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Dresdner Nachrichten : 19.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192606198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-19
- Monat1926-06
- Jahr1926
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- Dresdner Nachrichten : 19.06.1926
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Nr. rsz Sette s ». Die Lüge geht um. Die Lüge geht um. Eie spukt auf »er Strafe, sie schreit von den Lttfassäulen. sie grölt von rotbesahnten Lastauto», sie schleicht die Stiegen hinauf in» Vorderhaus, in» Hinterbau». Sie geht zu denen, die in der Inflation fast alle» verloren haben und nun dasipen, gebrochenen Herzens, zu alt. um neue Werte sich zu schaffen, zu sung, um zu sterben. Und an diese, ob ihrer unverschuldeten Not Verbitterte», wendet sich die Lüge und sagt: .Wenn ihr sür die Iürstenenteignung stimmt, be kommt ihr alle» wieder!" Und lachend schlägt sie die Tür zu. Und am nächsten Tage ist sie wieder da, und die Alten, die noch zu sung sind, und die Jungen, die schon zu alt sind, werden schwankend. Die Verbitterung trübt ihnen die ruhige lieber» legung. Die glauben alle», waü sie gerne glauben möchten. Tie erkennen nicht, daß die, die ihnen diese gemeinste aller Lügen wieder und wieder einslüstern, dieselbe» sind, die schuld waren an jener Inflation, die fast alles Ersparte vernichtete. Tie wollen es nicht wahr haben, daß auch die Fürsten ihr Varvermöge» genau so durch die Jnslatto» ver» loren haben, wie jeder andere Deutsche. Sie verkennen, dah e» jene berüchtigten Schieber — und nicht die Fürsten — waren, deren Prvtzenium in der Zeit der VolkSnot uns die Faust ballen liest. Jene Schieber g la Narmat, der so eng befreundet war mit den S v z i a Id e in o k r a t e n. die der In flation keinen Einhalt gebieten wollten, die ein Interesse an der Verarmung breiter Volksschichten hatten und die seht die Dreistigkeit habe», sich an jene zu wenden, denen sie durch ihre Nachkriegspolitik fast alle» genommen haben. Und die verbitterten Sparer verkennen, dast ein grober Teil deS »och vorhandenen Eigentums der Fürsten auS Schlössern besteht, die nichts ab werfen, sondern im Gegenteil etwas kosten. Was bringt z. V. Tchlost Aldrechtsbrrrg der Stad« Dresden, die es gekanst hat? Sorge und Unkosten, aber kein Geld, kein Brot. Backsteine kann man nicht essen. Und die verbitterten Sparer verkennen, dast sie sich selbst deu Boden sür alle Rechtsansprüche unter de» Füßen wegziehen, wenn sie durch ihre Stimmabgabe dem Prinzip der restlosen VermögenSenteignnng znftimmen, dast sie damit selbst die Möglichkeit schassen, ihnen ihr letztes Ver bliebenes, die wahrlich geringfügige Auswertung, zu raube«, zu enteigne». Sparer s Dchmeiht die Lüge ranS! Seht doch klar, wohin der Weg geht! Seinen roten Heller würdet Ihr bekommen, aber man würde Euch hohnlacheud Vorhalten, dah Ihr ja selbst sür Enteignung seid, und Euch einst Euer Allerletzte» nehmen. Darum, Sparer: Keine Stimme Sem Volksentscheid! Der Berkekrsstim des Polizeipräsidiums Dresden. der umgearbeitet und ergänzt worden ist und setzt im Residenz» Theater laust, ist ein Meisterwerk volkstümlicher Aufklärung. Er bringt dem Großstädter in anschaulichster Form vor Auge», wie gedankenlos und unaufmerksam er durch die Straften laust, wie wenig er Strastendisziplin zu halten weih, wie ungeschickt er sich trotz seines groststä-tifchen NinibuS noch benimmt. ES hätte nicht erst der Vetter aus dem Holzlande zu erscheinen brauchen, um ihm klar zu macken, dast dieselbe Dämlichkeit, die er zur Schau trägt, beim Großstädter vorhan den ist, wenn gleich sie durch den F-irniS „sogenannter welt männischer Gewandtheit" ubertüncht ist. Diese Gewandtheit verlaftt ihn eben, sobald er die Strafte betritt und schusselig, wie er ist, davonsturmt. Es ist noch ein weiter Weg zurück- zulegen, ehe man auch in Dresden das Publikum so erzogen hat. daß sich der Verkehr reibungslos abwickclt. Die auS dem Dresdner Straßenverkehr entnommenen Bilder lehrten das unzweideutig. Gewiß mag manches gestellt erscheinen. Wahr ist alles. Und waS man an Unglaublichem zu sehen bekam, passiert tagtäglich in den Straßen Dresdens. Wir alle rennen nur eben achtlos dran vorbei und sangen erst an zu schimpfen auf unsere Mitbürger und die Polizei, wenn etwas passiert ist, statt dann an den eigenen Kops zu schlagen. In W von IM Fällen sind wir doch allemal selber schuld gewesen. Darum ist es dem Polizeipräsidium nickt genug zu danken, daß es die hohen Kosten und die unendliche Mühe sür den Film nicht gescheut hat. Damit allein ist cs freilich nicht getan. Es tritt vielmehr vor das Präsidium die Ausgabe, seinen Film noch mehr als bisher in weiteste Kreise der Bevölkerung zu bringen und ihn nicht an vielen Stellen zugleich lausen zu lagen, womöglich zur selben Zeit und unentgeltlich, damit der Film seine Aufgabe erfüllen kann. Der Gewinn sür die Sicherheit in unseren Straßen würde reichlich alle Opfer aus wiegen. ' Und Sparen in diesem Punkte wäre Sparsamkeit am falschen Fleck. Unserer Bevölkerung aber muß man zurusen: „Seht euch den Film an. macht die Augen aus und dankt eurem Polizeipräsidium die mühevolle Arbeit seiner VerkcbrSbeamten dadurch, daß ihr hübsch folgt, nicht wie die ungezogenen Kinder durch die Straften rennt und selbst mit aus einwandsreie Straftendisziplin haltet!" Etwas seltsam mutete eS an, daß ln dieser Vorführung, die für Kinder unserer Schulen veranstaltet war. zwischen einem Film des LandesiverbetageS für VvlkSgefnndhcit, Turnen und Sport und dem VerkehrSsilm ein Film gezeigt wurde, der mit der Aufforderung schloß: „Trinkt immer alten Korn." An unsere Schulkinder sollte sich doch wohl dieser Appell nicht richten? Für diejenigen, denen eS bisher nicht möglich gewesen ist, sich den Verkebrstilm in einer NachmittagSvorsührung anzu sehen, wird bas Polizeipräsidium am Sonntag vormittag II Mir eine Sondervorfübrung in den Filmspielen deS Resi- denz-TbeaterS veranstalten. ES ist dies hier die letzte Ge legenheit, den interessanten und lehrreichen Film kennenzu- lernen. — Vom Dresdner Planetarium. Wie wrr von der Presse stelle deS städtischen Verkehrsamtes erfahren, ist das Instru ment für das Dresdner Planetarium von den Zeift-Werken eingegangen und das Innere des Baues so rvett gediehen, daß mit der Ausstellung der einzelnen Instrinnente in diesen Taaen begonnen werden kann. Die Arbeiten werden vor aussichtlich drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen, so daß daun mit der Eröffnung gerechnet werden kann. — Die Ortsfachgrnppe der BehSrden-Angcstcllte« im Gc- werkschasisbnnd der Angestellten <G. D. A s nahm in einer gut. besuchte« Versammlung zu dem Entwurf deS neuen sächsi schen Staatsange st eilten-TariseS Stellung. Nach dem Referat des Geschäftsführers Scharfer wurde ein Tarif- ausschuft gebildet, der in enger Verbindung mit den in Frage kommenden Bctriebsvertretungen der verschiedenen Behörden die Durcharbeitung deS Tarises vornlmmt und die Forde rungen der Angestelltenschaft neu formulieren soll. Die Ver sammlung befaßte sich weiter mit den Arbeitsbedingungen beim Oessentlichen Arbeitsnachweis sür Dresden und Um gegend und mit der Kündigung der Aushilfsangestellten beim Statistischen LandeSamt in Dresden Der vom Stadtverord neten Berndt eingebrachte Tringlichkeitsantrag. diese Kündi gungen rückgängig zu macken, sand lebhafteste Unterstützung der Fachgruppenversammlung. — Ein Klang auS früheren Tagen. AuS unserm Leserkreise erhalten wir folgende Zuschrift: „Der Mittwochabend brachte den Rundfunkteilnehmern und besonders allen Theaterfreun den einen seltenen Genuß. Charlotte Bast6 und Albert Paul, die beiden beliebten unvergessenen Mitglieder des früheren Dresdner Hosthcaters, deren Znsammeiispiel einstmals vielen schöne Stunden geschossen, sesselten mit lhrer feinen, liebens würdigen Kunst ihre Zuhörer ln einer anmntlgen dramatischen Plauderei Oskar VlumenthalS. Im Abendfrieben. in der Stille und Behaglichkeit deS vielleicht sonst einsamen Heim» durste man den vertrauten, langentbchrien Stimmen lauschen, die hcrzenSmarm und tiefempfunden von Menschenglück und »leid, von Liebe und Freundschaft, Altern »nd Entsagen wieder auf — «in Gruß, et» -laug au» frühere« Tage», voll reinster Harmonie. Wenn auch die Jahr, bahtngegangen, i« Freud und Leid wohl auch für diese beiden vornehmen, lieben». würdigen Menschen — ihre Kunst ist nicht gealtert, sie ist sich treu geblieben: und wie vor Jahrzehnten, so wolle« wir ihnen auch heute danken sür da», was sie un» gaben und, will » Sott, auch wieder gebe» werden. „Äir altern" nicht, ob Jahr um Jahr auch schwindet, so lang' »in reiner Ton in un» sein Echo findet! — Vlume« i« Hei«. Im Anschluß an dt« zweite Sonder schau der IahreSschau wird eine der schönsten Hallen, nämlich die Halle 1», in der die Wohnräume eingebaut sind, dem Publikum zur weitrren freien Besichtigung überlassen Die Aussteller haben sich bereiterklärt, den Blumenschmuck in vor bildlicher Weise auch weiterhin zu zeigen. Den Besuchern tm freien Gelände der Ausstellung wird diese Ergänzung in dieser schönen Halle besonder» willkommen sein. Bon heute Sonnabend, nachmittags 8 Uhr ab ist die Hall« kür den all gemeinen Verkehr ohne besondere» Eintrittsgeld zugänglich —* viabrstch« «nd DIeiftähk«. »In ln stdorst-dt Lvschwltz bei einem Einbrüche überraschter Dieb ließ einen Zimmermann »Hammer mit sein Stcmprl ,.küt!" »nd „Dankre" zurück. Der Hammerstiel bat grüne Farbenflecke und tfi bis zur Mitte gespalten. Weiter bat ein Kchaukaitendieb. Ser de» öfteren ln Borstabt Striesen aufgetrrten ist in der -lacht znm 16. Juni bei Verübung ein«, gleichen Diebstähle» einen grauen, welchen Hut mit beste,« Banbe inrb bester Bord«. bie Schleife hinten, verloren. Der Hut ist etwa l Jahr getragen. Ge stohlen würben ln ber -lacht zum 16. Hirni au« brr offene» Beraub« eine» Grundstücke» In Borstnbt Striefen 4 Korbsessel, einer au» Weis«, »te anderen an« Peddigrohr. Abhanden gekommen fft ferner eine goldene Perlenkette mit 160 Perlen nnb Brillantschloß. Hach dienliche Mitte Hungen werden an die Kriminalpolizei erbeten. Verein, und Veranstaltungen. — MllltLroerel» DreSden-Piesche». Heute 8 Uhr Ptrschener Gesellschaftsbau« Monats Versammlung. — MilitSr»«rei» DreSdea-Grnaa. Heute 8 Uhr Dstrerplatz >0 bet Mitglied Ruffanl MonatSwanderversammlung. — Bund Sächsischer Staats-eamteu. Ortsgruppe Dresde«. Heerte ^<8 Nbr Mitgliederversammlung ln Winklers Gaithos in Hosterwltz. llbr nachmittag» Besichtigung der staatlichen Versuchs- und Bei» sptelSgärtnerei ln Pillnitz. — Dramatische «nd gesellig« Ber«l»lg»»g „Llbfl»re»z 122»" Heute in Holluk» Vallsäle, SöutgSbrücker Straße, Sommernacht» ball mit dem Militär-Schivank „Die Schwiegermutter lm Schilder haus". Einlaß 6 Nbr. — Sektion Dresden de» D, ». Ke Alpenvereln«. Heute Sonn- wendfeier -er Iugendgruppe ln Ostrau. Treffpunkt S,8öUhr abends am Gastbau» „Schöne Höbe" in Ostrau. — Sonntag Kletterwande rung. Abfahrt 6,16 llbr früh. Sonntagskarte Krippen. — Wanderbnnd i» G. D A. Heute Sonnwendfeier auf dem Kanitzberge bei Vurkhardswalde. Tressen S Uhr Reick, Endstation der Straßenbahn: oder Fahrt: 8.3t Ubr ab Hanptbahnhvs nach Weesenstein. Sonntag Wanderung über GerSdorf — Zehtster Wände — Cottaer Spitzberg nach Pirna. Abfahrt VurkbardSwalbe. — Allgemeiner Mietdewohnerverein Dresden, Bezirk Iohan»- stadt. Heute, 7 Uhr, Im Kaulbachhvf, Kanlkachlttaß« AI. Tanz vergnügen. — Bra«»-Weiß-Rot. Heule, s§8 Nbr, tm .Westens" Sommer- nachtsball. — Landsmannschaft der Niemeser. Sonntag Monatsversammkrnig im Iohannesbos. — (christlicher Berel» Iuuger Männer. Ammonstrah« st: Sonn tag, 8 Uhr: Manfred-Kyber-Aben» sGatlren ln Fabeln). Tages wanderung: Grillenburger Wald. Tressen 6,8V Uhr Postplatz. Jung C. V. I. M. 114 bi» >8 Jahren!: Sonnabend und Sonntag Sonn wendfeier mit anichließender Badcfahrt. Petriheim, Leipziger Straße 8/10. HauptableUung: Sonntag, Heimabend, 7 Uhr. Tages wanderung: Serentciche. Tressen 7 Uhr am Heim. Jung C. V. I. M. Sonntag, 7 llbr, Heimabend. Ferner Lagerleben, Treffen 7 Uhr St. Paulifriedbos. Jugendheim, StSrkengasse 26. Sonntag, 7 Uhr, Schteßabend. Jugendheim Vlaiewitz. Sommerstraße 13: Sonntag: Georg C. Weber:„D!e Schmugglerbanüen Amerikas". 7 Uhr. Roth- kirchhetm, Fichtenstraße 3. Sonntag. 8 Uhr, Lustiger Erzählabend iFr. Huck!. — GewerkschastSbuad der Angestellte» sG D. A s. Jugend- bnnd: Sonntag: Gemeinsamer Besuch der IahreSschau Deutscher Arbeit. Tressen 8 Uhr vor dem Jugendheim, Iohann-Gevrgen- Allee 16. — Christi. Elterverein, Grnpp« 1, DreSden-West. Der Iugend- und Kinderchor veranstaltet am Sonntag f48 Uhr aus dem Nostitz- Wallivitz-Piatz, Löbtau, nahe Wallwitz-Straße, fein drittes Morgen- singcn nach Art der Surrende. — Bet Regenwetter: Sonntag, den 27. Juni, — ChorübungSstunden unentgeltlich leben Sonnabend, nachmittags 4 bis 8 Uhr, Hcrbertstraße 6. — Stenographenverein G-delsderger Dr«Sd«»-Sstd. Sonntag TageSwandcrung: Gottleuba — Tyssaer Wände — Hoher Schneeber« — Bodcnbach. Treffen Uhr Blumenstand Kuppelhalle. Abfahrt 6,17 Uhr Hauptbahnhof. Sonntagskart« Gottleuba—Söntgstel». Aus weis mltbringen. — B, e. O." Sonntag AuSflng nach Niederwartha. Dampfschiff 3,36 oder 8,IS Uhr Hauptbahnhof über Cossebaude. — Ctternbund für »nabenmusik. Sonntag Sommersell tm Walb- ichlSßchen. Abmarsch 2 Uhr vom Alaunvlay. — Iunghandwcrkeroereinigung, Bezirk Dresden. Die Wan- dcrung nach dem Psafsensteln iindct wegen deS Unwetter« am Sonn tag nicht statt. — Ebristl. Slternvereia, Gruppe IV, DreSdea-West. Montag !48 Uhr !m Gemeindesaal der FriebenSktrche, Lvbtau, Werner» stratze Sv Eg.: Ordentliche Gruppenhauptversammlung. Kleine Nr«kllkbe Nachrichten. — SnkaSkirch«. Nächsten Sonntag früh 7 Uhr findet kn Schanzen- park an ber Reichcnbachstraße bei günstiger Witterung Waldgotte«- dienst statt. Pfarrvikar Böhme wirk bie Predig! halten. Wenn am ietbcn Tag« früh >47 Uhr mit zwei Glocken geläutet wird, findet ber KalbgotteSdicckst bestimink statt. Für Sitzgelegenheit ist gesorgt. — Martin-Luther-Kirche Sonntag früh 8 Uhr findet bei gün stiger Witterung tm Heidepark de» Verein» ..BolkSwobl" sStraßen- bahnhaltestcile Saloppe! WaldgotteSdienst statt. Predigt: Pf. Trofchütz. Der Männergesangveretn „Lyra-Eintracht" wird einige Lieber singen. — Ziousklrche. In der kommenden Woche wirb durch den Ephoru« ber Stadt, Superintendent Oberkonfistorialrat v. Dr. Költzich Klrchenvlsttation gehalten werden, die zweite seit dem Bestehen der Gemeinde. Die BlsttatlonSwochc wird mit dem Besuch de« KindergotteSdtensteS am 2(1. d. M. eröffnet. Tic Gemeinde als solche wird durch den EphornS bet ber Zusammenkunft der Vereine, sonstiger kirchlicher Organisationen usw. am Gemelndeabenb »um Johannistag, dem SS. Juni, Z48 Uhr tm Saale de» „SchwelzeryauseS" und tm Hauptgotte«. dienst, Sonntag dem 27. Iunl, begrüßt werben. Dem Gotte», dienst schließt sich unmittelbar die von dem Visitator selbst geleitete Kirchgemeindeversammlung an. Die Dresdner Vogelwiese. Von OttoSchwenke, Vorsteher der Privil. Bogcnschützen-Gefellschaft. Am Sonnabend, dem 8. Juli, mittags punkt 12 Uhr wird mit dem Ausziehen des großen Vogels die dieSiährtge Dres dener Vogelwiese erössnet. Sie wird dann acht Tage lang daS Verkehrsbild unserer Stadt beherrschen. Schon seit Wochen wird emsig an den großen Bauten der Zeit- un- Vudenstabt gearbeitet, täglich mehren sich die fleißigen Hände, die zum Werben eines so großen Unternehmen» nötig sind, und täglich verstärkt sich in dem ausmerksamen Beobachter der Eindruck, daß auch rin nur aus Frohsinn gestimmte» Volksfest hinter seiner glänzenden, sinnessroüen Schaufelte einen starken sozialen und wirtschaftlichen Einschlag hat. Planung und Organisation, Ausbau und Abbruch. Darbietung und Bewirt schaftung, alles erfordert Nachdenken. Sachkunde, Beharrlichkeit und Tat und läßt tm Untertonr deS rauschenden FestjubelS den ernsten Akkord fleißiger Arbeit erkennen. So wollen wir denn bei Würdigung unserer Dresdner Vogelwiese ihre soziale und wirtschaftliche Bedeutung zuerst nennen, »m bie gute Meinung -n festigen, deren ein Volksfest von den gewaltigen Ausmaßen unserer Vogelwiese bedarf, um tm Urteile aller VolkSkretse bestehen zu können. Im Laufe vieler Jahrhunderte Ist die Dresdner Vogel- wiese mit unserer Vaterstadt Dresden gewachsen, hat alle Schwankungen des politischen und wirtschaftlichen Lebens unserer Stadt. Aufstieg. Beharrung, Abstieg und Wieder- ausstteg, miterlebt, hat in KriegSzeiten geruht, um dann tn alter Frische nnd ungebrochenem Lebenswillen wieder auf. znstehen nnd die alte Größe nnd Bedeutung wieder zu ge- winncn. So sind auch die gewaltigen Schläge de» Weltkriege» nunmehr überwunden. Die diesjährige Vogelwiese wird den «nd stch damit dem natürliche» Wachstum unserer Gtadt »Sr. big anpaffen. Wäre «ln Nachweis nStlg für dte unverwüstlich« Volkstümlichkeit der Dresdner Vogelwiese, er wäre durch dt«. seS erfreuliche „Wachsen, Blühen und Gedeihen" »tsferumäßt- erbracht. Seit Jahren stnd ernstliche, auch ratSsrtttg aefürderle durch Einsetzen eines AuSschuffe» beim Verkehrsamt auf drett« Grundlage gestellte Bestrebungen tm Sange, dte Dresdner Vogelwiese zu „veredeln". Leider versteh« unter diese« Stick, wort jeder etwa» andere». Ich bin in ernster Sitzung der Aus. saffung begegnet, baß ein verbot jeglichen Alkohol» da» Höchst, maß ber Veredelung bedeute. Andere wollten den mitteialter, ltchen „Pritschmeister", unter völliger Verkennung besten et», stiaer Aufgaben, wieder auslebrn lasten und ihm da» Recht geben, jeden, den er für betrunken halte, mit der Pritsche »« züchtigen. Auch weniger radikale, darum aber nicht minder drastische VeredelungSvorschläge stnd gemacht worden, dte aber alle an ihrem völligen Mangel an echter, fortreihenber Volk», tümltchkett von vornherein scheitern mußten. Ei» freundlicher Zufall hat e» aesügt. daß tm Vvrjahre dt« große Sänaerhalle während der Vogelwiese noch stand und dte Dresdner Sängerbünde sich bereit fanden, in diesem gewaltigen Bau am DtenStag der Festwoche ein GesangSkonzert zu ver. anstalten. Das war eine Großtat wirklicher Veredelung, ein Werk echter Volksbildung, Erziehung und Unterhaltung. Ka in seinem glänzenden Erfolge sich selbst rechtfertigte und in der Geschichte unserer Dresdner Vogelwiese eine» ehrenvollen An. denken» sicher ist. Der Weg war gewiesen, ev galt, mit Beharrltchkett «nd ernstem Willen ihn weiter zu gehen. DaS ist geschehen. Der Dienstag der Festwoche wird auch in diesem Jahr« ein grobangelegtes, künstlerisch hochstehendes Männerchor» konzert mit Orchester bringen, das jedem Vogelwiesen» besucher völlig unentgeltlich Zutritt gewährt, also auch tn die ser nicht unwesentlichen Hinsicht ein Höchstmaß von BolkStüm- ltchkett bekundet. Der I u l t u S. O t t o - B u n d hat eS über- nommen, hier bahnbrechend zu wirken, hat alle Bedenken, all« Vorurteile überwunden und sich bereitwillig tn den Dienst dte- ser großen Sache gestellt. DaS Ist eine soziale Tat von höch. ster Bedeutung, die in unserer von Meinung», und An- schauungSkämpsen erfüllten Zeit Beachtung nnd Anerkennung verdient. Der Männeraesang, oder bestimmter auSgedrückt, da» deutsch« Lied, hat seit hundert Jahren seinen Platz im Herze» unseres Volkes sich erobert und behalten, hat gefühlsmäßig di« geistige Brücke zwischen allen Volkskreisen gebildet, ist also recht eigentlich berufen, als Edelgut einem großen Volksfest etngeglledert zu werden. Dte praktische Durchführung wird sich wie folgt gestalten: Dte große Schteßhalle, deren gute Akustik auSgeprobt tst, wird zu einem ansteigenden Podium ausgebaut, aus dem die Sänger Platz nehmen, davor wird daS Orchester gesetzt, während die grobe Schießwtese für daS "ublikum bestimmt ist. Die ganz an» Holz gebaute, durch ahnenschmuck abgedämpfte Schiebballe, hat sich bei Versuchen als Schallmuschel mit trefflicher Resonanz erwiesen, so daß auch in künstlerischer Hinsicht dte notwendigen Voraussetzungen für eln gute» Gelingen gegeben sind. So wird denn dte Dresdner Vogelwiese IMS nicht nur au Ausdehnung die bisher größte sein, sie wird auch die erst« sein, dte auS Dresdner Vürgerkretsen eine „Veredelung" vornehn». ster Art erfährt, wird damit bahnbrechend nnd richtunggebend für die Zukunft werden und unser Dresdner Volksleben be- reichern um einen alljährlich wlcderkehrenden hohen, künst- lertschcn Genuß. Der Dank dafür gebührt dem JulluS-Otto-Bund. sprachen. Erinnermigeu an llebe versunkene Zetten stiegen Umsang der letzten Vorkriegövogelwtese erheblich übertreffen metfter Otto Kermbach.- Rundfunkprogramme. Mitteldeutscher Sender. Dresden-Leipzig. Sauna-«»-, de» tv. Juui t-W. Wlrtschastsruudsuul: 10 Nhr: WlrtschattSnachrtchieu: Woll- un» V»mm»oa- vrciie: amerikanische Metallmeldungen de» Vorabend». Ubr: bo.. Baumwolle. Landmtrlschast. Berliner Del Avtt». »Lv Uhr: do.. Berliner Devisen amtlich. Berliner Produkten börse amtlich. 6 Uhr: do.. Fortsetzung für Baumwolle, Londoner Metalle amtlich »nd Landwirtschaft und Mitteilung«» de« Leipziger Me^ amte» kür Handel und Industrie. 6,2V Uhr: do., Fortsetzung für Baumwolle, Lor»d. Metall« aautttch und Landrvtttsch.ft und M' ' "ungen b » Leipziger Mcßamie» für tdel und Industrie. Ruadsunk skr Nuter-altuug uud Belehr»»»: IV, VV Uhr: Berkehr-sunk und Wetterdienst. Iv.lö Uhr: Wa» die Zeitung bringt. 11,«« Ubr: Wetterdienst und -vorauSIag« lDe«tsch n«b Ssperavtol der Wetterwarten Dresden Magdeburg. Weimar. 12 Uhr: MtttagsmnNk aut der Hupield-Phonola. 1L§6 Uhr: Nauener Zeitzeichen 1.15 Uhr- Presse- »nd Börsenbericht- » bi« 4 Uhr: Drahtllbertragna« a«S Berkk» fDeittsche Weles» Pädagogilcher Rnadsnnk des ZenIralioftltutS. » Uhr: Prof. Dr. Amfel und Oberschullehrer Western»»!»»! SU». hettsknrzschrlft. »LV Uhr: Direktorin Smnn, Beckmann,: „Trzlehnmg z«r Fra» und Mutter." 4.30 bl» 6 Uhr: Nachn>Ittagsko»zer< deS Leipziger R»»dk»«r> »rchefterö. Dirigent: Hilmar Weber. <An« italienischen Over«.! l. Rosstnt: Ouvertüre zu „Die Italienerin in Algier". 2. Berdt: Fantast« cni« „Der Maskenball". 8. Ponchiellt: Ballettmnstk ans Gloconba". 4. Leoneavallo: Fantasie au« „Der Bajazzo". 8. Mas- cagni: Szenen an» „Cavalleria rusticana". 6. Puccini: Fairdaste au» Manon LeScaiit". V, 1S Uhr: Vorträge von Duetten nvd Liedern an« der Operette „Tugendpriuzeisin" von Kurt Zorlig. Gesungen von Hella Kürch, Cblth Kartn. Arthur Hell. Wtll« Vcyler. Am Flügel der Komponist Kurt Zorlig. Sämtlich« Mttmlrkcnde zurzeit gastieren- tt» Alten Theater Leipzig. 6,S(! bis 6,46 Uhr: Kunkbaftelstunde. »>45 bi» 7 Ubr: Wie bleiben wir gesund? 7 bis 7.80 Uhr: Vorlesung au» englischer Vrosadtchtung: Miß Gltzadeth Harper: „Elsic and tbc Cblid and other Störte» bz> Arno» Nennet" lTanchnltz Edition vol. 4668>. 7.80 bi« 8 Uhr: Vortrag: Leutnant z. See ». D. P. Möbius: „Er lebnisse In China. Durch die Ctromichncllen de» oberen flougtseklang." 8.15 Uhr: Fröhliches mnflkallscheS Onodli-et. Mitwirken-«: Ibvlnka Gnarla». Berlin sViollne!, Franz Bamnann lGesangl, bat Rundfunkorchester, Dirigent: Hilmar Weber. Am Grotrlan Stein» weg: Friedbert Sammler. 1. Nicolai: OuvertNre zu „Die lustige« Weiber von Windsor". 2. Walter Schütt: a! Leonore: d> Ans drr Garteubank: c> GIN Hanum: cl> Lachende» Lebeu. 8. Dleuistemp»! Ballade et Polonäse. 4. Delibe»: C >esi,,.Lutte, ö. a> Salvator« Marchest: La Folleta (Die Lustigen): ß! P. Titmltowsky: Plmpluella: cl Walter Brausen: Heut' sing' Ich unr litt Dtibl 6. Sarasate: Zigeuuerweisen. 7. »> Hugo Woks: Der Musikant: bl Otto Lob: In «dem »ollen Glas« Wein: c> Böhm: Lacrimae Thrtsts. 8. Zwei siloltnstücke. 8. Snppö: Fantasie an» „Boccaelo". Anlchlteßenö etwa S.8S Uhr: Presseverlcht und Sportfuuk. Singer» Pserdesportberlchte werden nach den Nummern de« Union, dem Sporn nnd Spor» de Part« bekamttgegeben. Darauf: Lrlpztg: Tanzmusik bl» 12 Uhr. Berliner Sender. 12 Uhr: Die Mertelftuude für de« Landwirt. HauS-Bredow-Schul«. 4Ll! Uhr: Esperanto (Direktor Iulln« Glück). I Uhr: N«ch«ittagSk»»zert der verlluer Funk-Kapelle. Lettnngt Konzertmeister Frauz v. Szvanowskt. 6 bl» 6.80 Uhr: Teemnsik ans dem Hotel Adlon tKapell« Marek Weher). Anschließend: Ratschläge für» Hau« — Tveaterdtenft. 6^0 Uhr: Dr. Anton Mayer: „Aus der Geschichte der Kochkunst." Hans-Bredow-Schnl« 7.16 Uhr: Geh. Reg.-Rat Dr. Han» Delbrück, ,. Pros. a. d. U»d> versstät Berlin: .Mlder au« ber deutschen Vergangenbett sWalther von der Bogelweldel". 7,60 Uhr: Dr. phII. et meb. Map Deflolr, o. Prof. a. d. Universität Berlin: „Da« Schassen de» Künstler«". 8,«! Uhr: Uebertragung au« dem Hau« der Fuirktnduftrt«. Popu läre« Konzert. Dirigent: Bruno Setdler-WIukler. Mttwlrkend« Iren« Eden (Sopran) und Torneli« BronSgeest svarlto») von drr isserllner DtaatSoper, Berliner Fuuk-Orchcster. Anschließend: Dritte Vefanntgave der' neuesten Tagesnachrlchtenc Zeitansage We-terdlenst Sportnachrichten Theater- nnd Ftimdtenst. IsiM! VI« 12 Uhr: Tanzmusik. lKapelle Kermbach. Leitung: Kapell«
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