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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270216026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927021602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927021602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-02
- Tag1927-02-16
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irr. 7S Seite r — »Dresdner Nachrichten* — Der „Jungdeutsche Treubun-". Dt« c^eichästoftelle ßer Bruderschaft Dresden de» .^siung- deutschen DreubunbeS" bittet uns um Aufnahme folgender Mitteilung: .Vertreter der aus Sem Jungdeutschen Orden au-, aeichieöencn Einheiten aus alle» Teilen des Deutschen Reiche- Haben sich t» Kah'cl ,u dem jungdeutschen Trenbund" zu- wmmcngeschlollcn Erstrebt wird treues Festhalten an den Jungdeutschen Hochzielen in ihrer alten Reinheit, und di« unbedingt erforderliche Saininlniig aller nationalen Kräfte ,u einer aeichlohenen Front Bekämpft wird iedwed« politische Maknahine. die inneren und dufteren Feinden erneute G«. leaenbett zur Schwächung nationaler Belange bietet. Znm A u n d e s m e i st e r wurde Freiherr von der Recke. Harle-Haufen bei Kassel. einstimmig geivählt" DieUnrerschlaguiraen im Berliner Sluüeulea- ausschutz. Berlin, 16. Febr. Da- gerichtliche Nachspiel zu den ftnker-chlagungen in Höhe von Uber 40<M Mark, die cm Ausschuss der Lludentemchait an der 'Berliner Universität seinerzeit ausgedecki worden waren, begann heute vor dem erweiterte» Schösse ngerich, Berlin.Mitte. Der Haupiangeklagte. der der sortgcsetztcn llntcrichlagung und deS fvrtgesetzten Betrugs beschuldigt wird ist der allein in Untcr- 'uchungöhasl bcsindliche Student Willi Lehmann. Mit- angeklagt siit- wegen Beihilfe, teils zur Untcr'chlagung teils zum Betrug, die Studenten Gerhardt I u l i n g, Werner :vi ü l l e r. Paul Z abel und Herbert Grossma n n. sowie wegen Begünstigung nach der Tat durch ein eigenartig«» Aus. gleich-versahren der Jusiizobersekretär -Hermann Borch. mann. Die augeklagien Liudenten gehörten dem Studenten- aue-schuh an. der im Selbsivern altungskörpcr der Studenten- chast gebildet ist. Lehmann war im Svmmersemester U)25 Kassenwart. Jultng Si'recher und Müller dessen Liesloertreter. Diese drei waren ;etch»u»Khcrcchiigi Der Kasien'ijhrer der Studentenschaft war Borchmann. Am Ende des Sommer- 'cmestero stellte der letztere fest, das; erhebliche Fehl beträge lwrhan.deii waren. Eo wurde nun rin S'nögleickSvcrsahrcn »orgcnammeu. Borchmann lieft die Feklbeträic dadurch verschwinden, das, er Zahlungen der Universität au den Sindcnien- Mittwoch. IS. Aebruor 1927 SiWtziintz der ktatsLebatte !m LanLIase. aooschuk nickit buchte. U. Dtztztte». den t». Februar 1927. In der heuttgen L4tz«»g des Landi,s«s wird die Be. ratung de- «tat» und de» -«mit zusammenhäugenden Anträge fortgesetzt. Dt, öffentlich« rrt-ltn« ist sehr sch«ack> »«setzt. A»ß Wr. SEys»rl (oe« ) leitet beute die Retftenfoktze der Redner et». >u- der Etat- red« de- setztgrn Finanzmtnisters gehe bernor. deft dieser die bitte, tg« Ftnonzpolitik. soweit sie vor allem Hattet und Industrie betrifft, in rollcm Masse anerkenn«. Da» sei kür sein« Partei bedeutungsvoll. Bet den Besprechungen »der dt« Meglerungsdildung fei dem früheren Ftuanzmiutster Tr. Dehn« auch von der SStrischaftSvartrl der wärmste Dank ausgesprochen worden Finanzmintster Weber bade ge. glaubt, von dem angeblichen Optimismus der letzten beiden Etaircdrn abriicke» zu Mülle». SS kvminr aber in dies „ Reden im wesentlichen kein« andere Auffassung der Wirt schaftslage zum Au-drnck An einzelne« Stellen Übertresse sogar die irrige Rede den Optimiomu» der früheren. Der Finanzmintster habe sich auch nicht gegen die Sächsischer, Werke ausgesprochen in, Gegenteil habe er ihre« Zweck an erkannt Auch sein? ldes Redners» Partei wende sich dagegen, das, sich die Sächsischen Werke auf alle möglichen Unter nehmungen auSdebncn. Der Redner kommt auch auk die Vorgänge im Reiche zu sprechen und sagt, der Blick aus die Reici'-rcaierung «ei ilir die Regubllkaner deforgni-aeeeg-nd. Sine drohende Gefahr sei darin zu sehen, daft man aus das ReichSkonkordot Hins,rede: die Republik als äuftcre Staatssvrm erscheine zirwr nicht gefährdet, aber ein Herr wie v. »ende II. an dessen persönlicher Ehrenhaftigkeit er nicht zweifele, biete in seiner republikanischen Aufastung keines falls di, Gewähr dafür, daft cr killt« RetchSmiotster werde», können. Der Redner warnt danor. daft o» nn« auch l« de» Ländern Zeit sei. d u republikanische« Gedanke« auSinhvltleu. Die Demokraten würde« ihre Politik gl- Wahrer der re« vublikantschen Berfallung weiiertreibcn. Al, der Kulturpolitik werde sich die reaktionäre Lehman,, gab an. daft er, nachdem er Ostern 1921 mit monatlich 80 Mark zur lliiiversilät aekommen war. anling, ,um erüen Male mit geringeren Beträge» z„ wetten. Da. mit wurde die Grundlage zu seinem späteren Wettaum el gelegt. Sr liaift einigc Srsolae. Dann bekam cr von einem Bekannte» 8lll> Mare geliehen, die e, in gröhere» Wetten an- lcgte und damit 8^'li svsnrk „'wann- Im Studcntcnausschuft lernte er im Oktober 1821 Jnling und Müller kennen, die schon langer dort waren und ihm sagten daft sie auch gewettet hätten, um ihre Lage zu bessern, und daft Müller Gelder ver wettet habe di-' Gm von i ine'" 'V o t ^ ' waren. Damals ist der Plan ni den Nnterschlagunaen aul- geiaucht. Die iibriacn Anaekiagl'n beftrUten die von Lehman,, gegen sie erhobenen Beschuldigungen. > Neichsregteruna am ersten probieren. Der Preis der Ber- Poriugals Reoolulionäre sollen den Schaden ersetzen. Lissabon, 15. Febr. Der portugiesische Jaistiznftnister hat der Regierung deS Diktators Sarniona eine Beiordnung vor» gelegt, nach der die Repolnlivnäre für alle während der Kampfe airgerichtelen Schaden in vollem Um lange mit ihrem ganzen Vermögen auskommeu müssen. Heute vormittag ist ein KricgSickifs. voll von Offizieren, die au der revolutionären Bewegung tcilgenommen haben, nach der afrikanischen Kolonie Angola ausgelaufen, wohin die huldigen Osslzierc verbannt wurden. Der sozialistische GewerkschaUsbund gegen den Schiedsspruch. Berlin, 15. Febr. Der Bnndesaiisi'chuft des Allgemeine» deut'cheu ikeiverkschaftsbundes beschäftigte sich mi! ücu lcyle» Lchicdsipruchen nu) vor allem mil dem Schiedsspruch des sächsischen Schlichters zum Metaliarbeiterkonflikt. einer Snlschlicftung erhebt er Protest gegen die zahlreichen Schiedssprüche, die auch in der letzten Zeit »och den Arbeitern die Leistung von weitaeliende, lleberzeitarbeit über den Acht stundentag hinaus auserlcgt haben und die in absehbarer Zeit dazu führen müftien. das ösfenlliche Schlichtungswesen voll tommen zu erschüttern. Ter BuirdesauS'chilft wendet sich an die Arbeiterschaft, der Parole ihrer 'Verbände zu sv>aen und die Leistung rwu lleberzeitarbeit auS eigenen, Siftschluft nn- bedingt zu verweigern. Der zw itc Vorsitzende deS All gemeinen deutschen GewerklchaftSbnndes Graftmonn wurde beauftragt, die Suischliesiuug dein ReichoarbeilS- tniinsier perioniich miizuieüen. Den sircikendcu und aus- aeft'eiric» Melallarbeitern in Leipzig wnrLe vvllc ausgesprochen. siändigung werde iin wesentlichen die Freiheit der Schule sein. Der Redner verteidigt den bisherigen ReiehSilinen- miwrster D r. ttüIz gegenü-brr den An-grifsen weg n deS Ge. sctzes -ur Bekämpsung von Schmutz und L<dun-d. Er iRtdiicri habe für seine Perion >>S Gesetz abgelehnt, aber der Gedanke des Gesetzes lei s»t. Der Va:er des Gesetze- lei übrigens der sozialdemokratische Staatssekretär Schulz «Unruhe links.» Der Redner bespricht in seinen Ausführungen auch die S r w e r b s l o s i g k e i t. die er als das ProLlem bezeichnet Ss »eien beachtlich« Mittel zur Ts«kämps-uirg Ser Arbeitslosig keit eingestellt, aber boch noch zu wenig. Dringend erforder lich sei auch di« Vekä-'vpsuuq -er Wohnungsnot. Tie Aushebung der Zwangswirtschaft könne nur allmählich er- folgen. Die neue Besoldungsordnung solle am l. April >!)28 in Kraft treten. Aber die Not der Beamten sei Io crroft. daft man nicht bis zu diesem Dermin warten könne. SS würden im Lause diese- Jahre- Notmahnal-men getroffen werde», müssen. «bg Wtrlh («Uso,.) betont, daft seine Fraktion weit davon entfernt sei. den ieweili. gen Finanzminlster für daS Defizit verantnwrtlich zu macken. Auch -cr jetzige Finanzmintster werde viel von leinen Ver. sprecimnge» obstreichen müssen. Tie Verhältnisse seien stärker als die Menschen. Seine Fraktion glaub« nicht, daft sich die gegenwärtig« Wirtschaftslage so schnell ändern werde. Die Negierung stehe hier vor bedeutungsvollen Ausgaben. Di« Beamten wartete» schon lauge auf dt« ne»« Besolbuug-arduuuk. Sie würde de« sächsischen Staat schwer belasten, asier die Be- '»hlung der unteren und mittleren Beamten sei unzurvichend. Dring«,U> nötig sei auch ebne Erhöhung der Nrheiterltzha«. Di« Eisenbahn bezahle geradezu Hungerlöhn«. In den Wohnungsbau müftien so-viek wie möglich Mittel hincin- g.steckt werden well man dadurch die Wirtschaft beleb« und die Geluiedhett fördere. Die Einführung beS «chtftuudentggeS in der gesamten Wirtschaft wäre unter den heutigen Verhält nissen eine unbedingte Notwendigkeit. Zu empfehlen sei eine Herabsetzung der Altersgrenze für bt« Juvalibenrcnt«. »m ältere Leute an- dem Betrieb zu ziehen und tüngerrn Arbeit z» verickassen. Zwischen Reich und Ländern mutzt« ympathic' ein festere- Verhältnis geschaffen werden, damit Länder und l Gemeinden genau wüftten. mit wetchen Mitteln sie zu rechnen hätten. Auch in den heutigen Zetten müsse etz mvgkkH fein, mehr Stenern rinzubringen. Arbeiter und Beamte würden aus Heller und Pfennig besteuert, und auch Tüitt«if»»«tz und Landwirtschaft seien nicht aus Rosen arbeitet, ober auß »er freien Wirtschaft lei mehr brra„-»u'wi„. »enn motz sie eben»» dessenere wie Beamte und Arbeit«!. Er gebe teöoch »«, daft »an nicht alle als S»e„eek>s,ickehrr«er be-etchnen kOine. Dt« Gtag«»»1rtlchaf« müsse in der bi-tz»rt«e« Welfe iveiterarsührt werde«. Die iächssfche Inittz lei nicht ander» al» in anderM Ländern. De, Aiistftminisier könne nickt »ür alle» verantwortlich «,«. «acht »verben. Die Richter und Htaatdanwält« tollten sich «ehe in di» Lage der untere» «reife btneindrnke». Der Redner begründet sodann «Inen Antrag frinrr Fraktion aus Gcwlhruug einer besonderen «etftlkfe o» di« entdnnden Habe«. Danach wird gewünscht, in den Etat sür 1V27 etnzu- stellen, die eS ermöglichen, den tn der tfrankenoerss^erung erfassten Arbe>»ne>'merinnrn im Freistaat Hachse«, tzi« «ut- bunden und acht Wacken vor der Nt--erk„nft -fe Ecch-It an«, aegrben haben, eine besondere Beibilft vvn «2R Mk. ftir teden Kalendertag der NichtarbritSzeit bis zur Niederkunft zu ge währen. Abg. Göttlteg iVolk-rechtp.f äutzert, daft «S seiner Partei setzt weniger auf Zahle» ankomme, sondern daraus, daft die heutige Regierung Verständnis bekäme und den Willen habe, den Leuten mit zu lielfen. die seine Partei vertrete. Zn der Frage der Bernfnng de-Dr. EÜIgfntta « Rrgieruug sag« der Redner: Wir werde« «nfere Strllnngnahme so riurickt n. wie wir e- geqenüder > de« Leuten die »n- gewählt haben nnd qeg nüder der Allgemeinheit »crautworte» kduue«. Dt« MtrtztnSsteuer müsse abgehaut werde». Ute sei nur dadurch möglich gewesen, daft man di« Schulde« de» Hausbesitzer» gestrichen l»ab«. Durch die Auswertung der Hypotheken würde der Staat Einnahmen aus der kapitalertrag-steuer und der Linkouuuensteuer babeu. Znm Rt«i«-r»ers,rgungSgefetz sagt der Redner. Saft man für die Rentner das Recht und keine Almosen »erlange. Der Redner weudet sich gegen Doppelverdiener und abgebaiite Beamte, die tn der Privat wirtschaft arbeiten, dort aber anderen de» Verdienst nehmen nnd die Entlohnung drücken. Man könne sich nicht grund sätzlich gegen Neubauten «tnfteUen. ob sie ab«, untedinat nötig seien, daö sei anacsichtö der grossen Not doch «tue andere Frage. Nach der AuisteNung des Etat» könne man üderhanpt nicht tagen, daft kein Geld da sei. Der Redner wendet sich gegen di« groswn GrundstückSkäuie der Gemeinde«. ES dürften nicht Vermögen aufgesiapelt werken, solange di« Leute irtner Partei nicht das wieder bekommen hätte». »aS ihnen genommen worden lei. SS seien Gelder sür die Avfmertnna da, e« sra«« unr. ob der Mille dazu narhande« sei. i tvei Schluß de, Redaktton dauert dt« Sitzung noch a»Z Oerllirhes und SSchMes. Die Volksrechlparlei lehul Dr. AUL nach wte vor ab. Die un- au« den Kreisen der VolkSreebtvartet »tt. geteilt wird bleibt diese nach wie vor auf ihrem ablehnende« Standpunkt gegenüber der Beruftina de- Dr Külz zum >äck» fischen Innenminister stehen. Wie sich die übrige» Regie rungsparteien hierzu verhalten werden, ist -ux-ett »och ungewiß. Mitteilungen aus -er Gelamiral»-Sitzung am 1». Februar tS»7. Vor Eintritt in die Tagesordnung findet vor versammel tem Rat und in Gegenwart einer Abordnung der Etadtveroicd- »eten, bestehend aus den drei Siadtverordneten-Borftetzen, Dölitzsch, Müller und Hosrat Holst »nd den Stadtverordnete« Biebrach, Knutzsch und Vägner, die seirrlicke Ber»fllch««»tz de- nengcwählten UtadtbauratcS sür da- Diesdanwefe«. D».«An». Otto Le Sk«, und seine Einweisung tn da« Amt de« Vor standes deS TicsbauamtcS und BermessungSomte» dnrch Bürgermeister Nitzscke statt. Namen- der Stadtverordneten wurde Stadtbaurat Dt LcSke durch den Stadtverprdoelen« Vorsteher Dölitzsch begrübt. 1. Der Rat verzichtet wegen der gemeindlichen Zuschlag-« steuer zur Gewerbe, «nd Gruodftencr aus Einleitnna de- Eint. gungs,'erfahrend, stimint vielmehr, wte bereit- kurz berichtet, dem Beschluss der Stadtvervrbnetrn zu. der die Zuschläge aus nur i25 Prozent inicht 151» Prozent, wie vom Rat vorgesckla- Kun!l und WiiieniGait. Pallenberg-Vasfspiel im Alberf-Tdealer Mar Palle nbergS Johannes Nepomuk Zawadil ist «ine berühmte Gestalt geworden. Vorher war er nur eine Lustspielfigur vvn Kadelburg in einem dünnen Schcvank „Familie Schimck". Pallenbcrg hat ihn erst richtig ge dichtet. Ans einer Tnpe wurde ein Mensch. Ein Ekel aller dings. aber ein urkomisches Ein Uftirpalor un) Gewalt mensch im Bürgerlichen. Machtvoll aus eigener Vollmachl — Pallenbergisch gesagt. Er ernennt sich znm Geaenvormund alter Vormünder der Familie Schimck mil der Doppel- ansgabe, jedem neuen 'Vormund i» kürzester Zeit das Gaile»- jicbcr anzuärgcri, und eine Fusion eingehender Gelder zwilchen der Gcschästskasse ilinke W.stcntaschel und der Pri- vatkasse lrechie Westeniaschei herzuslelle». In der HInleren Rocktasche trägt cr das Gesetzbuch zur Kontrolle der Vor münder, Seine Kraft liegt in der Frechheit. Und in seinem Mundwerk Es ist PallcnbergS Mundwerk, die berühmte SprachzertleiiierungSiiiaichinc, durch die kein Wort und kein Satz hindurch gebt, ohne verrenkt, verdreht, zerguctscht und vernuatscht zu werde». Fremdivörtcr verlieren alle Hcr- kniisiszeichen, Ncüensarie» werden vermengt und venvür.si Zitate er'cheinen aus aller Form gebracht. Banales wird vathetisch. das Piiihos trivial — kurz, die Sprache ist ein Ilrbiei, Sen eine schöpftriscire Gewalt komisch neu knetet Wie wenn ei» ultiger Bäckerlehrling aus dein Teige nicht Brote, sondern groiesle Figuren formte: gut gebacken sind sie auch essbar. Pallcnbergs Sprachgenie stammt aus der Urtieft des Minnis, dem voilSmüssigen Spielen mit Wörteu und Be- grissen, das sich bei Eulcnspicgcl ivie bei Kasperle findet »nd bei Fischart literarisch geworden ist. Pallenbcrg ist ganz uu- liieräriich. aber ganz »limisch. Lein Zawadil ist gelobtes Leben. Acnsserlich nicht ohne bekannte Merkzeichen der Ko- mikergilde: mit dem gelben Regenschirin »nd de», verknüsilc» 2sib!. dein ausgcivachkencn grauen Röllchen und de» knie- benlige» Hosen. Er lässt sich auch keinen Kamikerspaft c»t. gehen lind weiss. dass die älteste» Scherze »vch immer die wir- > ung so oll sten sind. Aber das alles fasst er zu einer Straff heit der Ebarakteristik zusammen, durch die Johannes Ncpv- '»»k Zawadil zu einer klassischen VolkStnpc wird. DaS Ur bild der Dreistigkeit die auch durch eine Niederlage nicht au sser Faltung zu bringen ist und immer da» letzte Wort behält. -So bleibt die>er rothaarige Frechdachs unverlierbar im G«. bächtniS al» ein besondere» Exemviar au» der gross n Me nagerie Gottes. Lein Auftreten Tun nnd Lprech.« begleitet beständige Heiterkeit, denn der Eindringlichkeit dieser Doppel- konilk von Dvrachulk und Eharakterzetchnung ist nicht zu widerstehen. Pallcnberg als sellcncr Gast in Dresden ist eine grosse Sehens- und Hörcnswiirüigteit. Was um ihn hcrumstand. stach von dieser Höh« komischer Kunst freilich sehr ab: da» war alles nur Kadclburg. ,mdcl- karg an Witz und Trastik. Aber cS dient auch nur der Auf. gäbe, einem genialen Schauspieler die Basis für eine u,u gewöhnliche Schöpfung zu geben. Am meisten auf Pallcn- bcrg eingespielt erschien Ernst Wieland, ein ziveitcr ltzast. der den Anton Salten-bach mit der Gewandtheit eine? erprob, teil Lustsptelers gab. Kräfte des Albert-Theaters. wie Meta Büngcr. Laura Schüsse r, Willi und Rainer taten ihr Beste-. Für den Gast Pallcnberg wurde schon der erste Gastspielabend ein Sieg grosser Kunst. 1'. !L. v* Mitteilungen der Sächsischen Staa»Sthca«er. Opern haus: In der morgige» Uraufführung von „Han »etcb H i in »i c l s a h r t" von Paul Graener ist der Eiwr durch die rMit'villuiig des LehrergelaligvercinS auf 180 Sänaer ver stärkt. . Freitag, den lll. Februar, S. Htnsonie.Konzert der Reibe li. Leiinngr Generalmnstkdircttor Fritz Busch. Anfang 148 Uhr. — Tie öffentliche Hauptprobe zu diesem Konzert vormittags 1 2 Uhr. Tie a» dieftm Tage aussall-„de OpernaurcchtSvor- st «llung der F r e i i a g r e t h e -h wird später nachgehvit,' der Dag wird noch bekalintgegeben werden. Svliiiabeiid. den Ist. Februar, ausser Anrecht erste Wieder holung vvn Paul GraeiierS Oper „Hanne les Himmel fahrt". Musikalische Leitung: Fritz Busch. Spielleitung: Alfred Reucker. Anfang AS Uhr. Schauspielhaus: Freitag, den 18. Februar iAnrechtsrethe das Lustspiel „Jugendfreunde" von Ludwig Fulda. Spielleitung: Georg Kiesau. Anfang >,8 Uhr. z» Vzlenberi-Gastlvftk i« Alteri.Theater. Des großen ErsolgeS loege» ist das Gastspiel von Max Paltenberg bis zum Montag, dem i!I. Februar, verlängert worben. Der Ulinßlir wird am Freitag, dem >8. Februzr, den :Uje. UnlNean» in „SSouivqu". tlomödie tn vier «k«en vo» tzomc« Hodg » »Nö L i»n«v Deren»«», »»lesen. »»« üdrtae Besetzung de» sttlickce >s, wie solgt: Ssir-Inia: l'anra 5ch?ss«r. »rnest veron: Pauk Stainer. FarvtS: tz-nl Lwoln«. »laetare«: Benden M»S. -kaekar«»: »leonor, Echot», tzpolft: Ma, Nettz. Kutan: wercruß Mein», Muddock: Ernst «telond. Neble, Horst «meldlnq, Merrtde«: Maz stshntg. stpiellcttung: Poui Lmolnu Aniang Uhr. 4* Die «»«»die. Lag «tzastftiel r,n ftrau Olga siuchg in „Da» Ramel -ek» dyrch da» Rabelvdr" ist sür einige Tag» »tiigilgert worden. St» einschließlich Kreit,g. den s». stebruae, sinden all. abendlich Uhr Aussührungen »es pVengevanntea Luftsptelr» statt. In der am LA. ftebr. ftattstudeNbcn Srftaufsührung von Ltrindderg» „Traumfptel" tpfttt Gertrud Loalkc die Rolle der Tochter Andratz. — tsltsabelü Berg»«» wird am Sonntag, de« lS. März, XlZ ttßr »ar« mittag,. „Frtiulcln Elle" von Arthur Schnitzler lesen. Der si'ar- oerkau» sür diele» Gasliplet. towl« sür die am Lannta«. dem tz. Mir», vormittag» Kill »hr stattltndende Tanzmaitne» der skanztzrutzp« oa« Frau Ballettmeister Kaufmann.Pratsch Ist «rSftnet. z* C«»tra>-T>«ater. Die Operette „Der kebenSkünstlar'' kann nur noch bis streit»«, den 18. stebruar. aus de« chpt«l»la» bleiben Sonnal' nd. den l». stebruar. tlndet die Uraussllhrung vß» „Vtt.Ptt". BurlcSkeoperette in drei Akten von Hing H. Zeelett, Moste »an Robert Gilbert, statt. Hauptrollen: Nicht Elleot ynd stritz Schulz- Kartenverkauf tttpltch von lü bi» ll Uhr au der Ttzeatertaist. 7* Das dleSjätzrlg« Faftnachtökonzer« d«S Rrenzchore« finde», «te üblich, Dienstag, den I. März, im BercinShau» statt. Gesungen werden ikhift« von Larloriu«. Bruch, BrahmS. S. Menbeldtoon. Draescke, Otto Richter, Lvlostücke von Ltrauft, Lchumsn« n«t> MoSkowiki — Karten ab 21. stebruar In der Kanzlet der Sreuztchule. 1* Musik am sächsischen Hose. Dass es bet den Hoskonzerftn am Kurfürstlich Sächsi'chcn bez. Königlich Polnischen Hose zu Dresden im l8. Jahrhundert nicht laiigwetlig herging, dass vielmehr eine ganze Reihe vvn begabten Hoskompontsteu Mit recht anmutiger, durch seine Struktur fcsielndcr Kammer- »nd Vokalmusik für gewähftc Unterhaltung sorgten, -i- davon »«- kam man einen ohrensälige» Begriff in einer Veranstaltung Karl Maria Pembaurs. die er am Dtenstag unter oblaem Leitivvrt im neuhergcrtchlete» Saale deS Katholischen GescllenhauftS iKvlving-Saalet ins Leben gerufen hatte. Der volle Saal zeigte ihm. dass cr mit der Wiedererweckung alter höfischer Musik eine recht glückliche Idee gehabt halte. Gewiss ivare» es »ich» gerade genialische Offenbarungen, die man an diesem Abend bewundern konnte: aber der lebensfrohe, ipiel«. rilche Geist des Rokoko, der selbst aus de» ernstere» Gesänge« hie und da hervvrliigte. stimmte die Herzen froh und behag lich. An solchen ernsteren Gaben hörte mau zunächst einen Pilgcrchor sür Frau«», und Männerstimme» aus eine», Ora torium des Hosktrcheiitvmponisten und OberkapelimrlsterS Joh. Goitl. Naumann 1>7si bis ft>»I>. klaugschön und stiin- »lungsvvll vvrgetrageu von Schülerinnen der Gesang- ichule Maro Wollen »nd vo» Mitgliedern der „Dresdner Liedertafel", begleitet von Eembaiv «Klaviers zwei Klarinette» und einem Fa-aott. An» dem Ge biete geistlicher Musik blieb man auch noch bet zwei Gesäugen sür Allsolo ron G. D >ftnkc» 'Ktr^enkt-wnenist in Dr,Sden und vorher Rontrabaisist der Kgl. Polnischen Hoskapelles ynd Adolf Hasse. dem al» Kemvon«'» tv>'tb»rühmt»n Dresdner Oderkavessmeitt?». In D o I o r»S v. D » r « n aut Nrunork ierutk man bet dieser Gelegenhett e»n, vor'lftlich« Altistin mit dcstgeschultrr, wuhllönenber Glimme tennin.
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