaftliche Betriebe; Kavitalbctetligung des sächsischen Staates bei der Sächsischen FlughüfenbetriebSgesell- schasi m. b. H. und bei Flugverkchrsunternehmungen sowie über Flugbeihilien des sächsischen Staates sür die das Land Sachsen tm Fahre 1020 berührenden Luftverkehrslinien. — BcstannngSseier für Generalmajor a. D. Haepe. Am Montagnachmiliaa wurden die sterblichen Ueberreste des Gene ralmajors a. T. Hermann Haepe lm Krematorium zu Tolkewitz in feierlicher Weise dem Staube zurückgegcben. Unter den zahlrrtch anwesenden aktiven und »bemaltgrn Offt. zieren bemerkte man u. a. die Generale v. Kotzsch, Fortmüller. v. Eulitz ltn Vertretung des Deutschen OsstzierbundeSi. v. Mandelsloh. v. KoppenselS und Pilling lowt, al« Ver treter de» Osstzterveretn» 102 Oberstleutnant vaumsrlber. Der Mtlttärveretn drS l02er Jnfantcrie-Negiment» war durch seinen Vorsitzenden, Vezirksvorfteher Zetßtg. lowlr durch eine Abordnung mit Fahne vertreten. Auch viele andere militä- rlschc Korporationen hatten Vertreter entlaubt. Nachdem dle ivehmütlgc» Klänge des einleitenden CeilovortrageS mtt Orgelbegleitung leiie t» der Kuppel verhallt waren, trat der Geistliche, Pfarrer Klabre vvn der AndreaSklrche. an den unter Blumengewinden verschwindenden Sarg heran, um im Anschlüsse an den Psalmvcrs „Die Wege des Herrn sind eitel Güte und Treue dem. der seine» Bund und sein Zeugnis bewahrt" — dle trostreiche Traueransprache »u halten Güte und Treue Gottes — dessen dle Spuren aus jedem Dchrltt de» teuren Entschlafenen! Sein Lebensbild, im Augenblicke des Scheidens mahnend in heiliger Treue vor uns stehend, zeigt von den ersten Anfängen seiner militärischen Laufbahn an bis zu den arbeitsreichen und verantwortungsvollen Stellungen seiner letzten Jahre nichts anderes als da- gütige Walte» Gottes und seiner treuen Vorsehung. Treue zu Gott und Vaterland — das war die Lebenöleuchte des Verstorbenen — und so hoffen auch wir, dast Um der Allerhöchste, der gesagt Iial: „Set getreu bis o» den Tod. Io will ich dir die Krone des Lebens geben", in die Gefilde seiner Seligen ausgenommen hat. Nachdem sich der Geistliche zum Schlüsse noch mtt «rost starken Worte» an die Wtlwe und di« Löhne deS Entichlasenen gewendet hatte, nahm er tm 'Namen der Traucrverlammlnng von dem teuren Toten Abschied. Nach ihm sprach BeztrkSvor- steher Zeistig unter lleberrcichuna eines LorbeerkranzcS innige AbichiedSmorte im Namen deS Militärvereins vom Infanterie-Negimenl U»2, dessen Kommandeur der Ver storbene zuletzt gewesen war. linler Gebet und Segen senkte sich der Sarg langsam in die Tiefe. Feierlicher Gelang nnd eine Hand voll Blumen waren die letzten LicbeSipenden. die die Treue einem der Treuesten nachzusendcn imstande war — Todesfälle. Wie aus den FamUtenanzeigen dieser Nummer hervvrgeht. verstarb hier im 76. LebcnSsahre der Geheime Baurat i. N. Oskar L e y > e r. — Ferner verschied in Dresden im fast vollendclcn 70. Lebensjahre der König!. Prcustische Oberslleulnaiit a. D. HanS Friedrich v. Uth- m a n n. — Dresdner Stiastenrcinigung in verkehrsreichen Stun den. Aus unserem Leserkreise wird nnS folgendes geschrieben: „AUmorgendlich sühn mich mein Weg zum Dienst über den Albcrlplatz in der 'Neustadt. Wie schon öfter und mll Recht betont, ist dort der Verkehr zu Zeiten direkt lebcnSgeiährlich. Auster am verkehrsreichen Knotenpunkt am Albertplatz selbst ist cS noch bedeutend schlimmer an der Straßenkreuzung: Albertplatz, Haupt-, König-, Albertstraste. Prvmenadcnring. Straßenbahnen, AutoS, Autobusse, Fußgänger und vor allem Fahrräder kreuzen dvrt besonders frühmorgens zwischen ^<7 und 7 Uhr in wirrem Durcheinander die Fahrbahn. Unzählige Male schon sind an dieser Stelle Fahrräder in- und iiber- einandergeprassclt. Dast dieser heillose Zustand dringend der Abhilfe bedarf, weist jedes Kind. Doch nichts geschieht: zu- ständigerseilS hat man weder Augen noch Ohren dafür; waS man aber hat und getreulich daran sesthält, daS ist — das Schema si. Anögerechnet zur verkehrsreichsten Zeit am frühen Morgen — ^7 „„d 7 Uhr —. also zur Ziel des tollsten Fähr betriebes. sind an dieser Sielte etliche städtische Sprengwagen und Strastenkehrmaschincn zwecks Reinigung des Asphaltes eifrig tätig; naturgemäß müssen sie sich drehen und wenden, unzählige Male, »nd bringen in den allgemeinen lebhaften Verkehr heillose Verwirrung, sie bilden zu dieser Zeit schleu nigst zu beseitigende, schwere Verkehrshindernisse. Früher, also in der verpönten, „guten, alten Zeit" war cs doch üblich, daß die Dresdner Strastenrcinigiing zu dieser Morgenstunde bereits — beendet war. Und in der fortschrittlichen Zeit, in der man die früher geübte Strastcnreinigung nur lebhaft begrüßen könnte, verschließt man sich dieser Notwendigkeit?" — Begleichung der Fernsprechgebühren während der Reise zeit. Bei der Eiiiziehiing der Fernsprechgebühren während der vorjährigen Reisezeit sind in einzelnen Fällen Unzuträg lichkeiten sür den Betrieb und Weiterungen mit den Teil nehmern entstanden, weil diese während ihrer Abwesenheit nicht für die rechtzeitige Bezahlung der Fernsprechgebühren gesorgt hatten. Tie Deutsche NeichSpost must unbedingt Wert darauf legen, dast die Fernsprechgebühren auch bei vorüber gehender oder längerer Abwesenheit der Teilnehmer rechtzeitig eingehen. Um die Teilnehmer aus ihre ZahlnngSpflicht während ihrer Abwesenheit aufmerksam zu machen, wird küns« tig in die Vorbemerkungen zum Fcrnsprcchbuch folgendes ausgenommen: „Abwesenheit iReisel entbindet die Teilnehmer nicht vvn der rechtzeitigen Zahlung der Fernsprechgebühren. ES empfiehlt sich daher, entweder einen ausreichenden Be- trag aus das Fernsprechgcbührenkonto der VcrmlttelungS- stelle einzuzahlcn oder diese loder die ZustcllpostanstalU zu ver» ständigen, wohin die Fernsprechrechnungen während der Ab wesenheit geschickt werden sollen." — Kindersürsorge im NcichsbahndirektionSbczirk Dres den. Obwohl der Verein der Beamten der vorm. Sachs. Staatseisenbahnen sich erst gegen Ende des vorigen Jahres der gesundheitsgesährdeten Eikenbahnkinder Sächsischer Kirchengelangstaq. Der Ktrchenchor- verband der evangelisch-lutherischen Landes kirche Sachsens lseit 1888 bcstehenbs beging dieser Tage in Osch atz sein IahrcSfcsi. In einer stimmungsvollen kirchlichen Abendseier sprach Geheimrat IN H e m v e l. D r e S- d e n «Ehrenmitglied des Verbandes« über Paul Gerhardt, denen Gedächtnis anläßlich der 260. Wiederkehr seines Todes tages am 0. Juni in allen protestantischen Ländern gefeiert werden wird. Chor-, Solo- und Orgelvorträge unter Leitung des Kantors Slelzner. Oschatz. bildeten die Umrahmung der Hempelschen Rede Ein Begrüstungsabend im Saale des LandlnindhauseS schloß sich an. In der zahlreich besuchten, von Pfarrer Löscher. Zwönttz, geleiteten Abgeordneten- und Mitgliederversammlung hielt Pros. v. ArnoldMenLels- s o h ii, Darmstadt, seinen Vortrag über das Tbema: „W i e gelangen wir zu einer neuzeitlichen Kirchen musik großen Stils?" Dem bedeutsamen Referate folgte eine lebhafte Aussprache, an der sich Geheimrat Hempel, Dresden. Kantor A. Stier, Dresden Prof. Otto Richter. Dresden, Prof. P. Stöba. Zittau u. a. beteiligten. Der Vor trag Mendelssohns wird im Druck erscheinen. Prof. A. Seid e l. Leipzig, berichtete hierauf Uber das neue, vom Evangel. lutherischen LandcSkvnsistorium errichtete Kirchen musik a l i s ch e I n st i t u t. ES sei dem Leipziger Konser- vatorinm als selbständige Unterabteilung angegliedert, gründe sich auf die gutachtlichen Vorschläge Prof. O. Richters. Dresden, vom Jahre 1012 und werde zurzeit von 60 Studierenden be sucht. Für 1027 isi vom Sächsischen Kirckenchorverbande und dem .Kirchcnmiisikniischen Institute ein gemeinsamer Kirchen musik a l i i ch c r Kongreß geplant, der in Leipzig statt finden soll, und dem wiederum Arnold Mendelssohn bei wohnen wird. Verleihung der Livingstone-Medaille an Drngalski. Ans München wird gemeldet: Im Geographischen Institut der Münchner Universität wurde dem Geheimrat Dr. v. Drn galski vom amerikanischen Botschafter ln Berlin. Schur- man. die höchste Auszeichnung der American Geographica! Societn in Nennork. die Livingstone-Medaille. überreicht. Der Notschalter hob die Verdienste Drnaalskis als Erschließen deS Südvolcs und als Grönlandsoricher hervor und drückte den Wunsch aus. daß die sreimdschastlichen Bcziehnnaen beider Länder zum Segen der Menschheit weiter gedeihen mögen. Geheimrat v. Drngalski hielt nach herzlichen DankeSworten eine Vorlcsiina über Amerika, der u. a. auch Botschafter Schurinan beiwohnte. f GalSwortbn in Wien. In den letzten Tagen weilte der bekannte englische Schriftsteller John Galvworthy mtt seiner Gattin in Wien. DaS Moderne Theater gab zu Ehren deS Dichters eine Festaussührung seines Dramas „Urwald" in besonderer Besetzung. DaS Haus bereitete dem anwesenden Autor, der in der großen Pause aus der Bühne erschien, um für den Beifall zu danken, lebhafte Ovationen. Eine große Antographen-Ansstellung in Wien. Ans Anlaß des in Wien tagenden Deutschen Bibliothekartages ver anstaltete die Wiener Stadtbibliothek ln den Räu men des Historischen Museums eine große Ausstellung unter dem Titel „Autographen-Ausstellung zur Ge schichte der österreichischen Literatur seit der Aufklärung". Die Ausstellung bringt ein außerordent lich reichhaliigeö Material von großem Interesse. Da Nnd zunächst Briefe und Originalhandschrtstcn von Ferdinand Raimund. Bauernfcld, Grillparzer. Halm. Lenau und Anstasius Grün. Daneben sind Schreyvogel, Castelli. Vogl und Seidl sowie deren Zeitgenossen Karl Beck, Moritz Hartmann und Belli Paoli vertreten. Von Adalbert Stifter sind mehrere Briefe zu sehen, von Nestroy u. a. die Handschrift von dem Stück „Zu ebener Erde und erster Stock", die durch die siistematische Mischung von schwarzer und roter Tinte auf» fällt. Bon Hebbel wird eine unbekannte Abschrift der „AgncS Bcrnauer" mtt eigenhändigen Korrekturen gezeigt, von Kürn- bcrger ein Manuskript vom „Schloß der Frevel": Laube ist mit mehreren Stücken vertreten. Die Romantiker Friedrich Schlegel. Heinrich Collin und Zacharias Werner sind ebenfalls mit reichem Material vertreten. Eine eigene Abteilung ist der Wiener Skizze gewidmet, wo zahlreiche Manuskripte von Eduard Pötzl, Ehiavacci, Karlmeis, Costa und Rudolf Hawel zu sehen sind. Die biS zur Gegenwart reichende Ausstellung bringt anhangsweise in zwei großen Schaukästen viele Auto- graphen berühmter deutscher Dichter wie Goethe, Schiller. Wie land, Klop,stock, Dchmel u. a. Die ausgestellten Gegenstände geben einen umfangreichen Einblick in die großen Bestände dieser Svezialabteilung der Wiener Stadtbibliothek. s* Ei« Zwischenfall auf dem Internationale« vrnitho- logenkongrcß in Kopenhagen. Im Zusammenhänge mit dem Internationalen Ornithologenkongreß fand lm Pniadstheoier eine Filmvorführung statt, bet der sich ein peinlicher Zwischen, fall ereignete. Dr. G r o c b b e l - Hamburg hielt einen Bor trag über: „Die Regeln für den Vogelflug und den Glelch- gemichtSNnn der Vögel", der durch einen von ihm ausgcnom- mcncn Film illustriert wurde. Dieser Film zeigt u. a. das Resultat der Fortnahme des Jnnerohrcs der Vögel, das be kanntlich der Sitz des Gleichgcwichtssinnes ist. Die Versuche sind dabet mit Tauben angestellt worden, die nach der Opera tion vollkommen die Herrschaft Uber sich selbst verloren haben. bat annrhmen können, ist dieser jüngste Zw«la seiner Wohl. sahrt»b«str«bungrn doch schon zu beachtlicher Blüte gelangt. Im Mat sind alleln sechzig Elsenbahnktndrr v> tlereln l, Erholungsheime geschickt wurden, und »war je m Kinder nach Rappenau. Grub in der Schweiz. St. Peter an der Nord see. Niendorf an der Ostsee. Bad OldeSloe und vad Kreuznach, — Die Zersttzrnngen i« Großen sttarte». De, tm «roßen Garten ln der Nacht »um Frrttaa von Berbrecherhand au. gerichtete Grsamtlcbaden wird auf mehrere tausend Mark geschätzt. Die scftgestelltrn Fußtouren weisen auf Grund ihres kleinen Ausmaßes zum Teil aus ganz jugend liche Perlon«,, hln. Die Polizei bat mtt allem Nachdruck dl« Verfolgung der Vrrbrechcrlpuren ausgenommen. Mehrer« Personen, die verdächtig waren, wurde» bereit» verhört, und man bosst, auch die wirklichen Täter in kurzem srstnebmen »» können. — viih««»»,lk»»»ud. Ab 1. Junt 102« besteht ein verte», »It ben Ltaaisiheatern. wonach ben Mitgliedern bc» VUHnenvolkabuntel der Besuch ber Llaaisiheatcr bl» mtt Ende der Spielzeit »MN gestaltet Ist. SS werben sür Sonnabend, k. Juni, sür da« Hpernd««» die Nummern 8276-8.180. «nb sür Sonntag, 8. Junt, die Nummer« 8890-8600 aulgerusen. Dresdner Äaufmannfchafl. Der Vorstand der Dresdner Kaufmannschaft ver. elnigte sich am 28. Mal unter dem Vorsitze de» Herrn Kom. merzienraiS Generalkonsul Mtttasch zu einer Gesamt- sstzung. ln der beschlossen wurde, dle dleSsährlge ordenl. liche JnnungSverlommlung am 14. Jnll abend» S Uhr abzu» halten und im Anschluß daran auch die Mitglieder der Kolle gialen BestatlungSkallc ans Gegenseitigkeit zu einer Verlamm- lung einzuladen. Wie seither, soll auch in diesem Jahre nach Erledigung der Tagesordnung ein Vortrag über ein zelt- gemäßes Thema statlfinben. Aussprachen fanden statt zum Teil über schon behandelte Beratnngsgegenstänbr. u. a. die Beamten - Warenversorgung, die Heranbildung de» kaul- männlichen Nachwuchses und die Lehrstellcnvermlttlung. die Erwirkung einer Ermäßigung der Tarife für Ga« und elek trisches Licht und Kraststrvm, die Herabsetzung der Kirchensteuer. Hingewiesen wurde abermals aus di« Notwendigkeit der genauen Bedarssangab« fetten» der Parochien. ebenso auf da» Erfordernis größter Einschränkung auch lm Kirchcnbetrlebe. namentlich ln der fetzigen Notzeit, wo überall gespart werden muß. Man will die neuen Ve- darsSausstellungen abwarten und dann wetter zu« Sach« Stellung nehmen, erforderlichenfalls aber und mit Rücksicht auf die In kaufmännischen und wirtschaftlichen Kreisen herr schende große Vrunruhlgung der zuständigen Vorstands abteilung die Vorbereitung weiterer Maßnahmen über tragen. — Die auf Aushebung des Gesetzes über den Verkehr mtt Grundstücken vom 20. November 1020 lBodensperr- gesetzt gerichteten Unternehmungen will der Vorstand tu weitestgehender Weise unterstützen, da dieses Gesetz ln Wider- spruch steht zu dem Bestreben der gesamten deutschen Wirt- schuft, die Fesseln der Einschnürung des freien Wettbewerbs abzustreifen. Das gleiche gilt gegenüber den Absichten, dieses Gesetz ln noch einschneidenderer Form in ber Zukunft fort- mirkcn zu lassen. Da ein derartiges Gesetz nur noch ln Sachse» besteht, bedeutet seine Fortdauer eine schwere Benachteiligung des sächsischen industriellen und gewerblichen Grundbesitze». DaS Gesetz hat insbesondere keine Berechtig»»» mehr. nach, dem die Gefahr der Ueberfrcmdnng des heimischen Bodent beseitigt Ist und Besorgnisse gegenüber der Bodenspekulation bei den heutigen steuerlichen Belastungen der Grundstücke nicht mehr in Frage kommen. — An die allgemeinen Verhand lungen schlossen sich Berichte der drillen, vierten und fünfte« VorstandSabtcilung sowie der Kollegialen BestattungSkasse auf Gegenseitigkeit für JnnungSmitglteder an. Di« letzt genannte Einrichtung erweist sich dauernd als durchaus segens reich. — Erwähnt sei noch, daß nach Mitteilung der Handels kammer Dresden die nächsten Geschäftsstenographenprüfunge» am 10. Oktober vormittags und am 8. Dezember nachmittag- in der Oeffentlichcn HandelSlehransialt Dresden, Ostra-All« Nr. 0. stattsindcn werden. Der Anmeldeschluß ist auf de« 26. September festgesetzt. Auch die alten Stenographiesysteme lGabelsberger. Stolzc-Schrey usw.) sind zugelassen. von der einen Seite nach der andern wackeln und schließlich umsallcn. Während dieser Filmvorführung erhoben sich plötz lich mehrere anwesende Damen und Herren und verliehen unter lebhaftem Protest den Saal. Der Protest fand auch unter den Kongreßteilnehmern starken Anklang, und der Prä sident, Professor Hartert, der zuerst die Filmvorführung ml, dem AnSrufe „Roheit!" unterbrochen hatte, ergriff da» Wort und erklärte, daß dieser Film, so ausgezeichnet er auch vom Standpunkte der Wissenschaft sei, nicht einem Publikum habe vorgesührt werden dürfen, das znm großen Teile der Voraussetzungen für eine objektive Beurteilung entbehre. Seiner Ansicht nach müsse daher die Vorführung abgebrochen werden. Hiergegen protestierte Dr. Groebbel auf da» energischste. Indem er darauf htnwicS, daß der Film vom Komitee, dem er vorher vorgezeigt worden sei. gebilligt wor den sei, und daß, nachdem drei Viertel des Films vorgeführt worden seien, auch der Rest ohne Schaden zur Vorführung ge langen könne. Trotzdem wurde die weitere Vorführung de» Films abgebrochen. Am nächsten Tage setzte der Kongreß seine Verhandlungen fort. Mit großer Spannung sah man der Sitzung entgegen, da allgemein damit gerechnet wurde, daß der Zwischenfall im Paladsthcater ein Nachspiel finden werde, zumal Dr. Groebbel in der Erregung über die Unter brechung der Vorführung seines Films gedroht hatte, sofort abzurcisen. An den Verhandlungen nahm Dr. Groebbel Mi teil, dagegen batten sich alle übrigen deutschen Teilnehmer eingcfundcn und nahmen die Angelegenheit ziemlich ruhig auf, obwohl Ne samt und sonders die Demonstration gegen einen rein wissenschaftlichen Film tief bedauerten. Der Prä sident crössncte die Verhandlungen, ohne auf den Zwischenfall einzugchcn. Während dessen wurde jedoch mttgeteikt, daß Dr. Groebbel gegen die Unterbrechung der Filmvorführung beim Präsidenten des Kongresses einen schriftlichen Protest nlcbcrlcgen werde. Die Angelegenheit hat in den Kreisen der Kongreßteilnehmer peinliches Aufsehen erregt, doch scheint dle Mehrzahl der Teilnehmer auf dem Standpunkte Dr. Groeb- belS zu stehen. s Eine Erpcdition ins unbekannte Australien. Dt« von dem australischen Anthropologen Dr. Herbert Baledvw ge leitete Expedition, die daS unbekannte nördliche Gebiet Australiens erforschen will, hat setzt Adelaide verlassen und wird wahrscheinlich fünf Monate unterwegs sein. Die Ge sellschaft besteht auS vier Weißen und fünf Schwarzen, dt« eine Karawane von 26 Kamelen mtt sich führen. Die Reisen den werden zunächst den Weg bis Charlotte Waters an der Grenze des NordgeblcteS verfolgen nnd dann in da» bisher unbekannte Land eindrtngen, das von einer sehr Interrsignteis
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