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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.07.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270721013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927072101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927072101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-21
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.07.1927
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71. Jahrgang. AK 3S8 Donnerstag. 21. Juli 1927 Gegründet 18S« Alt. DrabtantckrM- St«ub»1«dt», F«nvor«ckrr-Lamme Mumm er l 2S 241 Nur lür NacktgrivrüL«, 20011 vom >«. dt» 31. d«, lüalt» >we>mal>a«r .^ustellun, ttei Hau» l.ötl 2 üöAUgZ'WLoUyr Pokbe,ua»ok«t» Kr ^b»^B^sUuktelluii,»a«>>Lbr. -loldmard bere-dn« die einwalNae « mm dreUe » ^ ^ 1^?' ^^Enaiuetlien und Stell vte Ameisen »erde» na» Anzeigen-Preise: Mba,^ t>i,«mmb»«>. R-»l-m«.ür ^ »inerlialb S0P»a. Osierienaebunr «Pia. A»»m. Amtr-ae aeaen Porau»be»atila. Tchriktleituna und Aauvta«lcküt>»stell«r Marteuttrast» ^»42 Druck u. Berlag von LteviN« ck EketiUavdt tn Dreedrn Postlckeck-Konlo >OS8 Dresden kl'8tK!s88lg68 k68lSUI'SNl ILgllek 4 Isnr-Iss Vsi'bsi'ina k^i-ags«' Slnsks / k^sitbalikistialZs Kb6l^8 8 Olll: l)38 I^sskstt cisi' Lllsi- Well Michael zum rumSnischen König proklamiert. Die Vorbereitungen zum Begräbnis König Ferdinands am Freitag. Die Antwort Deutschlands auf die neuen Anwürse Brocqueviltes. - Die Trauerseier in Wien. - Vor dem Dessauer Ozeanstug. Die Eidesleistung auf König Michael. Bukarest, 20. Juli. Die Nationalversammlung hat heute nachmittag de« Thronfolger Michael zum König ausgernsen. Dem feierlichen Akt wohnten sämtliche Mit glieder des Königshauses sowie der Regierung und des diplo matischen Korps, darnntcr auch der deutsche (Gesandte von M> tinS, bei. Am Anschluß daran legten die Mitglieder des Regcntschastsratcs vor dem Metropoliten der Moldau de« Eid ab. Sämtliche Kirchcuglocken läuteten. Die Artillerie feuerte Salut. Allgemein fiel es auf, daß Ministerpräsident Bratianu kur- vor Beginn der Sitzung der Nationalversammlung aus den Präsidenten der Nationalen Bauernpartei Mantu -»ging und mit ihm ein kurzes Gespräch führte. Prinz Wilhelm von Hohenzollern und König Alexander von Jugoslawien werden zur Teilnahme an den Vcisetznngsfcicrlichkciten in Bukarest erwartet. Die Armee «urde ebensall- am Nachmittage aus König Michael vereidigt. Dar Bukarester Armeekommanbo erneuert die Beifügungen detr. den Belagerungszustand, die seit 1026 für die und die Grenzzone Geltung haben. Bis zur Beerdigung des Königs wird da» Parlament keine neuen Sitzungen mehr abhalten. Die Demission der Regierung abgelehni. Bukarest, 20. Juli. Die Regierung hat gemäß der Ber- sassnng dem Rcgentschastsrat ihre Demission eingcrcicht, die aber abgelchnt wurde. lT. U.) Die Ursache -es To-es König Ferdinands. Bukarest, 20. Juli. In einem Kommunique über den Tod des Königs von Rumänien heißt es, daß sich der allgemeine Zustand des Königs infolge eines alten Leidens und einer im März ausgetretenen Luftröhren- und Lungenentzündung ständig verschlimmert hatte. Appetit losigkeit, Blutarmut und Atcmschwierigkeiten erschwerten die Herztätigkeit, was in der Nacht zum 2V. Juli zu einem Kollaps führte, an dessen Folgen der König um 2,16 Uhr in den Armen der Königin starb. Eine halbe Stunde vor dem Ableben des Königs ver» -Sndigte der Le i ba r z t, der die ganze Nacht am Sterbelager verbracht hatte, die königliche Familie von dem unmittelbar bevorstehenden Ableben des Königs. Im Sterbeztmmer waren Königin Maria von Rumänien, die Königin von Südslawien, die ehemalige Königin von Griechen land und Prinz Nikolaus sowie die beiden Prinzessinnen anwesend. Donnerstag vormittag findet in Sinaia ein Trauer- gottes di enst statt. Im Anschluß daran wird die Leiche desKönigsin einem Sonderzug nach Bukarest übergefllhrt werden. Der Leichenzug wird von den Ministern begleitet. Aus der ganzen Strecke von Sinaia nach Bukarest werden die Schulkinder Spalier bilden, um dem König den letzten Gruß darzubringcn. Am Freitag wird die Leiche des Königs für die Besichtigung durch das Publikum in Cotreceni zugänglich gemacht. Am Sonnabend wird bann der Leichnam nach Cartea de Arges gebracht werden, wo das Begräbnis in der könig lichen Gruft stattsindet, in der auch König Carol und Königin Elisabeth begraben sind. In der Hauptstadt steht alles unter dem Eindruck der Todesnachricht. Ucberall weht die Trauer- flagge. Alle privaten Veranstaltungen sind abgesagt worden. Prinz Earoi ln Paris. lDurch Funkspruch.l Paris, 2«. Juli. Wie ..Le Soir" mitteilt, soll Prinz Carol heute nachmittag bereits nach Paris zurückgekehrt sein. Die Nachricht vom Tode des Königs hat er heute vormittag er- halten. Man nimmt an, daß er bis aus weiteres in Paris ver bleiben wird. (W. T. B.) Deutsche Teilnahme anKönigFerdinandsTod lDurch Funkspruch.l Berlin, 20. Juli. In Vertretung des Reichspräsidenten hat heute vormittag der Stellvertreter des Staatssekretärs beim Reichspräsidenten, Dr. Döhle, tn der rumänischen Gesandtschaft das Beileid zum Ableben des Königs von Rumänien ausgesprochen. Namens des Reichskanzlers sprach Staatssekretär Pllnder und namens des AuSwärti. gen Amtes Staatssekretär v. Schubert bei der Gesandt schaft vor. Die Dicnstgebäude des Auswärtigen Amtes wer den auf drei Tage halbmast flaggen. Der deutsche Ge sandte in Bukarest ist angewiesen worben, an den Trauer feierlichkeiten in Bukarest tetlzunehmen. lW. T. B.) Die zweite deutsche Antwort an Belgien. Deutschlands Verwahrung ausrechlerhallen. Berlin. 2ll. Juli. Die heute übergebene deutsche Ant wort aus das zweite, bereits kurz veröffentlichte belgische Memorandum hat folgenden Wortlaut: Die deutsche Regierung beehrt sich, auf das Memorandum vom 1». Juli, in dem die königlich belgische Regierung die Stellungnahme ihres Wehrministers zu den Feststellungen dcS deutschen Memorandums vom 18. Juli übermittelt hat. fol gendes zu erwidern: Der königlich belgische Herr Wehrminister glaubt zwar, seine früheren Behauptungen über die Entlassungen aus der Reichswehr aufrecht erhalten zu können, ist aber nicht tn der Lage, den amtlichen deutschen Feststellungen, die die ge nauen Zahlen für die letzten Jahre anführen, irgendwelche konkrete Angaben oder Beweise entgegenzustcllen. Damit er übrigt sich für die deutsche Regierung ein weiteres sachliches Eingehen ans diesen Punkt. Was die Aufwendungen dcS deutschen Ncichshauöhalts für militärische Zwecke anlangt, so genügt eS, zu wiederholen, daß diese Aufwendungen bnrch den Versailler Vertrag nicht eingeschränkt werden und daß Deutschland daher den Signatarmächten des Versailler Ver trages keine Rechenschaft schuldig ist. Im übrigen enthalten die sachlichen Ausführungen des Herrn de Brocquevtlle über diesen Punkt nichts, was die Darlegungen des deutschen Memo randums vom 18. Juli entkräftete. Die deutsche Regierung muß hiernach dt« Ver- Wahrung, die sie gegen das Vorgehen des königlich bei- gischen Herrn Wchrministcrs eingelegt hat, tn vollem Um- sänge aufrechterhalten. Die geheimnlsvolle Abreise -er englischen Delegierten von Gens. Gens, 20. Juli. Die plötzliche Abreise der englischen Dele Sationssiihrer aus der SceabrüstnngSkonferenz G-a»f> «in T»la« «ramm der englischen Regierung hin erfolgt, die die Delegationvführer zur persönlichen Berichterstattung In Lon ton bendtigt. Zwischen der englischen Delegation und den Ver tretern der Dominions, an deren Spitze Admiral Jellicoe alS Neuseeland-Vertreter steht, bestehen erhebliche Differenzen über Englands Haltung gegenüber Amerika. Die Dominions wünschen eine Verständigung mit den Bereinigten Staaten. Die englisch-amerikanischen MetnungSver- schtedenhettcn liegen vor allem darin begründet, daß Amerika die Japan etngeräumte gleiche Tonnagezahl sür Unterseeboote ablehnt und die Herabsetzung der Kleinen Kreuzer auf 6- oder 7000 Tonnen sowie di« Herabsetzung der Geschützkaliber wünscht. Eine zweite Kabinettsfitzung in London. London, 20. Juli. In der heutigen Kabinettssitzung wurden die Vorgänge tn der Genfer Dretmächtekonferenz er örtert. Der Erste Lord der Admiralität Bridgeman wird heute abend aus Gens erwartet, und es heißt, daß abends noch eine Sondersitzung des Kabinetts einberusen werden soll, da Baldwtn, der am Sonnabend nach Kanada reist und morgen von London abwesend sein wird, bringend wünscht, den Bericht Bridgemans persönlich zu hören. Der englisch-amerikanisch» Gegensatz London, 20. Juli. „Manchester Guardian" berichtet a«S Gens, daß keine Aussichten einer englisch-amerikanischen Ver ständigung vorhanden seien. — Für Montag ist eine große Aussprache im Unterhaus über die Genfer Abrüstungskonfe renz aus Verlangen der Opposition angesetzt. In hiesigen parlamentarischen Kreisen herrscht große Beunruhigung über die von der Regierung bereits dementierten Pariser Mel- düngen, wonach England in Genf Amerika mitgeteilt habe, eS müsse, wenn eS keine grobe Kreuzerflotte bauen dürfe, wiederum ein Bündnis mit Japan abschlteßen, das das Gleichgewicht im Pazifik zuungunsten Amerikas verschieben mürbe. „Manchester Guardian" erklärt, daß ein derartiges Bündnis vom englischen Volk nicht geduldet werden würde. Wie dagegen Reuter mitteilt, kommt ein Abbruch der Bcr- ndlungen der Genfer SeeabrMMaLLmiIllWd^W^ssM in Frage. Im Gegenteil haben die zu einer Art AuSgleichScntwurf geführt, der gegen wärtig von den Vereinigten Staate» geprüft wird. Deutschland und Rumänien. Von Gras E. v. Zedtwitz. Da» Ableben de» Königs Ferdinand lenkt die allgemeine Aufmerksamkeit um so stärker aus Rumänien und sein« künftige Politik, als vor ganz kurzer Zeit erst der sranzosen» freundliche Führer der Liberalen, Ionel Bratianu, die Ncgterungsgcwalt erneut in seine Hände gebracht hat. Seine Macht wird dadurch erheblich gesteigert, daß nach dem Thron- verzicht des Kronprinzen Larol von dem zum Teil auch unter dem Einfluh Bratianu« stehenden RegenlschaftSrat keine hemmenden Einwirkungen zu erwarten sind. Für un» wird darum die Einstellung Bratianu» zu den deutsch-rumä nischen Fragen, über die der nachstehende Artikel orientiert, besonder« wichtig. — Die Schrtstl. Als bas Kabinett Averescu. daS den Anschluß Rumäniens an Italien und Mitteleuropa anstrebte, zu Anfang Junt ge stürzt wurde, fürchtete man bei uns nicht mit Unrecht, daß dieser Wechsel auch für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien nachteilige Folgen zeitigen werde, denn es war schon damals klar, daß die Krise in Rumänien nach dem Fiasko Avercscus mit dem Siege BrattanuS enden mußte, der auch in wirtschaftlichen Dingen stets andere Wege ging als Averescu und. dessen Verhandlungen mit Deutschland von allem Anfang an heftig bekämpfte. Bratianu und seine Liberalen behaupteten stets, daß Rumänien sich aus eigener Kraft helfen könne und müsse, sie leugneten daher die Notwendigkeit einer Ausländsanleihe und wollten insbesondere von einer Anlehnung an Deutschland nichts wissen, suchten vielmehr die französische Orientierung ihrer Politik auch aus das wirtschaftliche Gebiet zu übertragen. Wird die neue rumänische Regierung diese Theorien nun in die Tat umzusetzen versuchen und die Verhandlungen mit Deutschland abbrechen, oder wird sie diese sortsetzen und die Hilfe deutschen Kapitals zum Ausbau Rumäniens suchen? Diese Frage war damals schon deshalb nicht leicht zu beantworten, weil Bratianu nach übereinstimmenden Mitteilungen seiner An hänger die Unrichtigkeit seiner Anschauungen wohl etngcsehen hat und entschlossen ist, die von der letzten liberalen Regierung Rumäniens begangenen Fehler jetzt nicht zu wiederholen, anderseits aber niemand weiß, in welcher Weise Jonel Bratianu und sein Bruder Vintila Bratianu, der jetzige Finanzminister ihre Ansichten revidiert haben. Auch die bis herigen Kundgebungen der neuen rumänischen Regierung und ihrer Presse boten nur geringe Anhaltspunkte, weil alle diese Aeußcrungen doch mehr oder weniger mit Rücksicht auf die be vorstehenden Neuwahlen gemacht wurden und dementsprechend zu werten waren. Nun aber die Entscheidung dort gefalle» und Bratianuö Herrschaft gesichert ist. bürste es an der Zeit sein, die Wirkungen des Regierungswechsels in Bukarest auf die deutsch-rumänischen WirtschaftSverhandlungcn zu unter suchen. Rumänien braucht ausländisches Kapital zur Stabilisierung seiner Währung, zur Reorganisation seines Verkehrswesens und Erschließung seiner reichen Naturschätze. Zuerst suchte man den rumänischen Kapitalbedarf in London. Paris und Rom zu decken, stieß aber überall aus glatte Ablehnung. Nur Italien gewährte den Rumänen eine kleine Anleihe von 200 Millionen Lire zu einem annehmbaren Zinssatz. In London forderte man 12 biS 18 v. H. Zinsen und außerdem Sicherheiten, die Ru mänien als eine Beeinträchtigung seiner Finanzhohett be- zeichnete und daher verweigerte. Fast noch schlimmer erging ev den rumänischen Unterhändlern in Amerika, wo nicht einmal der Besuch der Königin Maria die erhofften Früchte trug, diese vielmehr von dem Präsidenten der Eguitable Trust Company hören mußte, daß Rumänien auf eine Finanzhilfe seitens Amerikas nicht rechnen dürfe. Spät, recht spät erinnerte man sich tn Bukarest Deutschlands, das in der B o r k r t e g S. zeit Rumäniens Hauptgläubiger und bester Kunde war. des einzigen Lande«, das die in den letzten Jahren üblichen Spekulationen gegen den rumänischen Leu niemals mitgemacht hat und daS jetzt — wie die amerikanischen Bankiers anläßlich dcö Besuches der Königin von Rumänien erklärten — mehr als jedes andere Land geeignet ist, als Ver mittler für eine rumänische Anleihe zu fungieren. Man ent- sandte eine Kommission nach Berlin, wo die Verhandlungen bald erfreuliche Fortschritte machten. Bei diesen Verhand lungen, die aus rumänischer Sette von dem früheren Finanz minister Lapedatu geführt wurden, standen zuletzt zwei An- leiheprojekte zur Diskussion, von denen bas eine von der RetchS-Kredit-A. G.. das andere von der DiSconto-Gcscllschaft gezeichnet war. Die beiden Gesellschaften waren bereit, Ru mänien eine Anleihe vou f« 200 Millionen Reichsmark »n
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