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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271213011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927121301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-13
- Monat1927-12
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1927
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Kr. S« Srlle» »»L/TUMdWU» ^UMMTl^TTrr vi-nolag. IS. Dezember ISN Arthur Schlohmaim 60 Jahre all. Geh. Medtztnalrat Professor Dr. med., Dr. med. vet. h. e., Dr. für. h. c. Arthur Schlußmann. Düsseldorf, der Schöpfer der Gesollt 1926. feiert am IS. Dezember ln voller Schaffenskraft seinen 60. Geburtstag. Als Sohn einer be deutenden Breslauer KausmannSsamilie 1867 geboren, siedelte er schon als Kind narb Dresden Uber, wo er bis zu seinem 8». Jahre verblieb. Nach erfolgreichem Studium der Medizin ließ sich Schloßmann 1898 als Kinderarzt in Dresden nieder und ging sofort daran, seine Pläne in die Tat umzu setzen. Als Erster erüssnete er 1894 zu Dresden eine Poli- klinik filr Kinder. 1897 schuf er das erste „Säuglings- h e i m". Diese Gründung ist die erste Großtat Schlußmanns, die ihn in aller Welt bekannt machte. 1004 gründete er in Dresden ein erweitertes modernes Säuglingsheim als Mnsteranstalt, zu der bald aus alle» Gegenden Deutschlands, ja Europas, die Kinderärzte wallsahrtcten. Am 1. Oktober 1006 folgte Schlußmann einem Ruse nach Düsseldorf an die »Akademie für praktische Medizin . WaS Tchloßmann in Dresden geschaffen hatte, das strebte er nunmehr für den drei Millionen Einwohner zählenden Be- P»o1. X. Oval» S zirk Düsseldorf in großzügiger und mustergültiger Weise an. Der von Schlußmann gegründete »Verein für Säuglingssür- sorge und WvhlsahrtSpslege im Regierungsbezirk Düsseldorf" wurde, zusammen mit der Kinderklinik in Düsseldorf, ein Zentrum der modernen Säuglingöpsürsorge überhaupt. In die weitere Tätigkeit Schloßmanns fällt u. a. die 19l7 ge gründete »Niederrheinische Franen-Nkademte", die von dem Grundsatz auSgeht, daß die Kranen dazu erzogen werden müssen, in jeder Art der Fürsorge sich helfend zu betätigen. Die Grauen-Akademie bildet daher staatlich geprüfte Mohl- sahrtspslegcrinnen sür das Fach der Gcsuiidhcitssürsvrge, der Iugendwohlsahrt und der WirtichastS- und BerusSsür- sorge heran. Der Krieg sah Schloßmann in verantwortlicher Stellung als Organisator und weiter großer Feld-Lazarette. In den schweren NachkricgSjahren widmete sich Schluß mann eifrig der Politik und fand als Abgeordneter in der Preußischen Landcsvcrsammlnng selbst bet seinen politt- scheu Gegnern sür seine Vorschläge zur Gesundung Deutsch lands ein offenes Olir. Seinem Anstoß ist das Preußische Gesetz betreuend die öffentliche Kriippelsürsorgc vom 6. Mat 1920 zu danken. Es war dies eine soziale Tat ersten Ranges. — Lange jedoch blieb Schlußmann der Politik nicht treu: große Aufgaben in Hülle nnd Fülle warteten auf ihn. Schloßmannü Bemühungen gelang es. in Düsseldorf die „Medizinische Akademie" erstehen zu lassen. Hier feierte daS Lehrtalcnt Schlußmanns Triumphe. Die Krönung von Schloßmanns bisherigen Streben und Wollen iit jedoch die „G eio l e i Düsseldors 1 0 26", die „Große Ausstellung sür Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen". Er war es, der den Architekten Pros. Tr. Kreis sür die Daucrbauten der Gesolet gewann. Unter stützt durch das Deutsche H n g i e n e - M u s e u in in Dresden, das den Hauptteil der Gruppe „Gesundhcits- pslege" gestellt hat, hat Schlußmann in der Gesolet ein Werk geschaffen, das für alle Zeiten mit seinem Namen in der Kulturgeschichte deS deutschen Volkes verknüpft bleiben wird. Ans öer Gesolei aber entstand aus Anregung des Geh. BauratS Tr. OSkar von Miller, des Schöpfers des Deutschen Museums in München, das „Rcichsmnseum für Gesellschastö- und Wirt- schaftöknnde in Düsseldorf", an dessen Spitze sich Schloßmann stellte, aus dem Gedanken heraus, auch durch dickes Museum — zusammen mit dem Deutschen Museum in München und dem Deutschen Hygiene-Museum in Dresden — dem Ziel seines Lebens, der Gesundung des deutschen Volkes, näher- zukommen. Arthur SchloßmannS Leben und Taten zeigen seine große wissenschaftliche Begabung, seine intuitive Erkenntnis des Wesentlichen, zeigen seine geborene Führcrnatur. So steht Arthur Schloßmann vor unseren Augen als ein Wohltäter der Menschheit, als ein Führer aus dem Wege zur Gesun dung des deutschen Volkes. Wissenschaft und Menschenliebe sind die Triebfedern seines Handels von jeher gewesen. Von seiner ungebrochenen Kraft erwartet das deutsche Volk noch viel Großes nnd Schönes sür Deutschlands Wohlergehen. Aus Dresdens Lichlspielhausern. Fiirstcnhos - Lichtspiele. „Die selige Exzellenz". Presbers und Steins osl belachtes Lustspiel in lustigster Ver filmung. wird, wie i» den U. - T. - Lichtspielen, auch hier ver- gnüaiefle Stimmung erwecken. Die liebenswürdig gemilderte Satire ans hösische Umwelt einer kleinen Residenz ist mit lausend Fallgruben des ninreiwilljgen HnmorS unterminiert. Die Szene, wo die sämtlichen Honoralioren, die irgendwelche „Butler auf dem Kopie" haben, die angedroblen Menwiren der verstorbene» Erzellcn; bei der schönen Freundin, der Baronin, stehle» geben, aber, mit dem kalten Wasserstrahl der Feuer spritze einmaligen, nur eine» Band Konversationslexikon vor finde». sucht an Filmhumorwirkiamkeit ihresgleichen. Der junge Fürst ist über der BasDntti witziges Attentat auf die Würde seiner Untertanen so begeistert, daß er beschließt, sich für die Zukunft diese Begeisterung etwas bequemer zu machen, sic zur Mitinhaberin seines Thrones zu er heben. Wodurch denn die große Schönheit der T s ch e ch o w a an den richtigen Play käme. Willy Fritsch ist der gleiche frische Junge als Fürst, wie er uns schon in bürgerlicheren Berufen oft entzückte. Inn kermann, GülSdorss, Kampers als AuSlele unter Filmipezialiläten. — Die Fürstenhos - Lichtspiele veranstalten Mittwoch, 14. Dezember, nochmtttags 8 Uhr a>S M ä r ch e n - B o r st e l I » n g bei voüem Orchester für ihre kleinen Freunde „T i s ch l e i n deck dich!" Ter Direktion ist e> mil vieler Mühe gelungen, eine Anzahl von für die kleine Wett geeigneten Märchenfilmen zu er- werben. — Der Weihnachtsmann bei Robert Böhm« ir. Wie schon os« bot das Modenhaus Böhme noch diesmal zur Weihnacht», zeit seinen großen und kleine» Kunden mit einer Reihe von Weihnochtsüberrolchiingcn ouigewarlet. Im Erdgeschoß br- wundern die fröhlichen Kinder aus den lichten Glasjchränkrn ein« Reihe von «»«hrrvollen Puppenszene« au» der Gonneberger Sptelwareninduftrte: Szenen au» der Münchhausen-Geschichte, die mit wirklichem Humor und mit Sinn für Pracht und Anmut auvaeftattet sind. Mit Sachen zeigen sie da» Pferd an der Kirchtnrmsptne. Münch- Hansen auf hohem Kamele, den Goldschatz entführend, und schließlich gar den kühnen Reiter in einer heiteren Chinesen- gesellschast, sei» Melsterftückletn des Ritte» auf dem gedeaten Teettsch vollführend. Aber daS alle» ist nur Vorspiel. Ouvertüre. Oben im zweiten Stock ist fedrn Nachmittag ein Weihnacht» spiel, da» den Kleinen Helle» Jauchzen und den Großen nicht selten ein heimlich zerdrücktes Tränchen entlockt. In einem prächtigen Tannenwald kommen ans einer riesigen Stögrotte der Reihe nach sieben Zwerge und be- knabbern daS lebensgroße Pfefferkuchenhaus. Dann kommt der Weihnachtsmann der schlicht nnd einfach mit dev jauchzen- den Kindern spricht, ihre Wünsche aus ihnen heranSholt. sie Lieblein singen und BerSlein prechen läßt — und wie Ne mit- machen! — und Ihnen schließlich Pfefferkuchen verteilt. Das Ganze ist von solch niedlicher Einfalt und gesunder Frische, so ohne alle» falsche Deklamieren und Geftthksmachcn, daß alt und jung die grobe Freude wirklich erlebt, die ihnen das Modehaus Böhme mit dieser Ueberraschung bereiten wollte. Der Andrang zu den Vorführungen, die täglich nachmittags Xv Uhr beginnen, ist schon seit dem 8. Dezember so groß, daß jedeSmal geraume Zeit vor Beginn an den Eingangstüren ein große» „Leiber überfüllt!" erscheint. —* Der Verein Gewerbetreibender Dresden» bot seinen Mitgliedern und Angehörigen äm Sonntag im Italienischen Dörfchen einen Lichtbildervortrag Dr. von PapenS über „Da» Märchenland Zentral« sienS". Wenn daS ganz« Zentrum Asiens für den Europäer immer etwa» Ge- hetmnISvolleS. unter tiefen Schleiern Verborgenes gebubt hat, so ganz besonders Tnrkestan. das riesige Land zwischen dem Kaspischen Meere und China, lieber Moskau gelangte der Vortragende in vieltägiger Reise nach der Hauptstadt Tasch- kent. Der alte, mit kostbaren orientalischen Vanten geschmückte Platz ist gegenwärtig MitreGunkt einer Sowjetrepublik. Man konnte aber kaum den Eindruck gewinnen, daß die neuen Herrscher der astatischen Verwahrlosung der Denkmäler aus der Iilam^ochzeit Einlmlt geboten liätten, im Gegenteil, wo man MoSkauS Spuren findet, sind iie mit neuen Verwüstungen verbunden. Interessant war die beschwerliche Reise durch die gewaltige Ktrgiiensteppe. DaS Volk lebt von der Viehzucht. Ungeheure Herden sind sein Reichtum. Hier liegt auch weit draußen In der Einsamkeit eine blühende deutsche Kolonie, durch Fleiß und Intelligenz unserer Landsleute in die Höhe ge bracht. E» rührte den Forscher tteß wie er hier, tief in Zentralasien, plötzlich ans einem Hause deutsche Lieder singen hörte. Dann besuchte man das prächtige Samarkant mit dem Grabe TimurlanS. des gewaltigsten Helden Asiens nach Alexander dem Großen. Der mächtige Grabstein aus dunkel grünem Nephrit ist von unermeßlichem Werte. Hier liegt auch da» sagenhafte Grab Daniels. Dann glng'S nach der heiligen Stadt Buchara, mit den großartigen Moscheen. Man amüsierte sich über die komische Armee deS Emirs, erlebte mit Entsetzen einen Gang durch die Straße der Aussätzigen, machte daS große Volksfest eines .DmmmelrennenS" mit. besuchte die Turkmencnstevpe mit den gewaltigen Trümmerfeldern und erreichte schließlich wieder das Kaspische Meer. Wahrlich, hier ist das Land, wo die Märchen aus Tausendundeiner Nacht Wahrheit werden. — Oefsentliche Kuudgebuug ISr den Zirku». Sonntag, den 18. Dezember, um 2 Uhr sindet im Zirkuvgebäude in DreSden-Nenstadt eine öffentliche Versammlung statt, in der Stellung genommen werden soll gegen eine Verfügung deS preußischen Kultusministeriums in Berlin, wonach den deut schen Zirkussen tm Gegensatz zu den Bescheinigungen anderer Rcgierungs- und Kvmmunalbehördtn die Qualität höherer Kunstgattung abgesprochen wird. Da die ministerielle Der- sügung geeignet ist, dem deutschen Zirkus erhebliche Schwierig keiten z» bereiten, ja, seine Existenz heftig zu erschüttern droht, werden hier in dieser Versammlung alle Einzelheiten in kultn- reller. pädagogischer und wirtschaftlicher Hinsicht von hervor ragenden Persönlichkeiten des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens erörtert werden. Aus der Rednerliste stehen: Pfarrer Dr. Hartmann, Fache bei Solingen,- Pfarrer Dr. Müller. Leipzig: Lehrer Pseiser von der Volkshochschule Waldheim: Dr. Äets- kam, Syndikus deS Allgemeinen Zirknsdlrektoren-Verbandes. c. V.. Berlin. Zu dieser Versammlung werden die wichtigste» Industriezweige, die mit dem ZirknSwesen wirtschaftlich ver bunden sind, gleichfalls ihre Vertreter entsenden. — Einer der höchsten Fabrikschornsteine b«S Lausitzer Industriegebietes ist bei dem Erweiterungsbau der lieber» l a n ü k ra f t w e r k c Pulsnitz A.-G. Anfang dieses Monats fertlggestcllt worden. Wochen hindurch ist den Reisenden tm Zuge Kamenz—Dresden und zurück »nd den Anwohnern der Stadt Pulsnitz und Umgebung bet Einbruch der Dunkelheit der Interessante Lichterschetn der großen Bogenlampen hoch über den Lichtern der Stadt ausgefallen, da der Vau infolge seiner Dringlichkeit nicht nur am Tage, sondern bis spät in die Nachtstunden hinein fortgeführt wurde. Der Schornstein ist ab Fnndamentsohle 108 Meter hoch, der untere äußere Durchmesser beträgt 8,28 Meter, die untere lichte Weite 6 Meter, die äußerste Wandstärke ist 1,14 Meter. Die bterans resultierenden Mauerwerksmassen betragen sür den Schornstein über Flur rund 1200 Kubikmeter und für das Fundament 680 Kubikmeter, zusammen also 1880 Knbik. mctcr mit einem Gewicht von etwa 8 700 000 Kilogramm. Für diesen Vau sind demnach rund 870 Waggonladungen zu je iO Tonnen Ladegewicht Material verarbeitet worden. Tie Fundamentplatte des Schornsteins ist in Eisenbeton her- gestellt nnd hat einen Durchmesser von 16 Meter. Die Bau- zeit beträgt ungefähr 100 Arbeitstage. Mit der Ausführung deS Schornsteins war die Firma Erhärt k Ehmann. Spezialbannntcrnehmung tn Dresden, beauftragt, welche hier bereits durch den Einbau der gesamten HochleistungS-Kessel. anlage von 8000 O.nadratmeter Heizfläche für daS städtische Elektrizitätswerk lVcstkraftwerk) Dresden »nd den Erweite rungsbau für bas städtische Günßbad bekannt Ist. — S2. Volksschule. TI« Aufführungen beS MSrchenscherzsptel«» „Tic sieben Schwaben" von Han» Haben finden statt: Sonnabend, den 17. Deveinbcr. 8 Uhr, Sonntag k> Uhr, Montag 8 Uhr und Diens tag )48 Ubr. — Di« rr. Volksschule veranstaltet al» WethnachtSanssü-rnng da» Mürchcnspiel „Hansel «nd Kretel" (nach Humperblnck) an leigenden Tagen: Freitag, den IN. Dezember, 7 Uhr. Sonntag, den >8. Dezember. -> und 7 Uhr, Montag, den I!>. Dezember, 7 Uhr. — Central-', heater. Heute, TienStag, vorletzte Vorstellung der Norder-Revue . iroste Kleinigkeiten". Morgen, Mittwoch, sindet dt« Ablch1ed»oorst' :»g statt. Am Mittwoch nachmittag, 8)4 Uhr, ge langt „HünieI und G r e I e l", Weihnachtsmärchen mit Oiesang „nd Tanz von Sophie Hennlg bei kleinen Prellen erstmalig zur Aulsilhrung. Ab Donnerstag finden täglich 8 Uhr einige Wieder holungen der 9»rt Zorlingschen Operette „Die Tugendprin- z e s s t n" statt. In den Hauptrollen: Martin Kettner, Erich Taust, Han« Wilhelm, sowie die Damen: Alice Jansen, Marlies« Ludwig, Vera Korten. — In der Stidtlsche» FenerbestattnngSonstalt hat am gestrigen Montag die 2Nac>y. Einäscherung stattgesunden. Die Anstalt wurde am 22. Mai lNII ln Betrieb genommen. Slratzenbahn-Unfall ln Dresden. Zu einem Zusammenstoß zwischen einem Straßen- bah „wagen und einem Lastkraftwagen kam e« am Montag nachmittag an der Ecke der Markgrafen, und Böh mischen Straße. Ein mit steinernen Platten beladene« Last- auto mar derartig mit einem ln der Fahrt bIlndltchen Straßenbahnwagen zusammengestoßen, daß ei» Vorderrad des Lastkraftwagens unter den »orderen Teil der Straßenbahn geraten war. Durch Feuerwehrleute mußte das Lastauto entladen werden, woraus beide Fahrzeuge getrennt wer- den konnten. Der Zusammenstoß hatte eine fünsoiertelstün- htg« Unterbrechung aus brr Linie b bzw. 14 zur Folg«. A« Aaaresbreile . . . F« letzte» Augenblick verhinderter schwerer Znssmmenftstz. Ein Bezieher der „Dresdner Nachrichten" sendet ual folgende lebendige Schilderung: Am Montagmorgen gegen 7 Uhr wurde ich aus der KvntgSbrücker Trabe gegenüber der Einmündung der Heller- strafte Zeuge folgenden, blitzlichtartig sich abspielenden Bor- gange»: Aus der dunkle», höchst mangelhaft erleuchteten Hellerstrabe bog tn gemächlichem Schrittempo ei» zioet- spänntges Lastfuhrwerk mit anhängcndcm Beiwagen tn die KöntgSbrücker Straße, Richtung Albertplatz. ein. An der Unken Seite deS ersten Wagens hing tn halber Höbe ein nur winzig brennendes Petroleumlämpchen. Bet der herrsche», den Dunkelheit »var das Fuhrwerk in seiner ganzen Länge selbst aus nächster Nähe nur schwer erkennbar. — Rasch folgte nun Schlag auf Schlag: Zu gleicher Zeit näherte sich ln schneller Fahrt gleicher Richtung wie das Fuhrwerk eln großes Lieferauto. Ausweiche» und Uebrrliolen nach linkt unmöglich, denn aus entgegengesetzter Richtung brauste in voller Gefchwtndlgkelt eln stark besetzter Straße,ibahnzug der Linie 7 an Fuhrwerk und Auto vorbei: dem Auto wiederum folgte „dicht auf den Fersen" in voller Fahrt - eln stadtwörtt fahrender Straßcnbahnzug!! — Unerklärliche Kräfte zivangen mich, stehenzublclbcn: im nächsten Augenblick. eS mußte ge- schehen: furchtbarer Znsammenprall. Krachen, Bersten, Splittern, Funkensprühen. elektrische SUchslammen, zum nächtlichen Himmel mild emporzischend . . Doch wunderbare Fügung: Um Haarevbrette vor der Flanke des Lastfuhrwerks zwang der Autosuhrer seinen Wagen zum Stehen, aber der Tod folgte ihm nunmehr im Rücke»: doch auch der Slraßcnbahnwagcnsnhrer vermochte sämtliche Bremsen, die elektrische und die Handbremse. geilleS- gegenwärtig und mit schier übermenschlicher Kraft in Tätigkeit zu setzen, der Sandstreuer warf Sandmengcn. krächzend, ächzend, knirschend und zischend stand der Straßenbahnzug - Haaresbreite hinter dem Auto! — Ausatmend strebte ich meiner Arbeitsstätte zu. Doch die Moral von der Geschicbt'? - Sämtliche Fahrzeuge, darunter aber vor allem pserde« bespannte Fuhrwerke »nd nicht minder die Fahrräder mäh- rend der zurzeit herrschenden morgendlichen Dunkelheit siel» ausreichend beleuchten! Und ebensaNS eln dringende» Bedürfnis, die während der Nachtstunden verminderte Straßenbeleuchtung am sriihen Morgen, znr Zeit des starken Verkehrs, wieder voll in Tätigkeit zu setzen! Die Bluttat im PrinzenMchen. Jortsehung der Zeugenvernehmung. Nach der Mittagspause wurde gestern ln der Zeugen- Vernehmung fortgefahren. Bis zum Abbruch der Sitzung am Abend konnten gegen dreißig Zeugen gehört werden. ES waren dies gewissermaßen verschiedene Gruppen. So wurden diejenigen Bekannten des Netnkober vernommen, die mit ihm die Kinovorstellung besucht hatten, und die durch- weg bekundeten, daß der Gestochene völlig nüchtern gewesen ist. Eine andere Zeugengruppe waren diejenigen Personen, die Reinkober auf dem Boden liegend gesehen und die erst vermutet hatten, er set betrunken, bis sie dann von ihm selbst erfuhren, daß er von zwei Unbekannten gestochen wor- den set. Wieder zwei andere Zeugcngruppcn waren Gäste und Gastwirtspersvnal. die Hänel und den Lageristen Meis« in Lokalen unmittelbar vor der Tat und hinterher gesehen hatten oder mit beiden aus früherer Bekanntschaft her zu jener späten Nachtstunde noch ins Gespräch gekommen waren. Der Hauptpunkt der vielen Zeugenvernehmungen war, den Leumund und das Verhalten Netnkobers vornehmlich aber den Grad der Trunkenheit des Angeklagten und sein Auf- treten in den verschiedenen Lokalen klarzustellen. Was den Grad der Trunkenheit Hänels anbclangt, so gingen die Aus sagen der Zeugen auseinander. Als letzte Zeugen wurde» am Montag der Poltzcihauptivachtmctster Otto Hayne und der Kriminalkommissar Frey von der Mordkommission deS Dresdner Polizeipräsidiums gehört. — Heute wird in der Zeugenvernehmung fortgcfahren. i« Dresden am 14. Derember M7. Der Retchsoerdand der Ruhe» und Wartestandsbeamlen und Hinier- bliebenen, Landesverband Sachsen mit der Ortsgruppe Dresden veranstaltet im SM -es Vereiashauler. glilzenborfslrabe 17. a« Mittwoch, den 14. Dezember-.3s. nachmittags 2 Uhr eine allgemeine Dersammlunp aller Ruhr- »nd Wartestandsbeamten, Unsallpenfionäre und Hinterbliebenen. Tagesordnung: Vortrag des Herrn Regierungsrales a. D. Stümcke. 1. Vorsitzender des Rrichsoerbanües in Berlin und des Herrn Fmanzüireklors o. D. Ander« tn Dresden über «uhestänölersragen. An alle Reichs-, Staats-, Gemeinde-, Kirchen». Militärverwal tungs-Ruheständler. Geililiche. Wartcslandsbeamie, Beamien-Witwen ergeht die dringende Bitte, an dieser Versammlung tellzunehmen. Kein Ruheständler dors fehlen. Bereilhallung eines Ausweises (Mitglieds- Karle oder Linwohnerscbein) ist erwäwchl. W zum U. Dezember nachmittags 2 Ahr im Vereinsbaus! U s I SIsusr Sssl I I pslssl-ttolel Weber I D vi«n»t»g ssreltsg Z V SsssIlZekaftLsbsnö mit Isnr Z 5- vunNisr -znrug »ed««,n D l'afslmusik ^»III»IIl»I»IMMMI»N»IIII»»NIIII»I»»lIIM»lIIIIIIIIIII„,„I,III„„„„N»»»NllIIIIIIIlI!llsr „vte beste Vsre ist suk «II« vsuer ctle billigste". vsunencteclcen gettvvtlicke Isssckgecleclce Mller L Q IV. Tliiel Präger 5tr. 35. Lclce /Ao,crm,tcy,tr.
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