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Dresdner Nachrichten : 03.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192806037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-03
- Monat1928-06
- Jahr1928
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- Dresdner Nachrichten : 03.06.1928
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n. vatz»»«»s »«««<«>, ». Juni t«s Gegründet 185« vea««-nt«M: Nach»««»« »««»»«» Sernlprecher-Gammelnummee: LV S^I Nu» sür RachtgelprLche: 2O 011 l.70 Mart. B«»ug--«°bühr Dir »neetgen «erden nach «oldmaN »»rechnet: die einivaliiae »0 mm breit« Aeile «», , ,r »L «,a wr autwLrtl t« yamiitenan»eigen und Lieilengeluche ohne «abalt »» tzi-' »überhol» i» Vlg., die »o mm breite «eName»eiie r»a PI«., außerhalb 0 " D' > ,L0 ißl». Ollertengeöllhr lU! P>g. «u»w»rtig- «ultrlta- gegen «oraubberahlung. Schristleltung rmd Haudtgeichbsttsteller «arienftrahe 3S/42 Druck und «erlag von Lie»>ch » Netchardt in DrrTde» «osticheck-Lonto 10SS Dretde» Nachdruck »ur «t» deutlicher Quellenangabe l.Dretdne» Nachr.") «ulLiltg. — Unverlangt« Schristitilcke werden nicht aulbewahrt. Lake Hülkerl prs^er Strske X»N«M»r«I Lcße 8ickonien8tr. ^nßenekmer ^ukentkslt Pilsner OrqueU LLU.-L3 Kunslspistpisno» ssit 1S34 bsstdswLti^tss (ZunIttLtsksbi'IttNi Heiken " — »»«. ! Wichtige Unterredung Briand Wmberlain Lzeanslug ßhikago - Grönland - Stockholm gesichert. — Sieg der Südarmee vor Peking. Französische Wünsche sür -ie Ralsiagung. Was wird? Unzufriedenheit über die Goithard- Aniersuchnng. Paris, r. Juni. Der englische Außenminister Chaui- rerlai« wird ans der Durchreise «ach Genf am heutigen Sonn abend in Paris eine bedeutsame Unterredung mit Briand am Qnai d'Orsay haben. !tn Königsberg Hinweisen. Es läge aber kein Grund für die Annahme vor, daß Zaleski diesmal die Angelegenheit zur I Entscheidung treibe, cbwohl Woldemaras seit Dezember zahl reiche Beweise seines bösen Willens gegeben habe. Der N.it müsse das Verhalten Woldemaras' scharf kritisieren. Wie der offiziöse „Petit Partsien" hervorhebt, wird sich bie Unterhaltung vor allem auf die Kragen erstrecken, die aus der Tagesordnung der Tagung des Bölkerbunbsrates stehen, der Stresemann und Briand auS Gesundhettsrück- Wen nicht beiwohnen können. Unter de« zwischen Briand mib Cha/nberlain z« erörternden Frage« befänden sich der das Ergebnis der dent» Kclloggsche KriegSverzichtsvertrag, Ichen Wahlen «nd die chinesische Angelegenheit. Paul von > eour, der an Stelle Briänds die französische Völkerbunds abordnung führe, werde erst auf Grund der Besprechungen zwischen Chamberlatn und Briand seine Anweisungen er. halten. Im Vordergründe der Fragen, mit denen sich der Rat zu beschäftigen haben werde, stehe die Szent-Gotthar Affäre. Briand werde gegenüber Chamberlatn eine ganz entschiedene Sprache führen, da es um das Ansehen des Völkerbundes und der Friedenspolitik gehe nnd die Szent-Gotthard-Angelegenheit einen „kennzeichnen den Fall des Wafsenschmuggels" darstelle. Chamberlatn werde sicher der gleichen Ansicht sein. In der Frage der Vollmachten des Präsidenten hätte der Drcicr-AuSschuß keine glückliche Hand gehabt. Prokope und Villegas hätten eine derartige Unentschlossenheit gezeigt, daß die Untersuchung dieser Frage fortgesetzt «nd die Entscheidung aus die Sep- tembertagnng deS Rates vertagt werden dürfte, »m gleich zeitig anch die Vollsitzung des Bundes besragen zu können. Bei der Erörterung der ungarischen Optanten frage, sür die Chamberlatn Berichterstatter sei, würden Gras Appouyi und Titulescu erneut einander gegenttberstehen. Die Dauer der Tagung werde davon abhängen, ob man diese Frage einer friedlichen Lösung werde zuführcn können oder erneut werde vertagen müssen. Das gleiche gelte für den litauisch.polnischen Konflikt, der infolge der Haltung WoldemaraS' eine immer unzulässigere Wendung annchme. Der Berichterstatter in dieser Frage könne nur auf den Mißerfolg der polnisch-litauischen Verhandlungen Die deutsche Deleyation unterwegs. Berlin, 2. Juni. Die deutsche Delegation für die Tagung des Völkerbundsrates, die unter Führung des Staatssekre tärs v. Schubert steht und der außerdem die Ministerial direktoren GauS und v. Dirksen. Gesandter Freytag, Ge heimrat v. Wetzäcker und mehrere Sachbearbeiter des Aus wärtigen Amtes sowie Gehetmrat Gülich vom preußischen Kultusministerium augehören, hat Freitag abend Berlin mit dem fahrplanmäßigen Zuge verlassen. Und -te Rheinland-Frage? Pari-, 2. Juni. Unter der UeVerschrtft „Thamberlain in Genf ohne Stresemann und Briand" be schäftigt sich „Echo de Paris" mit dem eventuellen. Nachfolger Briand». Frankreich und seine Alliierten hätten durch das Ausscheiden Brtands keinerlei besonderen Verlust zu er leiden. Krankreich würbe durch Bonconr n»r gewinnen. Ab gesehen von einzelnen Fehlern, habe Boncour in der Genfer Abrüstungskommissto-n bewiesen, daß er eine starke Wider standskraft besitze. Die gleichzeitige Abwesenheit BrianLZ »nd Strcscmanns in Genf bedeutet sür Frankreich den Vor teil. baß die Frage der Ränmung des Rhein - landcs vertagt werden dürfte, die Stresemann sonst anfgcrollt hätte. Vielleicht, schließt bas Blatt, werde aber Schubert eine« Bersuch in dieser Richtung wagen. v. Jugoslawien entschuldigt sich. Belgrad, 2. Juni. Die jugoslawische Regierung hat der italienischen Regierung ihr Bedauern zn den Zwischensiillen in Sebcnico «nd Gpalato ausgesprochen «nd Schadenersatz für die Italienern zngesttgten Schäden »«gesagt. Mndski ein sterbender Mann? Vor heftigen innerpolitischen Auseinander setzungen in Polen. iDrahimeldung unterer Berliner Lchristlrtiung.s Berlin, 2. Juut. Von über die Vorgänge in Polen gut unterrichteter Seite werden wir auf das Kultssenspiel auf. merksam gemacht, das sich dort infolge der ernsten Erkrankung des Marschalls Pilsudskt entwickelt hat. In der letzten Zeit erschienen in der polnischen Presse Meldungen, daß Makschall Pilsudskt soweit wieder hergestcllt sei, daß er demnächst einen Erholungsurlaub antrcten könne. Im Zusammenhang damit versuchte die polnische Presse auf die deutsche Presse die Schuld zu wälzen, baß Deutschland Schauernachrtchten über die Krankheit PtlsudsktS verbreite. Demgegenüber muß betont werden, daß nicht nur die deutsche, sondern auch die englische Presse sich dafür sehr stark interessiert hat, was bei der ausschlaggebenden Bedeutung PtlsudsktS für bas polt, tische Leben Polen« nicht verwunderlich ist. Der Gesundheitszustand deS Marschalls hat Stoff zu ver- schiedenen Gerüchten und Kombinationen gegeben. ES unter- liegt keinem Zweifel, bas, seine Krankheit sehr ernster Ratnr ist, wenn sie auch die der Regierung als harmlos darznstellen versuchen. In den Pilsudskt unmittelbar nahestehenden Kreisen ist man sich offenbar darüber nicht im unklaren, daß Pilsudskt an einer progressiven Erkrankung leidet, die als »icht mehr heilbar angesehen werben kann. Jedenfalls haben dir Aerzts Pilsudskt immer wieder bedrängt, in Urlaub zu stehen. Sie haben erklärt, bah die Krankheit einen anhalten.' den Charakter habe, der um so gefährlicher sei, weil man seder seit einen nenen Anfall erwarten könne. In diesem Zu »mmenhang haben kürzlich Konferenzen de« DtaatSprästben trn Polens mit führenden Persönlichkeiten stattacfnnben. die sich um zwei Fragen drehten: 1. Wie soll «an PUsndski dazu Vrrreden. »s Urlantz -n fi»tz-n" " " Beschlüße zn gewinnen, hat man sogar den Sejmmarschall um Vorstellungen bei Pilsudskt gebeten, und es ist ihm tatsächlich gelungen, den Marschall auf Urlaub z« schicken. Somit wäre zunächst die erste Frage gelöst. Man täuscht sich aber in Polen nicht, daß aus die Dauer die Lage sich so nicht hinzichen kann. Man täuscht sich anch nicht darüber, daß daS Hinschciden Pilsudskis eine ernste Krisis im polni schen Staatsleben Hervorrufen würde und daß es zu einem Kamps um die Macht kommen werde. Schon heute sind Anzeichen vorhanden, daß folgende Grup pen sich um die Macht zu reißen versuchen werden: 1. die jetzige militärische Gruppe, die sich aus den früheren Legio- nären mit General Sosnowski zusammcnsctzt, 2. die so- genannte polnische Demokratie, zu der die drei linkS- demokratischen Parteien gezählt werden, 8. die polnische Rechte. Diese Gruppen verfügen derzeit über folgende Kräste: Die erste Gruppe hat die Armee hinter sich, vor allem die jüngeren Offiziere. Die zweite Gruppe besteht aus der Ar beiterschaft. besonders den polnischen Eisenbahnern, dann der Miliz, der Sozialdemokratischen Partei und dem Schützen- verband, der mit der privilegierten Stellung des Legionär- verbände» im polnischen Staat unzufrieden ist. Die dritte Gruppe schließlich verfügt über daS »Lager des große« Polen". Durch die Krankheit PtlsudsktS dürsten auch die Verband- lungen über die Aenderung der polnischen Verfassung zu- nächst abgebrochen werden. Schließlich scheint der Hinweis gerechtserttat. mit großen Vertragswerten gegenüber dem polnischen Staat zunächst zurückzuhalten. da man angesichts der sich dort entwickelnden Zustände nicht weiß, welche Umstände für den polnischen Staat bevvrsteben. DaS bezieht sich vor allem auch aus den deutsch-polntschen Handelsvertrag, der. wenn da« Programm wirklich gelöst werden soll, aus polnischer Sette tmmerhtn einen v^hanblungSsaktor vyrggs^tzj. Hessen t «ich«» L Nachdem in den Wahlen das souveräne Volk gesprochen hat, sind jetzt als seine politischen Beauftragten die Par teien an der Arbeit, den Volkswillen auszudeuten durch die Ausstellung einer Negierung, deren Zusammensetzung und Arbeitsprogramm dem Wahlausfall entsprechen soll. So ein fach das gesagt ist, so schwierig gestaltet sich die Ausführung. Schon in den Ansängen hapert es. und wenn nicht alles täuscht, steht uns in den nächsten Wochen eine Krisenzett bevor, die an Ausdehnung und Verwicklungen alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Zwar haben die Wahlen diesmal mit der Verschiebung der Machtverhältnisse nach links eine ricü- tungsweisende Tendenz ausgewiesen, aber trotzdem stehen in den politischen Erörterungen alle nur möglichen Schattierun gen der zukünftigen Reichsgewalt zur Debatte, ohne daß bis her Klarheit darüber geworden wäre, welcher Kurs tatsäch lich gesteuert werden soll. Vierzehn Tage nach der Wahl und ebenso lange Zeit vor dem Zusammentritt deS neuen Reichs tages stehen wir immer noch in dem Dorstadtum aller Ver handlungen. in dem die mitwtrkenden Parteien sich gegen- citig abtasten und tm eigenen Schoße die üblichen Richtung?- kämpfe auSfechten. Immerhin hat aber auch dieser interne Kampf der Meinungen schon Ausblicke gegeben auf daS, was werden wird. Zunächst richten sich alle Augen auf die Sozialdemo kratie. die als Siegerin auS der Wahlschlacht hervorgegangen ist und der deshalb nach einem von England stillschweigend übernommenen parlamentarischen Brauch die Initiative Lei der Regierungsbildung zusallen soll. So sehr aber der Rausch der Millioncnzahlcn die Brust dieser Massenpartei ansang? geschwellt hat, so katzenjämmerlich wirb ihr zumute in dem Augenblick, in dem die erste Frage voll staatspolitischer Ver antwortung an sic herantritt. Mit der stolzen Geschlossenheit der Wahlkampszcit ist es vorbei und die klaffenden Gegen sätze aus der Zeit, da es noch Mehrheitler und Unabhängige gab, tun sich wieder auf. Und natürlich sind es allen voran die sächsischen Genossen, die sich am wenigsten mit dem Ge danken vertraut machen können, die Vorteile der Opposition gegen die Nachteile der Verantwortung hinzugeben. „Die wahre und große Verantwortung tragen wir in der Opposition", schallt es mit geschwollenem Pathos auS DrcS. den, Leipzig und Chemnitz nach Berlin. Natürlich nicht die Verantwortung gegenüber dem deutschen StaatSwcsen. sondern die gegenüber „der Entwicklung der Klasse", die unseren Halbkommunisten wichtiger erscheint als das Wohl der Allgemeinheit. Nur so glauben sie die kommunistische Frage lösen, nur durch verstärkten Klassenkamps die pro letarische Mehrheit erobern zu können. Deshalb soll nach ihrem Willen nicht der Berliner Parteivorstand, sondern die Mitgliedschaft auf einem allgemeinen Parteitage über die Frage der NcgierungSbetciligung entscheiden. Aber die Parteiführer haben sich inzwischen bereits zu einer anderen Ansicht dirrchgcriingen. Nach betretenem Schweigen am An fang und nach einigem Schwanken haben sie tm „Vorwärts", dem künftigen Regierungsorgan, verkünden lassen, daß der Sieg verpflichte und der Augenblick zNm Handeln zwinge. DaS heißt also: grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft mit den zur MchrhcitSbildung notwendigen bürgerlichen Par teien. Und mehr noch! Denn gegenüber der Forderung radikaler Organe, daß zum mindesten ein sozialistisches Aktionsprogramm anfzustellen sei. ans daS sich die bürger lichen Koalitionspartner verpflichten müßten, hat es die Parteiführung für notwendig gehalten, einige» Wasser in den sozialistischen ZuknnstSwein zu gießen mit der nüchternen Feststellung, daß eö bet den gegebenen Verhältnissen nun ein mal nicht möglich sei, Deutschland ausschließlich nach dem Willen der Sozialdemokratie zu regieren. Da nach Verlautbarungen aus sozialistischen Kreisen fest, zustehen scheint, daß sich die neue ReichStagSsraktion mit Mehrheit diesem Standpunkte der Führung anschließen wird, kann also von dieser Sette au» da« Spiel beginnen. Die weitere Entwicklung wird davon abhängen. inwieweit den großen Worten der sozialdemokratischen Führer nun auch Taten folgen. Die Parteien der Mitte, die sich in der wenig beneidenswerten Lage sehen, mit der ihnen schon mandatSmäßtg überlegenen marxistischen Partei eine Kvali- tionSgemeinschast eingchen zu müssen, wenn überhaupt eine Regierung zustande kommen soll, sind aus dem Quivive, wie ihre vorsichtige Zurückhaltung zeigt. Sie sind ja dir eigent- ttabtlttät morsen nicht Orstt» tt» »WS «eßelt >ökdt. desto» l Verlierer der Wahlßhlacht insofern, als ihnen der wir». Schlüssel zur Reglenlnüsdildun- au» ßß» ch»ßd '1. V!:, - M
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