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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.04.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270425018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927042501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927042501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-25
- Monat1927-04
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.04.1927
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Überraschen-starke Wahlbeteiligung. — Nach bisheriger Feststellung keine starke Verschiebung. Vor -er Erhöhung -er Postgebühren. - Schiele verlei-igk -en Binnenmarkt. - Sunlschuansang gehl zu Kanlon über. Wie», 24. April. AIS erstes größeres Wahlergebnis lag hier baS au» Vorarlberg vor. Dort ist eine große Wahl- beteiltgung, nämlich 7S I01 Stimmen gegen 69 429 im Jahre 1938 festzustellen. Aber im Stimmverhältnis ist keine wesent liche Verschiebung eingetreteu. Die Einheitsliste erhält im erste» Wahlgange drei Mandat«, die Sozialdemokraten ein Mandat, während im Jahre 1828 die sozialdemokratische Lifte bas Mandat erst dnrch die Reststimmen -yngewiescn bekam. Das Gesamtergebnis in Tirol. Innsbruck, 34. April. Bet den heutigen NationalratS- wahlen in Tirol wurden 173 689 gültige Stimmen abgegeben. Davon entfalle« aus die Einheitsliste 128 S4S, aus die Sozial demokraten 88 788, aus die Nbc-Partei 8888, aus den Landbund V2ll «nd ans die Kommunisten 182 Stimmen. ES sind somit gewählt: S Kandidaten der Einheitsliste und 3 Kandidaten der Sozialdemokraten. Die anderen Parteien erhielten kein Mandat. lW. T. B.j a Linz, 34. April. Die Sozialdemokraten erhielte« 88 887 Stimme«, die Einheitsliste 88 ISS Stimmen, die Kommunisten 22g Stimme«. ES entfallen aus die Sozialdemokraten 88 Mandate, früher 80, auf die Einheitsliste 28 Mandate, früher 80. Wiener»Neustadt, 34. April. Bet den Wahlen zum Semetnderat, dessen Sitze sich von 59 auf 4ö verminderten, er- hielten die Sozialdemokraten 28 Mandate, bisher 84, die Einheitsliste 18 sISs, die Kommunisten verloren ihr einziges Mandat au die Nationalsozialisten. (WTB.) SoziaUsItsche Mehrheit in Wien? Wie«, 34. April. Die Wiener Wahlergebnisse sind noch nicht herauSgegeben, sedoch verkündet das sozialistische Ge- meindeamt bereits den Sieg der Sozialdemokratie in Wien. Obwohl bisher die Wahlergebnisse noch nicht vollständig vorliegen, scheint eS doch, daß nur einzelne örtliche lieber« raschunge» z« erwarten sind. Ans Oberösterreich liegen vor- länfig Meldungen vor, wonach dort die Einheitsliste im all gemeine« günstig steht, aber auch die Sozialdemokraten haben sich behauptet. Dagegen hat nicht nnr die Ude-Partei. sondern anch der Landbnnd anscheinend schlecht abgeschnitten. Auch in Niederöfterreich scheint der Landbnnd in einzelne« Kreisen Mißerfolge erlitten zu habe«, während die Sozialdemokraten »«genommen habe«. Erfolge ha« der Landbnnd nach den bis herige« Meldungen in Steiermark erzielt, so in Dcutsch- LandSberg, wo seine Ersolge ans Kosten der Einheitsliste er zielt z« sein scheinen. Aus Kärnten werden bisher Erfolge der Einheitsliste auf dem flachen Lande und der Sozial demokraten in den Industriegebieten gemeldet. Nach den bisherigen Ergebnissen vermutet man, baß in Wien und Niederösterreich trotz einzelner Aenderungen keine wesent lichen Verschiebungen der Stimmenverhältnisse zwischen den beiden wichtigsten Parteigruppen zu erwarten sind. Ruhiger Verlauf -er Wahl. Die bisherige Parteigliederung. Wien, 34. April. Die Beteiligung an den heute nachmittag um 5 Uhr abgeschlossenen Nationalratswahlen, mit denen in Wien und Niederöfterreich sowie einigen anderen Bundesländern und Städten zugleich Landtags» und Gemeinderatswahlen durchgeführt wurden» war außer ordentlich stark. In Prozenten kann gegen etwa 91 Prozent Wahlbeteiligung vor vier Jahren schon mit einigen Prozenten mehr, wenigstens in Wien, ge- rechnet werden. Hervorzuheben ist der ruhige Verlaus de» Tages in Wien und die Zurückhaltung, die die Parteien heute in ihrer Wahlpropaganda beobachteten. Auch aus den üblichen Schlepperdienst war angesichts der intensiven Bor- arbeit beinahe ganz verzichtet worden. Zum allgemein ruhigen Verlauf dürfte auch das gestern mittag in Kraft ge tretene und bis morgen früh geltende, streng durchgesührte Alkoholverbot betgetragen haben. Aus den niederöstcrrelchischen Provinzen werden da- gegen einige blutige Zwischenfälle gemeldet. In Wagram zum Beispiel wurde ein Lhristlichsozialer mit Faustschlägen und Stockhieben ntedergestreckt und. als er da» Bewußtsein bereits verloren hatte, noch mit Fußtritten bearbeitet. In Oesterreich haben bekanntlich auch die Soldaten das Wahlrecht. Die meisten Soldaten sind sozial- demokratisch organisiert. Der österreichische Nationale«« hat 165 Mandate, die Landtage in Wien 135, Niederöfterreich 69, Steiermark 56, Kärnten 43 und das Burgenland 81 Mandate. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug bei -en letzten Wahlen 3 859 009. Für Wien beträgt sie rund 1261655. Bei den letzten Wahlen im Jahre 1928 haben er zielt die Christlich-Sozialen, die Großdeutschen und die Kaisertreuen, die ungefähr der jetzigen Einheitsliste «nt- sprechen, 1751 469 Stimmen, die Sozialdemokraten 1811879 Stimmen, die Kommunisten 22 164, der Landbund 99 528, die Demokraten 18 886 und die jüdische Gruppe 34 979 Stimmen. Mit kleinen Gruppen zusammen wurden also bet der letzten Wahl 1 978 672 bürgerliche und 1334 034 marxistische Stimmen abgegeben. Devorsiehen-e Erhöhung -er Postgebühren. Eia Jnlandsbrief 15 Pf. verlin, 34. April. Das Reichspostministerium bereitet eine Vorlage an den Berwaltungsrat der Deutschen Reich», post vor, wonach die BriesbefSrdernngsgebühr von 19 anf 15 Pf. «nd dementsprechend die übrige« Postgebühren erhöht »erde« sollen. Der im Jahre 1878 eingeführte Zehnpfenntg- tartf ist bei dem heutigen Geldwerte auch nicht mehr an nähernd imstande, die stetig steigenden Selbstkosten der Post zu decken. Die infolgedessen seit einiger Zeit gespannte Finanzlage der Deutschen Reichspost läßt nach Lage der allgemeinen Wirtschaft leider für absehbare Zeit eine wesent liche Besserung nicht erwarten. Während die Grundpreise von Industrie und Gesamtwirtschaft, der Lebenshaltung», index und die Arbeitslöhne allmählich um 50 Prozent und mehr gestiegen sind und die Ausgaben der Post sich dadurch laufend erhöht haben, sind die Postgebühren gleich geblieben, so daß sich eine immer größere Spannung ergibt. Kein Land der Welt hat noch gleich niedrige Post gebühren, keine Eisenbahn oder Straßenbahn hat so niedrige Tarife, wie die Deutsche Reichspost. ES ist daher nicht mehr zu umgehen, daß die Post nunmehr die längst gebotene Angleichung ihrer Tarife an die allgemeine Preislage nachholt. sWTB.) , Das Genfer Abrüstungsfiasko. Die materiellen Beratungen been-el. Alle »ichtigen Kragen vertagt. — Keine Einigung über die Präambel «nd die Kontrolle der Rüstungen. Genf. 28. April. In der heutigen Sitzung der vorbereitenden AbrüstungS- kommtssion teilte zunächst der japanische Delegierte mit, daß die japanische Negierung ihre bisherige Reserve in der Frage -er Einbeziehung der Truppcnbestände der Marine und der Luftflotte sowie der Flugzeuge auf Mutterschiffen in die Beschränkung aufgegeben habe. Die Kommission trat sodann in die Beratungen über die internationale Kontrolle der Rüstungen ein. Wie bekannt, steht der französische Können- ttonSentwurf ein umfangreiches Kontrollsystem in einer ständigen Abrüstnngskommission bcS Völkerbundes vor, die fortlaufend den NllstungSstanb der Länder kontrollieren und da» Recht zu Untersuchungen an Ort und Stelle haben soll. Dieser französische Vorschlag hatte bereits während der bis herigen Verhandlungen der Abrttstungskommission katego- rische Ablehnung der Regierungen von Amerika und Eng- land erfahren. In der heutigen Sitzung beantragte der amerikanische Delegierte, daß eine Debatte über diesen Vorschlag nicht mehr eröffnet werde, da bereits in den vorhergehenden Verhandlungen die Auffassungen der verschiedenen Delegierten zum Ausdruck gekommen seien und eine Einigung über diese Fragen nicht habe erzielt werden können. Graf Rernstorsf schloß sich der Auffassung des amerikanischen Delegierten an. Die Kommission beschloß sodann ohne wettere Debatte, in den Bericht über die erste Lesung deS Konventtonsentivurfeö den französischen und den englischen Standpunkt in Gegenüberstellung aufzunehmen. Hierauf wandte sich die Kommtssion der Debatte über die Präambel für die Konvention zu. Bekanntlich hat die beutsche Delegation bereits vor einiger Zeit an Stelle der in dem englischen und französischen Entwurf vorgesehenen Präambel folgende Präambel für die Konvention vor geschlagen: »In Erwägung der Tatsache, baß die großen Rüstungen ein« schwere Gefahr für den Frieden der Welt barstellen, und im Hinblick auf Artikel 8 de» VülkerbundSpakteS. der eine allgemeine Herabsetzung der Rüstungen vorsteht, haben die Unterzeichneten Staaten eine AbrüstungSkonvention be- schlossen, um auf dem Wege der Allgemetnabrüstung den ersten Schritt zu tun. dem zur Herbeiführung weiterer Fort- schritte in der Abrüstung weitere Etappen folgen sollen.' Graf vernstorff begründete die deutsche Präambel damit, daß die Präambel zur allgemeinen Verständlichkeit klar und eindeutig die HauptgestchtSpunkte zum Ausdruck bringe» solle. Allgemeine Verständlichkeit und Klarheit der Prä- ambel sei ein dringendes Erfordernis, und »war im Hinblick auf die Allgemeinheit und insbesondere auf den Mann auf der Straße, der aus der Präambel Ziel und Zweck der Ab rüstungskonventton verstehen müsse. Ferner müsse die Präambel, nachdem die Vereinigten Staaten bereit» an den Abrüstungsverhandlungen teilnehmen, nunmehr auch owjetrubland die Möglichkeit zu einer solche« Teilnahme geben. Graf Bernstorff gab weiter der Hoffnung Ausdruck, daß Sowjetrußlanb bereits an der zweiten Lesung deS Kon ventionsentwurfes teilnehmen werbe. Zum Schluß der heutigen Sitzung wurde beschlossen, tu gleicher Weise wie bisher in allen Fragen von grundsätzlicher Bedeutung die Entscheidung über die Präambel der Ab- rüstungskonventton auf die zweite Lesung deS Konvention». entwurfeS zu vertagen. Damit sind die materiellen Beratungen der vorbereiten, den AbrüstungSkommtsston über den SonventtonSentwurf in großen Zügen abgeschlossen. Montagnachmtttag tritt die Kommission nochmals zusammen, um einige Restpunkte zu er- ledigen und den Bericht über die Ergebnisse der ersten Lesung des Konventionsentwurfes entgegenzunehmen. Belgiens Festungspläne gegen Deukschlan-. Amsterdam, 24. April. Der Brüsseler Korrespondent be» „Ntcuwe Rotterbamsche Courant" bringt eine ausführliche Darlegung der neue« Pläne zur Befestigung der belgisch- deutschen Grenze. Vor mehreren Monaten hat der belgische KrtegSmtnister in der Kammer tn alarmierender Weise die Gefahr geschildert, welche Belgien noch immer von Deutsch- land drohe. Gleichzeitig begann die chauvinistische Presse einen Feldzttg zur Ncubefestigung der Grenze. Di« öffent liche Meinung ist bereits für die Modernisier»«« der KortS «nd die Befestigung einer großen Linie läng» der Grenz« gewonnen »orben. Die VerteibigungSplän« schwankten zwischen folgenden zwei Ideen: Entweder dt« Fort» al» permanente Befestigungsanlagen auszubauen, ober die Fort» lediglich als Stützpunkte für die Infanterie zu verwenden. Eine zum Studium der Äerteidtgung ernannte Kommtssion hat sich zu einem Tetlweg entschieden. Die neue belgische Ver teidigung stützt sich ans die Zusammenarbeit mit dem fran zösische» Heer. <TUJ Minister Schiele über -en Schuh -er Vinnenwirlschast. Bielefeld, 24. April. Auf der WtrtschaftStagung der Deutschnattonalen BolkSpartet in Bielefeld führte Reichs« minister für Ernährung und Landwirtschaft Schiele zu de» Fragen der Handelspolitik und der Politik der vater ländischen Arbeit unter anderem aus: Er sei durchaus der Meinung, baß kein vernünftiger Weg unversucht bleibe« dürfe, der für die deutsche Industrie zu einer Steigerung deS Exporte» führen könne. Unser Grundgedanke müsse -abet aber die Erkenntnis sein, -aß alle Machtentfaltung und auch aller wirtschaftliche Erfolg bedingt seien durch inner« Gesundheit und fest in den heimischen Möglichkeit«» verankerte Kraft. Ohne sie stehe aller Erfolg auf schwanken dem Grund. Sichere» Boden habe ein Volk erst unter seinen Füße», , »en« eS sich i« wesentlichen selbst erhalte« «nd selbst ! ernähren könne. Alle größere« Staaten der Welt strebte» heute, dnrch de» Weltkrieg belehrt, nach einer Autarkie. Sie sehen tn ihr da» höchste Ziel ihrer Wirtschaft, ihrer Zollpolitik und ihrer Politik überhaupt. Die deutsche Landwirtschaft fei technisch in der Lage «nd bereit, unserem Bolke diese Sicherung -» gebe«. Ma» möge ihr nicht die wirtschaftlichen Voraus setzungen versage«. Hieran haben im letzten Grunde dt« deutsche Industrie «nd die industrielle Arbeiterschaft et« Interesse. Schutz der Vinnenwirtschaft, nicht znletzt «« unserer Außenwirtschaft willen, daS sei der große Geda»k«^ der sich in unsere« Bolke durchsetze« müsse. DaS stärkst« Werkzeug, dem inneren Markt zu bienen und die Produktiv» zu beherrschen, sei die Handelspolitik. Ein verständnisvolles Hand - in - Hand. arbeiten zwischen Landwirtschaft und Industrie sei heute mehr denn je er« forderlich. Die Industrie müsse die Möglichkeit eine« Steigerung deS ExvorteS in Vergleich setzen zu den ZnknaftS« Möglichkeiten, die ihr eine deutsche Landwirtschaft z« biete» vermöge, die von dem Druck der NahrungSmitteleinfnhr ent lastet. alle ihre schöpferische Kraft entfalten könne. ES sei hierbei die Aufnahmefähigkeit der wichtigsten an der Agrar- einfuhr nach Deutschland beteiligten Länder tn Vergleich z« .setzen mit der Kaufkraft, die die beutsche Landwirtschaft der iimtschen Industrie biete. Diese wtrtschaftSpolitischen runbgebanken gewönnen erhöhte Bedeutung im Hinblick auf -en wirtschaftlich und national gefährdeten deutsche« Osten. Dieser Osten mit seinen SiedlungSnotwenbtgketten könne nur lebensfähig sein, wenn die Grundlage, die den ostdeutschen Bauern und Siedlern für ihre wirtschaftliche Be tätigung von der Natur zugewiesen sei, der Anbau von Kar toffeln und Roggen, sowie die Schweinemast, ihnen so viel Rentabilität ließen, baß sie sich auf ihrer Scholle zu erhalte« und den Weiterbestand ihrer Familie zu sichern vermögen. DaS gelte tn besonderem Maße für das auf schwerem Posten kämpfende Ostpreußen. Diese um ihr Deutschtum und um ihren Bestand schwer ringende Provinz müsse lebensfähig erhalten bleiben und dürfte unter keinen Umständen etnenl handelspolitischen Bedürfnis geopfert werben. Sun geht zur Sö-armee über. Schanghai, 34. April. In Nanking traf el» Be vollmächtigter SnntschuansangS eia. »m mit Tschangkaischet über be« Uebergang SnnS ,« den Sübtruppeck z» verhandelt». Rom, 34. April. „Giornale b'Jtalta' meldet, baß bet Freimaurer-Großmeister Domizto Torrtgiani gestern morgen verhaktet und zu fünfjähriger zwangsweiser Ver schickung verurteilt worden ist. K, Ml -A IN/
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