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Dresdner Nachrichten : 04.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192712049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19271204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-04
- Monat1927-12
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.12.1927
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7L Jahrgang. w S«7 Sorrrttag. 4. Dezember 1S27 Gegründet 18SS Vralitanickrttl: Nachricht»« Dresden Ternwreckrr-Tammeinummer 20 241 Nur tür Nackioeivritckr^ 20 011 -rr.,. vom,.dt»l«.D»»«mtie, ivr? de, lüa.tck ,wc,mal>«er 8uiteIIuna ,re, vau» i.kk/MK. ök^Ug5- (8kvUl)l Pollbe»ua»vrei» >llr Mmmi Deiember Mark^ccknc Po!l«>slcllunci»aebülir. Dte Än,eigen werden na» (Soldmark derecknei die einwaNigc mm drette Heile »Wo., >ür aurwSrl« «oPja. Kamtlienan,e,aen und s,eilen,e,u»c okne ÄklAkiOLN-PkölsL. -Rabat' nc Pia., aukerdald » Pi,., die mm beeile Ncklamceeile 2U> Pia. aukeekald ak'Pia Onerlenaeblinr,»P>a. 4I»ew -luitriiae aeaen Poransbeeadla SckriiNeiiuna und HauvtaeickStteNell»; Marienttratzr 38,»2 Druck u. Berla, von Ntevcch L Neickardt in Dresden Poktickeck-Konta 1OS8 Dresden Nackdruck nur m» deulltcke, OueUcnanaadc .Dresdne, Nackr.' »ulciiti,. Unverlanaie Lckroiklückc werden ,„ck, auibewadrt. » M» 'MMMMMIMAMINEilANNlllUl.lllllillillt.I Zsävn dlsoiimittsg Tchink«« ij^iied »dslilj» rnsnglossl 53>s sUo^sstlieiiicsItsri urici Kcmssrsrirsti Isnr>s»cmg: »1. Spnllvr, I,smse vom ssctsocüus Is«L«n Sonnaden«1 üegellsäisttsadenll ,rin> ttiM» isirr« >> —-iti Geheimbesehl PilsuWs gegen Janzig. Sine Antwort des Stahlhelms an Streseman».—Vorläufiges Endergebnis der Angestelltenwahlen. Der Wortlaut -es Dokuments. Berlin, 8. Dez. Auf der bevorstehenden Tagung des Rates gelangt die Frage der polnischen Munitionslager aus der W e st e r p l a t t e, sowie des Tanziger Aniege- hasens sllr polnische Kriegs schisse zur Verhandlung. In diesem Zusammenhang kann die Frage akut werden, in wieweit die polnische Negierung berechtigt ist. eine G r - nisun in Danzig zu unterhalten. Bereits vor einiger Zeit wurden Einzelheiten über die Organisation pol nischer militärischer Stellen in Danzig bekannt. Tie Danziger Regierung erklärte damals, das, sie sich an die B S1 k e r b u n l> s i i, st a » z c ii wenden werde, da nach der Tanziger Verfassung die freie Stadt nicht als mili tärische Basis dienen dürfe. Wie später durch die Beant wortung einer Anfrage im Tanziger Landesparlamcnt be kannt wurde, hatte der mit der Angelegenheit besohle Tanziger Vvlkerbundskommissar van Hamei trotz den detaillierten und osscnsichtlich auf amtlichen Stellen beruhen den Aachrichten „keinen Anlass znm Eingrcise»" gegen Polen gefunden. Fm Hinblick auf die aubcrordcntlichc Gefahr, die Danzigs Selbständigkeit von polnischer Seite erncnt droht, sei der Fn- halt des Gehet mbcschls des polnischen Kriegs- «»nistcriums Nr. AI. vom 8t. Oktober 1»S7, bckanntgegebcn. in dem unter Aushebung der bisherigen Bcstimmnngcn neue Anordnungen über die Organisation »nd Stärke der polnischen militärischen Formationen in Danzig gegeben werden. Der Tagesbefehl ist von Pilsndski unterzeichnet. Seine wich tigsten Bestimmungen sind folgende: 1. Tie Ausgabe der Militürabteilung des Gencral- kommissariais der Republik Polen in Danzig ist die mili tärische F n t e r e s s e » v c r t r e t u n a im Gebiet der freien Stadt Danzig. 2. Tie Militärabtclluiig besteht anS je einer Abteilung für Land- und S e e - Angelegenheiten. 3. Das Verhältnis des Ehess der Militärabteilung zum Ehcs des Gsneralstabcö und znm Gencrnlkommissar der Republik Pplcn in Danzig ist analvg dem Verhältnis eines Militäraliachi's zum Ehef des Generalstabes und zu einem Gesandten. 4. Die Militärabtciliiiig ist Vcrw altungSzentrale für alle im Gebiet der freien Stadt Danzig befindlichen Miliiäreinrichlungen. , 5. Der El,es der Militärabtcilung ist Kommandant der Garnison im Gebiete der freien Stadt Danzig. Fn bezug ans das ihm unterstellte Personal der Militärabt« ilnng. wie auch In bezug aus alle im Gebiete der freien Stadt Danzig sich aus-i Sozialdemokratische Krifenmacherei. StörnngSversuche des „Vorwärts". tDrahlmeldung untrer Berliner Schrlftlettung.t Berlin. 8. Dez. Seitens der Sozialdemokraten wird be sonders im Hinblick aus einige Erfolge bei Länder- «nd Gcmeiudewahlen mit allen Kräften die Auslösung des Reichstages betriebe». Deshalb pastt ihnen das gestern verösscntlichtc Schreiben des Reichskanzlers an den Vorsitzenden des StrafrechisanSschusfes nicht, worin erklärt wird, datz bas Kabinett einftimmia argen eine Aus lösung des Reichstages sei. Der „Vorwärts" will demgegen über wissen, mehrere Mitglieder des Reichskabinetts erörterten immer wieder die Möglichkeit einer RcichstagSanflösnng späte st ens im Frühsahr ISS 8. Auch mit den Führern der Opposition- behauptet das Blatt, sei „in positivem Sinne" über die Auslösnng des Reichstages zu diesem Termin gesprochen worden. Selbst wenn der Reichstag noch bis zum Herbst näch- sten Jahres zusammenbleiben sollte, sei dte Verab. schiedung des Strasgeietzentwurfes keines wegs gesichert. Dte Sozialdemokratie werde sich durch kein Drängen davon abbringen lasse» diese» sllr unser NechiS- lcben entscheidenden Entwurs sowohl Im AuSschust. wie im Plenum des Reichstages „gründlich z» beraten". Ob dies In der dem Reichstag noch zur Vcrsügniig stehenden Zeit möalicl, sein werde, könne man jedenfalls bezweifeln. — ES wird hier also ein Weitergche» der Sabotage gegenüber dem Slras- gcsehentmurs angekündigt. von der wir gestern bereits eine» Vorgeschmack erlebt haben. Einigung im Eisenbahnerslreik. Die Verhandlungen, die heute ln Dresden zwischen den Parteien stattfanden, haben zu einer Einigung ge führt. Der Betrieb wird sofort wieder ausgenommen. haltenden Soldaten der garnlsonicrrnden Armee- und Marine- tcile. ft hen ihm die Rechte eines Divisionskommandeurs zu. n. Die W a ch t a b t e i l u n g auf der Mcstcrplatte ist zu sammengesetzt ans Offizieren und Mannschaften ans Heer und Marine, aus Infanteristen, Eisenbahnpivnicrcn »nd Matrosen. 7. Der Kommandant der Wachtabteilung ist Schutz konimandant ans der Westerplatte. Er hat die Rechte eines Regimentskommandeurs. 8. Es gibt auf der Westerplatte einen Wach- und einen technischen Zirg. Ihre Führer haben die Rechte von Kom- pagntckührern. v. Die ctatsmätzige Stärke der MMtärabteilnnaen bei dem Generalkvmmissar der Nepablik Polen in Danzig beträgt: » Offiziere. s Mannschaften l8 Zivilbeamte. 8 Chaussenrc). 10. Die etatsmätzigc Stärke der Abteilung ans der Wester- platte beträgt: 3 Offiziere, 11 Marineunterossiziere und Mann schaften, 5<i Fusantericuntcrosfizlcre und Mann schaften. 18 Pionsernnterossicicre nnd Mannschaften, 18 „Zivilbcamtc" und Li Wachthunde. 11. Die gesamte ctatsmätzige polnische Garnison in Danzig beträgt demnach: IS Offiziere, S4 Unterossizicrc und Mannschaften. LS „Zivilbeamte", zusammen 183 Köpfe. Zu diesen polnischen Anordnungen mns, darauf hin- gcwicscn werden, datz nach Art. 4 der Tanziger Verfassung Danzig nicht als Militärbasis benutzt werden darf. Polen ist als Mitglied des Völkerbundes Mit-Garant der Tanziger Verfassung. Es wird Aufgabe der matzgebcndcn Stelle» in Genf und Danzig kein, zu prüfen, wie weit die Nciiordnung der polnischen Miliiärbeständc in Danzig, wie sie ans dem obigen Tagesbefehl des polnischen KricgsmInistcriiimS hcr- vorgehen, mit de« Bestimmungen der Danziger Verfassung in Einklang zu bringen sind. Selbstmord eines PotizeipriM-enten z. D. Der Sozialdemokrat Krüger hat sich heute erschossen- Magdeburg. 8. Dez. Bon zuständige, Stelle wird mitgctcilt: Der sozialdemokratische Polizei präsident z. D. Krüger hat sich heute morgen S Uhr in seiner Wohnung in Magdeburg erschossen. An scheinend mntz ein seelischer Zusammenbruch vorliegen, da irgendwelche Gründe zu einem Selbstmord nicht vor handen sind. Krüger war Herausgeber der Reichsbanner- z c i <« n g. Der Sieg -er naiionalen Angestellten. Berlin, 3. Dez. Das Gesamtergebnis der Vertrauens, mäiinerwahlcn zur Angestclltenverlicherung liegt jetzt anS 831 Bezirken vor und kann als das vorläufige Gesamtergebnis angesehen werden. Dte grosse Mehr heit der versicherten Angestellten hgt ihre Stimme kür die im H g » p t a n S i ch n tz zusammcngeichlossenen Berbändc ab- gegeben. Der HanptauSichiitz gewinnt gegenüber den letzten Wahle» >8.8 Proz. Sitze, der Afa-Vund dagegen ver» ltert 2 6 Proz. Die sogenannten wilden Listen sind diesmal noch bedeutungsloser gewesen als bet der letzten Wahl. < - Das Schreiben Marx* an Braun. 'Trabtmeldnng unserer Berliner Lckristleltung.I Berlin, 8. Dezember. DaS Antwortschreiben des Reichs kanzlers Marz an den preutzischen Ministerpräsidenten Braun wird, wie wir an zuständiger Stelle Horen, im Lanfe des heutigen Tages diesem übergebe« werde«. Es wird danach «nverzüglich veröffentlicht werde«. Wirlschaslsdebatte und sozialistische Agitalionspolitik. Die Sozialdemokratie lebt nur noch im Wahlsieber und steht völlig im Banne der daraus entspringenden agitatori schen Beweggründe und Triebkräfte. Aus dieser Geistesver fassung heraus hat sie auch die grosse WirtichaftSdebatte ent fesselt, um Gelegenheit zu parteipolitischen Fensterreden zu haben. Dieser rhetorischen Neigung hat sic denn auch aus giebig gefrönt und gleichzeitig ihr Mütchen an dem Ncichs- bankleiter gekühlt. Dr. Schacht war ursprünglich seines politischen Zeichens Demokrat und genoss solange Vertrauen und Wohlwollen aus der linken Seite. Später trat er aber aus der Demokratischen Partei wegen ihrer Vasallenpolitik gegenüber der Sozialdemokratie aus und wandte sich in seinen politischen und wirtschaftlichen Auslassungen mehr und mehr nach rechts hinüber. Seitdem hat er sich die Gunst der Linken verscherzt und ist zur Zielscheibe vielfacher Attacken gemacht worbe». Ganz besonders aber hat Ihn letzthin die Sozialdemokratie a»fs Korn genommen wegen seiner im Fnteressc der deutschen Währnngsitabilität an der Anleihe wirtschaft der Gemeinden geübten Kritik. Damit hat Dr. Schacht bei der Sozialdemokratie in ein Wespennest gestochen. Die sozialdemokratische Kommunalpolitik geht bckannter- inasse» dahin, die Wählerschaft i» den Gemeinden dem Radika lismus günstig zu stimmen, indem man ihr ohne Rücksicht ans die Kosten möglichst viele Vorteile in den Schoss wirft. Fehlbeträge im Budget, die dnrch diese z» radikalen Partei- »nd Wahlzwccke» betriebene Finanzpolitik entstehen, werden dann gedeckt durch Ncalstcuern. die von den tn den Gcmcinbe- parlamcnlen in der Regel in der Minderheit befindlickcn Grundbesitzern und Gewerbetreibenden aufgebracht werden müssen, »nd wen» die Rcalstcner» nickt """len Ausländsanleihen herhalten. Gegen diese Art der kom munalen Finanzgcbarnng hat sich Dr. Schacht in wiederholten Knndgcbnngc» gewandt, die den sozialdcinokiatiich.'n Draht zieher» derartig auf die Nerve» gefallen sind, dass sie ganz die Haltung verloren und sich in Wort »nd Schrift in maß lose» Ausfällen gegen den RcichSbanklcitcr ergangen haben, die auch in der WirtschastSdebatte keine Milderung erkennen liessen. Der sozialistische Redner sprach von einer „uner hörten Hetze" gegen die Gemeinden, die sich Dr Schacki habe znschnlden kommen lassen, nnd „erstieg sich zu der Behaup tung, dass die vom RcichSbankprässdenten entfesselte Anleihe- diSknssion das Vertrauen des Auslandes z» unserer Pro- dnktionskrast erschüttert habe. Macht sich die plastische Gruppe, in der ansgcrcchnct Herr Aushäuier als Hüte, der nationalen Produktion gegen Dr. Schacht austrilt. schon reckt eigenartig, so wird die sozialistische Pose vollends zur Groteske ge steigert durch die Unterstellung, Herr Dr Schacht sei von den Unternehmern vorgeschoben, um die produktiven Gemeinde- betricbc so zu schwächen, dass sic dem Prlvr.tkavital als reife Frucht in den Schoss fallen müssten. Weiteren Zeugnisses bedarf es wirklich nicht, »m den wahren Eharakter der sozia listischen Angriffe zu durchschauen. Man kann bei alledem ruhig zngcbcn dass Herr Dr. Schacht hier und da in der Hitze des Gefechtes nnd offen bar auch gereizt durch die gehässige Art der radikalen Polemik etwas weiter verallgemeinert hat. als es geboten erscheint. Gemeinden, die ganz nntcr sozialistischer Herrschaft stehen, bilden ja znm Glück noch Ailenahmcn von der Regel, und wenn auch die Tatsache, dass tn einer Gemeinde eine bürger- liche Mehrheit regiert, nicht allemal gleichbedeutend mit der Garantie einer strengen Sparsamkeit ist. io kan» doch keines- falls geleugnet werden, datz viele Gemeinden finanziell Not leiden und dass sowohl diese wie die deutsche Geiamtwirtichaft überhaupt noch fortdauernd langfristiger Ausländsanleihen bedürfen, die aber nur zu wirklich produktiven Zwecken z» ver wenden sind. Wenn Dr. Eiirtius diesen Gesichtspunkt unter strich, so ist daS verständlich. Gleichzeitig rtcktcte "sscr de R ichs- wirtschaftsminister auch einen eindringlichen Ge vissensinpcll an die verantwortlichen kommunalen Finanzpolitiker inK-n, er ihnen zu bedenken gab, dass auch kultnrccke a-- ssch als produktiv gellen müssten, wie solche für Schwimmbäder. Tennisplätze und andere Anlagen zur Erhaltung der Volks- grsnndhelt. durch unangebrachte Pracht »nd Verschwendung tn der Ausstattung einen „geradezu aufreizenden Eindruck" machen könnten. Die Quintessenz der Darleg,in. gen des ReichöwtrlschastSmintsterS bestand tn oer Feststellung, datz Dr. Schacht mit seiner Warnung vor einer Ueberschuldung der Ge- mein den durch Ausländsanleihen durchaus I m Rechte sei. DaS war für die Sozialdemokraten die erste Abfuhr. Die »weite schloß sich an durch die Aus. Weitere Sabotage der Strafrechtsreform.
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