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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260727015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926072701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926072701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-07
- Tag1926-07-27
- Monat1926-07
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.07.1926
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»Dresdner Nachrichten* Nr. 347 Seite 5 27. Zull isrs Oie Auszugsanlage im „Grünen Dom". von Dt»l.-Jng. Friedrich Mörtzsch. - Tausend« von Besuchern der Gartenbau-Ausstellung ftnd i schon mit dem Aufzug hinaus zur 30 Meter hoben «Grünen Doms" gefahren, um von dort das lichlteche, bantleuchtende Bild der Gartenanlaaen zu gc- megen oder den Blick schweifen zu lassen weit über die Dr«tner Hüben hinaus. Aber nur wenige werbe» sich Ge- Sanken darüber gemacht haben, welche technische» Ein- richtungrn dazu gehören, um so ruhig und gleichmäßig und dabei so überraschend schnell hinauf zur Höhe zu gelangen. Tie SufzugSmaschinenanlage des „Grünen Doms", die von »er Dresdner Firma Aug. Kühnsckerf Söhne erbaut wurde, bietet selbst für den Fachmann viel Interessantes, da einige bedeutsame technische Neuerungen dabei angewendet worden lind. Schon beim ersten Betrachten der Maschinenanlage, die aus der zweiten Emvvrc des Doms aufgestellt ist. zeigt sich, dab das gewohnte Bild der Seilwindcntrommel fehlt. An ihrer Stelle findet man eine verhältntSmäszig schmgle Scheibe von 70 Zentimeter Durchmesser, auf deren Umfang ,-icr Rillen etngeschnitten sind. Bier Seile von le 13 Millimeter Durchmesser umschlingen die Scheibe mit etwa 180 Grad Uprsassungswinkel. Die beiden Enden der vier Seile führen über dte im Turm oben angebrachten Leitrollen zur Anszugs- kabine, bzw. zu dem im Schacht auf- und abgchcnden Gegen gewicht. Die Hubarbcit wtrd demnach von der Winde ledig lich durch die zwischen der Scheibe und den Seilen bestehende Reibung übertragen. Diese sog. T r e i b sch e i b e n a n o r d n u n g für Auf züge ist in Amerika schon seit etiva zwei Jahrzehnten bekannt, wichrend in Deutschland bis vor kurzem stets an der allen Tradition -er Seiltrommelwindc festgehaltcn wurde. Wah rend in Amerika nämlich die Wolkenkratzer ganz riesige Hub höhen und gewaltige Förderleistungen verlangten, laa dieser Fall aus dem Kontinent bisher übcrhauvt nickt vor. Tie groben Hubhöhen aber zwangen die Amerikaner sehr bald, den alten, bewährten Seiltrommelantrieb zu verlassen, da ja zum Aufwickeln der langen Seile lz. B. Woolworihgebäude in Ncuyork mit 220 Meter AufzNgsförderhöhci riesige Di mensionen der Seiltrommel notwendig gewesen wären. Unter Berücksichtigung der in Amerika gemachten guten Er fahrungen, werden derartige Treibscheibcnaufziige setzt auch bet uns häufig gebaut. Als besonderer Vorteil ist neben dem bedeutend geringeren Platzbcdarf besonders zu erwähnen, -ab auch bet ganz verschiedenen Förderhöhen im wesentlichen nur die Seillängen, nicht aber auch die Abmessungen der Treibscheibe verändert werden müssen. ES ist deshalb eine Rormalisterung der Maschinen leichter durchführbar. Die Sicherheit derartiger Anlagen ist eher höher, als die des Trommelanfzugs, da die Kabine hier ohne jede technisch Schwierigkeit nicht nur wie bisher an zwei, sondern an vier, sechs oder mehr Seilen aufgehängt wenden kann- Sin gleich zeitiger Bruch aller dieser Drahtseile aber dürste vraktisch völlig ausgeschlossen sein. Die geforderten groben Hubhöhen haben in Amerika weiterhin dazu geführt, die Fahrgeschwindigkeit der Aufzüge bedeutend zu erhöhen. Während man in Deutschland nor malerweise Auszüge mit etwa 0,4 bis 0,8 Meter/Sek., höchstens 1 Meter/Sek. betreibt, ist man in Amerika bereits bis zu 1 Meter/Sek. gegangen. Bei derartig groben Geschwindigkeiten ist das Stillsehen des Auszuges aber nicht mehr mit dem sonst üblichen Verfahren sAbschalten des Motors und Einfallen der mechanischen Bremse) möglich. Die Abbremsung mub viel mehr nach und nach, möglichst aus elektrischem Wege erfolgen. Bei dem Aufzug des „Grünen Doms" mar von vorn herein mit einer oft sehr starken Inanspruchnahme durch das Publikum zu rechnen. Die Anwendung eines sehr groben, langsamsahrenden Auszuges war aus wirtschaftlichen und »rchitektonischen Gründen nicht ratsam. Man entschlob sich deshalb, da ja auch die Hubhöhe ziemlich beträchtlich war, einen lchnellsahrenden Aufzug für 10 Personen mit 1,8 Meter/Sek. ikahrgcschwindigkeit, also etwa zweimal so schnell als sonst Mich, einzubauen. Das Vorhandensein eines Drehstrom- «Nschluffcs zwang zur Verwendung eines neuartigen Zwei motorenantriebs, d. h. ein langfamlauscnder Drehstrom- «synchronmotor von S KVV Leistung und 508 Ilmdr./Min. und ein schnellaufender Motor von 20 l^V Leistung bei 1405 Umdr/Min. sind miteinander gekuppelt und arbeiten mit ge- weiitsamer Welle auf die Aufzugswinde. Beim Inbetrieb setzen erhält zunächst der langsamlaufende Motor Strom, während der Rotor des groben Motors leer und stromlos niit- läust. Nach Erreichen der normalen Drehzahl wird gleich zeitig der kleine Motor abgeschaltet, während der orvsie Motor Strom erhält und mit Hilfe eines Anlassers seine Drehzahl von 5i>5 Umdr./Min. bis 1408 Umdr./Min. cntspr. einer Fahrgeschwindigkeit von 1.5 Meter/Sek. erhöht. Durch geeignete Wahl der Anlasserstnscn und durch geschickte Aus gestaltung der Anlabapparate ist es gelungen, den Beschleuni- gilngkvorgang so ruhig und gleichmäbig zu erhalten, dab die meisten Mitsahrcnden sich der groben Fahrgeschwindigkeit überhaupt nicht recht bewubt werden. Mückenplage in ganz Deutschland. Die Gesahre« deS Mückenstiches. — Blntvergistnng. — Nie verhütet man die gefährliche Wirkung deS Mückenstiches? Der schnelle Wechsel zwischen großer Feuchtigkeit nick grober Hitze hat in ganz Deutschland eine ungeheure Mückeu- plage hervorgerufen, die sich besonders im Rhctnlande. in Schlesien, in Teilen Sachsens und ganz Süddcutschland be merkbar macht. Aber auch Skerttn wird von der Mückenplage stark heimgesucht. Diese Mückenplage ist in jeder Beziehung im höchsten Grade bedenklich, da sie nicht nur eine Beein trächtigung der Annehmlichkeiten des Sommers bewirkt, son dern auch eine Gefährdung der allgemeinen Gesundheit mit sich bringt. Wir habe» bereits gelesen, das, ein grober Teil von Schlesien durch die Mückenplage mit einer rätselhaften Krankheit bedroht ist, die sich in Fieber bemerkbar macht. Die Mückenstiche stick» aber, trotzdem man ihnen tm allgeinttnen wenig Bedeutung beilegt, oft genug Veranlassung zu heftigen Erkrankungen, sobald ein Mensch mehrfach von diesen In sekten gestochen wird. Es können sich nicht nur starke Ge schwülste am Körper bemerkbar machen, sondern es sind auch oft regelrechte Blutvergiftnngserschcinuugc» zu beobachten, die sich in tagelangen Fiebercrschciiiungen äubern. In Gegen den, wo die Mückenplage alljährlich wiederkehrt, wie z. R. an manchen Plätze» der Ostsee, wisse» die Gepeinigte» von langen Krankenlagern zu erzähle», die eine ernste Behandlung not- ivendig machen. I» jedem Falle ist ein Mückenstich, wenn er auch nicht zu Besorgnissen Anlab gibt, doch eine Mahnung zur Vorsicht, besonders wen» er sich am Fus;c befindet. Ter Mensch neigt dazu, die stark juckende Stelle so lange zu kratzen, bis sie blutig wird, da er dadurch eine gewisse Er leichterung verspürt. Er achtet dann nicht daraus, dab die blutige Stelle durch die Farbe des Strumpfes unter Um ständen sogar eine lebcnsgcsährdendc Blutvergiftung mit sich bringen kan». Gerade bei Mückenstichen ist sorgfältig auf die gefährlichen Farben der Strümpfe zu achten. Abgesehen da von ist die Mucke oft genug der Träger des Malaria-Er regers, den sic mit dem Stich auf gesunde Menschen überträgt, so daß auch in dieser Beziehung die Mückenstiche nicht un gefährlich erscheinen. Augenblicklich, da die Mückenplage bereits groben Um fang angenommen hat, ist mit einer Bekämpfung wenig ge tan, da diese sich gegen die Brut richten ninb oder noch besser Uebertragung von Malaria und anderen Krankheiten. — — Leichtes Mittel im Kampfe gegen das Mückcngist. gegen die MUckeinveibchen. die erfolgreich nur im Winter be kämpft werde» könne». Im allgemeinen geschieh» das am besten durch Giftgase. Sobald die Bekämpfung sich aber gegen die Larven richten mutz, so sind, wie die Vorkommnisse in Misdroy gezeigt haben, die Maßnahmen bereits viel schwie- riger, da der Kamps gegen die Larven nur mit Hilfe von Petroleum erfolgen ton». Jetzt müssen die Meniclzen aber hauptsächlich daran denken, sich gegen die Stiche zu schützen oder zum mindesten gegen die Gefahren dieser Stiche. Ein Schutz gegen die Stiche selbst kann nur in der nötigen festen Bekleidung bestehen, die nicht an allen Stellen des Körpers anzuwenden ist. Wenn aber der Mensch von einer Mücke gestochen worden ist, dann gibt es einige sehr begueme Mittel, die Gefährlichkeit des Stiches abzuwcnden. und zwar handelt es sich dabei »m Mittel, die überall leicht mitgesührt werden können. Das einfachste dieser Mittel ist gelbe Seife. Man steckt ein ganz kleines Stückchen einfacher Waschseife in die Tasche und sowie man von einer Mücke gestochen ist, feuchtet man die Stelle an und reibt sie kräftig mit der Seife ein. Die Wirkung des Mückenstiches wird durch die chemischen Bestandteile der Seife beeinträchtigt, so dab die Geschwulst nicht mehr grob werden kan». Die baktcrientötende Kraft der Seife dient dazu, durch einen Mückenstich übertragene Krankheitserreger oft genug unschädlich zu machen. Dieses ist das bequemste Mittel im Kampfe gegen die Mückenstiche. Sehr weitverbreitet ist auch der Salmiakgeist, der sich durch seine Flüssigkeit und seinen schlechten Geruch unvor teilhaft von dem viel bequemer zu befördernden Stückchen Seife unterscheidet. Jedenfalls sollte es sich jeder Mensch zur Pflicht machen, sowohl aus Gründen der Annehmlichkeit wie auch aus Gründen der Gesundheit, in diesen Zelten der groben Mückenplage stets ein kleines Stückchen Seife mit sich zu führen. Es ist allerdings notwendig, sofort nach erfolgtem Stich die angefeuchlcte Stelle gut mit Seife cinzureiben. so lange, bis leichter Schaum entsteht, da nur dann die chemischen Bestandteile der Seife die erhoffte Wirkung haben. Da die Mücken sich in einem Sommer mehrere Male fortpflanzen, ist bei dem andauernden feuchten und schwülen Wetter mit einer steigenden Mückenplage zu rechnen. Beim Anhalten ist die Reihenfolge der Schaltungen sinn- gcmüb umgekehrt. Roch etwa 1,8 Meter vor Erreichen der Haltestelle wird der schnellaufende Motor abgcschallet, während gleichzeitig der andere Motor Strom erhält. Das Abbremscn der den Massen innewohnenden Energie von etwa 1800 Umr./Min. bis zu etwa 000 Ilmdr./Min. herab erfolgt dann elektrisch, durch sog. übersnnchrone Bremsung. Der Läufer deS kleinen Asyiichroninvtvreii wird mit einer übernormal hohen Drehzahl bewegt, so das, der Motor als Generator stromerzeugend und damit bremsend wirkt. Durch eine geeignete Schaltung wird erreicht, dab das elektrische Ab- brcmsen völlig stoßfrei und gleichmäßig geschieht. Das end gültige Stillsetzen geschieht durch Abschaltcn des Motors und Einfällen einer mechanischen Bremse. Um möglichst un abhängig von der jeweiligen Belastung ein ganz genaues Halten vor der Türe zu gewährleisten, wurde hier erstmalig noch eine besondere, von der Kabine automatisch betätigte, mechanische Znsatzbrcmse verwendet, die ähnliche Wirkungen wie eine Feinsteucriing zeigt. Die Steuerung des Auszuges geschieht normalerweise durch eine elektrische Hebelsteuerung, d. b. durch Ver stellen eines in der Kabine befindlichen Handhebels erhalten die einzelnen Steuerapparatc Strom, die ihrerseits nun wieder die nötigen Schaltungen bewirken. Die Aufzugsanlr-ge wurde außerdem mit einer elektrischen Druckknopf st eue- rung ausgerüstet. Diese Maßnahme stellt sowohl eine be deutende Sicherheit dar, ermöglicht aber auch vor allem zu Ausstellungs- umd Vorführungszwecken wahlweise die ver schiedenen Steuerungsarten zu zeigen. Laut Poltzeivorschrift muß bekanntlich jeder Aufzug eine Reihe von Sicherheitsvorrichtungen, z. B. Türner- schlüsse, Endabschalter usw., aufwcisen. Da bei der hier vor liegenden Anlage aber besondere Bedingungen Vorlagen, wurde noch eine Reihe zusätzlicher Sicherheitseinrichtungen eingebaut. Aus architektonischen Gründen mußte der AuS- laufweg oben und unten verhältnismäßig kurz gehalten wer den. Es wurde deshalb eine besondere mechanische Sicher heitsbremse vorgesehen, die dann in Tätigkeit tritt, wenn die Kabine die oberste oder unterste Haltestelle nur um 10 Zentimeter überfährt. Gleichzeitig wird die Anlage strom los gemacht. Es könnte nun aber einmal der Fall cintreten, Laß gerade im Momente der elektrischen iibcrsynchroncn Abbrennung durch irgendeine Betriebsstörung der Sirmm wegbleibt. Die gesamte Abbremsmig von 1800 Umdr./Min. aus müßten dann die mechanischen Bremsen vornehmen, so baß eventuell ein ttebersahrcn der Endhaltestellen denkbar wäre. Auch diesem Fall aber wurde durch Anbringung einer sinnreich erdachten Hilfsschaltung Rechnung getragen. Er freulicherweise haben aber alle diese Sicherheitseinrichtungen bisher während des Betriebes noch nie in Tätigkeit zu treten brauchen. Die Aufz-ugsmaschincnanlage des „Grünen Doms" zeigt sich somit als ein sein durchdachtes und praktisch ausgcführtes technisches Kunstwerk. — Die Obere Schleuse. Wenn in den Zeiten des Haupt- rcisevcrkchrs und der großen Ferien die mebr an der Elbe gelegenen vorderen Teile unseres sächsischen Felsengebirges bei günstigem Wetter sehr starken Besuch ausweisen und der Wanderer in den Abendstunden nur schwer ein Unterkommen findet, sind die von der Elbe entfernter gelegenen Gebiete der Hinteren Sachs. Schweiz von Einheimischen und Fremden nur mäßig besucht. Dabei bieten diese weniger bekannten Ge biete eine Menge Naturschönheiten und herrliche Fels- und Waldbildcr, die einen Besuch durchaus verdienen, zumal der Hintere Teil der Sächs. Schweiz durch Granit- und Basalt vorkommen noch abwechslungsreichere Vegetationsbtlder bietet, als die Sandsteingebiete des Elbtales. Auch die viel fach billigeren Aufenthalts- und Beköstigungsvreise bringen für viele Besucher der Hinteren Sächs. Schweiz beachtenswerte Vorteile- Hinterhcrmsdorf mit der bekannten Oberen Schleuse, diesem Glanzpunkt unserer heimischen B>.-g- welt, ist hier in erster Linie erwähnenswert. Durch die Ber einigung von kühnen Felsgebilden mit dem stillen Löasier der angestautcn Kirnitzsch bietet das tief eingeschnittene Tal mit seiner üppigen Vegetation Naturschönbeiten, die jedem Besucher unvergeßlich bleiben werden. Berühmt sind die Kahnfahrten, die der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz schon seit langem auf der Oberen Schleuse unter hält. In langsamer, genußreicher Fahrt kann hier der Naturfreund überaus prächtige Fels- und Vcgetattonsbilder g-° sich einwirken lassen. Der Besuch der Schleuse ist vor allem in Verbindung mit mehrtägigen Ferienwanderungen leicht ausführbar: ebenso lassen sich von hier aus eine große Reihe schöner Ausflüge in die landschaftlich bevorzugte Um- gebnng des sächsischen und böhmischen Gren-aebietes unter nehmen. Die Postkraftwagcnverbindung Sebnitz--Httttcr- hcrmsdorf und dte Sonntagsfahrkarte Sebnitz—Schöna sHerrnskretschcns erleichtern und verbilligen den Schleusen- besuch besonders. Ksm Koek. sbsr- clsi- kuekssek 11. iekt Unck sctzon gibt vs unterwegs ein gutes, «srmss Lsssn kür wenig Sslck in kurrsr Teilt Knoi-i' LrbsAkui'sr unck üncksrs Luppen ln Wurslkorm. »ach dem ursprünglichen Sitz des Apollonkultus au,f Delos Ist Replats Entdeckung des echten „kreisrunden Sees" im oberen Jnvposi-al am KynthvS um so wichtiger, als die sog. „Apollongroitc" neuerdings eine andere Deutung erfahren hat. Im Anschluß an «ine noch unpublizterte rotfigurige -«lisch« Vase des 8. Jahrhunderts tm Museum von Mykonos sprach Prof. Wilcken über den Tanz der Dcliadcn. Gespräch aus -em Jenseits. Belauscht von Emil Geling. Eben war der letzte Schlag der „Jazzband" verklungen, die allabendlich das Rundfunkprogramm beschließt, und ich schickte «ich an, den langen Draht, der zu meinem Hörer führt, aus- iuschalten, als ich ein Geräusch im Radio hörte, wie ich es noch nie vernommen hatte. Ich setzte meinen Kopfhörer ans und belauschte aus weiter, weiter Ferne, durch unheimliche Dümpfervorrichttiiigen zum zartesten Pianissimo abgeschwächt, folgendes Gespräch- „Ja, dagegen sind wir leider machtlos, mein lieber Mozart. Ich habe auch nie meine Einwilligung dazu gegeben, daß man mein schlichtes Klavierstück „Die Auf lockerung zum Tanz" für großes Orchester mit Harfen» Mankos und allen möglichen und unmöglichen kontrapunk- üschen Künsteleien arrangiert, so daß von dem Charakter des Ganzen kaum noch etwas übrig bleibt. Aber den Gewalttaten der Menschen sind wir hilflos preisgcgeben." »Da hat der Weber scho recht, an ärgre Gemeinheit gibt's da nimmer mia dös D r c i m ä d e r l h a u s. Von meine vielen Opern spielcnS kan einzige, aber aus meine Liadcr und lklavicrstückln Harns an Opcrctt mach'n müssen. Und sogar dSS zweite Thema anS'm erste» Satz von meiner H-Moll- Tinsonie, die s immer nur unter dem Titel »Unvollendete" aussühren, hat herhaltcn mttassn. Dobci ist mei »Unvollendete" »° allwcil viel vollendeter als manche vollendete von die dcuiigc» Komponisten, die a» Dreiklang gar »immer ohne Cekund, Quart, Septime und Non schreib'» kinna. Der Salieri und der Nncziska. die hätt'n mi derschlage», wenn i so was Mrieb'n hält!" »Nu räg dich «ich auf, mei guter Schubert, was nützt'S unS «nn. Mein »Lied an de» Abcndstcrn" wird nicht nur von alle Ichlkibi'n Dilettanten gesungen, sondern nn Ham se gar ä Fox trott draus gemacht! Und mei »Parsisal", de» ich als Bühnen- lvcihsestspicl nur für Bayreuth komponiert habe, wird jetzt MN in iädcm klccncn Provinzdcadcr gcgäb'n." »Mein ver- Mier Meister Wagner, beim Arealer .ist das mal nicht anders. M wndet aber doch wenigstens aufgeführt. Aber mich kennen «i meisten Deutschen überhaupt nur durch den Franzosen «ounod, zu Lessen »Ave Maria" ich hundert Jahre vor ihm die Klavierbegleitung geschrieben habe. Denn meine zwei großen Passioiismusiken oder gar meine H-Moll-Messc sind doch nur wenigen meiner Landsleute vertraut. Und wenn der gute Mendelssohn 1820 nicht die Matthänspassion ausgegraben hätte, märe sie wahrscheinlich längst vermodert." »Es ist die Frage," ließ sich eine sonore Baßstimme ver nehme». »ob das nicht wünschenswerter ist, als Entweihungen durch unzulängliche Aufführungen, wie sie so oft jetzt auch au größeren Bühnen Vorkommen. Die Theater werden ohne fürstliche Subvention sich kaum auf die Dauer halten können. Film und Radio sind eine Konkurrenz, der niemand gewachsen ist. Wie lange wird cs dauern und mein »Faust" geht mit der Gounodschen Musik oder gar von einer Jazz-Band begleitet über die Leinwand. Meines alten Freundes Schiller Ausspruch von den Brettern, die die Welt bedeuten, muß auch geändert werden. Nicht mehr die Bretter, sondern die Leinwand bedeutet jetzt die Welt." Oh! Mister Goethe! >1 is korcible. Dick vou k««r, kkst mv „lcksmlcl" is given go>v „im Frack?" Wtzai esn l cio ko kockick st? io Ke, oc not so Ke, Iba! is Ike gncskion. Ik«i is kbe tcuc bcginning ol cnir cnck. Ikc rast is silence." »Was hat der Shakespeare g'sagt?" fragte Schubert den alten H ä » del, der lange in London gelebt hatte. Er sagt, das ist der Anfang vom Ende. Sein oder nicht sein ist die Frage. Ja, daö ist richtig, sie trciben's zu arg, ließ sich van Beethoven vernehmen. Vier Ouvertüren Hab ich hinter- lasscn zu meinem „Fidclio" und immer spielen'S nur eine. Am meisten ärgcrt's mich aber, wenn die Ouvertüre alS Zwischenaktsmusik ausgeführt und die Einleitung zum dritten Akt dadurch vollständig in den Schatten gestellt wird. Ich begreife nicht, daß keiner genügend französisch kann, um zu ver steh'», was „Ouvertüre" auf deutsch heißt!" »Ja, das Ucbersctzen aus andere Sprachn iS ihre schwächste Seite. Wenn ich die deutschen Texte zu meinem „Figaro" und „Don Giovanni" hör, könnt ich auch wütend wcrd'n." »Genau so ist's mit den Transskriptivnen. Mit allerlei List hat man aus den schönsten meiner Lieder Klavicretudcn gemacht — Sapperlot, jetzt weiß ich auch nimmer Bescheid in der deutschen Rechtschreibung und bin doch Jahre lang Lehrer g'west," entgegncte Schubert. „Schreib man List mit s oder sz?" „Das kommt ganz daraus an," erwiderte Wagner, »in die sem Falle mit sz." „Ja. gibt's denn in der Orthographie ver schiedene Fäll?" fragte Schumann, der ausincrksam zugchört zu haben schien. »Wie ich noch meine Aussätze über Musik und Musiker geschrieben Hab, da gab.'s nnr eine richtige Schreib weise." »Ei cha, zu meiner Zeit ooch," ries Wagner dazwischen. „Natürli," mengte sich Bruckner ins Gespräch, »ich war ja auch lange Zeit Dvrsschiillchrcr und Hab immer mei Leb lang nur a» einzige „Rechtschreibung" kennt. Damals wie mir no g'lebt Ham, hat's nur an cinzing'n Fall gcb'n, döS war der Ein sall. Aber dö muderna Komponist'» san abg'falln von unsera Mcthod. Einfall'n tuat ihna jetzt nix, deshalb verarbeit'ns liabcr fremde Einfäll. Wias a ausfallt, einfall'n braucht denen heut nix mehr und wann ihna was cinfallt, is dös immer a Zufall und givvhnli ans unsere Kosten. Zu meiner Zeit hat ma düs „geistigen Diebstahl" g'haßcn, aber die Begriff vom Diebstahl Ham sich ja seit'n großen Kriach g'ändert. Heut wirb nix so guat zahlt, wiaS Stchl'n. Mir ehrliche Komponisten mit unsere Einsäll hab'n alle z'sammen net so viel verdient, wia heut an einziger Diebstahl tragt. Heut hat a jeder bessere Komponist Schlösser und Bill'n und Automobil und Geld auf der Bank, während der arme Mozart verhnnaert iS und sei Witwe net amal 's Begräbnisgeld g'habt hat. Und alle Liadl'n vom Schubert und alle Sinfonien vom Bcetboven und alle Opern vom Mozart hab'n net so viel einbracht wiar' an einzige Operett heiitzutag oder a Gastspiel in Amerika als Taktschläger, Filmschauspielcr oder gar als Koloraturen, sängerin." „Ich beantrage, wir senden eine Resolution auf die Erde,* hörte ich noch leise, da gab's eine Störung — ch — ch — ch—, g — g — g — g —ck — s — ck — ck Trotz langen Wartens konnte ich nichts mehr vernehmen vom Wortlaute der geplanten Entschließung aus dem Jenseits. Da entschloß ich mich zur Niederschrift dieses Interessante» Gespräches, daS mir viel, sehr viel zu denken gibt. Bücher und Zeitschriften. X AnSftlhrungSbestlmmungeu zum Einkommensteuergesetz vom Mai 182N nebst zugcbörlaeii Verordnungen mit Verweisungen und achregister von Dr. F. W. K o ch, Ncichssinanzrat, Mitglied deS NctchSftnanzhcfs. lMtinchc», E. H. Ncck.l Die NnSttlhrunaS- bestiinmungen zum „Einkommcnstciicraesetz" und zum „Steuerabzug vom Kapitalcrtraa" sind vor kurzem nacheinander erschienen, werden aber in dem vorliegenden Bündchen vereinint daracbotcn. Zugleich bildet eS eine Ergänz»!«« zn der vorzüglichen Ausgabe de» Ein- kommcnsteucrnesetzcS von Ncichssinanzrat Dr. Koch, die gleichfalls In der bekannten Bcckschen roten Sammlnna deutscher NeichSgesctze er schienen ist. Die Herausgabe dieser AnSsliliriinqSbestlmmnnaen bringt sene TcrtanSgabe wieder ans de» dcrzeiiiaen NechiSznftand, X Traktat über die Heilkunde von H a n S B l ii h e r. 128 Seiten, (Engen DicderichS Verla«. Icna.s X Die Landeskrone »nd ihre Sagen von Otto S ch v n e, Soliland a. N. tDrnck und Verlag der „Obcrlgusipcr Hcimgtzcitnng" Alwin Marx. Buchdruckcrci und Jcttungs-Bcrlag, G. m. b. Reichenau i. Sa.) „
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