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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270114012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927011401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927011401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-01
- Tag1927-01-14
- Monat1927-01
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1927
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Ur. 22 Seite 2 toiniii.1 ivlialer Gesinnung ü't »Nr „ein zioeldentlges Lippen- bekenntniS". aber nicht der z'lusdruck einer ehrliche» lieber» zengnun und eines festen 2LiUens de» sozialen Forderungen der '.'irbeilerichasi in der Praxis gerecht zu werde». Diel« Agiiauvn hat auch die christliche» Gewerkschaften beetnflnßt^ und da glaubt nun das Zentrum. durch eine starrsinnig« Liiiksvolilik das Mißtrauen feiner vü'iverklchafteii be'chwich- iigen ui können In rlchtiaer Würdigung Ser politische« Bedeniuna de> »einei lüchafUiche» Lltniniun-g und GetsteSver» «annna hatte Tr. CnrttiiS von vornherein betont. eS bandl« sich bet der von iim, erstrebten Zniommenarbeit mit den Tentlchnaiionalen zu in Zwecke der Fertfüüung der bicheriaen Politik der Mitte »ich, »in etnen „Besitz-Ürgcrblock" — Dr. 2L,rth dal den zweifelhafte» Ruhm der Erfindung diese» re» lchisigei, >i„e> aufreizenden Schlag wvricS —. sondern eine solch« '.Ilcgierrina werde sich den loeilercn Schutz der sozialen 'Rot- ivendigkeiten ernstlich angelegen lein lassen. Auf dies« Per» sicherung l>ak die Linkspresse >rur mit -er höhnischen Be- in erfüll» rea ziert, „es sei nicht daran zu zweifeln, -ah die Wirklichteii trotzdem zaIN anders anssehen lviirde". Hier triii für unsere stabile nnd aernnde innerpolilische Weiier- entwieklnna eine schivere u>e>ahr in Ericheinnna. die nur da durch be'chiooren werden kann -an die bürgerlichen Parteien durch ihre ae'aniie Haltung den 'Verdacht entkräften, als ob eine E i weite: nn» oder Vcrichicbnng -er bislierige» üiegie- rimae-arnndlaae nach reckiS eine Geiahr iür die soziale PoUuk nnd inr dao Hincinwgchien der Arbeiinehm'i'schichtcn in Tiaai und ElcZ'üüha't bedeuten könnte. Tie 'Arb itnebmer- >ct>a'! in im heuliaen slaale von einer io wesentlichen Bedeu- tuna. dir» je-de hleaieruna auch wenn sie aanz rechts ein gestellt n»are. nicht nur nul eineni starken Tropfe» sozialen Oetes geialb! sondern sozial sein »infi durch nnd durch sozial tue ans die Knoch n. Tao ist eine selbstverständliche stc»als- politi'che Notwendigkeit. Im Widerspruch mit der hervor- raaenden Wichrizkeit des sozialen Memento und der Stellung der Arbcuneliiiier'ch.iii skehi aber die Tatsache, das; die Per- treiuna der lehteren im Parlament ans bürgerlicher Seite' nicht daS richtige hterhältnlS ausiveHl. Ein Führer dcS iedein stimmungsmäßigen Radikalismus »»holden nnd durchaus real-1 pol in sch ze leiteten Teilt sch nalionalen HgiidlnngSachilfen-Ver- ^ — »Dresdner Nachrichten* — bandes,weist gerade letzt auf dles« Gchwäche bin und erklärt, heute entiprech« die Zahl der Ardeltnehmerabgeordneten ln de» Rcchftzpartoten »Ich« der veSeuliing der Arbeitnehinersrage für die Jnnenpolittk. vor allem dann »lcht. wenn erkannt werde, das; mit Hilf« der oeranlwortttchen chrlstlichiiailonale» Arbeitnehmer der anmaßltche Zuspruch der Sozialdemokratie aus alleinige Pertretuirg der Arbeitnehmrrlchalt im demokra- tiichen Staat« ,»i ab'gircium geführt und daS Ziel erreicht werden müsse, di« sozial aufstrebende Schicht »ur politischen Gleichberechtigung zu fil-hxn. Damit ivird In der Lat ein wunder Punkt berührt. nnd e« kan» den Rechtsparteien nur dringeird aeraten werden, bei der nächsten Wahl ihre Kandidaten aas Arbeitnchm«rkreis«n ana«rnesfe>, »n ver mehren. Die radikale demokratiifche Prrffe bläs» natürlich mit allen Bälgen In da» zentr>unlich»soztaldeinolratilch< Linktzfoier und vermag kaum ihre nervös« Furcht »u verschleiern. daß da» Zentrum ichliekrlich doch noch wie IÜ21 ..schwach werden und sich zur Rechten hin überziehen lasse» könnte". Herr» Tr. CnrtinS ivird daher zugeve-bct. daft er doch seine ..auf alle grille oergeblichen" 2lemiil,»nge» unverzüglich etnsiellen solle. Tie Radikalen scheinen also doch nicht ganz kes» überzeugt zu lctn. daß der rechte Zentrumsflüacl mit leinen energisch und zielbewußt staatobejahendcn Elementen. die sich ans »lillelslandlichen bäuerlichen und industriellen Kreil«» rekru tieren. schon völlig einslnßloS geworden sei. Man drängt mit aller Macht aus die Große Koalition bin und zittert bei dem Gedanken. das; etwa» dazwischen kommen könnt«, -buch die Sozialdemokratie hat cS jetzt cillg. sich in empfehlende Er- innerung zu bringen. Ihr partciofsiziclleS Organ, der Sozial demokratische Pressedienst, lut kund und zu wissen: ..Storr unserem Standpunkte aus können wir zmu Beschlüsse der Zeiitiumsfraklio» erklären das, die Sozialdemokratie jederzeit zu Verlzandluitgen bereit ist. Sic ist entschlos sen, die Mitverantwortung s li r die künftige N e g i e r n n g s p v l t t i k zu trage »." Alle» in allem: Tie Tinge sind nach wie vor im Flusse ohne festen Kern. Man sieht wohl. waS an Möglichkeiten abgetan und was noch übrig ist. aber nicht, was werden ivird. Die sogenannte kleine Rechte aus den drei Volkspartcien und der Wirtschaft sparte i sowie Areilag. 14. Januar 1827 ein« MinderheitSregierung der Tritte dtotzer HUststrllunj der Deuilchnationalen müssen alö rrledtgk gelten. Es bleib«» dann noch eine Mehrk-eitSregierung mit der Rechten »»«er Einschlub der kkntrums, lall» dieses doch noch rinlenkt und der ttzegt»pvl einer offenen oder stillen ttzr»tz«n Koalition mit der Sozialdemokratie oder die Weimarer Koalttlo» unter Aus. ichlull der Deutschen Polksrmrtek Sch>l«tzllch wäre auch noch denkbar, dab d«r Reichsprüsibent Nch zur vitdu»»g eine» farb losen Uedcrgang»kabiu«tlo entschlösse, da» lediglich die Aui. gäbe hält«, de» Reichstag aufzulös«,, nitd Reumahle» durch- zusühren. Die Linke «ill aber -ieuwa-l«« nur von einem ausg«fprochen«» Llnk»rabin»tt au»kchrech«n lasse«, um den Wahlapvarat ln der Hand »u h»d«n. und droht daher dak sie einem farblosen llcvergangSkablnett fotort dnrch ei» Mif,. tranenSootum die oersalsungsmäftig« ltzrun^lage für die Retchdtag<anfl0>fuir>g entzieh«» werde Dleler Plan könnte da- durch vereitelt werden, daß die Auflösung noch vor dem Miss- tiauenKvvinni vollzogen wllrde. Hst das MiktraiienSuotum ei», mal vom Reichstage angenoun»«n worden so kann »ach der verfassiingsmäfiigcn Nebiinit eine solche blol; geschä>«ds>lhr-ndc Regierung einen so wichtigen AN nicht mehr vornehme» aber es steht nichts i»> Wege, dah sie de» Schritt tut. ohne erst die BertrauenSsrag« zur Entscheidung zu bringen. Hm übrigen ist cS ein Merkmal der Lage, daft sah jeder Augenblick neue parteipolitische Nuancen bringt. So wartet die „Germania" schon wieder mit einer Auslassung aus. in der die Wetterfahne ein klein wenig m«hr nach rechts hinüber- knarr» durch die Bemerkung das Zentrum habe keine grund- iätzltchc Abneigung gegen rechts und keine grundsätzliche Por. liebe sllr links. Znletzt kommt der Artikel aber doch wieder ans de» Linkskurs hinaus, dessen Notwendigkeit durch die sozialpolitische Gesetzgebung, oor allem auf dem Gebiete der Ermerbsloienfürsorae und de» ArbettSschuhcS. gegeben sei. Die sichtliche Unentschlossenheit in der Haltung des ZcntiumS wird verstärkt durch die in den Berhällnissen begründete Per. niutnng, dahHiudenburg persönlich hinter der von D r. Curtius erstrcbten Lösung ste ht. weil cS den Kampf um die Erhaltung der Reichswehr gilt. Es ist also noch nicht aller Tage Abend tn dom Zwel-Leelen-Riiigen, das sich !>n Zentrum absplelt. Fortschritt der Pariser Verhandlungen? Berliner Verwahrung gegen französische Ten-enzmeldun"eri. Paris, i:t. Han. Seit der Rückkehr dcS Generals v. Pa wel sz und des GehetuiratS Korüer nach P«ris wird die ö'seniliche Meinung von Paris täglich mit Berichten über- schuner. die v'ienbar von einer Stelle eingellöftl werden, die alle Peraillassuilg l:at. die Tiiiae so darrunellen. als machten die eingeleueien Perhandlungen leine,, F-enschritt. Wahrend einerseits behauvtet ivird, di« deutschen Delegierten hätte» überhaupt keine neuen Vorschläge unlerbreitet. wind ander seits. und zwar in einer angeblich ans London sl.i>>mmemden Ha-oaS-Mel'-un-t. di« nch ans Berichte auS englisch r O.nell« i» Paris stützt, erklärt, deutscherseits versuche man die Berhand- lungon nach Berlin zu verlegen. Teiiigegeiiüber mns; um jede Zwerdeurigkeit zu vermeiden, sc'Gestellt werden. La» Ge neral v. Pawelsz uberhanpl nur über die F e il u » g e n an der deniischen Tslgrcnze verhandelt, irährewd die Berhanblun- gen über die Begrisssbestinrnuingen für das KriegSmilerial nach wie vor j n "B erlin Mischen de» deiU'chen und alliierte» Sachverständigen ge'ührt iverden. Ter O.uai d'Or'an hat vficn- bar nach der alarmierenden Berichterstattung der französischen Preise ans London die Nebcrzengnng gewonnen, daü Tendenz- meld-ungcn entgegengetreten werden müsse. Selbst der „T e m v S". der geivis; in der Frage der EntimaBnung nicht als unparteiisch angesehen werden kan», »nun erklären das; das franzöü'che Auszeum-inist«rlum ausdrücklich fengestellk hat. dah die Berhandlungen im Gegensatz zu den pesskuiktMen Au-s« fanurvgen, die genern und heute sestaust'llen waren, sich tn einer wesentlich g ü n st i g e r e n A t m vsvhäre voll ziehen. kowobl i» Berlin als auch in Paris. Ter „Paris 2 o i r" kan» sogar der „TcmvS"-M«!dnng l,in;»sii"en. das; sich in den letzten Tage» eine übereinstimmend« Rnssaffung über das Gelingen der jetzt im Eiavge befindliche» 'B^rhandlnngcn zeige. Hed nialls nehmen diese Perimn-lüngen einen nor mal'» Berlaus. Die Berliner Verhandlungen über das Kriegsgerätegeseh. Berlin, tü. Han. Wie die T. U. erfährt, haben henke in Berlin die Berhandlnngen mit der Hnteralliiertcn Militär- Kontroslköminiision über den Entwurf deSKriegs- g c r a t c g e s e tz e K begonnen. Bon deutscher Seite werden sie durch Tr. ElodinS vom Auewärligen Amt geführt. Wie weiter verlautet, wird der RcichSaustenminister am morgig.n Freitag führende Bcrireter der Hnduitrie «mviangen. die dem Minister erneni ihre Bedenken gegen den vorliegenden nun mehr fünften Entwurf -cs Gesetzes über die Ausfuhr von Kiieasgerä: darlegcn und auf die Gewlir Hinweisen werden, die die Annahme dieteS EZeietzeS nir gros;e Teile der Industrie, und zwar sowohl für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer, in sich bergen würde. Tie Bedenken gegen den Entwurf wenden be sonders in Kreisen der Eisen- und Stablin^nsirie und der Metallivalzwcrk- nnd Hüttenindustrie geltend gemacht. Kiel, 13. Han. Auf der Provinztalversammlung des LandbundeS Schleswig-Holstein machte der Präsident des RsichslanSbundeö Rcichstag-rabgeordnetcr Hcs>v. cingeheude Mitteilungen über die Ziele der Laiidbundpolitik. Tie Arbeit des NeichslandbundcS führte er auS liegt nicht nur aus dem 'Gebiete der Wirtfchaftsvvlink. ivndcrn ebenso iehr au? dem «Gebiete der R a t t o n g l o v l i t i k und keriideu'.scher Kulturpolitik. Es war eine geichichiliche Tat des Reichslandbundes, als er icine Fübrcr kurz vor Weihnachten zu'ammenries zu einer Tagung, die unter dem Molto stand ..Bauer und Arbeiter und Arbeiter und Bauer". Ter Bauer kann nicht existieren ohne einen kaus- kräitigen Arheiterstand und der Arbeiter nicht ohne eine cristcnzsätzigc Landwirtschast. Tesbalb verurtei len wir den marristischcn Älassenkamps. Sollen deutsche Hnduitrie nnd deutsches Gewerbe wieder die alte Biüte erreichen. !o mns; vor allem dafür gesorgt werden, daß die Kau'krast dcr Landwirtschast wieder hergcstellt werde. Wir wisse», dah wir den Weg stärkerer Mechani sierung beichreilen müssen. Wir haben eS bereits getan und werde» es weiter tun. Gerade in einer Zeit, wo sich di« Laudwirtschgst in dcr Umstellung befindet, kann iic des staatlichen Schutzes nicht entbehren. Wenn wir uns schützen wollen vor inneren Unruhen, dann »ins, dafür gesorgt Iverden, dal, die Groszstädte sich nicht »och mehr durch Zuzug von Landbevölkerung vergröbern, svndern die Bevölkerung ans dem Lande verbleibt. T'shalb muh einerseits der Bauer auf seiner Scholle gehalten werden, anderietts gesunde Siedln ngslätlgkeit einsetzen. Tie Geiamtlage des deutschen Volkes ist nach wie vor aubcrordcnUich ernst. TaS wird onch nicht anders Französischer Minislerrak über öie Archen- polllik. Paris, 13. Hannar. Ter Ministerrat hat sich heute vor mittag, wie eiu offizielles Kommuuiguö mttteill. mit der auswärtigen Politik befahl. Uber die Brtaud einen um« saugreichen Bericht vvrlegie. 'Rach der Sitzung des Minislcr- rates lehnten eS die Minister ab. der Presse Erklärungen zu »lachen. Tie Presse behauptet, Briand habe erneut jede Bin dung über eine vorzeitige Räumung der Rheinland« Tentsch- land gegenüber dementiert und im übrigen durch sei,,« weitcren Ausführungen den Miuisterrat völlig zusriedcu- gestcllt. Colbans Besuch in Deutsch - Oberfchlesien. Oppciu. 13. Han. Herr Cot bau traf heute Nachmittag zum Besuch beim Oberpräsidcnten D r. Proske tn Oppeln ein. Hn seiner Begleitung befanden sich Präsident Ealondcr und die Generalsekretäre Huber und Bcttcrli von dcr gemischten Kommission. Zur Begrüßung durch das Auswärtige Ami mar GesanölschgstSrat Tr. B olyc aus Berlin erschienen. Ter Oberpräsidenl und seine Gattin gaben .zu Ehren dcr Gäste ein Frühstück, au welchem neben einer Reihe deutscher Herren auch Präsident Kaeken- bcck teilnahm. Ter Oberpräsidenl Proske hielt hierbei eine Ansprache, in der er die Gäste namens der deutschen ReichS- rcgierung. der preußischen Staatsrcgierung und der Bevölke rung in Teittsch-Oberschlesien willkommen hieß. Er führte aus. daß Oberfchlesien berufen erschein«, ein Schritt, macher zu lein für die Lösung »cs in der Welt ko brennend gewordenen Problems des Minderhcitcnschutz'S. Zn den Lebensrechten der Böller gehöre auch das Recht ans die Pflege ihrer individuellen Gcisteswelt und der Ablehnung teder Ver gewaltigung. jedes Bwanges, teder Pcrnngltmpsiing. Die Reichs- und Staatsregierung wie auch die gesamte Bevülke- runa werde an der Peiätigaing eines seinem Eieiste nach wahren Münde: heitcnschntzcs unentwegt sestbalten. So sei zu hossen, daß Oberschlesien mit dazu bcitrageu werde, die Arbeiten Colbans m der Mindcrheilenscktion des Völker bundes zu fördern. Cvlban üanklc in seiner Erwiderung für die freundliche Aufnahme. Er begrüßte besonders warm die jetzige Mitarbeit Deutschlands im Bölkcrbnnü. Der Völkerbund habe verschie dene Auisgaben zu leisten, als erste die A b r ü st u u g. Aber die andere Hälft« dcS Fricdensproblems sei die Lösung d es schmierigen M i n d e r h e i t e n p r o b l c m s. Wenn man zukünftig Kriege vermeiden wvllc. müßten die Regierun gen und die Bevölkerungen aller Staaten zu dcr Einsicht kommen daß die Grundlagen der Zivilisation dcr Menschen als gleichberechtigt behandelt werden müßten. Diese Einsicht allen Böllern zu vermitteln, sei die große Ausgabe des Völker bundes. dessen Arbeit erst durch die Ausnahme Deutschlands auch darin vervollständigt werde. Er sei Überzeugt, daß die deutsche Regierung aufrichtig bestrebt sei, für diesen Erfolg mitzuarbciten. werden, bevor ,o uns nicht gelingt, unsere außen politischen Verpflichtungen unserer Leistungsfähigkeit anzuglcicheu. Was die Landwirtschaft besonders bedrückt, sind die über» spannten Rcalstcncrn dcr Länder und Gemeinden. DaS Kern- stück der Steuer dürfe aber nicht die Besitzsteuer, es müsse die Einkommensteuer sein. Wir müssen zu stärkeren Konzen trationen der Steuergesetzgebung aus das Reich kommen. Das Reich darf selbst bei aller Achtung vor der Selbst verwaltung im Notfall nicht vor einer gewissen Kon trolle der Länder und Kommunen zurückschrecken. Nicht minder drückend ist die Zinslast ln der Privatwirt schaft. Wir erwarten, daß die Privatbanken dem Vorgehen der Reichsbank folgen und den ZinSsnß herabsehen. DaS Ziel unserer Handels- und Zollpolitik ist von teher gewesen, nach Möglichkeit die gesamte Landwirtschaft zu schützen. Jeder sollte endlich einschcn. daß mir heule nur dann einen vernünftigen Handelsvertrag abschließe» können, wenn wir mindestens eben so hohe Zollsätze dem Bcrtragsgcgner präsentieren, wie er un». Die Landwirtschaft bedarf unbedingt deS Schutzes dnrch Schutz zölle. Zur Regierungskrise erklärte der Redner, daß ans außen- und innenpolitischen Gründen eine bürgerliche Regi-rnng gefordert werdcn müsse, die eine teste Mehrheit habe. Ta eine gewisse innerpolilische Beruhtgiina eingetreten sei. lei eS auch an der Zeit, an eine Acndcr » » a dcr Verfassung zu denken. Dcr RrichS- lavdbund wünsche eine Ltarknng dcr Stellung deS Reichs präsidenten. Weiter denke er an einen Ausbau des N c i ch S w i r t s ch a s t ö r a t e S etwa dadurch, daß dieser ein Vetorecht erhalte gegenüber Beschlüssen des Reichstages nsw. Der Redner schloß seine Ausführungen mit den Worten: Wir Landwirte wollen die Arbeiter auf dem Acker sein, dcr Deutsch land beißt. Englan-selridNche Ausschreitungen in Schanghai. London, 13. Jan. Einer Meldung des ..Daily Erpreß" zufolge kam es in Schanghai zu ernsthaften antt eng lischen Ausschreitungen. 3>M chinesisch« Arbeiter machten tn den englischen Baumwollmlihlen den Versuch, di« Maschinen zu zerstören. Ein chinesischer Vorarbeiter, der wäh rend d«S letzten Streiks gegenüber den Engländern sich lonal verhalte» halt«, soll dabei getötet worden s«tn. Wegen be fürchteter weiterer Unruhen sollen die Eingänge der and- ländischen Konzession verbarrikadiert und die Schulen ge schlossen worden sein. Die Fremdenfciierwehr kalf der Polizei bei der Bc- kä. üung deS Ausstandes. Ein Feuerwehrmann und drei Polt.' ' ni wurden verwundet. In einigen großen Waren- h,. fern in der Hauptstraße Schanghais haben die Streiks glciü'ialls bcgvnnen. Die Schulen sind geschlossen worden. Dcr «. mmandant der amerikanischen Asten-Flotte wird heute tn Shanghai erwartet. In der Stabt herrscht der Belagerungszustand. Alle Personen wurden nach Waffen untersucht, während die Eingeborenen-Hoteis lchars überwacht werden, um zu verhindern, daß sich dort Soldaten in <>vil einnisten. Vor Schanghai liegt letzt die größte fremde F...te, die jemals in China versammelt war, nämlich «2 .icgsschiiie, darunter 18 englische. Chinesische JoHerhöhungen. Peking, 13. Januar. Die Regierung hat drei Verord nungen erlassen durch die ein allgemeiner Zuschlags zoll von 2K Prozent und für L u r u S a r t i k e l ein weiterer Zuschlag von 5 Prozent eingeiührt wird. Anßerd m wirb aus gesprochen. daß China vom 1. Januar 1S2S au Zollantouomic erlangt. Der Minister des Auswärtigen ist angewiesen worden, bet den Mächten aus eine baldige Wiedereröffnung der Zoll- koickercnz hinzuwirkcn. In einer weitcren Verordnung wird bestimmt, daß dcr Ertrag dcr Zufchlaaszülle 1. zur Ab lösung der Lizenzzülle, 2. für Zwecke der inneren und äußeren Anleihen nnd 3. zum Ausbau der Verwaltung verwendet werden soll. Japanischer Protest in Peking. Tokio, >3. Januar. Ter Minister für auswärtige An gclcgcnheilcn beauftragte den japanischen Gesandten tn Peking, gegen den 'Beschluß der chinesischen Regierung bctr. di« Erhebung von ZuschlagSzöllen Protest einzulegcn. ES wird iedoch als unwahrscheinlich betrachtet, daß Japan Gewalt gebrauchen wird. eS sei denn, daß China de» Versuch macht, die Zvllzuschläg« geivalfsam in Tsingtau und Tairen zu erlzeben. Man glaubt, daß die chincstlche Erklärung über die Zuschlagszölle eine Erleichterung der Auftrahmc einer inneren Anleihe eher als die Erfassung der Zölle selbst be zweckt. « Peking, 13. Januar. Vertreter der Pekinger Regierung sprachen gestern bei verschiedenen Gesandtschaften vor und brachten den Wunsch zum Ausdruck, daß die fremden Nieder- lassunge-n den Chinesen zurückgegeben werden möchten. Ketloggs Aede erfolglos. Die Opposition bleibt bet ihrer ablehnenden Haltuua gegen die Regicrunaspolitik. Nenyork. 13. Januar. Die Rede KelloggS Wer die drohende k o m m u n i st i >' ch c Gefahr hatte bei der Opposition im Kongreß nicht die geringste Wirkung. Bon den Rednern der Opposition wurde erklärt, daß die Ausführungen über den Kommunismus dazu bestimmt seien, die Opposition und die Weltmciniing umzustimmcn. es sich also nur um eine Propaganda-Aktion der Regierung handele. Senator Borah betonte, daß seine Opposition ungcmindert anhaltcn werde. Senator NorriS nannte KelloggS Worte eine äußerst arme Verteidigung der RegierungS- Politik. Senator Wheelcr erklärte. Kellogg habe bewiesen, daß lediglich einige amerikanische Kommunisten nach Mexiko abgeschoben worden leien. Mexiko also allen Grund habe, die Bereinigte» Staaten dafür anzugreifen. Kellogg ver wechsele scheinbar Kommunismus und Ltbera- ltSmus. Die Anklagen Kellogg» gründeten sich aus unwesentliche Dinge, di« bereits Jahre zurückllegen Kellogg müßte etgcnllich. ebenso wie gegen Zentralamerika auch gegen den Senat Kriegsschiffe in Bewegung setzen. Neun ork. 13. Januar. In Washingtoner Kreil«« ist man der fast einmütigen Auffassung, baß in allernächster Zeit bereits die Entscheidung in dcr miitelamerikanische« Ver wicklung fällt, woraus sich die ernstesten Folgen ergeben könnten. Saeasa fUr DermMlung Loflarlea». Nenyork. 13. Januar. Lacasa hat. wie letzt bekannt wird, dem Präsidenten von Costarlca mttgeteilt. daß er seine Vermittlung mit Dank annchme. Dtaz hat zu diesem An gebot noch nicht endgültig Stellung genommen. Der Aommunlsten-Ausstan- in Sumatra. Padang ISumairas. 13. Jan I« Verlause der Unrnhcn in West-Sumatra sind bis ietz« inSge'am« »3N Personen vcrhasiet worden. Die Führer der Aufständischen sind zum größten Dell getötet oder gesangengeno««.» worden. fWIVJ Sepp über Sie Politik des Lan-bun-es. Eine Bede in Siel
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