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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261008027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926100802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926100802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-10
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71. Iahrgarr-. 474 Slbenö-Ausgabe Freitag, 8. Oktober 1928 DradlmUchrM« »«chsichl»» Dr«»»»». S»N>I»r»ch»r-Samm»Ißumm»ri 2V 241. Nur Mr Nachta»Ipräch,: 20 011. Gegründet 18S8 vom l. kls 15. Oktober It»SS d«> täglich »wetmuUgrr3us>«llung trriAauo l.Stl Wd. IDLVUlsl Pokdrzug.vret» tUr Monat Oktober 3 Mark ohne Pottjutlellunrisgedüdr N«»,»l»»»»»r I» Ptennt,. 30 mm vr«»> ' obne Pt«. «KI. Schrift!,Nun« und ^auptselchLNareir- Martentlrati» 38 42. Druck u. Vertu« oon Ute»Ich » «etchaedl in Dr»»d»n. PoMcheck-AonIr 10SS Dreaben. 4taikknirt> nur n>> »uittcher ÖueUennnanu» ,Drr»"n»r Vnchr" uitittlin Unverl"««,, Schr'ftNliik» merdrn mit» 'Ulbewadrt. I-iolel Vellsvue hlSOklM illsg-'s'ss mit i<0O2Srt. ß/Iitt»g- UOct /Xdsnct-Dsks! im l'srt'ssssO-Sssl SO ctsr ^ibs. SskaiiOts vornsiims si'sksimOsik. oiiö avnkorvnulmmsr. ^sclsii IVIittwoeti ^bsnc! s^SU^IOfZ Seeüts Rölttrittsgesuch genehmigt. Reichskanzler und Reichswehrminister halten keinen Ausgleich für möglich. Als» doch! Verlin. S. Oktober. Der Reichspräsident hat das Rücktrittsgesuch v. Seeckts unter wärmster An erkennung der vom General in Krieg und Frieden dem Vaterlande und dem Heere geleisteten hervorragenden Dienste genehmigt. Der Reichspräsident hak den Generalobersten v. Seeckk heute erneut empfangen und ihm diese An erkennung und seinen Dank persönlich zum Ausdruck gebracht. Der Reichskanzler soll dem Reichspräsidenten gegen über seine Ansicht dahin ansgesproche« habe«, daß er den Standpunkt deS NeichSwchrministers teile und eine andere Lösung der Krise, als durch die Bewilligung des Abschieds gesuches deS Generalobersten v. Secckt nicht für möglich halte Ueder Mittag weilte Neichswchrminister Dr. Gebier beim Reichspräsidenten. Wie von gutunterichteter Seite verlautet, hat General Reinhard gebeten, von seiner Berufung als Nachfolger des Generalobersten v. Sceckt auf den Posten des Chefs der Heeresleitung Abstand zu nehmen. Sine Stole der Botschasterkonferenz? Paris, 8. Okt. Der Rücktritt des Generalobersten von Sceckt beschäftigt auch weiterhin die französische Presse. Der Berliner Korrespondent des „Echo de Parts" glaubt, die An gelegenheit sei die logische Folge der Vorgänge, die sich ieit mehreren Fahren in der deutschen Armee abgespielt hatten. Generaloberst v. Sceckt habe setzt den deutschen Staats männern die Möglichkeit geben wollen, mit einer gewissen Aufrichtigkeit den Oelzweig von Locarno und Thoiry zu schwingen. Der „Avenir", der in der paneuropäischcn Bereinigung eine neue deutsche Kriegsmaschine entdeckt hat. die die letzten französischen Positionen vernichten soll, »ersteigt sich sogar zu der Behauptung, dab der Rücktritt des Generals v. Sceckt eine böswillige Irreführung bedeute. Man wolle die guten Franzose» glaube« mach««. Hatz Deutschland ganz Unschuld und Pazifismus sei, nnd Hab «S jede Verquickung mit dem Militarismus breche. Im Gegensatz zu den Erklärungen -er übrigen Presse, nach denen angeblich ein Schritt der Botschafter- konfcrenz wegen deS Aufenthalts des Prinzen Wilhelm in der Reichswehr erfolgen soll, erklärt das „Petit Journal" es stehe »och nicht fest, ob die Botschasterkonferenz die Ab senkung einer Note nach Berlin für notwendig halten wc-.de. Der „Petit Parisien" erklärt den Fall des Prinzen Wilhelm für eine offenbare Verletzung des Versailler Vertrages. General v. Secckt bade wissentlich die Artikel 174 und 178 des Vertrages, die die kurzfristigen Engagements verbieten, übertreten. lT.-U.j Die Vernehmung Gürlners in München. München, 8. Oktober. In der heutigen Sitzung des Feme- Untersuchungsausschusses des Reichstages wurde als erster Zeuge NcgierungSrat v. Merz von der Münchner Polizet- dircktion vernommen, der als Leiter der für Mordsachcn be stehenden Abteilung I mit dem FallHartung betraut wor den war. Er erklärte, nach der Vernehmung deS Brandt habe kaum mehr ein Zweifel an der Täterschaft der Berthold, Beurer und Genossen bestanden. Aus seinen Rat hin habe Staatsanwalt Kricck die Haftbefehle erlassen. Einen beson- dcrs ungünstigen Eindruck habe Oberleutnant Braun ge macht. Ueber die Aushebung der Hastbesehle sagt der Zeuge, er habe Kricck und Krauß gegenüber nicht zurückgehalten mit seinem Bedenken liegen die Enthaftung in einem Augenblick, wo das Verfahren fast bis zur vollen Aufdeckung-der Täter gediehen war. Justszminister Dr. Gürtner wird setzt als Zeuge über die Unterredung vernommen, die er als Lanbgcrichtsrat im Justizministerium am 14. März 1921 mit den Staatsanwälte» Krauß und Kricck geführt hat. Er sollte an Stelle deS Ministers den Bericht der Staatsanwälte über den Fall Hartung entgegcnnclimcn. Kr leck habe objektiv über den Fall berichtet. Dann habe Staatsauwalt Krauß das Wort genommen und gesagt, er wolle die Haftbefehle nicht aufheben, aber sie auch nicht vollziehen, wenn nicht neue Ver dachtsmomente dazu kämen. Gürtner hat dann dem Justiz- minister darüber berichtet. Als ich später, fuhr Zeuge fort. Justizminister wurde, drängte ich zunächst auf Erledigung der Fälle, ließ mich aber vom Staatsanwalt Tröltsch überzeugen, daß es bedenklich märe, ohne ganz entscheidendes Beweismaterial die Sache vor bas Volksgcricht zu bringen. 1 9 24 wurde uns bekannt, daß Braun und Tillcssen sich in Ungarn befänden. Wir stellten an Ungarn bas Äusliefcrnngsbcgchren, aber die ungarische Regierung lehnte ohne Begründung nicht nur die Ausliefe rung der Person ab, sondern auch die Mitteilung des Proto kolls über die Vernehmung des Braun. Zurzeit schwebt wie der eine Auslicferungssache mit einem anderen Lande, über die ich hier nicht sprechen will, weil eine Entscheidung noch nicht ergangen ist. Diese Sache betrifft einen der genannten beiden Beschuldigten. Auf Befragen erklärte der Minister, Dr. Gademann habe ihn einmal ausgesucht und die Befürch tung geäußert, daß bei den polizeilichen Fahndungen in der Hartung-Sache auch Dinge an die Oesfcntlichkeit kommen könnten, die den Staatsintcrcsien abträglich seien. Bei der Be richterstattung der Staatsanwälte habe sich aber gezeigt, daß bei der Aufklärung der Mordsache die mit Wasfeiitraiisporteu zusammenhängenden Dinge gar nicht berührt zu werden brauchten. Der Minister sagte weiter, nach seiner lieberzciignnq sei der Besuch, der Augsburger Staatsanwälte mit Wissen und Willen des M i n i st c r s Roth erfolgt. Roth habe sich für die Frage interessiert, ob bei dein Verfahren Angelegenheiten der Entwaffnung erörtert werden müßten. Allpelszenen im Preuhenparlamenk. Die Sitzung wegen kommunistischen Krakeels vertagt. Berlin, 7. Okt. Im Preußischen Landtaa kam es heute nachmittag wieder einmal zn größerem Radau, als in Be antwortung einer komm-unistischcn Anfrage über die Weiter- vcrsorgung der ausgesteuerten Erwerbslosen ein Regie» rungSvcrtrctcr erklärte, man sei hierbei an die Reichsgcsetzc gebunden. Die Ko mm uni sie» begannen sofort mit mildem Gebrüll und beleidigenden Acußcrungcn gegen den abwesenden Wohlfahrtsmtnistcr. Als ein beutschnationalcr Redner dann zum Thema der Arbeitslosigkeit anfnhrte, daß die Erwerbslosigkeit in den Schlichte» aller Parteien groß sei und daß cs deshalb kein Monopol der Kommunisten sein könne, über die Erwerbslosigkettsnot zn klagen, »»mal den Erwerbslosen mit Worten nicht geholfen werde, begannen die Kommunisten den Krakeel z» steigern. Als der Redner nun gar anstthrte, baß ein rheinisch-westfälisches Blatt melden müßte, daß im Nuhrgcbict Arbeiter sich weigerte«, eine be stimmte Tätigkeit ansznsiihren und die Unternehmer sogar bedrohten, verfielen die Kommunisten in ein wildes Wnt- gcschrci, das der Präsident vergeblich mit seiner Glocke zu Ubcrtönen versuchte. Er sah sich schließlich genötigt, eine ganze Anzahl Kommunisten zur Ordnung zu rufen und einen kom munistische» Abgeordneten wegen fortgesetzter beleidigender Zurufe von der Sitzung auSziischlleßcn. Dieser Kommunist hatte dem Redner zugerufcn, daß er das nächste Mal einen Knüppel mltbrtngcn und thn dem Redner ln die „Fresse" werfen würde. Der Lärm hielt minutenlang a». so daß der dcutschnatlonale Redner nicht zu verstehen war. Erst als der Präsident dann die Sitzung abbrach und die W c i t c r bc r a t u n g aus Freitag verschob, beruhigten sich die kommunistischen Schreihälse, Ae Reugründung des Deutschen Beamtenbundes. Zusammenschluß des Deutschen Beamlenbundes mtt den -eulschen Deamlengewerkschaflen. Berlin, 8. Okt. Der heutige zweite Berhandlungstag deS dentichen Bcamtenbnndcs war einer großen Kundgebung sür den Zusammenschluß des Deutschen Bcamtenbnndcs und des Gesamtverbandes deutscher Beamtengewerkschasten gewidmet. Reichskanzler Dr. Marx. Reichsministcr Dr. Külz, der preußische Ministerpräsident Braun und zahl reiche andere hohe Beamte waren erschienen. Der Rundcs- vorsißcndc Flügel wies in seiner Begrüßungsansprache ein leitend ans den denkwürdigen Vorgang in der Geschichte der deutschen Beamtcnbewcgung hin, den die Einigung der beiden Verbände darstelle. Der formelle Vollzug der Einigung ist gestern abend erfolgt. Der Redner gab dann die großen L eil st e d a n k e n , die für die Politik des D. B. B. richtunggebend sein sollen: Staat und deutsche Beamtenschaft bedingen einander und sind in ihrem Wirken unbedingt aufeinander angewiesen. Es ist die Pflicht jedes Beamten, die Verfassung von Weimar und die Gesetze zn schützen. Auch der neue Neamtcnbund ist staatsbejahend, staatSerhaltcnd, staatS- sördcrnb. Er wird in seinen Reihen keine Bestrebungen dulden, die ans eine Verneinung des StaatSgedanken hinans- lansen. sLcbh. Beifall.j Der neue Bund steht ans dem Boden der republikanischen Verfassung deS Reiches und der Länder und ist gewillt, ty, Geiste dieser Verfassung zn handeln und jeder Verletzung mit allen ihm zn Gebote stehende» Mitteln entnegenzntreten. tBeis.j Auch der »cne Bund ist partei politisch und konfessionell neutral. Die Un abhängigkeit der deutschen Beamten erfordert die Erhaltung deS Beamtentums ans öffentlich rechtlicher Grundlage, ans Grund der in der Ncichsnerfassung fcstacleatcn Rechte und unter Sicherung einer Menschen- »nd knltnrwürdiacn Existenz für irden Beamten. Der D. B. B. setzt sich mit allen Kräfte» für eine freiheitliche, kulturelle und soziale Entwicklung ein. Die Behauptung, der Bcamtcnbniid wäre Gegner der frei- gewerkschaftlichen Richtung, ist unzntrcssend. Der Vorsitzende der Deutschen Beamtengcwerk- schäften. Kutsche, bekundete seine völltne lleborelnsttmmnna mit den vom Vorredner angegebenen Richtlinien. Dann wurde folgender Antrag unter stürmischem Beifall an genommen: „Die am 8. Oktober 192g in Berlin versammelten ge- wäbltcn Vertreter der im Deutschen Beamten-Vund und dem Gesamt, crband Deutscher Beamt na-werkschaften organi sierte» Mitglieder konstttuicren sich als Griindnngsversamm- lnng deS durch den Zusammenschluß der vorgenannten Spltzen- ornani ationen entstandenen nenen gewerkschaftlichen Bundes nnd geben diesem den Name« Deutscher Neamten-Rnnb. Der Bund macht die Satzungen des seitherigen Deutschen Bcamten-Bunbes, einschließlich der mit dem Gesamtverband Deutscher Beamtengewerkschasten vereinbarten Acndrrungen, zu den scinigen. Desgleichen übernimmt er dessen Programm, lieber notwendige Aenberungen der Satzung erfolgt Beschluß im Verlauf der Tagung. Der neue Bund übernimmt die Aktiven und Passiven, sowohl des seitherigen D.B.B. als auch des GesamtvcrbandesderDentschcn Beamtengewerkschasten, wie die sonstigen sich aus den beschlossenen Verciniaungsverträgen ergebenden Rechte und Pflichten. Er ist der Rechtsnachfolger beider vorgenannten bischer selbständigen Spitzciivrganisa- ttonen." «etchskauzler Marx führte darauf ans: Selten sei er der Einladung zur Kon stituierung einer neuen Organisation so freudig ge folgt wie am heutigen Tage. Der deutsche Bolksstaat habe mit der Neugründung des deutschen Beamtenbundes einen bedeutsamen Schritt vorwärts getan zu seiner Festigung und Stärke. Die Reichsregierung habe allen Anlaß, jenen, die zu dieser bedeutungsvollen Staatsaktion beigetragen haben, herzlichen Dank auszusprcchen. Er verhandle lieber mit einer Stelle als mit zwölf Stellen, von denen jede die andere zu übertrumpfen suche. Bei dem gesunden Sinne der deut schen Beamtenschaft sei er überzeugt, daß alle gefaßten und noch zn fassenden Beschlüsse im Sinne des ganzen deutschen Volkes liegen würden. Der Reichskanzler begrüßte cs besonders, baß der neue Bund seine Interessen überparteilich darstelle. DaS politisch Neutrale sei Im Sinne eines hohen Ideals aufzn- sasscn, das Großes für das Wohl des Staates und Volkes erstrebe. Wenn dies geschehe, dann würden auch die Jrrtümcr und Gegensätze aufhüren. Einheit deS Reiches. Wohlfahrt der Länder «nd Wohlfahrt des gesamten deutschen Volkes, das sei, was mit dem Begriff „politisch neutral" zu bezeichnen wäre. Es würde für den Deutschen BcamtenbunL keine Frage der'S t aatSform mehr geben. Die Verfassuna sei da. Sie zu schüncn nnd ehren, sei die Hanptpfltcht des Bcamtenstandes. Das Vramtcnwcscn und das Beamtentum habe In den schlimmsten Zeiten des Vaterlandes den Gang der ruhigen Entwicklung ermöglicht. Das Beamtentum wäre geradezu z« Rettern des Vaterlandes geworden. Jetzt müsse an Ser Verfassung fcstachaltcn werden. Sie müsse geachtet nnd ge ehrt werden. Wenn auch die Republik gefestigt dastche, so kehle ihr doch vielfach die Achtung, Sie sie zn beanspruchen habe. Der Kanzler schloß seine Rede mit herzlichen Glück- münden für die Vereinigung- Sitzung -es Auhenausschusses. lDurch yunkspruch.» Berlin, 8. Oktober. Der Auswärtige Ausschuß bes Reichstages trat heute mittag wieder zu einer Sitzung zusammen, in der zunächst der Minister für die besetzten Ge biete, Dr. Bell, über den Germers hei wer Fall sprach.
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