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Dresdner Nachrichten : 24.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192803246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-03
- Tag1928-03-24
- Monat1928-03
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- Dresdner Nachrichten : 24.03.1928
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Deutsche Vorstöße für wirtliche Abröstung. Graf Berastorfs stellt die Ergebnislosigkeit der bisherigen Kornmissionsarbeiten fest. Keltabröftungskonferenz noch in diesem Fahre. Antrag -es deutschen Delegierten. Genf. «. Mürz. Graf Bernstorsf brachte nach feinen AnSfüh>^>ngeu jjhxr die Offenlegung der Rüstungen und der Debatte in der Abcndsitznng der Borbereitenden AbrlistungS- honscrcnz den Antrag ein. die W c l t a b r ü st n n g ö k o n s c- re uz noch bis zum Ende des Jahres cinzubcrufen. ft« dem EnIschlicbnngScntwurf, de» der deutsche Delegierte der Abritstungskommission vorlcgte, wird n. a. erklärt, daß die Abrüstungskommission der Ucbcrzeuguug sei. das, ans Grund deS gegenwärtigen Standes der regionalen und all gemeine« Sicherheit ein erster Schritt auf dem Gc- dietederAbrltstungerforderlichsei. ES wird der Antrag an den Bölkerbnndsrat gerichtet, in seiner Jnnitagung die erste allgemci^ Abrüstungskonferenz ein zuberufen und gleichzeitig die Regierungen zur Teilnahme an dieser Konferenz einzuladen. ftn seiner Schlustzusammcnsassung bat der Vorsitzende Gras Bcrnstorff dringend, das Ergebnis der aussichts reichen f?> Verhandlungen der Mächte abzuwartcn. Er selbst übernehme die Verpflichtung, die zweite Lesung unter allen Umständen einige Wochen vor der nächsten Bölker- bundsvcrsammlung abznhalten. Zu Litwinow gewandt, fügte er hinzu, daß die sofortige erste Lesung des ncucu russischen Projektes über teilweise Abrüstung in der jetzige» Tagung unmöglich sei. — Die ResolntianseutWÜrse sowie der deutsche Antrag werden zu einer Gesamtresolniio« znsammengcfaßt «nd am Sonnabend der Kommission znr Entschließ««» vor. gelegt. Mau rechnet in Delegicrtenkrcisen mit Verschiebung der zweiten Lesung des KonoentionöcntwursS. Schute und Verwallungsreform. Von Obcrstudiendircktor Prof. Tr. Gelfert, M. d. L. Wenn die Schiecksche Tenkschrift die »Sächsische Ber-> maltungSreform nur die Vorstufe einer allgemeinen deut schen Vcrwaltungsresorm" nennt, so geht sie in ihren Ge dankengängen parallel mit der S ch u l r e f o r m b e w e g u n g, die in Sachsen innerhalb der letzten Jahre durch Zusammen wirken der verschiedensten Kräfte erheblich gefördert worden ist. Auch von der Schulreform wurde immer betont, daß sie eine Vorarbeit für eine allgemeine deutsche Schulreform sein müsse, daß daher alle daraus abzielenden Maßnahmen unter dem Gesichtspunkte der sonstigen Einheitsbestrebungen getroffen werden sollten. Daß der Sinn dieser allgemeinen Einheitsbestrebungen kein enger sein darf, sondern daß weitgehende Dezentralisation einer solchen Ge fahr steuern muß, ist eine ebenfalls bekannte Forderung, g« der man nicht mehr wird Vorbeigehen können Ebenso wie in der Verwaltung, ist auch im Schulwesen gegenwärtig ein geradezu unerträgliches Nebeneinander von Reich. Ländern und Gemeinden vorhanden, das sich vielfach außerordentlich lästig auswirlt und unbedingt beseitigt werden muß. Aus diesem Gesichtspunkte heraus wird man den Zweck der Schieckschcn VerwaltungSrcfvrm auf Vereinfachung und Ver billigung, ans Beseitigung alles Ueberflüssigen auch im Schulwesen sehen müssen. Daß dabei die Kostensrage ein« besondere Rolle spielt, wird durch die Frage der fortschreiten den Akademisierung der Bvlksschullchrerausbildung leicht begreiflich. Man könnte im Zweifel sein, ob die Schule überhaupt von der Verwaltungsresvrm in dem gleichen Umfange ge troffen werden muß, wie man das von den vielen Ver waltungsbehörden auf anderem Gebiete erwartet und für begründet hält. Es ist aber nicht abznleugnen. daß wir unter einer Aufblähung unseres Schulwesens ebenso leiden wie unter einer Aufblähung des gesamten Ver waltungsapparates. Es ist sehr umstritten, ob durch die außerordentlich gesteigerten Forderungen in der Schulaus bildung ein arbeits k r ä f t i g c r c S, arbeits f r e u d i g e r e s und von höheren Gesichtspunkten geleitetes Geschlecht heran- gczogcn werden wird, wie das von den unentwegten An hängern einer gesteigerten Schulbildung allgemein erwartet zu werden pflegt. Es ist auch eine charakteristische Er scheinung. die besondere Hervorhebung verdient, wenn man heutzutage von einer «B c s ch u l n n g" spricht. Es liegt etwas Entwürdigendes darin, wenn man die Jugend in so brutaler Form zum Objekt der Schule macht, und cs wäre besser, diese Neuprägung ans dem Sprachschatz der Gegenwart wieder verschwinden zu lassen. Wenn man anderseits noch in Er wägung zieht, in welcher Weise die politisch verschieden ge arteten Negierungen ihren Einfluß ans das Schulwesen zur Geltung zu bringen versuchen, so wird man verstehen, baß durch die oft bereits nach kurzen Jahreöperioden wechselnden Regierungsmehrheiten eine Fülle von Vcrwaltungsanordnun- gen aller Art getroffen werden mußten, die im Schulwesen heftige Bewegungen und Gegcnbewegungcn. ein dauerndes Auf und Ab in Verwaltungsfragcn mit sich brachten. Auch unter diesem Gesichtspunkte würde eine Verwaltungsreform zu begrüßen sein, der es gelingt. Ruhe und Stetigkeit, vereinigt mit gesundem Fortschritt, in die Schul« entwicklnng zu bringen. Außer den kompliziert gewordenen Ge schäften in Verwaltung und Wirtschaft, aus die Schieck In seiner Denkschrift mit großem Recht und mit treffender Sicherheit hinmcist, tritt auch eine übermäßige Inanspruchnahme der Persönlichkeiten Im RcgierungS- und Verwaltungswesen» ebenso wie Im Schulwesen zutage. Auch Im Schulwesen gilt der Satz: »Tagung folgt auf Tagung. Vorstands- und Aus- schußsitzungen wechseln in rascher Folge, gehetzte Delegierte eilen von Stadt zu Stadt, und Resolutionen türmen sich berge hoch" — natürlich mit der entsprechenden Einstellung auf schulische Verhältnisse. Die hauptsächlichsten Sorgen sind finanzieller Art, und cs ist besonders interessant, wenn Schieck daraus hin- weist, daß durch die Akademisierung der Lehrerbildung ein finanzieller Mehraufwand von jährlich 2» Millionen im Be- harrungszustand auftrcten wird, wozu noch 7 Millionen Pen sionslasten kommen. Die gesamten Verwaltungskosten deS Staates werden für 1914 mit 220 Millionen, 1924 mit 289 Millionen. 1926 mit 861 Millionen. 1027 mit 381 Millionen angegeben; für 1928 erhöht sich die Summe bereits ans 429 Millionen. Die persönlichen Lasten betrugen 1914: 82 Proz., 1927: SS Proz. -es GesamthauShaltS. Ein Vergleich mit z»rder»im aus Mnlezung der Rüstungen. Ein Enlschlietzungsenlwurf über die rujsischen Vorschläge. Genf, 23. März. In der Aussprache des Borberettungs- ausschusses für die Abrüstungskonferenz über das russische Projekt erklärte der Delegierte der Vereinigten Staaten, Gib'on. daß die Frage der Festsetzung des Zeitpunktes für die 2. Lesung noch nicht spruchreif sei. Angoras Außenminister Tewsik RujchdyBei erklärte, er gehöre nicht zu den Ablehncru der russischen Vorschläge und be antragte. daß der Ausschuß das russische Projekt als den französischen und englischen Entwürfe» gleichberechtigt bet der zweite» Lesung behandle. Dann setzte» sich der holländische Delegierte Rütgcrs, der italienische General de Marini und der Berichterstatter, der griechische Delegierte Politis. mit den gestrigen Ausfiihrnnacn Lttwinows anseingnder und lehnten die russischen Vorschläge ab. indem sie sic als sophistisch er klärten. Aus diese Repliken antwortete der russische Delegierte Lunalscharskt mit einer Duplik, in der er die geistige Abrüstung als das primäre gegenüber der materiellen Abrüstung bezcichnete und der Meinung Ausdruck gab, daß keine Negierung der Welt stark genng wäre, um »ach vollständiger Abschaffung der Rüstungen im Hinblick ans einen Krieg neue Rüstungen vor- »chmcn zu lassen. Der Vorsitzende erklärte dann die Aussprache für abgeschlossen und legte einen EntschltcßungSentwurs vor, i» dem festgestellt wird, daß unter den gegenwärtigen Verhält nisse» das russische Projekt Uber eine sofortige vollständige und allgemeine Abrüstung nicht durchführbar sei, und vom Ausschuß nicht als Grundlage seiner Arbeiten angenom men werden könne, daß diese vielmehr aus dem bisher vor- gczcichneten Wege fortgesetzt werden solle. Gleichzeitig wird das russische Projekt den verschiedenen Regierungen zur Prü fung empfohlen. Aus Vorschlag Bcrnstorffs wurde beschlossen, die Behandlung der Entschlieiurng über die russischen Vor schläge bis nach Abschluß der Debatte des Punktes 8 der Tagesordnung zu verschieben. In der Nachmittagssitzung sprach Graf Bernstorsf über den deulfchen Vor schlag auf Offenlegung -es Rttfkungsftan-es. Die Völkerbundsmitglicder haben durch Artikel 8 des Paktes ucstimmte Verpflichtungen aus sich genommen. Für sie erscheint die Frage der Veröffentlichung der Rüstungen grundsätzlich gelöst. Aber auch die anderen Staaten, welche zwar nicht Mitglieder des Völkerbundes sind, scboch an dem Abrüstungswerk tatkräftig Mitwirken, werden Wert darauf legen, daß volle Klarheit über die Rüstungen der verschie denen Staaten geschaffen wirb. Wie soll man zu dem Vertrauen unter den Völker» ge langen, ohne daß ein Staat dem anderen ganz offen seinen RüstnngSstand mittcilt? Wie soll mau zur «ationalcu Sicherheit gelangen, solange die Staate« nicht über die Rüstungen anderer Staaten auf dem lausenden sind, die ihre Sicherheit bedrohen könnten? Und wie will man endlich einen Ausgc.ngSpnnkt für den allgemeinen AbrüftnngSplan finden, wenn die bestehenden Rüstungen nicht bekannt sind? In unserer letzten Tagung habe ich. ohne Widerspruch zu finden, von der Notwendigkeit gesprochen, unsere Arbeiten so »u fördern, daß noch im Jahre 1928 die Abrüstungskonferenz ftattsindrn kann. Auf meine» Antrag war damals entschieden worden, daß für die Behandlung -es Art. 8, insbesondere seines letzten Absatzes, der V o r b e r e i t u n g S a » s s ch » ß zuständig ist. Paul Boncour hat damals diesen Gedanken in einer Weise unterstützt, sür die ich ihm zu Dank ver pflichtet bin. Weiter erklärt Graf Bernstorsf, daß seine Vorschläge nicht die Aenderung der jetzigen Gliederung des militärischen Jahrbuches bezwecken, das übrigens in seiner letzten Aus gabe bereits durch vergleichende graphische Darstellungen und statistische Tabellen erweitert morden sei. Sei» Vorschlag müsse unter zwei Gesichtspunkten geprüft werden: 1. handle cs sich darum, ob alle wesentlichen F a k t o re n der Rüstungen eines Landes erfaßt seien,- 2. werde man sich fragen müssen, ob eine zweckmäßige Form für die Angabe dieser Faktoren gefunden sei. Die Prüfung seines Vorschlages werde vielleicht Ergän zungen und Aenderiingen mit sich bringen, und er bitte darum, bet etwaiger Kritik auch sogleich praktische Vorschläge vvrzubringen, wie die Verwirklichung des Nachrichtenaus tausches erfolgen soll. Mit Freuden werde er jedem Vor schlag beistimmen, der in besserer Weise die sür die Rüstungen entscheidenden Faktoren erfasse. Meine Regierung, so schloß Graf Bcrnstorff. möchte dazu beitrage», daß wir schnelle Arbeit leiste«. ES handelt sich um technische Vorarbeiten und «m die technische Lösung deS Problems des Nachrichtenaustausches. Ich möchte Vor schlägen. daß wir politische Fragen beiseite lassen. Schon früher hat man sich im Rahmen des Völkerbundes mit der Frage befaßt, wie man diese Bestimmung des Paktes in die Praxis umsctzen soll. Der ständige militärische Ausschuß des Völkerbundes hat in seiner letzten Tagung einen Frage bogen ausgestellt, dem 23 Tabellen angefügt sind. Ich würde keine Bedenken haben, diese» Fragebogen wieder anf- zngrcifen. Er enthält ganz ähnliche Gedanken, wie ich sie durch die von mir vorgeschlagcnen Listen habe verwirklichen wollen,- und deshalb bitte ich darum, daß meine Vorschläge als ein Beitrag zur Förderung unserer Arbeiten der zweiten Lesung »nd als ein Teil dieser zweiten Lesung angesehen werde», in die wir nunmehr eintreten wollen, um dem Wunsch der letztjäbrigen Bölkcrbundsversammlung zu genügen, die uns beauftragt hat, den Abschluß der technischen Vorarbeiten zn beschleunigen. tWTB.t > tBerlauf der Nackmlttagsbebatte Seite 3.) e Ein zweiter Szenk-Gotthar--FaH. Beschlagnahme von Li Waggons vxplofiostosfcn in Maria Therefiopel. Graz, 28. März. Die »Tagespost" meldet aus Maria Thcrcftopcl: Vor zwei Tagen wnrden anf der hiesigen Station 22 Waggon« dicansfttalie« kamen und fürNnmä. nien bestimmt sind, angehalte«. Schon einige Tage vor. her haben 12 Waggons a«S Italien, hie ebenfalls sür Rnmä. nie« bestimmt waren. Maria Therefiopel passiert. SS wnrde jetzt iestgestellt. daß diese Nagen Explosivstoffe enthalten. Die Wagen wnrden anf ein totes Gleis der Station gebracht und werden von Militär bewacht. Ein« besondere Militär, kommisfion führt die Untersuchung in dieser Angelegenheit.
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