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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300515017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930051501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930051501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-05
- Tag1930-05-15
- Monat1930-05
- Jahr1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1930
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Venner-ta», 1». Mat IM» Serntprechei-Gammeln»»««: Nt»«» R»e tttr Nachl»«>»rL»«! N, »voll SchrtlUett»»« ». e«m>«setchll»1ste0«! Lretden-N. t. vtartenINaSe »»/«» Gegründet 18ZS »»« u »» u. «M »—« »«« <»»w» »«««««»v ».»«»», t»< ur« «. P,ftde»u»»»r«<» ttr «»«al M,t ».«« «l. «Int-HI »4 Pt^ PeSsrbüh, ,»h« «o»»«»rUun^,eb»hr>. «Otelnummer t» vl».. »uderhaU, rre«de-1 I» »Nt«t,e»vretl,: »t« »-4»t,e- «erlie» »ach beeechnet: dt« etnlpalltge »o mm breit« Zeit« »b Pf«., tür »ulwttrt« es Pt,, g-mIUen- «xzetgen irnd Stellen,etuche ohne Hi abalt >» Ps,„ auherhali »» PI,, di« »0 mm biette ReName»cUe NX» PIg., auterholb »»<> PI». vtlertengebühr 10 PI,. Nu»wLrN«e «ultrbge ,e,en Poraulbeta-lun, »«»« n. Bella«: Step!» a Reich«»«, Dresde». Posticheck-Lla. >0«8 Trelde» Nachdruck nur mit deuu. Quellenangabe 'Lreldn. Nach«, «ulblti. Unverlangt« Schrtlttwcke werden nicht aulbewahrt Mbeksi ^is — ^isgsls-Änks kisinvm« »ueii in ieolioipsoitungsn rum iliinstimen KQQStspisipisNoS seit 1634 bsstbswLiii-tss (Zuslltäisknbi'IkLi IVIsllinstfsKe 12 sttSsigt 81ts0s 10 Ss/ßevn sssicrfis Huswsiil in Teilungen Die Sanierung -er ReWManzen Dr. RoldknttaiierS Sparpregramm m "- Mai. (Eigene Drahtmeldung.f Die Vorbereitungen für das Ausgabensenkungsgesetz sind im llieichsfinanzministerium abgeschlossen. Der Retchs- stnanzmintster plant, das Gesetz in allernächster Zeit der ^ieichsregierung zur Beschlußfassung vorzulegen. Das Ge setz durfte ziemlich umfangreich sein. Es soll Neu regelungen und Vereinfach»»gsmasjnahmen aus den verschie densten Gebieten bringen. Bor allein kommt in Frage eine Verringerung der Zahl der Reichsbehörden durch allmähliche Auflösung oder Zusammenlegung bestehen de Behörden. D r. Mo ldenhauer weist hier auch aus v'.c Möglichkeit hin, das mit der N h e i n l a n d r ä u m u n g übcrslulsig werdende Ministerium für die besetzten Gebiet eaufzu lösen. Dieses Ministerium könnte nach aewtssen Ucbcrgangszeit fortfallen. Nach der Meinung des Ncichsfinanzmtnisters bestehen aber auch zuviel Oberpostdirektionen, Postdirektionen, Landes» sinanzämter, Finanzämter und Amtsgerichte. In Frage kommt ferner eine Verringerung beS Pcrsonalauf- wands durch Vorschriften, die eine allmähliche Ver ringerung der Kopfzahl der Beamten und Ange stellten erreichen. Von seiten der Länder ist die Bitte aus gesprochen worden, daß die Dienstaltersgrenze von SS aus S8 Jahre heraufgefetzt wird. Der Abbau der Sonderzuschläge soll in einer Reihe von Jahren erfolgen. Zum Besoldungssperrgesetz sind die Vorschläge im einzelnen noch nicht ausgcarbcitet. Hier finden noch Verhandlungen zwischen den Ressorts statt. Es ist allerdings eine Anglcichung von Reich, Ländern und Ge meinden vorgesehen, wobei aber der Versaitedcnheit der Stellung in den Gemeinden Rechnung getragen werden soll. Bei der vorgesehenen Kürzung der Pensionen ist in Aussicht genommen, daß bei sogenannten Doppel verdienern das Arbeitseinkommen» das SVllÜ M. übersteigt, zur Hälfte angerechnet werden soll. Weiterhin ist erörtert worden die Einschränkung wei terer N e n t c n e r h ö h u n g e n für Kriegsbeschädigte. In leichten Fällen wird eine Vereinfachung des Verfahrens vorgeschlagen. In dieser Hinsicht sollen binnen kurzem Vor schläge gemacht werden, da nicht eine Kürzung der Kriegs- beschädtgtenrentcn an sich beabsichtigt ist. sondern nur eine Verhinderung des dauernden Zugangs. Der Reichssinanz- mintster legte dann noch Wert darauf, zu betonen, daß er im Augenblick alle Wünsche auf Besolüungs- crhöhung der Beamten ablchnen müsse. Treviranus - Reichsverkehrsminister? RücktrittSserüchtv um v. GuürardS vradtruolckung unllvror Lorllnor Sebrlttloltung Berlin, 11. Mai. Die „Kölnische Zeitung" gibt heute die Mitteilung wieder, daß der ReichSverkchrsminister v. Gusrard am 1. Juli d. I. von seinem Posten znritck- treten und durch den Minister sitr die befetzten Gebiete. TreviranuS, ersetzt werden würde, dessen Ministerium demnächst den Sparmaßnahmen des Kabinetts zum Opfer fallen würde. An den Acrliner amtlichen Stellen kann man noch keine Auskunft darüber erhalten, ob diese An gaben des rheinischen Blattes zutreffend sind oder nicht. Wahr ist lediglich, daß der Ncichssinanzminister in dem von ihm vorbereiteten Ausgabensenkungsgesetz, auf dessen Einzelheiten wir oben cingehen, die Auflösung des Ministeriums für die besetzten Gebiete fordert. Welche weiteren Konsequenzen sich aus dieser Forderung des Rcichssinanzministerinms noch ergeben werden, steht im Augenblick noch dahin. Ob allerdings das Zentrum mit einer Lösung, die es eines Sitzes im Kabinett beraubt, einverstanden sein würde, ist noch eine andere Frage. Die Reform -er Arbeitslosenversicherung Vorschläge -er Reichsanstalt Berlin, 1l. Mai. Die Neichsanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung teilt mit: Durch das Gesetz zur Vorbereitung der Finanzresorm vom 20. April 1030 ist dein Vorstand der RcichSanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom Gesetzgeber der Auftrag erteilt worden, der Reichsrcgierung Vorschläge zu machen, um den Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben der Reichs anstalt zu erleichtern. In schwierigen Beratungen ist der Vorstand zu ent sprechenden Vorschlägen gelangt. Es galt, einen Jahrcsfehlbctrag von 888 Millionen Mark auszugleichen. Dieser Fehlbetrag würde sich nach den Vor schläge» des Vorstandes um eine summe vermindern, die nach Schatzungen der Verwaltung rund 200 Millionen Mark aus macht. Es blieben dann etwa 75 Millionen Mark noch zu -ecken. Die größte Verminderung der Ausgaben soll etntreten durch die Senkung der Hanptnnterstütznng für die Angehörigen der fünf oberen Lohnklassen auf die geltenden Lätze der Kriscnuntcrstützung, jedoch erfolgt die Senkung nur, soweit die Arbeitslosen kein volles Jahr in Arbeit gestanden haben. Die Familienzuschläge sollen nicht vermindert werden. Diese Regelung für alle Arbeitslosen mit kurzen Anwartschaften schließt die Sonderregelung des Saison arbetterproblcms in sich. Mit diesem Vorschläge aus Senkung der Leistungen ver- band der Vorstand den Beschluß, den Beitrag in Notzeiten ans 1 ». H. des Arbeits entgeltes zn erhöhen. Die Ausgaben sollen weiter durch Begrenzung des Unter- stützungSanspruchcs auf Arbeitslose im Alter zwischen 17 und 65 Jahren vermindert werden,- jedoch soll die untere Alters- grenze nur so lange gelten, als in den nächsten Jahren der Arbeitsmarkt der Jugendlichen durch den Gcburtenausfall der KrieaSjahre eine Entlastung erfährt. Zur Erleichterung des Ausgleiche» zwischen Stadt und Land erschien die Einbeziehung des ländlichen Gelin des, soweit es nicht aus JahreSverträg« beschäftigt wird, in die Arbeitslosenversicherung geboten. Zur Krisennnterstützung hielt der Vorstand die Uebernahme des GemeindesünftelS auf das Reich für geboten. Er sprach sich im Hinblick auf die krisenhafte Arbeitsmarktlage sür eine Ausdehnung der krtienunterstützung aus und wies auf die Zusammen- hänge mit der gemeindlichen WohlsahrtSpflicht und die Not wendigkeit ihrer Berücksichtigung beim Finanzausgleich hin. Die einzelnen Beschlüsse wurden mit verschieden starken Mehrheiten, zum Teil gegen eine große Minder heit, gefaßt. MImtlsMmig - keine EnWeitnnoea vrabimolcknug unnorvr SorUaor Svkrlkilvliung Berlin, 14. Mai. Das Reichskabinett hielt heute nach mittag eine Sitzung ab, in der es sich mit der Erledigung sogenannter lausender Angelegenheiten befaßte. Die für heuie vorgesehene endgültige Verabschiedung der Hilfsmaß nahmen sür den Osten konnte entgegen den noch heute vormittag gehegten Erwartungen doch nicht vorgenommen werden, da sich der Gesundheitszustand des Vizekanzlers und Wirtschaftsministers Dietrich nicht so weit gebessert hatte, daß er an den Kabinettsberatungcn hätte teilnehmen können. Die Ostfragcn wurde« daher ln der heutigen Kabinetts- fltzung überhaupt nicht berührt. Sie stehen dafür auf der Tagesordnung der für Donners tag nachmittag anberaumten Kabinettssitzung, der voraus sichtlich der Wirtschastsmtntster schon wieder beiwohnen wird. Die Ncssortbesprechungen über die Osthilse- Maßnahme n wurden dagegen heute noch fortgesetzt, lieber ihre Ergebnisse werden aber keine Mitteilungen gemacht, da sic ja lediglich als Grundlage für die Kabinettsbeschlüsse dienen sollen. Infolgedessen läßt sich jetzt auch noch gar nicht sagen, wie die Finanzierung des landwirtschaftliche« OftprogrammS vorgenommen werden wird. An der Berliner Börse waren heute Gerüchte verbreitet, daß der offene Kapital markt zu diesem Zwecke in Anspruch genommen werden würde, während nach anderen Gerüchten die Mittel durch Ausgabe von S ch a tz a n w e i s u n g e n, die nicht börsenfähig werde» sollen, sondern bei bet den in Frage kommenden Instituten belcihbar sein würden, beschafft wenden sollten Auch in dieser Frage werden die endgültigen Beschlüsse des Kabinetts die notwendige Klarheit bringen. Glückwünsche znm SV. GednrtStaa deS ReichStagSvize, Präsidenten Esser. Der Reichspräsident hat dem Vize präsidenten des Reichstages. Esser, telegraphisch herzliche Glückwünsche zum 60. Geburtstag ausgesprochen. Der Reichskanzler sandte ein Glückwunschtelegramm, zugleich tm Namen der NeichSregterung. Provinz Berliner Uebersehung aus dem Französischen Die Geschichte von den drei gemaßregelten hannoverschen Landräten beginnt Gemeingut des deutschen Volkes zu werden. Sie gehört zu den besonders ansgcartcten Fällen eines ebenso betrüblichen wie rätselhaften Mißverstehens zwischen Reichs- Hauptstadt und Reich, oder — in diesem Falle — genauer zwischen der Hauptstadt Preußens und dem Lande. Rätsel haft jedoch nur sür die wohlwollenden Beurteiler, die nicht gleichzeitig den Berliner Ton und die Stimmung „da draußen" beurteilen können. „Da draußen" ist sür den beschränkten Berliner Horizont die Provinz. Die von „da draußen" pflegen dieses Wort. daS als Verwaltungsbezeichnung schrecklich harmlos ist, dem aber in übertragener Bedeutung ein entwertender und darum pein licher Beigeschmack anhastct, mit grimmigem oder überlegenem Lächeln „Provinz" — in Anführungszeichen — zu sprechen. Der „weltstädtisch" umnebelte Berliner dagegen sagt in vollem Ernste: Provinz. Er empfindet nicht die Lächerlichkeit, die in der Vorstellung liegt, baß etwa Königsberg oder Hannover oder Hamburg oder Köln oder München oder Frankfurt am Main oder Dresden und Leipzig oder Breslau, um nur weniges zu nennen, Provinz sein sollen,- Provinz in dem für Deutschland unmöglichen Sinne, daß sic ihr Licht von der NeichShauptstadt erhalten. Ist cs an und für sich schon Schlimmeres als grober Unfug, Millionen- und Halb- mtllionenstädte mit ihren kennzeichnenden industriellen un wirtschaftlichen Sondcrlcistungen als Provinz zu bezeichnen, so muß man cs schlechthin als Mangel an Verständnis und sogar Verstand beurteilen, wenn diese zwanzig und mehr groben Gemeinwesen und die bodenständige, selbstbewußte Kultur der Landschaften, deren kraftvollste Menschenanballung sic barstcllen, mit ihrer reichen und stolzen Tradition hoch mütig als Provinz abgetan werden. Die Berliner Anwendung des Begriffs Provinz auf an Tradition und Kulturleistung mindestens ebenbürtige Städte und ihre umgebenden Wohngebiete und Menschen ist nichts anderes als eine Uebcrsetzung aus dem Französi schen. Und zwar eine höchst mangelhafte. Paris ist vielleicht Frankreich, vielleicht: denn in Marseille und anderen Plätzen denkt man darüber ebenfalls kritisch. Aber Berlin ist ganz bestimmt nicht Deutschland. DaS gilt in viel stärkerem Grade noch, als daß London zwar England, aber nicht Großbritannien und Nom keineswegs Italien ist. Wer die Pariser Presse, wer die Londoner, wer die Neuyorker Presse liest, kennt die Meinung Frankreichs und Englands und Amerikas. Aber wer wollte die Kühnheit ansbringen, die Meinung der Berliner Presse als die Meinung Deutschlands zu bezeichnen? Wer der Literatur, dem Theater, der Musik, der Universität der Ltchtstaüt an der Seine näher tritt, kennt die Kultur Frankreichs. Berliner Theater, Berliner Literatur» Berliner Musik, Berliner Wissenschaft sind aber ganz und gar nicht der Kulturausbruck Deutschlands. Das ist keine Behauptung, sondern eine Tatsache, deren Be zweiflung selbst in Berlin vielerorts als lächerlich empfunden würde. Führt einmal den biedersten „Provinzler" zu den fünften, zehnten Aufführungen eures Abgottes Reinhardt und wundert euch nicht, wenn er überrascht und ausrichtig in den Nus ausbricht: „Kinder, das könnt ihr bet uns aber besser sehen! Da sind unsere Schauspieler doch ganz anders bet der Sache!" Und doch gibt eS diesen beschränkten Berliner Horizont, der von Provinz spricht und, wenn er politisch einflußreich ist, auch danach handelt. Aus dieser Einstellung heraus schufen die Braun und Wacnttg den Fall der drei hannoverschen Landräte und sind baß erschreckt, daß daraus eine Bewegung für ein dezentralisiertes Nicdersachsen entsteht und der Gedanke der Reichsrcform aus dem Aktcnstaub un fruchtbarer Ausschüsse in die fruchtbare Seele des „Volkes in der Provinz" übersiedelt. Lanürat! Was ist das schon? Ein Posten für erfolglose, in Skandale verwickelte ehemalige Minister wie beispielsweise den preußischen Handels- und Porzellan-Minister Siering. Die sozialdemokratischen Minister werben nach ihrem Ausscheiden aus der Regierung Oberpräsidenten. Drei hannoversche Lanbräte sind bet einer Abstimmung als Provtnzialabgcordncte der Weisung eines solchen Oberpräsidenten nicht gefolgt, also erklären Braun und Wacntig sie als „nicht mehr verwendbar" und begreifen nicht» daß eine Bevölkerung weit hinten in der Provinz ent rüstet ist über eine derartige Nichtachtung der Leistung von vertrauenswürdigen Beamten, die Jahrzehnte in ihrem Kreis gearbeitet haben, ihr Landratsamt nicht als Partei- Sinekure führten, sondern das Beste ihrer Lebensarbeit htncinsteckten. Mit absolutistischer Geste verfügt Waenttg, daß die Abordnung des Provinztallandtages, die mit ihm eine persönliche Unterredung über den Fall der drei Laudräte
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