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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270504014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927050401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927050401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-04
- Monat1927-05
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.05.1927
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4. Mittwoch» «a»»IM«» »»«»»«» 2S2ck1 200,1 Bezugr-Debühr Anzeigm/Pr-»-: UAtz.s2Z M' «»««kalb SvPfo. OnrrtengebiUir « l^0W». «t, »t« enametaen ». Buiw.Bu ie »egen ^ und L-nwla«l>bift»L«ll»> M»»i»«Nrab« 2»ck2 Druck ». Derlaa von Utevlch ck gt«Kb«»v1 tu Dr»«d«» PoMck«ck-K»nw »0SS Drr«»e« Nackdruck mn »N druüilbri Qu»ll»n«n,ad» >.Dr»«dn«r Nackt.'' uilSkkla. UaveNan,«» SckrtickSck« werden nickt aufbtwabN 7«0KRkk ÜKLi Kun«t»pt«tpi»no» »«it 1824 d«,td«>vLK«'t»« <2u»>itckt»s»dr-IK»< D^Giksn»L7?L vautron u '^ v /worr N«rL« NIM««« 8I«2« Oakö Hülkerl Prager SlraSe, Leks LläoalenstrsL«. Genf Met zum Empfang. Umfangreiche Mahnahmen -er Schweiz zum Schuhe -er russischen Wirtschafksabor-nung. Neue Dammbrüche am MlWi-pi. - Die Dolksparlei für beschleunigte Defolbungsresorm. - Die Neuordnung -er Erwerbsloseusürsorge' Die Vorbereitungen in Senf. Genf. 8. Mat. Nach einem Berich, de» .Liournal de GenSve" wurde gestern im Bundeshaus in Bern in Anioese». heit des BundeSpräsidenten Motta und de» Letter» de» PoltzeiwesenS im Kanton eine Besprechung über die Matz, nahmen zum Schutze der sowjetrufsischen Delegierten kür die WeltwirtschastSkonferenz abgehatten. Da» Blatt berichtet, dag. obwohl zur Stunde der Retseweg der russischen Delegierten in Bern noch nicht bekannt sei. alle» für ihre Sicherheit Erforderliche, auch aus der Reise, getan werbe. Bei der Besprechung wurden gleichzeitig di« all- gemeine» Schutzmatznahmen besprochen, die der Genfer Polizeiverwaltung übertragen worden sind. Wahrscheinlich werden angesichts der Knappheit de» Genfer Polizeipersonals SicherhcitSagenten au» anderen Kantonen herangezogen werden, die bereit» bet de» internattonalen Konferenzen oo» Lausanne und Locarno den UeberwachungSdienst ansgeführt haben. sch sa< v Senf, 8. Mat. Die Vorbereitungen für die Weltwtrt- astdkonferenz stehen vor dem Abschluß. Am Reformation», aale, wo die Konferenz morgen vormittag ll Uhr durch den vom BölkrrbundSrat ernannten Präsidenten und früheren bei« ischen Ministerpräsidenten DheuniS eröffnet werden wird, in- all« technischen Vorbereitungen vor dem Abschluß. Ei«, schlietzlich de» Hilfspersonal» «erde« etwa tankend Personen zn der WirtschaftSkonserenz in Sens znsa««e»t»m»en. Die meisten treffen erst heut« nachmittag und abend hier ein, dar unter auch die noch fehlenden deutschen Delegierten nämlich C. F. v. Siemens. Dr. LammerS und Konsul Kotzen, berg. Loucheur wird erst am Mittwoch vormittag ein- treffen. Angesichts der verspäteten Ankunft der russischen Dele« ation wir wi daß aber nach ihm nicht sofort die Vertreter der hauptsäch. ltchsten Industrieländer, sondern zunächst die Delegierten ver« schiedener kleinerer Industriestaaten, wie die Tschechoslowakei und Polen, zu Worte kommen werben. Auch ist.«» heute abend zweifelhaft, ob die Gsneraldebatte bereit» morgen nachmittag ober erst am Donnerstag aus genommen wird, da bet verschiedenen Delegationen die Absicht besteht, den Mittwochnackmtttag zunächst zu privaten Be sprechungen und zur Bildung der drei HauptauSschÜffe für Industrie, Landwirtschaft und Zoll- und HanbelSwesen zu verwenden. (W.T.V.) OffirrfKt über die russischen Absichten in Gens. Berlin. 8. Mai. Der Führer der russischen Delegation für die WeltwirtschaftSkonseren», der frühere Volk», kommtssar Ossinski, empfing nachmittag» aus der Berliner Sowfetbotschaft einig« Pressevertreter, denen er Er- klärunaen über die Intentionen seiner Regierung bzw. der Delegation abgab Ossinskt wandte sich gegen dte Gerüchte, wonach dt« Beschickung -er Konferenz eine «enderung der Sowsetvolttik gegenüber dem Völkerbund selbst bedeute. Di« Teilnahme an etner Sonderkonferenz »ebente keineSsäll» ein« Bindung bezüglich de» VSlkerbnndeS. Sr gab dann eine Darstellung der Absichten der Sowjetbelegatton bezüglich ihrer Mitarbeit an der Konferenz, dte sich im Wesentlichen mit denen der übrigen Delegationen decken dürsten, jedoch auch die Auseinandersetzung über die wtrt- schaftltche Koexistenz zweier gegensätzlicher wirtschaftlicher und sozialer Systeme wie de» kapitalistischen und beS soziali stischen bezweckten. Der Sowjetbelegterte sprach schlietzlich die Hoffnung aus, datz trotz de» grundsätzlichen Unterschiedes »wischen seiner und allen übrigen Delegationen «ine erfolg, reiche Zusammenarbeit möglich sein werbe, «nb fand dabei freundliche Worte für die deutsche Konfereuzarbeit. (WTB.) Die Woffsnsge« Lo«*e«r«. Sens. 8. Mai. Der erste französische Delegierte für die WeltwirtschaftSkonseren», Loucheur, beschäftigt sich heut« im »Journal de Gendve" mit de» voraussichtlichen Er- gebntssen »er WeltwirtschaftSkonseren». Er betont dartn, baß nach den Erfahrungen der Geschichte vielfach wirtschaftliche Differenzen Ursache von Kriegen geworden seien. Zwar werde e» keinesfalls möglich sein, aus der WeltwtrtschaftS- konseren» eine ideale Verteilung -er Rohstoffe und -er Waren herbetzusühren, aber e» sei die Ausgabe det Konferenz, die Mittel znr Erreichung diese» wirtschaftliche« Ideal» z» finden. Frankreich verfolge keineswegs eigene Interessen oder egoistische Ziele auf der WeltwirtschastSkonferenz. Die Umgestaltung der Grenzen Europa» nach dem Weltkrieg« habe eine weitgehende Aenderung des internationalen Handels herbeigesührt. Infolge der großen finanziellen Schwierigkeiten verschiedener europäischer Staaten besitze Amerika gegenwärtig mehr als die Hälfte des Golde» der Welt und sei der Hauptkreditgeber Europas geworden. Hierdurch seien neue Probleme für die europäische Wirt schaft aufgerollt, die fetzt in Gemeinschaft mit den Ver. einigten Staaten auf der Konferenz geprüft werben müßten. Die Wünsche -er englischen Arbeilerparlei. Ein Memorandum au die Weltwirtschaftskonfcrenz. London, 8. Mai. Der Gewerkschasts-Kongreß und bi« Arbeiterpartei haben gemeinsam der bevor, stehenden internationalen Weltwtrtschaftskonferen» ein Me morandum über die wirtschaftlichen Bestrebungen, die den Frieden der Welt berühren, unterbreitet. Das Memorandum macht Vorschläge für eine konstruktive Aktion unter den Auspizien des Völkerbundes durch dte Schaffung einer ftän» bigen internationalen Wirtschaftsorganisation, die die Staaten. Produzenten (einschließlich Arbeitgeber und Ar. betterj und Konsumenten vertritt, etwa auf derselben Grund lage, wie die internationale Arbeitsorganisation. ES wird u. a. vorgeschlagen, daß der Völkerbund Informationen über di« Tätigkeit internationaler Trusts, Monopole und Kartelle sammelt und regelmäßig Berichte darüber veröffentlicht und daß er von Zeit zu Zeit die Quellen und die Verteilung, wesentlicher Lebensmittel und Rohstoffe, sowie Veränderungen in der Produktion und im Verbrauch in der ganzen Welt untersucht. Regierungen, die sich oder ihre Untertanen als von internationalen Handelsorganisationen unbillig behan delt erachten, sollen das Recht haben, wegen einer besonderen Untersuchung an den Völkerbund zu appellieren. In Fällen, wo internationale Handelsorganisationen oder Regierungen Übereinkommen, um einen Schiedsspruch zu ersuchen, soll der Völkerbund ein geeignetes Schiedsgericht bilden. Es werben in dem Memorandum auch Vorschläge für die Erschließung wirtschaftlich rückständiger Gebiete gemacht. Für Mandats- und ähnliche Gebiet« wird Handelsfreiheit nach allen Ländern vorgeschlagen. Alle internationalen Anleihen, Kontrakte und Konzessionen, die sich auf Rüstungen beziehen, müssen vom Völkerbunde sanktioniert werden. Schließlich wird die Ausdehnung der MeistbegünstigungSpolitik auf alle Länder und die fortschreitende Herabsetzung der Schuyzoll- schranken vorgeschlagen. (W.T.B.j Slerrek über Aen-erungsmSgttchketle« -es Dawes-Planes Nenyork, 8. Mai. Das frühere Mitglied des Transfer. Ausschusses, Ster rett, erklärte in ber Handelskammer über den DaweS. Plan, der DaweS.Plan sei keine Enbregelung, und es sei zu hoffen, datz man in nicht zu ferner Seit zu einem umfassenden endgültigen Abkommen gelangen werde. Dte ganze Frage könne, obwohl sie leicht zu Streitigkeiten führen könnte, in freundschaftlicher Weise geregelt werden, wenn di« diesbezüglichen Verhandlungen in dem richtigen Geiste geführt würden. Dte augenblickliche Lage verlange Geduld und BerständigungSwillen. (T.U.) <Sr»tzbri1a«Ate«» Verirrter auf -er Drel- Mächlekonferenz Lvndv», ». Mat. Martnesekretür Br« dg« man wird die britische Delegation aus der von Präsident Coolidge etnverufenen Konferenz führen, die in Genf wahrscheinlich am 18. Juni zusammentreten wird. In den hiesigen diplo matischen und politischen Kreisen wird der Konseren», Reuter zufolge, große Bedeutung beigemesse«. (W.T.B.j Eine enkskMe Ae-e Malhans. Berlin. 2. Mat. Durch bi« Press« sehe» angebliche «eutzerunge», die der deutsche Botschafter in Washington Freiherr von Maltzan gelegentlich eine» Essen» im Tom- merctalelub in Lhtkago getan bat. E» wird bebauptet, er hält« ein Lobrede auf den DaweS-Plan gehalten «nb er hätte Amerika da» Zeugnis der Ritterlichkeit für ihr Verhalten im Weltkrieg ausgesprochen. Diese «eutzerungen müßten aller- ding», wenn Ne gefallen wären. Befremden errege». Ei« sind «her nicht getan worden. Bezüglich de» DaweS.Plan» hat Herr von Maltzan nur die Hoffnung ausgesprochen, daß er den Weg für ein Zusammen, arbeiten der europäischen Staaten im Geiste beS gegen, seittgen Vertrauens anbahnen werde. Kerner hat er tn einem Rückblick auf seine Reise durch die amerikanischen Süd staaten das Entgegenkommen betont, da» er überall gefunden habe nnd dabei mttgeteilt. daß bet einer ihm er- wiesen«« militärischen Ehrung in St. Antonia ..Die Wacht am Rhein" gespielt worden set. DteS bat er al» Ritterlichkeit anerkannt. Wir brauchen Klarhell! Seit dem Osterartikel Dr. StresemannS, der dte üffent. ltche Meinung tn Frankreich sondieren sollte über ihre Ein stellung zur Räumungsfrage, hallt ein mißtönendes Echo her über von der anderen Seite des Rheins. Aus den Aeuße- rungen der Presse, selbst der gemäßigten und pazifistisch an gehauchten, war jedenfalls zu erkennen, daß man in Frank- reich an den einst mit so viel Ueberschwengltchkett begrüßte« Gedanken der deutsch-französischen Berstävdtgung nur unser« erinnert sein will. Da sich aber die amtlichen Stellen in Paris beharrlich tn Schweigen hüllten, blieb immer «och Raum für die Vermutung und für die Hoffnung, datz diese ungünstigen Pressestimmen nur ein berechnende» Manöver seien, darauf abgesttmmt, da» Feld der RSümungSverhayd» lungen diplomatisch vorzuberetten. Insbesondere glaubte man tn Deutschland, noch auf Brtanb eine gewisse HoffnUyg fetze« zu können, dessen Parlamentsjubiläum kürzlich zu eine« freundschaftlichen Telegrammwechsel mit Dr. Streseman« Veranlassung gab. Man weiß von ihm oder man glaubt doch zu wissen, daß der Wunsch und Wille nach etner «u-söhnung mit Deutschland nach wie vor ber Kernpunkt seiner Politik ist, und daß er in die Geschichte gern al» der Politiker ein» gehen möchte, der den wirklichen Frieden zwischen Frank reich und Deutschland begründet hat. Konnte man bisher auch tatsächlich noch im Zweifel sein, wie sein« Lhaneen. eine solche Politik im gegenwärtigen Pariser Kabinett durch»», setzen, zu bewerten seien, so muß jetzt nach der Sicher« hettsrede PotncaräS in Bar-le-Duc auch den einge- fleischtesten Verständigungsfanatikern bet un» klar werde«, daß Brtands Aussichten auf eine Minimum gefunken stutz. Es lohnt sich wahrhaftig nicht, sich mit den Argumenten Pot«. carss ernsthaft auSeinanderzusetzen; denn sie find ein Hohn auf Deutschland und ein Hohn auf die Welt. E» genügt. au» seinen Tiraden festzuhalten, daß er als französischer Minister- Präsident nur an der »regelmäßigen Bezahlung der Repara- tionen" un- an der „vollständigen Wahrung der Sicherheit" Interesse hat, und baß alles, was darüber hinauSgeht, für ihn ganz indiskutabel ist. Da» heißt in da» Deutsch der RäumungSauSeinandersetzungen übersetzt, daß angesichts der Besserung der französischen Finanzlage und mancher Wand lungen tn der Weltpoltttk seit dem Tage von Thotry Deutschland gar nicht» mehr bieten kann, «a» ' einen PoincarS zu Verhandlungen über die vorzeitige Rhein- landräumung verlocken könnte. Gegenüber dem RechtStttel auf bedingungslose Räumung, den Deutschland tn Art. »S1 de» Versailler Vertrage» besitzt, wird die — trotz Loearno und Genf — angeblich unerledigte SicherheitSfrage vor- geschützt, obwohl natürlich tn Pari» kein Mensch ernsthaft an ein« deutsche Gefahr glaubt. Da man sich aber verpflichtet fühlt, auch dte künftige» Generationen vor einem Wieder- erwachen beS deutschen Revanchegeistes schützen zu müssen, soll die Räumung bis zu dem Zeitpunkt hinauSgeschobe» «er. den, wo Frankreich sich an ber Ostgrenze militärisch gesichert und seine Heeresreform durchgeführt hat. Ganz unter dem Einfluß von politisierenden Generalen bleibt die französische Politik von ber Wahnidee beherrscht, daß Befestigungsanlage«, die veralten, «he sie fcrtiggebaut sind, und die Militarisierung etner schwindenden Bevölkerung durch MobtlmachungSgesetz« jene absolute Sicherheit schaffen können, dt« e» im Völker- leben nun einmal nicht gibt. Die Erkenntnis, daß ein ge- rechter Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich dte nationale Sicherheit besser und dauerhafter verbürgen könne, ist ebenso schnell erloschen, wie sie aufgedämmert war. Heute — das muß rückhaltlos ausgesprochen werden — find wir von ber Verständigung weiter entfernt al» fe. Auch tn den für dte Außenpolitik verantwortlichen und an ihr interessierten Kreisen Deutschland» hat sich diese Ueberzeugung inzwischen durchgesetzt, wenn man auch «och nicht überall den Mut aufbringt, sich die große Enttäuschung einzugestehen und der nackten Wahrheit tnS Gesicht zu sehen. Aber dte Tatsache selbst macht sich bemerkbar durch eine ge- wisse nervöse Unsicherheit, die tn allen Kreisen herrscht, dte sich pflichtgemäß mit diesen Dingen befassen müssen. Man er kennt von Tag zu Tag deutlicher, daß e» mit der bewährte« Formel ber „Fortsetzung ber bisherigen Außenpolitik" nicht mehr weitergeht. und man sucht zögernd und tastend «ach neuen Auswegen, findet aber, daß tnlolge einer nach t« Gang« befindlichen Verlagerung ber Mächtekonftellatto« kaft
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