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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19281005023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928100502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928100502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-10
- Tag1928-10-05
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LraSiinsckiriit! »ackir,»Ien »leiden ileiniveeckier-Laiiimelnummrr: »»»11 Nur 'ür Nach«aelpr!>ck»e: Nr »on>l Sckir.ttleinmg u. HaupiaeichSNSstelle: »reldkN-S. », Martenstraße »«/I» «e»Uft»ge»<Ujr »«« 1. »I» 1». VNolei 1»I« bei iigllch »ivetmaNger ZuHrNun» frei -au» 1.7« Ml. Bojtbe,u««pret» für Mvnal Oktober ».»« Ml. ohne Post»us>evun«»gebül>'. Einzelnummer 1« Pi«, »iltteinenvretfe: Di, Anreigen werden nach Goldmarl berechnet: di« einivallige !>» mm breile Keile S» Psg., für aulwärt» es Gig. !lamllie«an»eigen und Eiellengeluche ohne Rabatt IS PI«., ausier- halb S» Psg.. bie S« mm breite RcklamereU» SO« Psg., außerhalb SS« Pfg. Osfertengebühr »0 Psg. Aulwärttge SultrLge gegen »orauobe-adlung Druck u. Verlag: Lievlch ck Neichardt, Ircrden- Posl,check-1i>o. >0«« Drekden Nachdruck nur mit deutl.Ouel e^ angabe lDreSdn. Nachr., zu>Lsii«. I nrerlangte kchrtltitücke werden nicht aulbewabr: ArrUav. L. vvodrr l»S8 Brmnd kommt England DM Sine vorzeitige Pariser Veröffentlichung zum Alottenabkommen Paris, 5. Okt. I» halbamtlichen Pariser Kreisen wird er» kliirt. daß die Veröffentlichung des Wortlautes des englisch- französischen FlotteiiabkommcnS nicht vor de», IN. Oktober erfolge» werde. In dem Abkommen sei lediglich die gemein- samt Ausfassilng der.englischen und der französischen Regie rung in der Frage der Rüstungsbeschränkung zur See nieder- gelegt. Diese Gemeinsamkeit der Anschauungen lasse aber die Möglichkeit von späteren Transaktionen offen. Es liege auf der Hand, dafz ein allgemeines Abkommen nicht durch die Auf. fajlung einer einzelnen Macht oder Mächtegruppe bestimmt werden könne, sondern, das, das endgültige Abkommen nur um den Preis von gegenseitigen Zugeständnissen verwirklicht werden könne. In diesem Zusammenhang veröffentlicht das „Echo de Paris", wie cs schreibt, „so getreu wie möglich", den Inhalt der drei Rote», die über das Abkomme» zwischen Frankreich und England gewechselt worden sind. Es handelt sich erstens um eine Note, die dem Ouay d'Orsay am 28. Juni 1828 von dem englischen Botschafter Lord Creme überreicht worden sei, zweitens um die Antwort des französischen Außenministeriums vom 20. Juli 1828. und drit tens um die Antwort der britischen Regierung vom 28. Juli 1828. Die englische Note vom 28. Juni 1828 beschäftigte sich mit der dem Vertreter Englands in der Vorbereitenden Ab- Mungskommtssion durch seinen französischen Kollegen uuter- lrcileicn Anregung, nach der allein die mit über sechSzölligen EeWvcn bestückten Oberwasserschisfe Rüstungsbeschränkungen miterwvrsen sein sollten. Wenn diese Anregung angenommen wurde. so heißt eS in der Rot« u. a. weiter, so würben vier Cöiisss k l a s s e n keiner Beschränkung unter- warfen sein. 1. Kreuzer erster Ordnung, I 2. Flugzeugmiitterschifse. 8. Kreuzer von 18 080 Tonnen, 1. Tauchboote. TaS Washingtoner Abkommen von 1822 finde auf die Klassen 1 und 2 Anwendung. Ausgabe der Vorbereitenden Kommission fei es, dieses Abkommen auf die kleinen Flotlcnmächte aus- zudehiie» und sich mit den Klassen 3 und 4 zu beschäftigen. Die drilische Negierung habe die obige Anregung geprüft und wurde, vorausgesetzt, bah der französische Flottcndelegierte zu ihrer Uuicrbrcttung ermächtigt worden sei. bereit sein, sic an- zunehmcii. Wenn die französische Negierung ihren Vertretern in der Vorbereitenden Kommission die Weisung gegeben habe, diese Ausfassung zu vertreten, so würde das der britischen Negierung ermöglichen, ihren Widerstand gegen bie französische These bezüglich der ausgebildcten Reserven des französischen Heeres zurückzuziehen. In der französischen Antwort vom 20. Juli 1828 heiße es u. a.: das, Briand vom englischen Vorschlag, der besonders soweit er sich aus die Reserven der französischen Armee be zieht. zitiert wird. Kenntnis genommen habe. Briand hätte es jedoch vorgezogen, wenn England sich dem sranzösischen Ucbcrgangsvorschlag anschlösse, der im März 1827 der Vor bereitenden AbrüstungSkommissivn unterbreitet worden sei. Er sei jedoch bereit, dem Abkommen beizutreten, verlange aber, daß die britische Regierung drei dem Admiral Kelly von dem GencralstabSchcf der französischen Marine, Admiral Violette, unterbreitete Forderungen in Erwägung ziehe, und zwar für die MWO-Tonnen-Kreuzer solle eine gleiche Höchsttonnage alle» Mächten zugeteilt werden. Jede Macht soll sich ver- vilichicn, nur bis zu der durch ihre Bedürfnisse bestimmten Tonnagchöhe Schiffe zu bauen. Die gleiche Regel wäre auf Unterseeboote anzuwenden. Nur die Unterseeboote über 888 Tonnen sollten beschränkt werden. Nriand schlage weiter vor. Amerika. Italien und Japan eut- sprechcnde Vorschläge zu unterbreiten. Er sei der Ansicht, das, die Mächte die Vorschläge annchmen würden: sollte dies aber nicht der Fall sein, so würde es ein gebieterisches Bedürfnis sein, das, die Zusammenarbeit der beide» Negierungen fort- dauere, um entweder et» Abkommen auf anderem Wege z» sichern oder den anö einem Mißerfolg entstehende» Schwierig, keile» zu begegnen. In der britischen Note vom 28. Juli 1828 endlich werde «klärt, daß die britische Regierung eS oorgezogen hätte, wenn man sich an die erste Anregung gehalten hätte. Trotz Zwei- sels an der Rechtsgültigkett der von Admiral Violette ge- trofsencn Unterscheidung zwischen Offensiv- und Defcnsivtauch- booten, trete sic dem Siandvunki der französischen Negierung bei und sei der Ansicht, daß Italien »nd Japan eine Mit- ieilung gemacht werden solle. In ihrem vierten und letzten Paragraphen zähle die englische Nvre Pnnkr für Punkt beS Programms der Rüstungsbeschränkungen zur See auf. über K>s sich die beiden Regierungen verständigt hätten. Wie „Echo de Paris" weiter berichtet, wurde nur der »i«ie i»,d letzte Paragraph der englischen Note vom 28. Juli 1828 Washington, Rom und Tokio mltgcteilt. Dieser Para Graph bilde den Inhalt des Rundschrclbenö an bie Botschafter Frankreichs, das vom „New Bork American" vor einigen Nochen veröffentlicht wurde. Die Veröffentlichung im „Echo de Paris" ist augenschein lich darauf zurückzuführen, England ein Schnippchen zu schlagen. Briand hat. als Ihm die Unhaltbarkcit -es Flotten- bündnisses klar wurde, sofort diese Stellung zu räumen be gonnen. Er wollte die amerikanische Finanzmacht nicht »nütz reizen. England blieb nun nichts anderes übrig, als eben falls ln eine Veröffentlichung des Note»- >v e ch s c l s e i n z u w i l l t g e n. Da die Veröffentlichung aber erst am 18. Oktober erfolgen soll, darf mit Bestimmt heit angenommen werden, daß England diese Frist benutzen will, um bei Frankreich einen korrigierten, für die Veröffentlichung be sonders zurechtgemachten Text durchzusetzen, der natürlich England als das harmlose Friedenslamm er- weisen soll. Dem sucht nun Briand mit der vorliegenden Veröffentlichung zuvorzukommcn. Zu diesem Zwecke be nutzt er das „Echo de Paris", das so „getreu wie möglich" den Inhalt der drei Noten wicderzugcben behauptet. Das heißt natürlich auf gut deutsch: Das „Echo de Paris" gibtdenJnhaltdes Fl o t t e n a b k o m m e n s n u r a n den Stellenwtcbcr.die für Frankreich nicht zu sehr belastend sind. Man bars gespannt sein, wie sich England zu dieser Veröffentlichung verhalten wird. Militär besetzt -ie Demarkationslinie Berlin, ö. Okt. Wie aus Wiener-Neustadt berichtet wird, marschierten die dorthin von der Bundesregierung beorderten Abteilungen der österreichischen Bundeswehr mit klin gendem Spiel und aufgepflanztem Bajonett tn die Stadt ein, und werden in der Kaserne der früher tn Wiener-Neustadt sehr starken Garnison nntcrgebracht. Auch Kavallerie, aus dem Burgcnlande kommend, rückte, mit Karabinern aus dem Rücken und Revolvern an der Seite, in Wiener-Neustadt ein. Desgleichen beginnt sich die Gendarmerie schon zu sammeln, so daß Wiener-Neustadt allmählich einem Heerlager zu gleichen beginnt. Für den Aufmarsch der drei großen Heere, desBundes- heereö, des Hcimwehrheeres und des Roten- S ch u tz b u » ü h e e r c s, tn Wiener-Neustadt werden die Prcsscbcrtchterstatter mit eigens dafür ausgestcllien Legitima tionen mit Lichtbild und weiter mit einer Armbinde aus gerüstet werben, ähnlich dem Vorgehen, wie cs Im Welt kriege beim österreichischen Kriegspresscauartier üblich war. Die Pressevertreter werden in Sonderwagen non Wien nach FlenSbnrg. 5. Oktober. Bor einiger Zeit hatte man in dem abgetrennten NorbschleSwtg begonnen, für die Deutschen deutschsprachige Filme vorzuführen. Um diese möglich zu machen, mußten die Vorführungen als geschlossene, nur den Mitgliedern der deutschen Vereine zugängliche Vorstellungen behandelt werden, für die die zuständigen Behörde» ihre Ge nehmigung erteilt haben. Wiederholt ist cs aber oorgekom- men. das, sich RcichSbäneu mit List oder Gemalt Zugang zu de» Vorstellungen zu verschasscu suchten. In einigen Fälle» hat man bei der Fortwetsung dieser Leute sogar polizeiliche Hilfe in Anspruch nehme» müsse». Bo» den Deutschen ist gegenüber den Dänen alles getan, um den Bestimmungen Geltung zu verschaffen. Trotzdem wird setzt in verschiedenen dänische» Blättern gegen diese „camonflterten Vorstellungen", wie sich ei» dänischer Filminteressen, geschmackvoll ausdrückt, in einer Weise gehetzt, die die Tatsachen geradezu ans den Kopi stellen. Die tn Wirklichkeit »»erbetenen Gäste seien angeblich den Deutschen sehr erwünscht gewesen, um ihnen ihre „Propaganbasllme" vorzusühren. Mit dieser Begrttn- duna wird vom Ministerium ein Verbot der Vorführungen verlangt. In Tondern scheint diese Hetze schon ihre Früchte getragen zu haben, denn die dortige Polizeibehörde hat die Vorführung weiterer deutscher Filme angeblich wegen FeuerSgcfahr M verboten. Die Deutschen Nord- schleSmigS sind über diese Vorfälle äußerst empört. ES wird daraus hingewiesen, daß südlich der augenblicklichen Grenze eine dänische Minderheit wohnt, denen von deutscher Seite Mittwoch Start »es Zeppelins zur Amerikafahrt Friedrichshofen, 5. Oktober. Wie der Sonderbericht erstatter des W. T. B. vom Luftschiffbau Zeppelin erfährt, ist nach dem gegenwärtige» Stand der Arbeiten am Schiss damit zu rechnen, daß die Fahrt »ach Amerika am Mittwoch an- getreten werde» kann, wobei natürlich in erster Linie die Wetter, tage über dem Atlantik maßgebend sein soll, die zurzeit nicht günstig ist. Die Nachsüllung der Traggaszellen und die Ein- sülluug des Brenngases wird erst beginnen, wenn die sonstigen kleinen Arbeiten im Schisssinncrn erledigt sind. Voraussichtlich wird am Mittwoch noch die angekünbigie kurze Wcrksiaiisahrt statifindcu. Die Annahme von Amcrikapoft für den „Gras Zeppelin", die ursprünglich am kommenden Montag, mittags 12 Uhr. geschlossen werden sollte, ist wieder verlängert worden, und zwar ist mit der Post eine Verein barung getroffen worden, daß noch buchstäblich bis zum letzte» Augenblick Briefe «nd Karten für Amerika angenommen werden könne«. Wie hierzu noch aus Neuyork gemeldet wird, sind die vssiziellen Vorbereitungen zum Empfang des „Graf Zeppelin" in Lakchurst jetzt beendet. Es ist beschlossen worden, daß die „Los Angeles", die augenblicklich die Luftschisshalle in Lake- hurst inne Hai, in der nächsten Woche einen Flug nach San Antonio in Texas anssührt. so daß die Halle dem „Graf Zeppelin" zur Verfügung steht. Allerdings wird der stell vertretende Kommandant der „Los Angeles" den Flug erst antretcn, wenn der „Graf Zeppelin" in Lakehurst eingetroffen ist, so daß die Zuschauer also das Schauspiel zweier Lustschisse in der Lust haben werden. Zur Absperrung des Flugplatzes ist ein gründlicher Plan ausgearbcitct worden, da Riesenmengen mit Autos erwartet werden. Mehrere hundert Matrosen werden aus Philadelphia zugczogen, um den Verkehr zu regeln. Die drri Heerlager ln Wlemr Reullab» Dänemark in Polens SM Zunehmende Verschärfung -es Kampfes gegen -as Deutschtum Wiener-Neustadt befördert. Die Wiener Garnison hat be reits ihr Hausregiment nach Wiener-Neustadt entsandt. Maschincngcwehrkompagnicn «nd Artillerie sollen schon unterwegs sei«. Diese Truppen besetzen die vom Laudeshauptmann von Niederösterreich mitten durch die Stadt gezogene De markationslinie. Inzwischen geht die Hetze von der roten Seite weiter, und insbesondere die Kommunisten versuchen nach Kräfte» die Lage weiter zu verschärfen. Die Wiener „Rote Fahne" ruft die Arbeiter aus, in Massen die Sonder- zügc z» besetzen und die Sonderzttge der Heimwchr nach Wiener-Neustadt nicht dnrchzulassen, soweit sie von Streik brechern geführt werden sollten. Im übrigen verlangen die Kommunisten von allen Eisenbahnern, die Arbeit nieder- zulcgen. Die osstziSlle Sozialdemokratische Partei scheint indessen wiederum zu einem Schritt rückwärts entschlossen zu sein. Die Wiener Arbeiter und Arbeiterinnen werden von der Parteileitung anfgcsordcrt, am 7. Oktober nicht nach Wiener- Neustadt zu fahren. Infolgedessen entfällt die Hauptgefahr einer Ucberslutung der Stadt durch unübcrsebbare Menschen masseix denn weder die Bahn, noch die nur 38 000 Einwohner zählende Industriestadt hätte eine Arbcitcrmasse von 200 000 oder 300 000 Köpfen zu bewältigen vermocht. in der Pflege ihrer Kultur keinerlei Schwierigkeiten bereitet werden. Das Deutschtum in Polen vogelfrei Bsrlin, 8. Okt. Die polnische Justiz wütet neuerdings mit einem ganz besonderen Eifer gegen die deutsche Presse. So stand dieser Tage der verantwortliche Schriftleiter vom „P o s c n e r Tageblatt" vor Gericht wegen angeblicher Beleidigung -cs berüchtigten Wcstniarkcnvercins, der be kanntlich -ie Seele aller Hetzereien gegen die Deutschen in Polen und gegen Deutschland ist. Das „Pvsener Tageblatt" hat In einem Artikel sich mit der Tätigkeit des Westmarken- vereins beschäftigt, anläßlich verschiedener Ueberfälle tn Oberschlesien sich ans die verschiedenen Darstellungen durch die deutschen Abgeordneten tn Interpellationen und in Par- lameniSredcn berufen, wonach die Vorstände »nd die Mit glieder deö Westmarkenvereins als Urheber dieser Ueber fälle genannt wurden. Durch diese Darstellungen fühlte sich nämlich der Westmarkenverein schwer beletdlgt. Sr mußte ossenbar. daß eS noch eine polnische Justiz gibt, und diese Justiz bekam eS fertig, einen Wahrheitsbeweis abzulehnen und den verantwortlichen Redakteur z« 14 Tagen Gefängnis „nd 8888 Zloty Entschädigung für den Wcstmarkenvercin ,« verurteilen. Gegen das Urteil ist natürlich sofort Berufung eingelegt worden. Auch die Behörden gehen neuerdings mit besonderer Schärfe gegen die deutschen Zeitungen vor. So wurde das „Pommereller Tageblatt" in Dirschau ohne Angabe von Gründen beschlagnahmt.
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