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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.08.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270808022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927080802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927080802
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
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Französische Szeanslugpliine. Cosle auf -er Maschine „Coli—Nungesser", keine Probeflüge.—Ein weiterer Bewerber: Paillarö. Erneute Kundgebungen für Saceo nnd DanzeM. — Neue französische Anklagen gegen die deutschen Unterhändler. Wer wird als erster starten? Paris, 8. August. Nun wird, wie verlautet, auch der Flieger koste mit einem Beobachter zum Ozeanslug aus dem Militärflugzeug starten, mit dem er bereits den Flug Paris —Djask unternommen hat Das Handels- und daS ÜricgSministerium lmben die Erlaubnis bereits gegeben. Koste beabsichtigt keine Probeflüge zu machen, da er seine Maschine gnt genug kenne. Das Flugzeug erhält den Namen „Coli-Nungesser". Der Ausstieg dürste kaum vor Ablauf von zehn Tagen erfolgen. — „Paris Matinal" erfährt, das, auch ei» Flieger namens Paillard aus einem Livr««OlivIer- klppnrat starten wird. Kein vorzeitiger Start bei Junkers. Berlin, 8. August. Wie das WTB- von der Leitung der IiinkerSwerke erfährt, haben die technischen und meteoro logische» Besprechungen zu dem Beschlüsse geführt, das, der Start der Transozeanflugzenge nicht vor Donnerstag statt- sinden wird. Nach der augenblicklichen Lage rechnet man in unterrichteten Kreisen nunmehr für Donnerstag oder Frei- tag mit dem Start. In den Kreisen der Veranstalter des Fluges steht man aus dem Standpunkt,, die Qualität der Piloten wie der Ma- schincn stehe zu hoch, als daß sic sicheren Gefahren derart auögcsetzt werden dürften, wie cs die Tragödie der französi schen Qzeanflicger zur Ursache hatte. In Dessau ist man überzeugt, das, der Flug bei dieser sorgfältigen Vorbereitung gelingen wird. Der Stark des ..Blauen Doqels" verschoben. Ncner Zwist zwischen Dronhin und Levine. Paris, 8. August. Ein für gestern abend geplanter Nacht stug des „Blauen Vogels" musste wegen der schlechten Witte rung verschoben werden. Der Fing nach Ncuyork soll in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch stattsindcn. Zwischen Trvuhin und Lcvine ist cs nach den bereits gemeldeten Zwischenfällen gestern abend anläsilich einer Besprechung beim Rechtsanwalt des Fliegers neuerdings zu erregten A u 8 e in an d e r s c h » n g e n gekommen. Tie vierstündige Zusammen kunft verlies ergebnislos. Luftlinie London—Deauville Paris. 8. August Gestern ist die Luftverkehrslinie zwischen London und dem französischen Secbade Deauville mit ,n>ei Flugzeugen crossnet worden. Die Flugdauer beträgt fünf Stunden. Masseneingang von Flugposlsenbungen in Des,au. Dessau, 8. August. Die beiden Junkers-Ozeanmaschtnen sollten im Laufe des heutigen Tages noch Probeflüge unter nehmen. Da jedoch bis in die Mittagsstunden hinein Nebel herrschte, war ein Start unmöglich. Nach den letzten Mel dungen herrscht auch über dem Atlantik ungünstiges Wetter. Ueber Irland lagert ein ausgedehntes Tics. An der amerika nischen Küste herrscht Nebel von Neufundland bis Ncuyork. Auch die Windverhältnisse scheinen im Augenblick nicht gut zu sein. Wie bereits gemeldet, werde» beide Maschinen lediglich mit Funkcmpsangsapparaten ausgerüstet, um jederzeit die Wettermeldungen empfangen zu können. Die Rufzeichen sind solgcndcrmasien festgclegt: II. 1187 «Bremens erhält das Rufzeichen Iv. 4 /V kl. st. I). 1197 sEuropas, X. 4 F. k. 0., so lange die Maschinen noch im Bereich des europäischen Kontinents sind, erhalten sie die Wettermeldungen von der deutschen Küslenfunkstellc Norddeich, über dem Ozean selbst soweit als möglich von den Schissen und bei ihrer Annäherung an die amerikanische Küste von der amerika- Nischen Funkstation Barharbor. Von dem Einbau einer Scndestativn hat man Abstand genommen, um Gewicht zu erspar«?». Beim Postamt Dessau laufen inzwischen auS asten Teilen Deutschlands, aber auch aus dem Auslande, zahlreiche Sen- düngen zur Beförderung mit den beiden Flugzeugen ein, und zwar in solchen Mengen, das, das dafür vorgesehene Gewicht längst überschritte» ist. Insgesamt werden nur Ist Kilo gramm Post, «nd zwar 5 Kilogramm ans jeder Maschine, mit genommen. Die beiden Passagiere, der Vertreter der Hcarst- Presse und der Vertreter des Norddeutschen Lloyd, werden im Hinteren Raume der Kabine ihrer Maschine Platz nehmen, »nd zwar benutzen sic die aufgehäugtc Hängematte als Sitz. Sie haben zu beiden Seiten Ausblick durch ein kleines Fenster. Wenn die Pilote» die -Hängematte zu kurzer Ruhe aufsnchen wollen, begebe» sich die Passagiere in der Zwischenzeit auf den frcigcwordenc» Pilotensitz. Mihlungene Kanalüberquerung Paris, 8. August. Der englische Major Luscombe. der gestern von Boulognc sur Mer aus den Aermelkanal übcrguercn wollte, musste sieben Meilen von der englischen Küste entfernt sein Vorhaben ausgebcu. (TU.) Rolhermeres Aklion gegen Trianon. lBon unser« Prager Vertreter.» Prag, den 9. August 1927. Die Beurteilung der Aktion Lord Nothermere S, deS -Herausgebers der „Daily Mail" und des „Daily Mtrror, für eine Revision des Trtanoner Vertrage» wird ebenso verschieden sein, wie die Interessen der in Mit leidenschaft gezogenen Staaten. Nur über einen Punkt dürste man sich überall klar sein, daß nämlich die Kon statierung der Unhaltbarkeit des Trtanoner Vertrages nicht ohne Rückwirkungen auf das übrige „Friedens-Vertrags system bleiben kann, insbesondere auf den Versailler Ver trag, von dem ja der Vertrag von Trianon lediglich ein An hängsel darstellt. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, be deutet die seit drei Wochen von dem Erben der Northcltsfe- Presse geführte und geschürte Propaganda für eine Restitutio« Groß-UngarnS durchaus mehr als lediglich einen Sturm im Wasserglase, wie es die tschechische Regierungöpresse gern wissen will. Im Gegenteil, gerade vom Blickpunkte der vor erst am stärksten betroffenen Tschecho-Slowakei erhält dt« Aktion des englischen Lords ein sehr bedeutsames Gepräge, kann sie doch nicht anders angesehen werden, als der erste ernste Versuch, eine europäische Generaldebatte über da» ungelöste Nationalitätcnproblem im mittel- und sübost- europäischen Raume zu entfachen. Denn die ungarische Irrcdenta ist nur ein Teil der mitteleuropäischen Völker- irredenta überhaupt und kann schlechterdings nicht losgelöst werden von einer Aufrollung der übrigen unhaltbaren Zu stände in Mittel, und Südosteuropa, die durch die Vor- enthaltung des Sclbstbcsttmmungsrechtes und ein Diktat von Verträgen entstanden sind. Lord Rolhermere, der jüngere Bruder des verstorbenen Lord Northclifse, ist nicht nur ein Mann, der ein ungeheures Vermögen zur Ausübung seiner Macht besitzt, sondern er ist auch Heraus geber der gröbten Blätter Englands, darunter der „Daily Mail", die eine nachgewtesene Auflage von über 1 899 090 hat und heute das Sprachrohr der Konservativen Partei Eng lands darstellt. Lord Nothermere ist also nicht jemand, den man totschwcigcn könnte, oder den man, was noch schlimmer ist, zu bagatellisieren vermöchte. Als daher Nothermere vor einigen Wochen nach einem zweitägigen Besuche Ungarns in der „Daily Mail" seinen ersten Artikel unter dem Titel „Ungarns Platz an der Sonne" erscheinen lieh und darin in kategorischer Form für die Revision deS Trianoner Ver trages und die Rückerstattung der vorwiegend magyarischen Gebiete in den Nachfolgestaaten eintrat, war dies eine der peinlichsten Uebcrraschungen vor allem für das Prager Ausicnmiuisterium. Man hatte auf England und die englische Presse felsenfest gebaut nnd nicht umsonst in dem Karre» spondentcn der „TimeS". Wickham Streb, einen völlig er» gebcnen Krennd der tschechischen Nation nnd des tschechischen Staates gewonnen. Nun dieses Debacle mit Nothermere, der offen in die Welt htnauSposaunte, 1 999 999 Ungarn in der Tschecho-Slowakei, 699 999 im heutigen Rumänien »nd 499 999 in Südslawien, müßten wieder zu Ungarn zurück- kchren, der Vertrag von Trianon revidiert werden nnd im Falle eines Widerstandes der betroffenen Staaten sollten die großen Finanzhänscr in London «nd Reu» york einen finanziellen Druck durch eine Geld» «nd Anlcihesperrc in die Wege leiten! Nothermere ist hierbei nicht stehen geblieben, sondern hat seine Aktion mit einer auffallenden Schärfe und Energie weitergctrieben. Er hat an Dr. Benesch Telegramme ge richtet. die derartig »»zweideutige Zurechtweisungen ent- hielten, daß Dr. Benesch sich in der peinlichsten Ver legenheit befindet, die noch dadurch gesteigert wird, daß er sich selbst bereit erklärt hat, Nothermere Unterlagen über die wirkliche Lage der magyarischen Minderheit in der Tschecho-Slowakei zu liefern. Nothermere hat in London eine gemischte Kommission aus den hervorragendsten Mitgliedern sämtlicher Parteien deS Ober- und Unterhauses gebildet, mit dem Ziele, die ungarische Frage zu untersuchen und die Möglichkeit einer Revision der heutigen ungarischen Grenzen ins Auge zu fassen. Er hat außerdem weitere Aktionen in seinen Blättern angekündigt. Die Situation, in der sich die Tschecho-Slowakei durch diese» Vorgehen des Lords sicht, ist alles andere als angenehm, insbesondere deswegen, weil seit einem Jahre ein gewisser KonsolidationSprozcß in inncrpolttischer Hinsicht durch da» Zusammenarbeiten der verschiedenen Nationalitäten begonnen hat. Dieser Prozeß ist nicht so weit vorgeschritten, daß zum Beispiel die slowakische Frage, deren Lösung erst zu Weih nachten in Angriff genommen werben konnte, genügend Sicherheiten gegenüber der ungarischen Propaganda geben würde. Im Gegenteil, man ist sich in Prag darüber klar, daß die Slowaken und die Slowakei, um die eS sich bet eventuellen Gebietsabtretungen sa handelt, die Gelegenheit weidlich dazu auSnuhen werden, um Prag zu Konzessionen in der -Hinsicht einer Autonomie der Slowakei zu bewegen. Pater Hlinka, der Führer der Slowakischen VolkSvartet hat zwar eine scharfe Absage an Nothermere gerichtet, feie, Organ aber, der „Slowak", kündigt bereits die Gegenrechnung für Italienischer Übergriff gegen die Schweiz. Vewaffnele Faschisten aus Schweizer Boden. Basel, 8. August. Aus der Garzirvla-Spitze am Lugano- Lcc wurde» sechs Schweizer aus Schweizer Boden von italienischen Faschisten festgenommen nnd nach Como über- icsuhrt. Zwei der Verhafteten wurden sofort wieder frei- tclassen, während die übrigen vier in Hast behalten wurden, veil sic Pistolen bei sich trugen. DaS Schweizer Poli- ilschc Departement ist sofort bei der italienischen Ne uerung vorstellig geworden und hat die Freilassung der üerhastetcn verlangt. Der tägliche Grenzkonslikt bei Denlimiglia. Beschießung eines Zuges durch Italiener. Paris, 7. August. Nach einer Meldung deS .Zournal" au- Nizza ist schon wieder ei» srauzösischcr Zug an der italienischen Grenze beschossen worden. Der Eiscnbahuzug, der gestern »be»d von V e n t i m i g l i a »ach Brvcca bei Cannes abfuhr, tvurde kurz nach dem Verlasse» deS Bahnhofs durch Italie ner beschossen. In Kreisen der französischen Eisenbahner herrscht große Erregung. <TU.» * PariS, 8 August. Dem „Petit Parisien" zufolge hat die !talic»ische Polizei im Zusammenhänge mit der kürzlich ge- »icldctcu Beschießung eines französischen Zuges bei Vcnti- iniglia erklärt, daß ihre Nachprüfungen nicht gestatteten, die Richtigkeit der französischen Behauptung festzustellen, dagegen trstattelcn die französischen Spczialkommissare einen Bericht, tn dem cs u. a. heißt, daß die Erklärungen des Zugpersonals durch Gcschvßfpnrcn am Packwagen ihre Bestätigung »csiiuden hätten. <T.-U.s Neue Vorwürfe qerien Pofse ln Parts. Paris, 8. August. Wie bereits gemeldet, dauerten die ^rutsch-französischen Wirtschastsverhandlungen bis in die späten Abendstunden deS gestrigen Sonntags. Dem „Jour nal" zufolge erklärte der -HandelSmtnister, ein wenig ent- mutig! zu sein. Das „Petit Journal" stellt die im Augen- blick nicht kontrollierbare Behauptung auf. daß die deutschen Unterhändler die Unterzeichnung des Nertragcs so lange hin« »uöznschieben versuchten, bis die Saison für Frühobst vor» liber sei (l). Die französische Oeffentlichkett setze, so erklärt das Blatt, in die französischen Unterhändler bas Vertrauen, daß sic über die für Frankreich mögliche Grenze hinaus nicht entgegcnkommen würden. Frankreich sei bereit, zu ver handeln, aber nicht um jeden Preis. lT.-U.s Die Saararbeiler gegen -ie französische Bergverwallung. Saarbrücken, 8. August. Heute vormittag fand im Stabt, park Ludwtgsbcrg eine große .Kundgebung der Saar- bergarbetter statt, an der gegen 29 999 Personen teil- nahmen. Die Gewerkschaftsführer sowohl des Christlichen als auch des Alten Bcrgarbcitcrvcrbandcs hielten Ansprachen, in denen gegen die ständigen Feierschichten im Bergbau und gegen die von der französischen Bergverwaltung geplanten Arbciterentlassiingcn protestiert wurde. Zwischenfälle haben sich nicht ereignet. Die Reparationszahlungen im Juli. Berlin. 8. August. Die vom Bureau deS Ncvarations- agcntcu veröffentlichte Ucbcrsicht über die Einnahmen und Zahlungen im dritten AnnuttätSjahr biS zum 81. Juli 1927 weisen für den Juli an Einnahmen auf 111 738 174)11 Mark, die Gesamtsumme der dritten IahreSannuttät bis zum 81. Juli beläuft sich aus 1 299 999 219.31 Mark. Darin ent halten sind zur Vollendung der zweiten Annuität an BcsürdcrungSstcucr 8 996 425,91 Mark und an Verzinsung der Ncichöbahn-Schuldverschrcibungen 46 Millionen Mark. In der dritten Annuität belaufen sich die Einnahmen aus dem normalen HauShaltsbettrag im Juli auf 9 169 696,96 Mark, aus dem besonderen Haushalts- beitrag 84 899999 Mark. 1289499999 Marks, aus der Bcsördernngsstcncr 22 699 999 Mark. (247 699 999 Mark», aus der Verzinsung der Reichsbahn »Schuldverschreibungen 46 Millionen (469 Millionen Marks, an Zinsen 299 697.86 Mark (2 297 461.87 Marks, die Einnahmen aus der Verzinsung der Inbustricobligationcn im dritten AnnuttätSsahr bis zum 81. Juli 126 Millionen. Der Gesamtkassenbestand beträgt I 392 722 286,12 Mark. (T- U.s Amerikanischer Kreuzerbesuch in Kamburq. Hamburg. 8. Aug. Der auf einer Europasahrt befindliche amerikanische Kreuzer „Detroit" ist heute früh tm Ham burger Hafen etngetroffen.
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