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Dresdner Nachrichten : 30.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192610306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19261030
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19261030
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-10
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- Dresdner Nachrichten : 30.10.1926
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Nr. »11 S-«e r — .Dresdner Nachrichten* — Man lasse sich Walilprograiiime! Im Versprechen find alle die BolksbeglOcker groß. die Heine SonderintereNen in den Vordergrund de» polt- tischen Kampfes schieben, «der i« Worthalten »erd»« n»d müssen sie versagen, einfach deshalb, «»eil dir Splittergruppen im parlamentarischen 8<etriede keine» Einfluß auSüben können. Nicht nur. weil es ihren Kandidaten säst durchwegs au parlamentarischer Erfahrung fehlt. Da» ist «in Mangel, der mit jedem Tag geringer wird. Ader vrrei:»z«ltt Vertreter der einen oder anderen Sondcrgrupp« können, auch wenn sie nom beiten Willen beseelt sind, ihre Forderungen nicht durch- sehen, sie können nicht einmal kleine Zugeständnisse erreichen gegenüber der kompakten Masse der großen Parteien, dir nun einmal die Politik bestimmen. Sic können daö um so weniger, wenn sie durch ihre Sonderkandidaturen vorher da» Zustande kommen der bürgerlichen Mehrheit verhindert haben, aus deren Stoden allein ihre Anregungen und Wünsche überhaupt auf die Möglichkeit einer wohlwollenden Berücksichtigung rechnen könne». Wenn erst die Grundlage zerstört ist. ans der a>e staaiobürgerlichc Politik ausgcbaut werde» muß. dann ist alle Agitation und aller Parteisanatismus vergeben» gewesen. Tao müssen sich ganz besonders diejenigen überlegen, dir für gänzlich aiiSitchtSlose Listen einzutreteu bereit sind, obwohl sie nach ihrem ganzen Weien und nach ihren An schauungen fest im bürgerlichen Lager wnrzei» Die aus sichtsloseste unter dielen Listen ist die der He sbest her. die ia nickt einmal von der offiziellen sächsische» Organisation anerkannt wird und von fremder Seite zum Zweek der Ouer- irciberei in den Wahlkampf geworfen wurde. Es ist zu hoffen, das? dieser Anschlag an dem gesunden politischen Sinn eines jeden einzelnen Hausbesitzers scheitern wird. Ebenso zwecklos sind linier den gegebene» Umständen die beiden völkischen Listen. Bisher schon war den völkischen Kandidaturen in Lachsen immer der Erfolg versagt, selbst wenn alle verfüg baren Stimmen ans eine Liste vereinigt wurden. Nun hat aber innere Zwietracht die Reihen noch weiter zerrissen und >wci feindliche Richtungen treten diesmal in Wettbewerb. Tie Folge davon ist. dass alle Anstrengungen beider Richtungen erfolglos bleiben müssen. Gerade die Kämpfer der völ kischen Bewegung sind aber gewiß beseelt von glühender Bater- landsliebe. sie sind vielleicht die schärfsten »nd überzeugtesten Gegner des Sozialismus. Aus dieser Einstellung heraus müßte cö jeder Völkische bei ruhiger Ucberlegung vorzichcn. seine Kraft da ein,„sehen, wo sie wenigstens in der Richtung seiner Grundsätze wirkt, stakt seine Stirmne in einem Wir kung S l o s e n P rote st verhallen zu lassen. Wenn auch die Völkischen die Polilik der großen Rechtsparteien ablehnen, so müßt« Unterstützung ihnen 1». diesem Svtzdersall doch ihr« Unt, das kletuer« Urdel kttn gtHenltter »e« «köderen. daß der prak tische Ausfall dlhrer Stimme» bei der Atzöivertung de» Wahl rrgebniffeS ein« Stärk««« »er Sozialist»« glrlchkommt. Nicht ander» tk «» »st der nrneftrn Splittergruppe der Bürgerlichen, »er AnfwertunaSpartet. Gewiß wird .. — . ^kein »«recht Denkender den von tb, erfaßte« Sparer« und nicht verführen durch Wahlaufruf« ««» Kleinrentnern da» Mitgefühl vcrmelgrr, ttnnen in dem ^ -- --- Kampf, den st« um ihr Neckt führen, «her di« Auf. iner Ganderliste ,« de» lächsiichen SanbtagSwahlen gelenkt und aus verlorenem Posten eingesetzt haben? Wer von den Hunderttausenden, die unter dem mo-kowltischen Terror dev LiukSraditalen gelitten haben, ist ernstlich gewillt, ebep diesen Leute», de» Herren Arzt und Böttcher, di« Steigbügel »u halten, damit sie das Sachsenvserd »u Tode schinden? Mternand kann das wollen, der es mit Sachsen ehrlich mrlnl Darum keine Stimme tzen Spliiterparieteni schwere» HW UM «W» , ^ ist sichtr da« «ngeel»« elfte Mittel, um dtArn Kamps »arioärts z« tragen oder auch nur den geringsten Srsala zu erreichen. Ganz abgesehen davon, daß auch in diesem Fall« ei« einzelner «»geordneter nicht» vermag ohne dt« Hils« eben sener Parteien, di« setzt von den AufwertungSsreunde« «M heftigsten befehde» werde«, ist der Sächsische Landtag völlig unzvftävdig sstr die Frage der Anfwertnng. Diese ist reichsc^fetzlich geregelt und kann nurvom Reichs- tag auf gesetzgeberischem Weg« wieder abgeändert werden. Ein AufwertungSabgevrdneter würde im Sächsischen Landtag ganz an der falschen Stelle sitzen. Niemand geht doch tm bürgrr- lichen Leben zum Bäcker, wenn er Kleidung braucht. Man sollte auch im politischen Leben die Begriffe nicht so verwirren daß man Fragen in den Wahlkampf wirft, die durch den A»S- gang dieser Wahl nicht Im geringsten beeinflußt werden können. ES steht aber morgen zu viel auf dem Spiel, al» daß die poli tische Kraft der Sparer und .Kleinrentner lediglich zu einem Gcneralappell auf einer Zählliste mißbraucht werden dürfte. Wenn sie durch ihren Ausfall dem Radikalismus In Sachen und damit auch im Reich einen neuen Anstoß geben, dann können sie die Hoffnung aus den Sieg ihre» Rechtes end gültig ausgeben. Um diesen Schaden auSzuglrichen. der au» der Zersplitte rung auch bei der morgigen Entscheidung ivieder zu erwarten ist. bleibt dem Bürgertum nur der Appell an die a»f seiner Seite stehende große Partei der Nichtwähler. Sachsen, obwohl es als das „rote Sachsen" verschrien ist. hat wiederholt bewiesen, daß es eine bürgerliche Mehrheit bat wenncSnurwill. Den marristtschen Parteien gelingt eS dank ihrer straffen Disziplin bekanntlich immer, auch den letzten Mann zur Wahlurne zn bringen. Ähren l 230 0(10 Stimmen standen bet der letzten Reichstagswahl über 8^ Mil- livnen Wahlberechtigter gegenüber. Hier liegt elne ««gehe«»« Reserve sstr ba» Bürgerin«, bic »um Kieae mobilisier« »erbe« muß. Nur der Interesselosigkeit großer Wählerkrelsc verdankt der Linksradikalismus seine bisherigen Erfolg«. Diesmal ist jeder gewarnt. Verzichtender Fatalismus ist Versündigung an der Zukunft dcS Volkes und an der eigenen Eristenz. Darum, bürgerliche Masse», heraus! Ucbcrwiudet de» Geist der Träg heit vergangener Tage, stoßt brr eigene» Zwietracht mitte» ins Herz, seid einig und wSHU »ie groben bürgerlichen Parteien r Die Fmanzsorderimgen der Gemeinden. Die kommunalen Verbände zum Finanz ausgleich. Berlin. 20. Oktober. Wie die Telegraphcn-Union erfährt, haben die kommunale» Lpitzciiverdän-e der Reichsregierung ihre übereinstimmende grundsätzliche Stellungnahme zn dem Finanzausgleich vorgclegt. Tie betonten die Notwendigkeit einer snstcmati'chc» Neiiderung zugunsten der Gemeinden und Gcmeindcverbände. Falls die Rcichsregierung glaube, diese Acnderung h i n a n S s ck i e b c n zu müssen, weil eine über eilte Fertigstellung und Auswertung der großen Reichsftnanz- statistik keine genügende Grundlage sür ein derartig be deutsames Gesetz wäre, dürfe eine Vertagung des endgültigen Finanzausgleichs nicht über den l. April 1 028 hin aus ausgedehnt werden. Die letzte Regelung des Finanz ausgleichs von 1027, sei lehr zuungunsten der Länder und Kom munen anSgesallen. Wenn der Herr Neichssinanzminister vor einiger Zeit in der Lage war. einen günstigen Stund der Reichsfingnzen der Oenentltchkeit bekanntzugeben nnd noch letzthin der Gewißheit der Vermeidung eines Reichsdestzits Ausdruck gab. so stehe dies in krassem Widerspruch z« den Fehl beträgen. die bei den Träger,, der Selbstoerwaltnng säst über« all für 1023 zn erwarten sind. Obwohl die Träger der Selbstverwaltung lebhaft ge wünscht hätten, -aß die Stcuermilderungen des Reiche? eine Form gesunden hätten die eS ihnen ermöglichte, namentlich -ie schwerer, Lasten -er Realsteuern zuannsten der Wirt schaft zu mildern, ''ei ihnen eine solche Maßnahme dadurch unmöglich gemacht, -aß wichtige Einnahmen -er Gemeinden gemindert und gleichzeitig ihre notwendigen Ausgaben ge steigert wurden. Tic Lastenverschicbnng könne daher nur durch eine Erhöhung des Länderanteils an der Einkommen- «nd Körpcrschastsstcner von 78 ans SV Prozent ausgeglichen werden, wie eS seinerzeit für die Lasten- übernahmeu in der dritten Stcuernotvrrordnureg ausdrücklich zilgesagt war. Sollte diese Verschiebung aber erst bei der endgültigen Regelung möglich sein, so müßten die bisherigen Garantien für 1027 zum mindesten unverändert übernommen werden. Von materieller Bedeutung sei allein die Garantie bezüglich -er Umsatzsteuer. Tie Stencrmindcrnna der Umsatz steuer dürfe unter keinen Umständen zum Nachteil der Gemeinden ansschlagen, weil dies eine höchst unerwünschte wettere Erhöhung der Real st euer« zur Folge haben müßte. Der LastcnausgleichSgedanke müsse mindestens im endgültigen Finanzausgleich sür alle Gemeinden und (vemctnd-verbünde eine befriedigende Regelung finden. Die für den 3l. März 1027 vorgesehene Aushebung der gemeind lichen G e t r ä n k e st c u c r n sei angesichts der Verschlechte rung der gemeindlichen Finanzlage ohne eine weit drückender« Erhöh» na anderer Steuern nicht zu tragen. Mit dem ForUall eines endgültigen Finanz- auSglcichs zum l. April t027 entfalle auch der innere Grund für eine Senkung der G r u n d e r w e r b S st e u e r. die zn -leiem Termin vorgesehen war. Wie die Telegraphen-Niiion weiter erfährt acven die A n - träge der Länder tn der Frage dcS Finanzausgleiches in der gleichen Richtung. Der Enlwurs über Las Aelchsverwallungs- aericht. Berlin, 20 Oktober. Am 5. Nor-ember kommt das Gesetz über das NeichsverwaltungSgericht tm Reichstag zur Beratung. Tie Neichsrcgierung schlägt bekanntlich vor. die Senate de» NetchSvcrwaltnngSgcrichtS bet dem Reichs- gcrickt zu errichten, da Reichsgericht und Reichsverwal- tnngSgericht tn wichtigen politischen nn,d verwaliungSrecht- Itch.'n Fragen zufammenznwirken berufen sind, so z. B. beim StaatSgertchtSbof, RclchSdisziplinarhof. EiirnbahnschiedS- gerichl usw. Preußen wünscht, daß als Sitz de» Gerichts Berlin bestimmt wird, wobei man wohl an eine Anlehnung an das preußische Oberverwaltungsgericht denkt. Bauern lehnt das RcichSverwaltungsg-ericht ans prinzipielle» Gründen ab. Württemberg wünscht, daß das Gericht in Stuttgart er- richtet werden soll, wie cs übrigens einmal vor Jahren schon vorgesehen war. Sachsen stimmt der Vorlage restlos zu und stellt gewisse politische Bedenken hinter der Genugtuung (»rück, daß die Bedeutung Leipzigs durch Errichtung dcS Reichsverwaltungsgerichts in dieser Stadt eine wettere Steigerung erfährt. lieber eine Vorlage, die sich mit der Regel»«« deS Zn» ftändigkeitSstreitS besaßt, schweben zurzeit an zuständiger Stelle Erwägungen. Wenn zweifelhaft ist. ob ein ordentliches Gericht oder ein Berivaltnngsgcrlcht oder eine Verwaltungs behörde zuständig sind, soll das geplante NeichSzuständtgkett». gcricht »nr Entscheidung angcrufen werden. I», kaiserlichen Schwierigkeiten im Kabinett Pllsudslis. Ze»g«er-Aera »mnthrt F*«t-esrtzte »Ostest« Terror»»«« «egen bi« UlchNIche An, dustri, »Ptergrnde, »«» vertrenen zn Sechsen» ÄinMriele, " Sv verm W^N.'LU'L , Unter Wttk»trk»»M« Hel h. »r die säch. stesonber» Die «»Heller. UM » letten. AchellttMlqel Z»r Aetzerong der Wcwett»lvH»tel«: Me »lebe» «rbetttmillige, Um D»r.» «rstelt »i»e», *.e1n« Slkmne den So^ialifieal Eine Proqranimrebe Setpels. (Durch F o n t t v, o ch.» Wie». 20. Oktober. Heute bat sich da» Kabinett Seipel dem BundeSrat vorgestellt. Bundeskanzler Dr. Seipel hielt eine längere Rebe, in der er zunächst auf die Notwendigkeit einer R e t nlg » » g beS üffen t l iche n Leben» uns der öffentlichen Meinung über di« parlamentarischen Körperschaften hiuwteS und weiter erklärte, da» ködern- tive System verlange vvn der Negierung ständige Be- mühungen. um mit den Ländern die richtig« Fühlung Herz«. Kellen. Da» tn Siurmzetten geborene Werk der öfter- rrichischen Verfassung weise noch Lücken aus. dl« ,u schließen die wirtschaftliche Not der Zeit bisher verhindert habe. Der Bundeskanzler ging d »n auf die Verhandlungen mit den Bunde»d«au> n ein di« ,« der Hosfvung Anlaß geben, dass dies« Frag nr Befriedigung der Beamtenschaft und der Bevölkerung dlich gelöst werde. In kieke« Zu- sammenhang betonte ei weiter die Notwendigkeit. Sparsam, kcit in den Ausgaben und Zurückhaltung in der Steigerung der Steuereinnahmen zu beweisen. sW. T. B.s Keine Slatquua mii beu Beamten »Durch ftuuktpruch.» Wie«. 20. Oktober. Die heutigen vrrhnndlungen der Negierung mit dem 2Srr-Auslchuß und der Technische« Union haben zu keinem wetteren Ergeönt» geführt. Die vesprechun. gen wurden daher zur Berichterstattung und weiteren Be- schlußsassung unterbrochen. iW. T. B.) Die neue Vermtttlunq im englischen Streik. London, 2». Okt. Der vermtttkungöarbett des Gewerk. schaftSkongresseS ist ev gelungen, sowohl von der Regie rung wie von den Bergarbeitern Zugeständ- nisse zu erhalten. Wie man annimmt» sind zurzeit Be sprechungen zur Herbeiführung de» Frieden» im Kohlenbera- bau im Gange, und zwar aut der Grundlage, Laß -»ar die Arbeit aus Grund von Ueberetukomme« wieder ausgenommen wird, die für die einzelne» Oe irk« getrennt abgeschlossen werden, daß aber diese bezirkSweiscn «bmachnnae» einem ge- samt'-n-'i''''»- Raßmcn ein-ealtedert werde«. lW. T. B.s London. 20. Okt. Die Zahl der Bergleute, die die Arbeit wieder ausgenommen haben, hat sich seit gestern um 7175 er höht und beträgt nun 2Ü9SV7. sW. T. BI Lrhöft'ma der Nshlenquote für hmirbrond. London, 20. Okt. Da» vergbaumtnlstertum hat heute ein Dekret veröffentlicht, wonach die wöchentliche Kohlenquote für Hausbrand von 50 auf 100 Pfund erhöht wirb. tT. U.) Das Reich übernimmt -ie Wasserslrabe«. Verwaltung. Berlin. 20 Oktober. Wie von unterrichteter Seite mit- geteilt wird, ist die Errichtung einer eigene« Reich!« wasserverwaltung in Aussicht genommen. Nach Art. 07 der ReichSverfassung gehört die Uebernahme der Wasserstraßen, die für den allgemeinen Verkehr bedeutungsvoll sind, in das Aufgabengebiet dcS Reiches Nun ist der StaatS- acricktShos für da- Deutsche Reick vor einiger Zeit um ein« Aiisleaung deS Art. 07 ersucht worden. Er bat entschieden, daß das Reich berechtigt, aber nicht verpflichtet ist. «tn« eigene ReickSwasserstrahenverwaltung einzurichten. Das Reich will nun von dem ihm zustehenden Recht Gebrauch machen und die Wasserstraßen in eigene Verwaltung übernehmen. Bor «Inen» Sireil» I« der R^etnfchMahrl? Amsterdam. 28. Okt. Nach einer Mitteilung de» Sekre tariats des Internationalen TranSportarbetterverbanbr» hat die diesem angcschlossene deutsche Organisation de» Binnrn- schifsahrtSperkonalS all« Maßnahme« getrosten, «m die ge forderte Illprozenttge Lohnerhöhung durch eine Streik bewegung durchzuietzen. AuS diesem Grund seien bereits Vertrauensleute der deutschen Organisation nach Holland gekommen, um ein« etwaige vollständige ArbeitSetn- stellung aus den deutschen Rheinschifsen vorzuberetten. » DuiSburg, 20. Okt. Im Lohnkonflikt tn der Rheinschtff- fahrt ist heute abend durch den vom ReichSarbeitSmtiiistertum bestellten Schlichter, OberregierungSrat Grabein. folgender Schiedsspruch gefällt worden: Die Gehaltsempfänger erhalten eine monatliche Zulage von 20 Mark, Lohn empfänger eine solche von 2M Mark wöchentlich. Schiffs jungen 1,40 Mark, bzw. 1,70 Mark, bzw. 2 Mark wöchentlich. Die Regelung gilt vom 20. Oktober 1023 biS St. März 1927. Erklärungsfrist für die Parteien ist der 2. November. lWTV.s TeikSumunqerl im be ehren Gebiet. Pilsudskis Verhandlungen mit den Monarchtjten. Warschau, 20. Oktober. Die in Nieswicz gepflogenen Verliaiidlnngen zwischen Marschall Pilsndski und den .polnischen Aristokraten haben die Opposition der Linken gegen das Kabinett Pilsndski verschärft. In einer 'Sitzung -er polnischen sozialistischen Partei setzte der radikale F'ligcl eine Resolution durch, die dem Innenminister Moraczewiki den Austritt ans der Regierung nahelegt. Di.' Befürworter -icies Gedankens führten aus, daß ein Ver bleiben Morac.zeiv'kis im Kabinett Pilsndski in seiner gegen wärtigen Gestalt -ie Position der polnischen sozialdemokra- Partei bei den kommenden Wahlen sch-nmchcn müßte. * Berlin, 20. Okt. Anfang November wirb bei Thorn eine große polnische F e st u n g S ti b n n g stattfinden, die unter der Leitung eines französischen Generals steht und der auch M a r s cka lI Pilsndski beiwohnen wird. An der Uebmig werde» polnische Truppenteile aus Thorn. Graudenz und Bromberg, sowie Teile der polnischen Wcichselflotte be teiligt sein. Deulfch-polnNche Abkommen. Berlin. 20. Oktober. Amtlich wird mitgeteilt: Am :7. Oktober nnrdcn im Ansmärligcn Amt ein deutsch-polni sches R a ch t r a g Sa b k r m in e ii und ein dcutich-polniichck' I> e b e r l e i t u n a s a li k o m in e n über Personenstands- , eg ist er von Berollmächligien der deutschen und der pol nischen Regierung unterzeichnet. Mit der lbnierzelchnung dieser beiden Abkommen können die Arbeiten der Rechts- Kommission der deutsch. polnischen WirtschnstSbe1e»atton nach über drei Jahre bauernden Verhandlungen tn ber Haupt, sachc als abgeschlossen aclten. Die ber Kommission sonst über wiesenen Materien find bereit» durch eine Reihe anderer Ab kommen geregelt, die schon in Kraft getreten sind. sT.-U.) Das Programm -er Danziaer Regierung. Ei» Ermächtigungsgesetz sür di« Finanzreform. Danzig. 20. Oktober. Im Bolkstage gab Senatspräsident Dr. Sahm im Namen vbeö neuen Senat» eine Regierungs erklärung ab, in der «S heißt: Unter schwierigsten Verhält nissen übernehme der neue Senat die Staatsgeschäfte mit der Ansgab«, eine Gesundung d«r Staatsfinanzen herbeiznstthren. Die Selbständigkeit und die Freiheit Danzigs und ihren deut sche« «harakier z« wahren» «erde baS oberste Ziel der Regie rung sei». Di« Bezic-Hungen »um Völkerbund werde auch der neue Senat mit vertrauen pflegen. Die Negierung er strebe «in verständnisvolles Zusammenarbeiten mit Polen, Insbesondere auf allen Gebieten dcS wirtschaftlichen Lebens. Danzig werde auch weiterhin zu allen Staaten, in». beson>.re zu dem Deutschen Reiche, gute Beziehungen ausrechtcrhalten. Im Innern bedürfe es größter Sparsamkeit tn den StaatSauSgabcn. Bet der Ordnung der Staatsfinanzen werde die Regierung zu prüfen haben, ob di« Lösung «nr anf de« Wege einer BölkerbnndSanleihi gefunden »erde« »der ob Danzig ans eigener Krast z« einer Ordnung der LtaatS- sinanzen gelangen könne. In jedem Falle werde ein Einver nehmen mit dem Völkerbünde hcrgcstellt werden müssen. Alle zur Durchführung der Fina » zreform notwendigen Maß nahmen müßten mit größter Beschleunigung getroffen werden. Dem Volkstage werde bereit» Heute der Entvnrs eine» Er- «ächtignngSgesetze» zugeheu. Koblenz» 20. Oktober. Nach vom WTB. eingezogenen Er- kundigungrn trifft die Meldung von der völligen Räu mung von Kreuznach durch dt« französischen BeiatznngS- truppen nicht zu. ES wird vielmehr lediglich daS Jägcr- batatllon 11 nach Kaiserslautern verleg». Dagegen wird Andernach völlig geräumt, und »war wird die Maschinen- gewchrabtcilung nach Neustadt a. H. verlegt. Das bisher in Neustadt und Kaiserslautern liegende französische Infanterie- Regiment Nr. 28 wird nach Frankreich abtranSvortiert. Na- dem Abtransport der Iägerabtctlung verbleiben immer noch ansehnliche Truppenbeständc in Bad Kreuznach. lW. T. B>> Der Genfer Eisenbaknlranspor! -- Ausschuh. London, 20. Okt. Nach „Daily Skews" wurde gestern im Verkehrsmtnistcrium elne Tagung des Eisenbahn transport - Unterausschusses der Völker- bundSkommissio» für Verkehr und Durchfuhr eröffnet, auf der u. a Großbritannien. Italien. Frankreich. Deutschland und die Schweiz vertreten sind. Ans der Tagung soll die Ansa-be der Eisenbahn-« nnd andere« TrauS« portorganisatiane« Europas zur Ansrechterhaltnn« beS Friedens im Falle einer Sriegögela-r bebanbelt m-rde«. die Besserung in den internationalen Beziehungen Europa» Sine Aussprache über das Problem Panenropa. Berlin. 20. Okt. Beim RclchstagSprSsibenten Löb« fand am Donnerstagabend eine Aussprache prominenter Persönlich keiten über das Problem Panenropa statt. Dabei hielt ReichS- baiikpiässdcnt Dr. Schacht eine Rede, tn der er aus die Be deutung des panruropätschen Gedankens für die Wirtschaft ein- gtng. Nach ihm sprach Prof. Hvtzsch, der seine Bedenken gegen dt« Bewegung äußerte.
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