Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.06.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300611010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930061101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930061101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-11
- Monat1930-06
- Jahr1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.06.1930
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7t. Sichrgang. Rr. 2«v Mittwoch, 11. Ivso Lra-tanlchriyl Nachricht«, Dresden Farntprechrr-Sammelnummer: 3»i«l Nur lür NachtgelvrLche: Nr. »voll «chnttleitun. u. Haupts,etchSfttstell«: Dresden - R. 1, Martenstrabe 3«/«» «„u^S-dühr »0« I. dt» 13. Juat l-30 d«t »glich »»etmaltg« Kistellu», trat H«» 1.70 «l. Pol!be»ug«prets für Mouat Juni 3.30 «tt. etnlcht. »3 »t«. Postgebühr lohn« VostsufteUmigsgedahr». Mn-elnummee 10 vlg., aukirrtialb Dresden» 13 BI» >n»eigenpretler Dt« Nn«etgrn werde« nach Bold mar! berechnet: die eintpalltsie 30 MN, breite Zelle »3 Big-, sllr auswirt» «0 Big. Aamllien- anseigen und Stetlengeluche ohne Rabatt 13 Psg., auberhalb »3 Vlg-, die »0 mm brett« Reklame-elle sav «s,.. auberhalb «30 PI«. Oiiertenaebilhr 3V «lg. «uswirttge liultrige gegen vorau»b«,ahlun!> Druck ». Verlag: Ltepsch » Reichardt, Dresden. Postscheck-iklo. 1v«b Dresden Nachdruck NM mit den».Quellenangabe lDresdn. Nachr.lzulüiitg. Unverlangt« Schrtttltücke «erden nicht aufbewadrt Brünings Kampf um die ReichsWe Die Parteien vor schweren Entscheidungen > » vrodtinolcknag nnooror Sorltnor Sedrlttloltnng Berli«, IN. Juni. Die durch das Pfingstfest geschaffene Ruhepause tm innerpolitischen Tageskampf wird bereits mit Ablauf dieser Woche wieder ihr Ende finden. Der zur Er holung nach Süddeutschland gereiste Reichskanzler Dr. Brüning trifft bereits Donnerstag oder Freitag in Berlin ein. um die am Freitagnachmittag stattsindendc Kabtnettssitzung zu leiten, die sich mit dem Rest der Deckungs vorlagen, besonders dem Ausgabensenknngogesetz befassen soll. Am Sonnabend tritt der Rcichsrat zusammen, um das Osthilfegesetz zu erledigen. Am Montag nimmt dann der Reichstag wieder seine Plenarsitzungen auf, die letzten vor der grosten Sommerpause, die der dritten Lesung und damit der endgültigen Verabschiedung des Etats für das Jahr IM gewidmet sein werden. ES Ist verständlich, das, sich der Reichstag sofort bet seinem Wicderzusammcntritt mit den vom Kabinett auSgcarbetteten DeckungSvorschlägcn für den Etat befassen wird Der ReichSrat ist bereits von der Regierung ersucht wor den, die der Deckung des Defizits dienenden Gesetz- eutwürse so schnell wie möglich in Arbeit zu nehmen und wird dieser Bitte der Regierung auch entsprechen. Bereits am Montagnachmtttag wird die Negierung die ersten Besprechungen mit den Vertretern der Regierungsparteien haben. Man verhehlt sich weder in den .Kreisen der Negie rung noch in den der ihr nahestehenden Parteien, das, die Vorlagen, um die es sich handelt, wohl die schwerste Be lastungsprobe für die Parteien darstcllen, aus die sich das Kabinett Brüning stützt. Wenn auch der Mut zur Un- popularität bei der Regierung vorhanden zu sein scheint — bet den Parteien ist er in diesem Maste ganz gcmist nicht da. Man weist zu gut, dast, wenn das Kabinett keine Mehrheit für dir Durchdringung der Entwürfe im Ncichstagsplcnum erhält, als Ausweg nur die ReichstagsauflSsnng in Frage käme. Keine Partei möchte aber in den Wahlkamps ziehen, belastet mit dem Odium, für Gesetze eingetreten zu sein, die Beamten und Angestellten, also einer ziemlich breiten Wählerschicht, recht harte Opfer bringen sollten. Regierungsseitig ist erklärt worden, dast eine Anwen dung des Art. 48 der Reichsversassung angesichts dieser Vorlagen nicht in Frage komme. Diese Erklärung ist bestimmt nicht aus grostcr Liebe zum gegenwärtigen Reichs tag abgegeben worden, sondern es hat sich gezeigt, dast das politische Machtmittel des Art. 48 sich sehr schnell verbrauchen würde, wenn man es allemal zur Durchführung unbequemer Gesetzentwürfe in Anwendung brächte. So steht man vor einer Situation, bereu Schwierigkeiten weit höher sind als alle, mit denen die Regierung Brüning bisher zu kämpfen hatte. Fe mehr man sich auf der Seite der Parteien in die vom Kabinett vor dem Pfingstfest voraelegten Entwürfe «er» tieft, um so größer wird anscheinend der Widerstand gegen diese Gesetze. Das zeigt sich mit besonderer Deutlichkeit in der demokra tischen Presse. So nimmt heute bas „BT." das Not- ovfcr zum Anlast von Betrachtungen, die von scharfen Angriffen gegen den Retchöfinanzmintster Dr. Mol den Hauer nur so trotzen. Es scheint sicher zu sein, daß die Demokratische Partei, die ja feit der National versammlung von Wahl zu Wahl an Mandaten verloren hat, nicht geneigt ist, Gesetze wie die jüngsten Deckungsvorlagen mitzumache», weil sie davon de» Ruin befürchtet. Springen aber die Demokraten aus, dann ist di« Front der Regierungsparteien überhaupt gesprengt. Denn die gleichen Bedenken, denen man auf demokratischer Sette so unverhohlen Ausdruck gibt, dürfte man ja wohl auch in den Kreisen der anderen Regierungsparteien hegen. Aber selbst wenn man sehr optimistisch ist und annimmt, dast cs der Negierung gelänge, die hinter ihr stehenden Parteien zusammenzuhaltcn, so hat die Regierung damit ja noch keine parlamentarische Mehrheit. Die Deutsch- nationalen, denen das Kabinett Brüning seine bis herige Existenz verdankt, dürsten kaum Neigung verspüren, sich für diese Vorlagen etnzusetzen. Wie die Regierung diese» Dilemma überwinden wird, ist vorläufig »och ein großes Rätsel. Die dem Reichskanzler Dr. Brüning nahestehende „Ger mania" äußert sich in längeren Darlegungen über den Sinn der vom Kabinett unternommenen Deckungsaktton, der in der Ankurbelung der Wirtschaft liege, welcher im Herbst ein wirklich großes Reformprogramm folgen müsse, das eine Besserung auf lange Sicht ver spreche, vermeidet es aber, aus die zurzeit aktuellste Frage, nämlich die, wie und ob die Regierung eine parlamentarische Mehrheit sich beschaffen kann, einzugehen. Anscheinend ist die Negierung gewillt, die Parteien unter stärksten Druck zu setzen^ weil sie, und nicht mit Unrecht» annimmt, daß den Parteien jetzt an einer Reichstags auslösung gar nichts liegen kan« weil eben die jüngste Vergangenheit für die- hinter der Negierung stehenden Parteien im Sinne von Wahlparolen wenig oder gar nicht auszuwcrten ist, ein Umstand, oer aller dings für die Opposition nicht zutrifft. Lik ResitttmgsvkklM mich Minder» werten!" Die Deutsche Bolkspartei Sachsens -um Rotopfer Der Landesvorstand der Deutschen Volkspartei, der am Dienstag in Dresden im Beisein auch der meisten sächsischen Reichstagsabgeordncten der Deutschen Volkspartei tagte, Iahte nach eingehender Aussprache zu den Steuervorlagen der Reichsregterung einstimmig folgende Entschliestnng: Die Deutsche Volkspartet des Landes Sachsen würdigt di« Bemühungen der Reichsregierung, durch Herabsetzung der Produktionskosten zu einer Senkung der Preise zu gelangen. Nur hierdurch und durch die von der Reichsregierung vor- gesehene Beschaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten kann die Arbeitslosigkeit verringert werden. Dast der durch das An- daucrn dieser Arbeitslosigkeit verursachte neuerliche Fehl betrag im Reichöhaushalt beseitigt wird, ist das erste Gebot seder verantwortlichen Staatsführung. Die abermalige Ueücrprüfung des ReichshauShaltS hat — auch nach dem übereinstimmenden Urteil der befragten wirtschaftlichen Spitzenverbände — ergeben, dast der Ausgleich im Reichshaushalt durch wettere Abstriche zur Zeit in aus reichendem Maste nicht erreicht werden kann. Um so dring- licher ist die jetzt von der NeichSregierunq fortgesetzte Aktion, anerkannte Miststäude der Erwcrbslosenversichcrnng durch weitere innere Reformen abzustellen. Als wichtigen TeU dieser Reform fordern wir hiermit ernent besondere Ersatzkosten für die Angestellten. Das Erwerbslosenproblem ist die Schicksalsfrage unseres ganzen Volkes. Den unverschuldet erwerbslos gewordenen Volksgenossen gehört die Hilfe der Bolksgesamtheit. Vor aussetzung für die Erfüllung dieser Volkspsltcht ist die ge rechte Verteilung der Unterstützungen, die nicht missbräuchlich «id ohne wirkliche Not tu Anspruch genommen werden dürfen. In ihrer oft erprobten Volks- und Staatsgesinnung wissen wir auch die Beamtenschaft dazu bereit, nach ihren Kräften dazu bctzutragcn, denen zu helfen, die heute in größerer Not und ohne den wirtschaftlichen Rückhalt stad, den »te Beamtenschaft durch Staatsanstellung und Ruhegehalt hat. Der Vorschlag der Negiernng Brüning, die für die Reichskaste neu erforderlichen Mittel durch eine Reichs, Hilfe n « r der Beamten und der über die SrwerbSlosen- »ersicherungSpflicht hinaus besoldeten Angestellten ans» ,«bringen, wird der Gesamtlage unseres BolkeS nicht gerecht, da sie eine schematische Gonderbestvrerung de« Arbeitseinkommens eines Volksteiles barstellt. I» dieser Ansfastung befinden wir uns in Ueberelupim- »«ra »it der von der Reichstags! raktiou der Dämchen Volkspartei eingenommenen Haltung und fordern von Reichsrat und Reichstag die Abänderung der angeküudigte» Regierungsvorlage im Sinne dieser nuserer Erklärung. Kun-sebunv öer sächsischen Amtmänner Der Netchsbund der Amtmänner, Gau Sachsen, bittet uns um Aufnahme folgender Zeilen: Der Landesverband Sachsen des Reichsbundes der Amtmänner, dem die Organisationen der Eisenbahn-, Post-, Justiz- und Negicrungsbeamten mit insgesamt 5006 Beamten des gehobene» mittleren Dienstes angeboren, hat zu der durch die Bekanntgabe der Entwürfe zum Ausgabensenkungsgesetz und dem Spargcsctz geschaffenen Lage sowie zu der vom Reichs- kabtnett beschlossenen Reichshtlfe der Kestbesoldeten Stellung genommen und folgende Entschließung gefaßt: Der Ncichsbund der Amtmänner, Landesverband Sachsen, sieht mit wachsender Besorgnis der Entwicklung der Beamten- Verhältnisse entgegen. Die in Aussicht genommenen Maß nahmen der Reichsregterung, wie Kürzung der Pensionen, Kürzung des Erholungsurlaubs, Htnaufsetzung der Alters grenze für die Pensionierung und Schaffung eines bürokrati schen Besoldungs-Sperrgesehes, sind nicht geeignet, die RetchS- sinanzen in Ordnung zu bringen, sie sind vielmehr nur Flick- und Stückwerk, wahllos zusammengestellt. Die Beamtenschaft deS gehobenen mittlere« Dienstes nimmt daher mit aller Schärfe dagegen Stellung «nd weist aus die unabwendbaren inncrpolltischen »nd volkswirtschaftlichen olgen hin, die dnrck den neuen schweren Angriff ans das crusöbeamtentnm seitens der Reichsregiernug selbst hervor» gerufen werben. Es widerspricht dem Geist der Volksgemeinschaft, wenn nur ein Teil des Volksganzen zur Sanierung der öffentlichen Finanzen heraugezogcn wird. Die Beamten weisen den Ver such, bei dieser Gelegenheit die verbrieften Rechte der Be- amtenschast abzubauen, energisch zurück. Die Wirtschaft hat ihren Willen, diesem wird der feste Wille der geeinten Beamtenschaft entgegengesetzt. Der Reichs- bund der Amtmänner, Landesverband Sachsen» erwartet vom Parlament Gerechtigkeit und keine Ausnahmegesetze. Die Beamtenschaft ist selbstverständlich nach wie vor bereit, in gleicher Weise, wie die übrige» Volksschichten» t« steuerlicher Beziehung Opfer zu bringen. Köms Carol II. Der durch ein feierliches Gesetz entthronte Tarol kan» zurück, sah und war König. Beinahe schneller, als eS t» Balkanoperetten der Fall zu sein pflegt. Mit einer ge waltigen Mehrheit von 485 zu einer Stimm« in der Natio nalversammlung, mit Jubel der Bevölkerung und deS Heeres, mit Bewegung und Tränen der königlichen Familie und der Minister, die bas kapp? sn<1 so geschickt arra»- giert hatten. Ein verlorener Sohn kehrt zurück und eine Krone ist sein Lohn. Klingt das nicht in unserer nüchterne« demokratischen Zeit wie ein Märchen aus längst vergangenen Tagen? Man wird sagen, Rumänien sei eben ein Balkan staat, der noch ganz im Zauber einer verschwundenen feu dalen Epoche liegt. Aber das ist unrichtig,- Rumänien ist seit der Wahl des Prinzen Karl von Hohenzolleru- Sigma ringen am 13. Mat 1866 eine demokratische Monarchie, mit einer nach belgischem Muster entworfe nen freisinnigen Verfassung. Allerdings war Rumänien für ein demokratisches System weniger reis als die übrigen Staaten Europas. Der Masse des Volkes. -aS in Roheit und Unwissenheit dahinvegetierte, stand eine kleine Schicht der Intelligenz und des reichen Großgrundbesitzes gegenüber. Die Folge war die Auslieferung des Landes an die Pluto- kratie und an ehrgeizige Politiker. Alle Fortschritte, die da- an natürlichen Hilfsquellen reiche Land zu verzeichnen hatte» so insbesondere die langsame Besserstellung der Bauern bevölkerung, hat es weniger dem Parlament, als vielmehr dem einzigen ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht, dem Königtum, zu danken. Die größten Verdienste um das Land hatte sich der erste König, Earol I., erworben. Seine, de» landfremden Hvhenzollern, Autorität war schließlich so groß, daß er mehr als einmal die streitenden Parteien durch dte Drohung seiner Abdankung zur Vernunft bringen konnte. Unter der Herrschaft seines Neffen Ferdinand hatten dte Parteien freilich wieder völlig freies Feld. Insbesondere stabilisierte sich damals die Herrschaft der Liberale» unter ihrem Führer Brattanu, die während der schwere» Krankheit des Königs Ferdinand auch die Verbannung und Entthronung des jetzigen Königs Carol II. durchzusetzen ver- mochten. Die Partei, als die ausgesprochene Vertreterin üe< rumänischen Großgrundbesitzes und des Großkapitals, batte nämlich sehr bald gespürt, daß Carol keineswegs dasselbe gefügige Werkzeug ihrer Macht zu werden versprach, wie sei» durch Krankheit auch in seiner seelischen Widerstandskraft geschwächter Vater. Ihr mußte ein längeres Interregnum nur recht sein. Erleichtert wurde ihr der Feldzug gegen Carol durch dessen zahlreiche Liebesabenteuer, dte ihm schließ lich sogar die Gegnerschaft seiner ehrgeizigen Mutter ein brachten, als sich Carol von seiner Gattin Helene von Griechen land in brüsker Weise trennte. Aber auch dieser Triumph konnte die Liberale Partei von der durch ihre einseitig« Jntereflcnpolttik wohlverdienten Niederlage nicht mehr retten. Mit dem Sieg der nationalen Bauernpartei unter Maniu begann eine neue Aera in Rumänien. Mantu erkannte sehr bald, daß sein Reformwerk nur Bestand haben könne, wenn das Königtum wieder tn seinem ur sprünglichen Zustand hcrgestellt würde. Der Regentschaft-« rat hatte sich zu sehr als Provisorium erwiesen, zeigte auch vielfach nicht die nötige Einigkeit, während gleichzeitig im Lande die Sehnsucht nach einer ruhigen un stetigen Regierung mehr und mehr wuchs. Das Volk hatte den unfruchtbaren Streit der Parteien gründlich satt bekommen, und bas Heer stand stets auf seiten Carol-, So betrachtet, verliert die Rückkehr Carols alles Operetter», hafte und Romantische, das ihr äußerlich scheinbar anhaftete. Dte Initiative zur Rückkehr ging auch nicht etwa nur vom König aus, sondern war bis in die Einzelheiten zwischen der herrschenden Bauernpartei und ihm wohl erwogen und vor bereitet, und sic entsprach, was zweifellos das wichtigste ist, vollkommen dem Willen des Volkes, das sich mit Recht vo« der Rückkehr eine Stabilisierung des wirt schaftlichen undpolttischenLebenSdesLandeS versprach. Der beste Beweis dafür sind die stürmische» Beifallskundgebungen der Kammer und des Volkes bei der KöntgSproklamatton gewesen. Keine Gegendemonstra tionen, völlige Ruhe tm ganzen Lande. Dte liberalen Partei führer, die noch vor einem Monat eine lebhafte Propaganda gegen Carol entfalteten, haben bis auf ein Parlamentsmit glied gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Sie fühlen, daß eine unaufhaltsame Entwicklung über sie htnweggegangen ist. Wie steht nun Deutschland ,u diesen Ereignissen?! AuS den verschiedensten Gesichtspunkten können wir über die Thronbesteigung Carols Genugtuung empfinden. Carol war während seines Pariser Aufenthalts tn Frankreich nicht be liebt, weil man ihm Deutschfreundlichkett nachsagt«. Wieweit das richtig ist, läßt sich von hier aus nicht b»s urteilen. Das eine aber ist gewiß, die rumänischen Hohem» zollern haben ihre deutsche Herkunft nie verleugnet. König Carol I. war ausgesprochen und betont deutschfreundlich. Erst sein Ableben hat den Eintritt Rumäniens tn den KreiS unserer Gegner ermöglicht. Auch König Ferdinand hat trotz seiner vielfachen Schwächen aus seiner deutschen Natio nalität nie ein Hehl gemacht. In seinem Schloß war stet-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite