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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270908024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927090802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927090802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-08
- Monat1927-09
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Vovner»1ag. September 1S27 Modern« AussrellungsrechnlK. Da- Leben kennt keinen Stillstand. ES sucht jederzeit nach neuen AußdruckSformen. Alle Gebiete werden hiervon berührt. Vereinfachung, Ueberstchtlichkett, geringer Kostenauswand bet möglichst eindringlicher Wirkung sind die Kiele um dir ge rungen wird. Da» offenbart sich sinnensälligst im An«, stellunabwesen. Eine neue Technik hat sich hierbei ent wickelt. Uebrr ihre Pläne. ihre Wege, bi« sie beschreitet, sprach am Mittwoch im Hvrsaal de« Hygiene-Muscum» der Wiener Baurat und Architekt Michael vor einem geladenen tziästekrei«, in dem man Oberbürgermeister Dr. Vlüher. die Hofräte Holst und Senssert. Herren de» Präsidium» der gkahreSschau und der Technischen Hochschule bemerkte. Der Redner gab eingangs einen kurzen geschichtlichen Ueberbltck de» AuSstellungSwelrn», da» sich au» den Messen de» 15. Jahrhundert» entwickelt und im IN. Jahrhundert in den großen Weltausstellungen Höhepunkte erreicht habe, bi» dann 1V11 durch Lingner ihm das Gepräge der Aufklärung und Belehrung des Volke» gegeben worden sei. Diesen Charakter trügen seither alle Veranstaltungen dieser Art. Heute sei die entscheidende Frage, ein schlagkräftige», v o l k v t ti m - l I ch e » T h e m a al» Grundlage zn finden. Für den Ausbau sei die Gestaltung des AnSstellungSgrlände» wichtig. Axiale Anordnung. Trennung der seiten von den provisorischen Bauten seien unerläßlich. Jeder gute AuSstellnngSarchitekt müsse au» der Vielheit der zur Schau gestellten Gegenstände wirkungsvolle Einheit hcrauSholcn. Ein körperlich fühlbarer Zusammenhang, gute Durchblicke, monumentale Vorhallen, warme Töne, indirekte Beleuchtung ohne störende Schatten, nicht zu groß« Längenentwicklttng seien von grundlegender Bedeutung. Die Auswahl des Materials solle darauf hinauS- gehen, nur das Ueberzeugcndste zu bringen, wobei zu beachten sei, daß für Photos und Diagramme eine Einheitsform scst- gelegt werde. Leserliche Schrift sei hierbei Hauptcrsordcrni». Filme dürsten nur in besonderem Raume laufen. Bei Aus gestaltung de» industriellen Teils sei zu unterscheiden zwischen Melle und Ausstellung. Trefflich gewählte Lichtbilder erläuterten die behandelten Probleme. —* 7. NeichStagung des Deutschnationalen LehrerbundeS. Vom 6. bi» ll. Oktober 1027 veranstaltet der Deutschnationale Lehrerbund seine diesjährige Bundcötagung in Dresden. Der Deutschnationale Lehrerbund umfaßt die Lehrer aller Schulgattnngcn, soweit sie sich sowohl in Deutschland selbst, alS auch in de» abgetretenen Gebieten zur Deutschnationalen VolkSpartei bekennen. Mit Rücksicht aus die bevorstehenden Verhandlungen tiber baS Reichsschulgesetz im Reichstage ge winnt diese Tagung stir alle Anhänger der christlichen Schule eine hervorragende Bedeutung. Nähere Auskunft erteilt be- reitS jetzt die Geschäftsstelle der Deutschnationalen VolkS- partet, Ortsgruppe Dresden. Seestraße 1, 3. — An die Schwerhörigen und Ertaubten Dresden» und feiner Umgebung. ES ist Tatsache, daß es in Dresden noch viele Schwerhörige und Ertaubte gibt, auch solche durch den Krieg im Gehör Geschädigte, die noch keiner Vereinigung von LeidenSgenvssen angchören und in rein menschlicher, als auch in beruflicher Beziehung ihre Wege einsam gehen, ihre Interessen allein zu vertrete» suchen. Und doch tnt gerade bei den Schwerhörigen und Ertaubten ein Zusammenschluß doppelt not. AuS dieser Erkenntnis heraus soll eine Ver- einigung gegründet werben, die politisch und religiös völlig neutral ist und als einziges und alleiniges Bindemittel das Gchvrleiden gelten lassen will. Dies« Vereinigung will eö sich neben wissenschaftlichen und unterhaltenden Veranstalt«», gen zur Vertiefung und Belehrung des einzelnen zur Haupt- aufgabc machen, Mittel und Wege zu finden, im Etnver- nehmen mit dem WvhlsahrtS- und Arbettsmintsterium be» stimmenden Einfluß auf die Gesetzgebung znm Schutze der Sondcrintcresscn der Schwerhörigen in ihrer Gesamtheit zn gewinnen. Sie will beratend und fördernd Helsen bei Be rufsberatung und Arbeitsbeschaffung. Sie will vermittelnd cingreifen bei etwaigen Differenzen im Beruf und dergleichen. Sie will durch Ablesekurse, die schon für Oktober geplant sind, schnellere Verstündnisniöglichkcit und besseres Fort kommen schaffen. Die Vereinigung will also dem Schwer- hörigen, dem Schutz und Hilfe gerade in beruflicher Be- ziehung nottut. helfend zur Seite stehen. Berufene Kräfte sind bereits gewonnen. Die Schwerhörigen »nd Ertaubten werden daher im eigensten Interesse gebeten, sich Dienstag, den >3. September, 8 Uhr abends, im Zeichensaale der S ch w e r h ö r t g c n s ch u l c, Chemnitzer Straße 4, cinzu- finden. —* Fischreiher an der Elbe. Ein seltenes Vogelwllü, der Fischreiher, kann jetzt zeitweilig an den Elbuscrn, besonders in der Gegend von Wendischfähre bei Schandau, von Naturfreunden beobachtet werden. Die Tiere lassen sich durch den regen Schiffsverkehr nicht stören. —* Bier Personen an Pilzvergiftung erkrankt. Die ganze Familie des Glasmachers Köhler im Frcitaler Stadtteil Döhlen ist nach dem Genuß von Pilzen so schwer erkrankt, daß sie ins Fricdrichstädter Krankenhaus in Dresden ge- bracht werden mußte. — Zuchthaus für einen internationalen Taschendieb. Der auS dem Kreise Oppeln gebürtige 24 Jahr« alte angebliche — »Dresdner Ikachrlchlen* — Kaufmann der KonfekttonSbranch«, zuletzt Obsthändler Nikodemus Ledwon. vielfach und erheblich vorbestraft, den Kriminalbrhvrden seit Jahren al» internationaler Taschendieb bekannt, wurde am iS. Juli bei einem Taschendieb stahl vor der Dresdner Hauptmarkthalle ertappt und fest- genommen. Ledwon stand jetzt vor dem Amtsgericht; er bestritt die ihm zur Last gelegte Handlung und gab an, er bab« da» fragliche Geldtäschchen, da» offenbar heruntcrgesallen sei, nur aufhebcn wollen. Die Bestohlene sagt« als Zeugin au», sie habe die Hand de» Angeklagten in ihrer Tasche ge- fühlt und augenblicklich auch ersaßt. Kriminalkommissar Leineweber gab an, -er Angeklagte sei in der Nacht zum 7. Juli von BreSlau kommend in Dresden eingetrossen. Von da ab bis zu seiner am 13. Juli erfolgten Festnahme waren in der Dresdner Großmarkthalle und vor derselben nicht Weniger wie dreizehn T a s ch e n d i e b st ä h l e zur Ausführung gekommen, die dann sofort ausgehört haben. ES bestehe kein Zweifel, daß der Angeklagte zur Ausführung von Taschcndicbstählcn nach Dresden gekommen und mit den zuvor verübten zahlreichen gleichen Diebstählen in Verbin. düng zu bringen ist. Ledwon wurde zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt,- er geht auch der bürgerlichen Ehrenrechte aus die Dauer von drei Jahren verlustig. —* Waö «lle» gestohlr» wird. In der Nach! z»m 7. September suchten Einbrecher ein« Schrebergartenlolonle in Vor stadt Lvvtau heim. Sie erbrachen mehrere Lauben und GcsUiacl- ställe und erbeuteten u. a. -0 Hübner und 28 Tauben, die sie an Ort »nd Stelle ablchlachteten. In einem Grundstück in der WaIlot st r a b e wurden ln einer der letzten Nächte mehrere Äcllerablcllc erbrochen und daran» Nein, l Schraubstock und verschiedene andtrc Schlogeriverkzeuge gestohlen. Bon einem Handwagen, der sür kurze Zeit aussichtslos vor dem Eingang znm Expreßschaltcr de» Hanoi, bahnhofe» stand, wurde am AI. August zwischen 7 »nd 8 Uhr abend» ctn Paket gestohlen, tn dem sich 8 Garnituren Damastbezttge, 2 Garnituren Linonbezüge und 18 Meter grau gestreifter Anzugkstoss befanden. Wetter wurde am N. September ln den Mittagsstunden einem hiesigenFleischerinetster aus dem städtischen S ch l a ch i l> o s e ein frisch geschlachtete» Kalb »crdachtlos gestohlen. In den Vorstädten Trachau und Trachenberge tritt seil einigen Nochen ein Unbekannter aus, »er au» Gartengrundstücken Gießkannen stiehlt »nd bisher bereit» über tO Stück erlangt hat. Vor Ankauf de» Tiebe». gute« wirb gewarnt. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminal- polizet. Der falsche Diakon Ein gefährlicher Schwindler und Einmietrdirb. Seit einigen Tagen tritt t» Dresden ein angeblicher Diakon der Bahnhossmission, Helmnth Zcstcrmann aus Berlin, als D a r l c h n s s ch w i n d l e r und Einmiete- bieb aus. Er sucht hauptsächlich Zimmrrvermietcrinnen heim. Bei seinem Anstreten legt er einen gefälschten Ausweis der Bahnhvssmission vor und gibt an, daß er ans mehrere Wochen etn Zimmer miete» wolle. Die Bezahlung werde durch die BahiihvfSmission geregelt werben. Gleichzeitig erklärt er. daß er vorübergehend in Geldverlegenheit sei und ersucht gegen einen wertlosen Wechsel um Gewährung eines Darlehns. das ihm, da er einen guten Eindruck zu erwecken »ersteht, auch meistenteils gemährt wird. Der gefährliche Mieter geht aber nicht nur auf Betrug, son. dern auch auf Diebstahl a»S, Bei geeigneter Gelegenheit durchsucht er die Wohnung nach Bargeld. Schmucksachcn und was ihm sonst noch des MitnehmcnS wert erscheint. In einem Falle hat er sich von Kops bis zu den Füßen neu ein- gekleidet und seine alten Sachen znrückgclasscn. Nach den letz ten Anzeigen und Persvncnbcschreibungen tritt er nunmehr in den gestohlenen Kleidungsstücken aus. Von der Kriminal- Polizei ist festgestellt worden, daß der falsche Diakon in Wirk lichkeit der bereits erheblich vorbestrafte und von verschiedenen Behörden steckbrieflich gesuchte 28 Jahre alte Hetzer Alfred Willy Kühn auS Pirna ist. Kühn ist etwa IM Meter groß, untersetzt und bekleidet mit einem braunen Sommer überzieher, unter dessen linker Tasche sich ctn kleines Brand loch befindet, einem fast neuen Cutaway-Anzug, braunein weichen Filzhut: er trägt eine goldene Armbanduhr mit goldenem Bande. Bet einem seiner Diebstähle hat er zwei Bund Wohnungsschlüssel zurückgclasscn, die er vermutlich ans einer anderen Wohnung mitgenommen Hot. Die Schlüsiel be finden sich tn Verwahrung der Kriminalpolizei und können dort abgeholt werden. Bet erneutem Auftreten Kühn? wolle man seine Fest nahme veranlaßen. —Freltal. fT ü d l t ch e r U n g l ü ck ö fa l l.f Im Stadt, teil Deuben wollten in der Emaillierhütte der Firma Braun L' Kreß der Fabrikbrenncr Mar Wehlte und. der Emailtc- austrägcr Albert Schenke den Emaillebrcnnofen vorrichten und zu diesem Zwecke den Ofen aiisräumen, wobei sie augen scheinlich gedacht haben, daß keine Glut mehr tm Ofen wäre. Wahrscheinlich haben sie gleich mehrere Roststäve auf einmal hcrauSgerissen. Jedenfalls strömte die Glut in das Wasser becken unter dem Ofen, wobei durch eine Art Explosion glühend heiße Dämpfe hcrausströmten und die beiden schwer verbrühten. Im hiesigen Krankenhause, wohin sic sofort ge- bracht wurden, ist Schenke, der schon fett 20 Jahren bei der Firma tätig war. gestorben. Wehlte, der seit 40 Jahren im Dienste der Firma steht, liegt noch danieder. —* Chemnitz. -Verheerendes Schadenfeuer.) Am Donnerstag tn der 3. Morgenstunde brach in Katha- rtnaberg an der sächsisch-böhmischen Grenze tm Hause des Nr. 42Z Sette Z Tischlermeisters Krimmer auS noch unbekannter Ursache ein Schadenfeuer au», das mit unheimlicher Schnelligkeit um sich griss und in kurzer Zeit aus fünf weitere Wohnhäuser über sprang. Alle sechs Gebäude wurden vollständig in Aschegelegt Die Familie Krimmer konnte nur durch Abspringen aus dem Fenster gerettet werden, wobei ein Mädchen beide Beine brach. Viel Mobiliar und Vieh wurden ein Raub der Flammen. 191. Sächsische Landeslollerle. ». Klage. Ziehung vom 8. September 18kl. s«. Tag.) tO - n e Gewähr.) »««,« Mark: »NE IHM« Mark: 120500 !>»!>« Mark: II887 42078 70.502 18.8107 »VN« Mark: 7800 28880 44707 .807410 08188 7477S I080S0 122288 2»«« Mark: 20870 20880 .81841 40:!04 01042 00070 >18008 138405, ton» Mark: 1,287 20082 28:180 8I88I 40207 04817 78884 82810 80008 87208 8840t 08400 «870.8 I0047I 8«« Mark: 8488 0048 18810 18888 2127t 20078 80880 88240 74402 8W84 88888 »470« 100808 108783 N0080 N 7264 U7892 120447 181.'188 Welternachrichlen aus Deutschland nom 8. September 1927 Station I bi» ö van 7 Itdr morgens übrige Siotionen von 8 Uhr morgens Temperaturen Wind Weiler Station ? bzw. 8 Ukr mvra. höchste d. aestr. Tage» trelste d. vera. Nanu Nichtuna aus Stärke ti—>r» 7 dzro. 1 Ukr moro. Z-S >0-S Dresden 4-10 4-27 4-14 1V8VV 2 4 — Riesa 4-l« 4-25 4-15 VV8VV 3 4 — Zittau-Hirschi. 4-15 4-28 4-12 still — 2 — — Chemnitz 4-27 4-13 vv 2 8 — — Anyaberg 4-13 4-23 4-12 881V 3 2 — — Fichlelderg 4-w 4-17 4- 8 3 6 — Brocken 4- 8 4-16 4- 8 d>'VV 6 8 20 Borkum 4-15 ? ? 5 4 ? — Hamburg 4-15 4-27 4-15 1V8VV 4 5 4 — Aachen 4-13 ? 4-13 VV81V 3 5 ? Stettin 4-16 4-24 4-N still — 0 — —M Danzig 4-16 4-22 4-w 880 3 8 — Berlin 4-10 4-28 4-14 dIW 2 4 — Breslau 4-15 4-25 4- 9 080 2 3 Franksuri 4-15 4-21 4-14 8XV 2 4 18 München 4-13 -s-20 4-w VV 3 5 IS — Erläuteruna bete. Wetter: o wolkenlos, r Keiler. 2 katbbedecki. 4 wolkia, 4 bedeäil. » Regen. 8 Schnee. 1 Graupel oder Hagel, s Dunsl oder Nebel iSichlwcile weniger als 2 .Kilomelerl. « Gewitter. Temperaturen: 4- Wärme grade, - Kältegrade, ' In den lebten 2- Stunden Liier am das Quadratmeter. Lnstdrnckvcrtcilung. Neste des Hochdruckgebietes über 708 Millimeter im Raume Grünland—Spitzbergen und Südvsteuropa: Azorenhoch über 708 Millimeter über Frankreich bis zum Ntzei» reichend: Depressionen südwestlich Island, vor Mittelnormcgen sowie Nordostdeutschland. Wetterlage. Der gestern über der Nordsee und Frankreich gelegene Tlcs- druckauSläuscr ist bis heute morgen nach Südskanoinavien und Deutschland vorgcdrnnge». Die ans seiner Rückseite einströmende feuchte Westliist hat Trübung und Abkühlung, sowie auch ziemlich verbreitet Nebel und Sprübrcgen gebracht: nur das östliche Deutsch land hat an der Vorderseite des AnSläulerS heute morgen noch heiteres Wetter, doch wird cS im Lause des TagcS in da» Schlecht- ireitergebiet cinbezogcn werden. Vereinzelt sind in Deutschland bei Einbruch der kühlen Lust gestern nachmittag und abend auch Ge witter ausgetreten. Nicht nur über unserem Gebiete hat WtttcrungS- vcrschlechterung eingesetzt, sondern auch über dem nördliche» Europa zeigt die Wetterkarte heute ein völlig geänderte» Bild, da dort au», gedehnte Zonen nnruhtgcr, regnerischer Witterung und beträchtliche Temperatur,indcrnngeii vorhanden sind. Vom Atlantik folge» neue StörungSwellen. Die Periode heilerer und trockener Witterung ist somit als beendet anzusehen, WitternngSanösichten. Vorwiegend starke Bewölk»»« »nd zeitweilig auch etwas Rege»; kühl; Flachland gemässigte, Gebirge ziemlich lebhafte Wind« ans westlichen Richtungen. A » in e r k ii n g : Die Wettervoraussage gilt ltändtg vom Spät nachmittag des Ausgabetages bis znm Abend dcS folgenden TageS. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wetternachrichlen nur mit Genehmigung der Sächsischen LandeSwetlerwarte statthast. Wasserstaus der Elbe und ihrer Zuflüsse. Ka» maik Mo- dran Laun Nim- bura Brand- eis Mel- nik Lett- mci-it! Aul kn Dre«den 7. Tcvtkr. s. Sepibr. — 28 - 6 - «Z - 88 — 22 - 74 — 6 — 4 — 17 -14 > 34 4 11 5« 4- 68 -29 -31 - 184 - 182 Gutes Personal erspart Ihnen viel Sorg« lm Geschäft. Der Arbeitsnachweis lst Ihne» bei der Auswahl behilflich. Anruf: 28881 u. 24881. V—/ Die Ausgabe von Anrechtskarten sür die neue Spielzeit im Schauspielhaus erfolgt — soweit dieselben nicht bereits vergriffen sind — an der Kasse des Schauspielhauses zu den üblichen Kassenstunden vorm. 10 biö nachm. 2 Uhr. s* Dl« Komödie. E» können nur noch drei Ausführungen der »Weihen Fracht" »itt den Berliner Gästen stattsindcn. Die neue Spielzeit wird Dienstag eröffnet. s* Opernhaus. Nun hatAndresen seinen I» Bayreuth berühmt gewordenen König Marke auch in der Dresdner ,T r i st a »"-Aufsührnng gesungen. Auch hier war der Ein druck stark und ergreifend, nicht nur wegen der wundervollen gesanglichen Meisterung, sondern vor allem wegen des StilS und der Inneren Vertiefung. Die Tragödie ocv alternden Mannes, der rücksichtslos vom Trieb der Jugend beiselte- geschobcn und in Liebe »nd Freundschaft verraten wird, kam wahrhaft ergreifend zur Geltung, Nicht zuletzt deshalb, weil alle Gefahr der Sentimentalität gebannt war, und dieser Marke, trotz aller zarten Piano-Ansätze doch in jedem Zug die bedeutende Persönlichkeit verriet. Ein vom Schicksal Gezeich. nctcr »nd doch jeder Zoll ein Königl Auch sonst hatte die Auf- sührnng starke Momente dank Tauchers Titelhelden und der Isolde von Eugenik Bnrkhardt, die insbesondere gesanglich immer schöner sich entfallet. Die mächtige Stimme hat sich neuerdings f— auch bei der VcnnS siel das schon aus —) ein kultiviertes Piano angeeignet, das aushorchen macht, L. 8. Die Zither als Knnstinstrument. Die Musikabteiliing be» Realgumnasiums tu der Lkßntß vermittelte einen interessanten Musikabend Es nmr. wohl auf Einladung von Studicnrat W. Flath. den man auch alS Tonsetzer kennt, der Berliner Ztthermcister Richard Grünwald für einen Abend gewonnen worden, der denn auch »ach der Sette der wirklichen Knnstmnsik mehr bot, alS mancher er- nmrtet haben mochte. Eingang» wurde kurz »nd treffend auf die mancherlei Wandlungen hingewiefcn, denen die Zither- mnsik tm letzten Jahrzehnt t» vielleicht ebendemselben Maße iliitermorfe» war, wie die Grummophonmiisik. um die heute noch mancher in Vorurteilen besangen, ängstlich einen Vogen herummacht, weil er vielleicht an-die alten Vorkriegs, apoarate denkt... So auch hier: dle, die an dem Abend nicht erschienen waren, waren ihrem Vorurteil zum Opfer g«. fallen, und baS «st schade, denn Ne hätten sich überzeugen können, daß Zithermusik nicht nur alS unvermeidliches Me- änisit oberbanrischer Bierzelte oder als Wahrzeichen deS SalonttrolerS aufzutrete» braucht, sonst-pn alS ernst zu nehmende Konzcrtsache. GrüntvaldS Vertrautheit mit den Mesonanzcigentttmlichkciten seines Instrumentes ist er- stannltch: er vermag ebenso rauschende Passagen, wie kleines VerzierunsSwerk oder einen behaglich abwärtStapsenben Kontrapunkt zur Geltung zu bringen. Günstiger alS die Bearbeitungen Schubertscher, Straußschcr oder Cho- ptnlcher Stücke schnitte» natürlich die Originalkoinpositionen ab: El» Konzert von Grünwald, die tonmalcrisch gedachten „AuSdruckSspiele" Neals, die sich harmonisch sogar mitunter aufö Glatteis begeben, oder eine reizende Nummer von W- Flath, „Ball auf der Alm", die von einem bekannten Dcsreggcr-Bildc inspiriert wurde. Kurz, etn anregender, wertvoller Abend. I'. v. I,. s* Die Oper eines Achtzehnjährigen. Ernst Legal, der neue Intendant dcS Staatlichen Theaters tn Kassel hat die Oper „Armer Columbus" «die Vorgeschichte einer Ent- dcckung in 8 Bildern) deS 18jährigcn Komponisten Erwin Dressel zur alleinigen Uraufführung erworben und wird daS Merk Ende Januar hcranSbringen. Dressel, der äugen- ülicklich am Städtischen Schauspielhaus in Hannover alS Kapellmeister tätig ist, trat zum ersten Male vor vier Jahren in erfolgreicher Weise mit der Musik hervor, die er für die damalige Aufführung von Shakespeares „Wie eS Euch gefällt" sür da» Staatliche Schauspielhaus komponierte. Textdichter deS Werkes ist der Bildhauer Arthur Zwetniger, Dresden. 4* Vernichtendes Urteil der Pawlowa über Englands Knnstlcbcn. Anna Pawlowa, die z» einem kurzen Gastspiel in Eovent Garben tn London eingetrossen ist. sprach sich dem Berichterstatter eines Londoner Blattes gegenüber tn bitteren Worten über die Knnstfremdhett Englands a»S. „England Hot keine Kunst", erklärte sie kurz und bestimmt. „Ihr Land befindet sich in künstlerischen Dingen j» einem Zustand, der geradezu entsetzlich ist. WaS haben Sie denn? Sie haben weder Oper noch Schauspiel, noch ein Orchester, Sic hatte» allerdings einmal daS Beccham-Orchester, aber das gehört auch der Vergangenheit an. Sie haben allerdings noch Co nen» Garden, aber wa» haben Sir daraus gemacht? Sie haben cs Tingcltangeltänzern überlasten und der ordinäre» Musik, die von diesen »nzertrennltch ist," Al» der Berichterstatter schüchtern «tnznwenden wagte, daß England sa noch immer seinen Shakespeare habe, unterbrach ihn die berühmte Tän zerin mit den Worten: „Ja. Shakespeare haben Sie »och. aber wo ist er denn? Sie haben auch noch Sir Henry WoodS Orchester, aber da» ist etn Bolksnntcrnehmen. ES spielt für die große Mast«, und die Kunst kann nicht beim Volke ge. deihen. sondern nur bei einer Elite von Kunstverständigen. Die Kunst lst wie ein Baby, daS einer Pflegerin bedarf; aber in England entbehrt sie jedes Schutzes. Leute, die Geld haben, gebe» hier alle» für Fußball, sür Pferde-, für Hunde- rennen aus, für die Over aber haben sie keinen Pfennig übrig.' e» tft grillenhaftN Dt« Pawlowa kann e» sich leisten. den empfindlichen Engländern daS zu sagen, waS sie für die Wahrheit hält, ohne einen schlechten Empfang befürchten zu müssen. Einem minder berühmten Künstler dürste solche Offenherzigkeit übel bekommen. 4 Der neue Schauspielertqp in Amerika. Bei der Auf führung moderner Zugstücke ist neuerdings in den Bereinig ten Staaten mehrfach erfolgreich der Versuch gemacht worden, an Stelle von Schauspielern Menschen aus dem Berufsleben zu verwenden, und zwar für die einzelnen Rollen je einen besonders geeigneten Typ aus dem betreffende» Beruf. Diese Dilcttanten-Schauspiclcr wurden immer nur aus das eine be stimmte Stück eingedrillt, wobei besonders Wert darauf ge legt wurde, jedes theatralische Pathos, dem der Laie so leicht verfällt, zu vermeiden und eine bisher nicht erreichte trockene niid realistische Spielwcisc zu erzielen. Ist das betreffende Stück erledigt, so werden die Mitspielcnden wieder tn ihren bürgerlichen Berns entlasten. Dieser Methode ist zum großen Teil der Erfolg einiger Stücke der letzten zwei Jahre, so u. a. von „Broadway" und „Chicago", zuzuschrclbcn. 4* Der russische Maler Poljenoss 4. Aus seinem Landgut im Gouvernement Kaluga verstarb kürzlich, wie P. Etttnger im „Cicerone" mitteilt, der russische Maler Wassilij Pol te n o f f. Mit ihm verschwand, von dem noch lebenden, gletch- altcrtgen Jlta Rtcpin abgesehen, der letzte an» lener Reihe hervorragender Künstler, welche in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die russische Maleret in moderne Bahnen gelenkt haben. I» seiner Jugend ver brachte er alS Stipendiat der Petersburger Kunstakademie einige Jahre i» München, Italien und Frankreich, wo er sich de» neuen Meistern der realistischen Freilichtmalerei anschloß. Dieser Richtung blieb er bis an sein Lebensende treu; daS Sch'affcn PoljenossS »nd seine hohe künstlerische Kultur waren von bedeutender Wirkung aus die jüngere, russische Maler- generation, als deren Lehrer P. an der „Moskauer Kunst, schule" von 1882 bis 1895 tätig war. Er gilt mit Recht alS einer der Schöpfer der modernen russischen LandschastSmalerei. Ebenso gehörte er auch zu der frühesten Gruppe moderner russischer Theatermaler, die sich einst um den Moskauer Mäzenatcn Mamontoff geschart hatte. 4* Ein HauS der Chemie in Paris. Zur Ehrung de» An denkens an den berühmten französische» Chemiker Marcellin Bcrthclot soll in Pari» eine „Maison de la Chimie" erbaut werden. Da» Hau», an besten Errichtung 60 Länder beteiligt sind, die bereits über 5 Millionen Franken gesammelt haben, wird internationalen Charakter haben und eine große Bibliothek erhalten, die alle» an der Chemie Interessierten zu- gänglich sein soll. Der Grundstein zu dem Hause der Chemie soll tm Oktober dieses Jahres gelegt werben.
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