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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.05.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280503023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928050302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928050302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-03
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8. Mol 1928 Die Gs-Ta-rfeier -er Iohanniesgemeinde. Dt« KuHelseter der Yobanneiöaemeinde schloß am Mittwoch »tt «1»e« Festabend tm «uöftellungöpalast. a» dem dt, G«. »d« rege« Antetl nallm. Mit der Turmsonat« von Richard 4« üder den Choral „Wachet aus. ruft un» die Stimme* »te» dt« ehemaltaen Hoftrompeter ihn «IrkunaSvoll ein. inu gab Viarrer valther tn seinen Vegrüftnnstöwvrlen In herilicher, von küftlichem Humor gewürzten Weise Erinne rung«» aus der Kirche Werdegang. Ein« solche steter sei der Erinnerung. der Gegenwart, der Zukunft geweiht. Möchte da» inner« Leben der Gemeind« auch in den künftigen Jahr zehnten ein fo reges bleiben, wie e» bisher gewesen sei. Nach zwei klangschönen Gesänge» de» Kirchcnchor» überbrachte eine stattliche Zahl von Abordnungen Grüfte und Glückwünsche, vrtesltch hatten solche ausgesprochen der LandeSbtschos, der einstig« Pfarrer v. Kühn, die strauenktrche. der Evangelische Bund, die Reformierte Gemeinde und ein ehemaliges Mit glied de» KirchrnvorstanbeS, strctherr v. Könnerttz. Mündlich unter Uedrrreichung wertvoller Geschenke nahten die Ktrch. gemetndevertretung. die zwei Kelche stiftete, die Geistlichen mit zwei Bibeln, die Kleinsten des Religionsunterrichts, die für ihr Unterrichtszimmer biblische Bilder mit — »Dresdner Nachrichten" — Nr. ros Seite 8 ichtSzi Kräften geschasst hatten, der strauenveretn, der anfter einer Alt ' ' " weiften Altarbekleiduns Fi >g ein reich. tige Gemeindehaus gesammelt batte, der Johannesgemeinde »und mit Altarlcnchtern. die Helferinnen des Kindergottes. dtensteS, die Konfirmanden deö JubclsahreS mit einem stienteller. der I ihre» schwacl-en der anfter eine, cö Geldgcsllnmk für daS kttns. die Hostienteller, der Jnngmänncr. nnd Jnngmädchenbnnd, Kirchenbeamten. Pfarrer Ludwig vom Shrltchschen Gcstist, der christliche Elternverein mit ihren stcstgcschcnken. Nach dem Dank de» PsarramtSlciterS, der noch besonder» die Not wendigkeit eine» Gemeindehauses bervorhob, nach aber- maligem Spiele der Hvstrompeter, Gesängen des Ktrchen- chore« erzählte der wissenschaftliche Assistent am Stadtmnseum Holstein von dem Werden der Pirnaischen Borstabt und führte eine stülle hochinteressanter Lichtbilder hierzu vor. Ein distorischer Marsch der Hoftrompeter bildete den AuSklang beS schonen Abends und schloß da» Jubelfest wirkungsvoll ab. Kllrisllerhllsswvche. Da» Fest auf dem Wettzen .«Irsch. Auch die städtische Kurverwaltung Meister Hirsch unter ihrem Kurdtrektor Oberstleutnant a. D- Bürde, hat eS sich nicht nehmen lasten, mit einem ihrer vornehmen stelle in die Reihe der Veranstaltungen zur Linderung der Nor unserer schassen den Künstler zu treten. Sine Elttegesellschaft, an ihrer Spitze Oberbürgermeister Dr. Blstber und Gemahlin, hatte sich am Mittwochabend in den prächtigen Räumen des Parkhotels zusammengefunden, gleichmäßig zusammengesetzt aus de» Kreise» der inneren Stabt, der Kurgäste und der Einwohner schaft. Sine Elite künsttcrischcr Kräfte batte sich in dankens werter Weise für den edlen Zweck selbstlos zur Verfügung gestellt. Alexis Posse vom Schanspielhaus erösfnete den Neigen der hochkünstlerischen Darbietungen mit der in Hvlz- schnittmanier gehaltenen Totentanzdichtung ..Der Tänzer" von Hvlzamer, die ihm Gelegenheit gab, die dramatische Wucht seiner reichen Ausdrncksmittel packend zur Geltung zu bringen. Zwei Gedichte von Fahrendem Volk, GeibelS „Spiclmannölied" und LiliencrvnS .^Bruder Liederlich", er weiterten die Beweise vielseitigen Könnens nach der naiv lyrischen und modern naturalistische» Seite. In erfolgreichen Wettbewerb mit diesem ersten Sprecher trat später Deli Maria Teichen. Auch s>e schlug mit der Ballade „Die traurige Krönung" von Mörike zuerst ticftragische Töne a» nnd machte die Herzen der Hörer durch die Kunst ihres Vor trags erschauern. In einer reizvollen Mischung von Realistik unblleberschwcngltch'kclt sprach sie sodann des gleichen Meisters „Schön Notrant" und mit seiner Komik Storms „Äon Katzen". Jnstrumentalsvli mm hochiiberlegener Meisterschaft bot unser Cellomcistcr Karl Hesse. Bewunderte man tn einem Larghetto von Händel und einem Rondo von Bocchertni die stllrdl«.-BurlragSkunst, so kamen in einer „Siciltcnne" von Fa«r«. ch,em „Menuett" von Dcvussy «trd Hm „Jnk^r^Nezzo" von Mänabvs all« nationalen Eigentümlichkeiten und klang lichen Feinheiten durch den oft wie Menschenstimme sprechen den Ton und die raffinierte Technik de» Künstler« geradezu hinreißend z»m Ausdruck, so daß erst die Wiederholung der letzten Nummer den Beifallssturm sänfttgte. Den gleichen stürmischen Erfolg aber ernteten Charlotte Schräder und Paul Gchöffler von der StaatSoper. Die leichte Ueberakustik des Saales, die bei gefüllten Galerien ver schwinden würde, war von diesen beiden Prachtstimmen voll- kommen hinweggezaubert. Ob die Sängerin mit ihrem glänzenden Sopran, ihrer dramatischen Durchdringung und imlnenser Steigerung Lieder von Schubert, der Sänger mit seinem ans sonoren Bafttiefcn zu müheloser Höhe empor» steigenden Bariton und seiner geist. und lebensvollen Ge- staktunaskraft Richard Strauß sang der Erfolg war gleich überwältigend. Da» große Duett an» Verdis „Macht beS Schicksals" krönte mit durchschlagendem Erfolg bas künst» lertsche Werk des hochgelungenen Abends, an dem Josef Go Idstein als mlterlebenbcr. mitgestaltenbcr Begleiter einen volle» Anteil hatte. Sine Krönung anderer Art fand da» Fest tnnerhalb dcS nun folgende» Balles, zn dem das prächtige Parkhotel. vom 9. blö 17. Juni stattslnden wird, steht im Mittelpunkt der Veranstaltungen die retchSbcntsche Uraufführung der Gluckschen Oper „L'ivrvgne corrigö". 1-* Bevorstehende dcntsche Galsworthy-Prcmiere. DaS Vochumer Stabttheater hat I vhn GalSmorihys brciaktigc Komödie „Der Familienvater" zur rclchsdentschen Urans- sührüna erworben. Das Stück wird voraussichtlich noch tn dieser Spielzeit zur Aufführung kommen. 4* Der Mentor d«r deutschen Schauspielkunst in Amerika »5 Jahre alt. Fern von der Heimat, die Ihn wohl auch ver gessen, in seinem bei Ncnyork gelegenen Heim, beging einer der Größten der deutschen Bühncnkunst, Franz Kterschner, seinen SS. Geburtstag. Als Sohn eines Kassierers vom Josefstädter Theater t» Wien geboren, leuchtete sein Name zum ersten Male um die Mitte des vorigen Jahrhunderts am Bühnenhlmmcl auf, und nachdem er an deutsche» und österreichischen Bühnen Triumphe über Triumphe geerntet, erhält Kierkchner 1874 ein glänzendes Engagement an bas Germania-Theater In Neuyork. Nach vierjährigem Aufenthalt tn Amerika und nachdem er eine Erfolgseri« Mer den ganzen norbamerlkanischen Kontinent unternommen hatte, ging Kterschner wieder nach Berlin, wo er mit einigen Unter- brechungen für» erste blieb. Kterschner hat in Berlin vier Jahr« hindurch die Theatcrakabemir geleitet, aus der bc- rühmte deutsche Schauspieler, wie Else Lehmann, hervor, gegangen sind. Anfang der Mer Jahre kehrte Klerschner dann für immer nach Neuyork zurück, wo er bis vor wenigen Jahren dem Irving Place Theater angehörte In seiner langen Ncunorker Bühnenwirksamkeit hat sich Kterschner die Liebe de» Nenyorker Publikums errungen. Für die Beliebt heit de» greisen Künstler» zeugt die Anteilnahme, di« daS Nenyorker Publikum dem Schauspieler anläßlich seines VS. Ge burtstages entgegenbrgchte. Carmen in der Tüte. Bon Peter Sachse. Berlin, tm Mai. Dt« Kinos sind — wie werden st« darum beneidet! — alle Tage überfüllt. Aber eS Ist nicht der Film allein, der zieht. Wichtig ist auch daS „Beiprogramm". Man bietet vor dem Film «tn bißchen Artistik, etwa» Kabarett und Bartrts. Als daS nicht mehr genügend zog. spielte man in den Kino- theatern sogar ganze Revuen. Und setzt ist die Over nnd dt« Operette an der Reihe, dem Film unter die Arme zu »reifen. Neben dem SensattonSftlm tn sieben Akten »Das Turnter-Orckcster aüsivtelte, dret M«tft«r»aare der Dresdner Gesellschaft (Blau-Golb-Kluvs zeigten tn vollendeter Form moderne Gesellschaftstänze. Zuerst Herr Becerra mit F?l. de ye»z« Tango und Eharleston. banst Her' Rolfs mlr Frau Schönherr Englisch Waltz und Slow Fox. zuletzt Herr und Frau Külsen einen Tango, dem st« quk stürmischen Vetsall noch einen wundervollen Waltz folgen ließen. Da» Beispiel zeigte: man braucht ketu büftenwteaender Nigger zu lein, um den modernen Tänzen in deutscher Art eine künstlerische Note zu verleiben. Möchte den Genüssen de» Feste» auch der lieber, schuß entsprechen. ^ «chutz „n Erfindung«,» rsttz hat bei . , . , aus der JahreSschau. Der Reichsminister der Justiz hat den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf die Ausstellung der Jahres- schau Deutscher Arbeit Dresden 1028 „Dte Technische Stabt" ausgedehnt, so daß also alle Aussteller der bteSjährtgen Aus. stellung den reichSgesetzltchen Schutz für Erfindungen. Schutz, marken usw. genteßen. —* Die Gruppe Sachsen de» NeichSoerbanbes tndnstrieller Bauunternehmunae« hielt ihre Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Professor Löser tn Dresden ab. Nach der Erstattung des Jahresberichts durch Syndikus Dr. von Zezschwttz wurde dem Vorstand und der Geschäftsführung Entlastung erteilt und sodann zu verschiedenen wichtigen Tageöfragen Stellung genommen. —* Gautagnng des Deutschen Vankbeamtenvereins. Am s>. Mai tagt in Leipzig die BorstandSkonferenz des GaueS Sachsen tm Deutschen Bankbeamtenveretn. Anher Wahle», Geschäfts- und Kassenbericht sind Vorträge deö geschästS führenden Vorsitzenden Fürstenberg (Berlin) und des Gaugeschäftsfllhrerö LandtagSabgeorbneten Voigt (Dresden) vorgesehen. — Sonderzug S. W. K. öl). Es war keine üble Idee, dte derLokomottvhetze r-B erctn Dresden dem Jubel fest seiner „Sterbeverstchcrung und Wohlfahrtskasse" zugrunde gelegt hatte. Schon die Eintrittskarte war lustig und eigen artig: sie hatte die Form eines Nundrcischestcs der Reichs bahn. Eigenartig war aber auch dte Hauptsache des tn der Station ,,Kristall-Palast" bet längerem Aufenthalt stattstnden- den Gesellschaftsabends: die Begrüßungsrede des 1. Vor sitzenden, Wilhelm Borrmann, und die Festrede dcS Ehren- Vorsitzende», JultuS Meutzner. sowie dte durch diesen aus- gesprochene Ehrung der Gründer zeichneten sich nicht nur durch wohlwollende Knappheit, sondern auch durch eine natur warme Herzlichkeit auS, wie man sic bei solchen offiziellen Jubelfeiern nur selten findet. Dte Begrüßungsrede galt den Beamten der Reichsbahndirekttvn, die als deren Ver treter der Feier beiwohnten, den vielen Teilnehmern, dte aus allen Teilen Sachsen» zur Fcter gekommen waren, den Fahnen der Chemnitzer und Leipziger Vereine. Die Fest rede erwähnte, daß vor da Jahren einige tapfere Berufs kamcraben zur Gründung der Kasse geschritten seien, und daß heute noch von diesen Gründern 14 Männer und 33 Frauen am Leben seien: welche Wirksamkeit die Kasse tn diesen Jahren gehabt habe, könne man daraus erkennen, baß sic heute 4573 Mitglieder habe. Dte alten Mitglieder wurden zu Ehren-Mitgliedern ernannt. Ein Sohn eines der Achtzigjährigen dankte tn ihrem Namen und schil- dertc die Sorgen und den kernigen Familiensinn eines Lokv- mottvSheizcrhctmS. Diese eigentliche Feier war umrahmt von fröhlicher Konzertmnsik des M e t st e r - O r ch e st e r s. von wohlstudicrten, sttmmschönen Gesangsvorträgen der Sänger schaft der Dresdner Lokomotivheizer unter Liedermeister Seltmann, einem von Herta Borrmann gesprochenen Prolog und von einem ganzen Rtesenprogramm von Tänzen der Tanzgruppe Ka u fm a u n. P r a t sch. von denen besonders zwei Solospitzentänzer Pizzicato und F-lirtation. wtnziqe Sprcewaldpuppen, nnd eine Humoreske gefielen. — Der Tanz begann fachgemäß mit einer Tunnel-Polonäse. —* „Allhell!" im Elbschlamm! Eine ergötzliche Episode spielte sich am DtcnStagmittag am Elbuser rechts der Augustusbrücke ab. Kommt da ein Radfahrer ans einem. 1«nr<!lnssMeMri Ngde W kleganktttk: «offen-'BkMEil, radelt in daS dort nicht sehr lies« Elbwasser hinein, fährt schöne Bogen und Figuren, rutschte mit dem Rade im Schlamm aus, sällt hinein, windet sein Jackett aus, fährt nochmals Figuren, fällt wieder ins Elbwasser, diesmal wie ein Frosch, windet sein« Jacke abermals au» und fährt eilends und triefend davon. Die Paffanten auf der Brücke lachten aus vollem Halse und waren der Ansicht, daß eS sich wohl um ein Training z»r Durchquerung des Ozeans auf dem Fahrrad handeln müsse. —* Wer ist die SlndeSnmtter? Am 29. April gegen 7L9 Uhr vormittags wurde tm Weißer! tz-M ühlgraben, unweit der Fabrik von Thomas, Fabrikstraße 1, die Leiche eines neugeborenen Knaben aufgefunden. Annehm bar hat das Kind nach der Geburt gelebt. ES war einge wickelt in eine Ausgabe de» „Dresdner Anzeigers" vom 1. Januar 1927, einem älteren weißen Leincnbüstenhalter und einer mit Spitzen besetzten weißen Damenirikothcmdhose. Zur Ermittelung der KtndrSmntter dienliche Angaben erbittet die Kriminalpolizei nach Zimmer 149. —* Sei» SllsährlgeS ArbeitSsubllSn« bei der Firma Seidel L Naumann. A.-G., feierte der Vorarbeiter und Meistervertreter OSkar w « tzner. Geheimnis der Mansarde" erhält man in einem großen Berliner Kinotheater „Carmen" und nächste Woche „Pnpvchcn" serviert. Wohlverstanden: nicht die ganze „Carmen" und nicht das ganze „Pnppchen", sondern nur einen Extrakt davon. Man gibt eine reduzierte Partitur von fünfzig Minuten Dauer. Man zeigt nur die Höhepunkte, man bringt eine kon- zeytrterte, „geballte" Aufführung heraus — Carmen in der Tüte. Das Publikum ist sehr zufrieden darüber, daß man eS nicht mit den toten Stellen langweilt, und stannt. daß Bizet nur „Schlager" komponiert hat. Und nun wird die ganze Opern« und Opercttenlitcratiir für die „Bühnciischan* der Kinos exploitiert. Eine Gesellschaft, eine richtig eingetragene G. m. b. H., hat sich gebildet, die bereits von den großen Bühnenverlegcrn die erfolgreichsten Werke des letzten Jahr zehnts erworben hat, um sie in die nötige Kurzschrift zu über sehen, damit sie dem Ftlmdrama „Die Verschwörung hinter dem Schornstein" angehängt werden können. Es kann gar nicht mehr lange bauern, so werden wir Wagners Mibelnngen" und LehLrS „Lustige Witwe", zn einer kleinen Portion angerichtet, vom Ktnoseffel aus genießen. Manches Werk, das für die reguläre Schaubühne beinahe schon er- ledtgt ist, kann — um einige Nasenlängen verkürzt — im Kinv nochmals inS Dasein treten nnd seinem Schöpfer einen zweiten, unverhofften Tantiemenfrühltng bringen. DaS Kino hat die Schaubühne erschlagen, indem eS Ihr eine mörderische Konkurrenz gemacht hat. ES hat die Dramatiker zugunsten der Ftlmkonfcktionäre um» Brot gebracht. Nun macht eS das nachträglich wieder gut, wenn eS abendfüllende Bühnen» werke in das Prokusteöbett zwingt, das aber den Massen zu gänglich ist, für die Max Reinhardt nnd die StaatSoper zu teuer sind. AuS den Groschen der kleinen Leute wird ein ganz ansehnlicher TanliemenzinS wachsen. Carmen tn der Tüte — daS Ist gewiß auch «in Problem der Bergewalttgung geistigen Schaffens. Man könnte mit vielen schönen Worten gegen sie neue „BearVeitiingS"- Eplbemle wettern, die setzt etnsetzen wird, um für dir Kino- theater neue Attraktionen zu schaffen. Aber wir wollen unö lieber an dte andere Tatsache halten, daß das Kino in der Sorge um die Befriedigung beS Publikum» zurückgretfen muß aus da» Theater, daS es vorher verdrängt hat. So kann sich da» Theater im Kino selber alte» Publikum zurück- und neneö hlnzuerobern. Die Schatten der Filmleinewand treten In einen heimlichen Wettkampf mit dkn leibhaftigen Carmens und Don Jots» — auf derselben Ebene wird die mechanisierte Menschenbarstellung mit der blutvollen ringen. Ein Duell wischen Technik und Mrnschenkunst — «» kann kein Zweifel Sette unser« Gellet« find. —< Dl« Fenermehr wurde am Mittwoch vormittag 10M Ubr noch Strehlenrr Straße« »«rufen, wo in einer Etüde de» dritte« Stock«» dein, Ableuchien mit einer brennenden Kerze ein Brand ver ursacht wurde. Es brannien Sknrtch««ng»aege«ftände sowie eine Tür und die ritrivanl». 10,40 Uhr erfolgte ein Alarm nach Klemmt««- stroste 24. Hier wa» in einer Klub« de» l. Stocke» Feuerung». malorlal in einer Holzkiste durch HerauSsallen von Funken au» der Feuerung in Brand geraten. 12,35 llbr wurde nach Zrunrr» ft ratze «4 alarmiert. Dort war in einer Gärtneret ein «rettrr- schuppen samt Inhalt an Gartengerälschaften, Werkzeugen und eine Menge Packleinewand vollständig in Brand geletzt worden. Die Tstp- und Fensterscheiben eine» angrenzenden Gewächshauses sind zer sprungen. Di« Ursache konnte nicht ermittelt werden. Diebesarbeik. In den zeitigen Morgenstunden des I. Mal wurde In der Bam- kantine der Hille-Werke in Al > retck eingebrochen. Ter Täter zertrümmerte mehrere Fensterscheiben und stieg in den Raum ein. Gestohlen wurden: IS Pfund verschieden« Wurst. ISS Stück Zigarren und 500 bi- «MI Siitck Zigaretten der bekanntesten Marken. Geiler ist ein »»bekannter Dieb in der Nacht zum I. oder 2. Mai im Grundstück Pirnaische Strotze 1V nach Hochschicben beS Türrolladen» in dte Schankräumc eine» Cas,'-S cingedrungen. Er entwendete von einem Tisch weg eine Sparbüchse mit IM biß IS« Mark tn I-Markstückcn. Tic Büchse, ein Fab au« Glp» mit aufgesetztem Kops, trägt die Inschrift „Wohl bekomm uns der edle Tropfen" und kan» nur durch Zerschlage» geüssnet werde». Ferner wurde am Mittwoch zwischen tl und lS Uhr vorm, von einem Tafelwagen, der aussichiSloö im Hose de» Grundstücks Zlnzendorsstratze 2s stand, ein grober, brauner Pappkart-on mit 10 neuen, verschiedenfarbigen Hcrrenanzügen entwendet. Bet mehreren Anzügen befindet sich nnier dem Rockkragen eingewebt die Firma „Ehrlich". Vor Ankauf des Diebesgutes wird dringend gewarnt. Zur Er mittelung der Täter oder Wtedcrherbeischasjung der Sachen dienliche Angaben werden nach der Kriminalpolizei, Zimmer 88, erbeten. —* Planen. (Neuer Landgerichtspräsident.f In Gegenwart des Justlzmtntsters Dr. v. Fnmetti und des stretShauptmanns Dr. Jant ist der neue LandgcrichtSprästdent Dr. Heinze, der an Stelle deö auS dem Amte scheidenden Geheimen Justizratö Dr. Struve, die Leitung des Landgericht» Plauen Übernimmt, feierlich in sein neues Amt ctngewiesen worden. Amtliche Bekanntmachungen. Ausschreibungen. ^ TS sollen vergeben werden: 1. Malerarbeiten — AnstrichSerneuerung im HauptkühtheruS Im städtischen Vieh- und Schlachthos. 2. NliiiableitungSarbeUen aus verschiedenen Gebäuden bvrt. ». PriSmenoberlichte sür den Erweiterungsbau der Technischen Mittelschule. PrciSlistenvordriicke werden, soweit der Vorrat reicht, k» Hoch bauamt, Neues Rathaus, Rlngstratzc tg, S., Zimmer 351, kostenlos, in der Zeit von 10 bis 2 Uhr an hiesige Bewerber abgegeben, dort liegt auch die Ordnung über die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen für die Siadt- nnd Schulgemeinde Dresden nsw. vom 4. Dezember tstl» zur Einsicht aus. Tic auSgesüllten Preislisten sind unter schrieben, verschlossen und mit entsprechender Ausichrisl versehen bi» zum Schiutztermine Donnerstag, den 1». Mal, vorm. 11 Uhr, im Hochbauamle, Neue- Rathaus, Ringstraße Ist.3., Zimmer 381, ein- zurctchen. Der Rat behält sich die freie Auswahl unter ben Be werbern sowie die Ablehnung aller Angebote vor. Tie Bewerber bleiben bis ml» Ist. Mal 1028 an ihr Angebot gebunden. Dte Gewähr- leistungSfrlst beträgt zwei Jahre. -» Die Herstellung von Asphalibctondecken In verschiedenen städtischen Stratzcn soll vergeben werden. Preislisten können in der Kanzlei de? städtischen TicfbauamicS Neues RaihauS, 3. Obergeschoß, Zim mer S82, entnommen werden. Tic Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift: „Preisangebot über die Herstellung von Asphaltbcion- dccken" bis Dienstag, den 8. Mal, mittag« 12 Uhr, bei der vorbezeichncten Dienststelle wieder einznreichen. Die A«S» wähl unter den Bewerbern, Ablehnung der Angebote und Vergebung in Teillosen bleibt ausdrücklich Vorbehalten. Weiternachrichreil aus Deukschlan- oom 3. Mai 1928 Station 1 bis 5 von 7 Ukr morgens, übrige Stationen von 8 Uhr morgen» Temperaturen Wind Weller LZ Elation '!>r- morn. höchst» d. tttstr. Taaes tiefste d. verg. Nackt Atchtuira aus Stär»« sl-l2> ? d»w.« UM mora. Z- «0L Dresden 4-11 4-2S 4- 9 OtiO 2 2 E» Weißer Kirsch 4- 9 4-24 4- 7 o 2 1 — Riesa 4-H 4-27 -f-10 OHIO 3 1 — Zitlau-Lirscht. Chemnitz 4-19 4-2.5 4- 8 2 0 — 4- 9 4-22 4- 9 kE 2 0 — — Annaberg 4-12 4-19 4- 9 0 4 3 — — Htchlelberp 4- S 4-14 4- 5 050 S - — — Brocken ^ 0 4-14 4- S 080 7 2 — E Hamburg 4-IV 4-23 4- 7 80 « I — — Aachen 4-17 -s-23 4-12 080 3 1 »0 Stettin 4-1» -s-24 4- l 080 4 l — Danzig Berlin 4- 8 4-13 4- 6 O 4 0 — — 4-w 4-25 4- 8 OttO 4 I — — Breslau 4-1» 4-24 4- 7 080 4 I — Frankfurt München 4-16 4-23 4-13 NO 2 1 — — 4-12 4-22 4- « 0 3 1 — — Erläuterung betr. a betr. Wetter: o wolkenlos. 1 heiter, r daldbcdeckl. 3 wolLtg, « bedeckt, s -liegen. V Lcknee. I Grauvei oder Hagel. « Dunst oder Nebel tEichlweiie weniger als 2 srilomelert. i Gewitter. Tenweraturen: Wärme grade. - Kältegrade. ' In ben leine» «ttmden Liter am da» Quadratmeter. Liistdruckverteilnna. Umfangreiches Hochdruckgebiet mit Kernen über 770 Millimeter über und bet Skandinavien: Ticidruckgcbict mit Kern von etwa 75» Millimeter über dem Ozean,- kleinere Deprcision nördlich vom Schwarzen Meer. Wetterlage. DaS Hochdruckgebiet Hai sich zwar etwa» abgeslacht, da aber eine Ausbuchtung von ihm weit in baö europäische Festland hineinreicht, bedingt eS in Sachsen, welche? von einer östlichen Luftströmung be» trosfen wird, hauptsächlich heiteres Wetter. Der Druck ist tm Be reiche der genannten Ausbuchtung noch tn, Steigen begriffen, während er über Skandinavien sinkt. Es ist datier zu erwarten, datz Sachten tm Gebiete des Hochs verbleiben und weiterhin unter dem Siiislutz kontinentaler Winde stellen wird. Somit ist Fort bestand der gegenwärtigen Witterung zu erwarten. Witternuasanssichten. Zeitweise auffrischende Winde ans östlichen Richtungen; meist heiter, warm bei gröberer Tageßschwankung der Temperatur. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag de» »»«gabeiages bis zum Abend des folgenden Tage». Nachdruck nnd anderweitige Verbreitung dieser Wettcrnachrichten nur mit Genehmigung der Sächsischen Landcswctterwarle statthaft. Wassersland Ser Elb« unö ihrer Zuslüst«. Ka» maik Mo den» Latin Niin- bura Brand ei» Mel- ntk veit- meriti Aussta Dresden r. Mai ». Mat tt- 45 »7 8 464 * 80 4 uv tt- 73 4- «« -4-134 j -f10> ! * «6 I -t-»38 21 I -« 104 1 4- 04 ! 4 132 — 30 — 22 sein, aus welcher S. 1.. Ukppolcl XofsSf-U. Ik'ompölsi'slk'sks 6 original-irottrkottsp, äulo-, Settrank- u. ttolrstottsf, ssldvs. unck l.vttsrtrotts5, fifiappsn «Il«r «n p«. Mnrilsttsp, Dsmsntssettsn untt ImSttsrwsn In I»E»r »>r»I„»o»
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