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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.06.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300619028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930061902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930061902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-19
- Monat1930-06
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V4.Aichr-im-. Nr» 284 A-en-AuSvab» SvnmrAag. 19. gunt 199« Lraht.nlchrtst: N.cktrtckit«, Dresden gen>Ipr»ch«-Lammktn>imm«r: »sr»t Rur Mr Rackitgelpr»».: «r. «WN Gchriftleitung «. Havvtcie chLlttst.lle: »re«dn,.«. t, Mart-nstratzc SS/«» «k,«a»s»»ü»r »OM »I. »H so. Jmil 1»»a »n «gN« ,we»»°Ngrr guftevim« ft«» Hau« t.7« «I. Poftbetuo«prei« für Mona! Juni S.«0M». etnlch». SS Psg. PostgeLühr lohne Post,uste!Iuna«„ebah«-. Einzelnummer io Big. «nzeigenpreile: Die Anzeigen werden na» «loldinarl berechnet: die ein- lpaitlge so mm breite Heile Sü Big., für au.mürt» «o Bio- Famtltenanzeigen und Steliengeiuche ohne Rabatt t» Pfg., änherhalb sa Big-, die »o mm breite Reklame,eile roo Bsg.. außerhalb »»0 P/g. vliertengdbühr so Big. «uswSrtige «uitrlige gegen 8°rau«be>adlung Druck u. Verlag: Llepich ck Nelchardt, Dresden. Postscheck-Klo. I0S8 Dresden Nachdruck nur mil deutl.Quellenangabe iDreödn. Nachr.1 zulitiiig. Unverlangt« Schriftstücke werden nicht auibewahrt Brüning will Mol-enhauer hatten Sine neue KrMrobc des RelManrlett? vraütmolcknng unvorai KorUnor Lodrittlaltvog Berlin. 19. Juni. Der sächsische Ministerpräsident Scht« ck ist in Begleitung d«S Leiters der GtaatSkanzlei, de- Ministe, rialrat» Dr. Schettler, am Donnerstagnachmittag in Ber lin eingetrossen» «« an de« Berhandlnngen der Länderkonse, ren, teil,«nehme«. In der Wilhelmstrabe verlautet, daß der Reichskanzler Brüning eS schon d«Shalh vermeiden möchte, gleich setzt nach Ostpreußen ahznreisen, »eil eS sein Wunsch ist, der Länderkonserenz» der auch er große Bedeutung beimißt, heiznwohne«, sie aber -um mindesten ,« eröffne«. Die Moldenhanerkrlse bleibt knzmische» t« der Schweb«. Amtlich wird noch in Abrede gestellt» daß Dr. 8 rü »ing de« Bizekanzler Dr. Dietrich- Baden das ReichSsinanzministe, rin« angeboten habe. Auch läßt sich bisher noch keine Klar heit darüber gewinnen, ob Dr. Moldenhaner seinen gestern geäußerte« Plan, er «erde am Freitag zum SrholangS» «rlaubindteSchwet, «breisen. antrechterhält »der nicht. Aus der Tagesordnung der sür Sonnabend einbernfene« Arich-rat-sitznng steht nicht die N »topf« rvor läge, sonder« «eben kleinere» Vorlage» lediglich »a» Uxheit»» losennersichernngtprogram». E» scheint, daß Dr. Brüning die Zeit» die er jetzt gewonnen hat» wahr nehmen will» «m AbändernngSverhanblnnge« der Deckungsvorlage »nter der Hand einzuleite«. Dabei legt er essenstchtlich auch besonderen Wert darauf» den Reich», sinanzminister «egen den ausdrücklichen Wunsch der oolkSparteiliche« Fraktion »« halten. SS hat den Anschein, als wolle er die Parteinnabhänglgkeit seines Kabinetts abermals dokumentieren. Diese hinhaltende Stellungnahme de» Reichskanzlers wird noch in der Dr. Brüning nahestehenden „Ger. mania" unterstrichen, die ausdrücklich daraus hinwetst, daß die parlamentarisch« Stellung de» Kabinetts eine andere sei als die der früheren Regierung. D«S Kabinett Brüning sei gebildet worden als eine Regierung der Persönlichkeiten. die keine« koalitionS- politischen «nd KraktionSbindunge« unterliegen. Die Krise in einer Fraktion und auch die Krise zwischen ihr und einem ihr zugehörigen KabinettSmitglied brauche des» halb die Stellung des Kabinetts und des Ministers nicht zu berühren. Den persönlichen Konflikt» den eine solche Krise auslöse, werde allerdings jeder Minister sür sich selbst zu entscheiden haben. In der die Negierung bisher unterstützenden bürg er- lichen Regierungspresse kommt -um Ausdruck, daß Dr. Molüenhauer unter allen Umständen gehen müsse, und es wird versucht, der Regierung ebenso deutlich klarzumachen, daß eine sofortig« Abänbernng de« DeckungSvorlage »«»«gängltch fei, da dies« sa doch kein« Aussicht auf Annahme habe. In der „Deutschen Tageszeitung"' wirb darüber hinaus die Forderung erhoben, daß zusammen mit Dr. Molden» Hauer mich dessen Staatssekretär Schaeffer den Dienst zu quittieren habe. Dr. Moldenhauer selbst findet in den verschiedenen Organen zwar eine menschliche, sym pathtsche Würdigung, doch geht man sachlich mit seinen Plänen und Vorlagen nach wie vor mit größter Schärfe ins Gericht. Die Molbenhaucr-Krtse befindet sich, im ganzen gesehen, noch in der Schwebe, und eS scheint am Platze, noch einmal nachdrücklich die Forderung zu erheben, daß dieser Schwebezustand gerade in diesem Augenblick »icht andauern bars, will nicht da- Kabinett «och größere Prestigeverluste erleiden, als e» so schon zu buche» hat. Zentrums-Fühler nach links? Von den Berliner Blättern wird all Motorbootunfall Kaiser Wilhelms Berlin, 19. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Wie aus dem Haag gemeldet wird, ereignete sich bei einem Motorbootausslug, den Kaiser Wilhelm aus dem in der Nähe von Leyden gelegenen Binnensee unternahm, ein schwerer Unfall. Frau von Pannwitz, die Schloß. Herrin von Hartenkamp bei Haarlem, hatte eine größere Ge. sellschast zu dem Aussluge eingeladen. In dem einen Boote befand sich K a t s e r W i l h e l m mit seiner Gemahlin, Frau von Pannwitz sowie andere Eingeladene, unter ihnen auch ein Vertreter des deutschen Generalkonsuls in Amsterdam. Auf dem zweiten Motorboot ereignete sich aus bisher noch nicht geklärter Ursache die Explosion eine» Benzinbehälters. Das Boot stand sofort in Helle» lammen und sank sehr schnell. Die Insassen erlitten schwere randverletzungen. Sie wurden von dem anderen Boot auf. genommen und dem Krankenhaus in Leyden zugesührt. Unter denVerletzten befindet sich aus der näheren Umgebung de» Kaisers ein Graf Dönhoff und eine Gräfin Lehndorf. . Juni. Von den s hingewiesen, daß eS notwendig ist, die Krise, Berlin, 19 gemein darauf die durch das Rücktrtttsgesuch des Netchsftnänzmitnsters ent- standen ist, möglichst bald zu beenden. — Die .^Börsen- Zeitung"' spricht die Erwartung aus, daß der Nachfolger Moldcnhauers, ohne von diesem ober jenem Minister be- hindert zu werden, neue Bahnen einschlägt. Das Blatt ver zeichnet außerdem das unbestätigte Gerücht, baß sich Dr. Kaa» «nter der Hand bei der Sozialdemokratie erkundigt haben soll, ob sie nach einem etwaigen Sturze der Regierung Brüning geneigt sei, an einer Regierung der Großen Koalition teilznnehmen. Die Sozialdemokraten sollen geantwortet haben: „Ja, aber erst «ach Neuwahlen."' Zarticus Kam») um »us MtmssukMumm vrabtdartebt n»»«ro» Karloor Lorroopoockonton Part», 19. Juni. Die Ftnanzkommission der Kammer -at sich gestern wieder mit den Ausgaben sür die nationale Verteidigung beschästtgt, hat aber aus Wunsch des Ministerpräsidenten Tardieu daraus verzichtet, den Finanz» und Bubgetmtnister darüber zu hören, weil Tardteu selbst morgen über diese ihm besonders am Herzen liegenden Aus gaben vor der Kommission sprechen will. Große Ausgaben sind schon im Betrage von etwa einer Milliarde Franken ohne besondere Ermächtigung für die Grenzbefestigungs» arbeiten hauptsächlich gemacht worden. Die Meinungsver schiedenheiten. denn von eine« eigentliche« Konflikt ,« spoechen ist dnrchan» ««-»treffend» beziehen sich nur daraus, in welcher Form diese ernsthaft von niemand angefochtenen Ausgaben gemacht werden sollen. Die den Linksparteien angehürenden Kommissionsmttglteder verlangen die Ausnahme ins Budget, die anderen sind der Meinung, baß diese Gelber ruhig aus den lieber- schlissen der Staatskasse, die der Ftnanzmtnister kürzlich mit über fünf Milliarden angegeben hat, genommen werden können» denn die fünf Milliarden, die die Regierung anderseits für ihr großes Wtrtschaftsprogramm aus der Staatskasse nehmen will, lasten sich leicht auf mehrere Jahre verteilen. Die Sozialistische Partei hat nun gestern auf An trag Blum» beschlosten, in der Kammer eine Resolution einzubrtngen, durch welche die Kammer die Finanzkommtsston beauftragt, ihr sofort einen genauen Bericht über Einnahmen und Ausgaben der Staatskasse vorzulegen und zu diesem Zweck den Kommissionen alle notwendigen Vollmachten zu er teilen. ES ist möglich, daß diese Resolution schon heute nach mittag, wenn dt« dafür nötigen ö» Unterschriften vorhanden sind, vor die Kammer gebracht und ihre Besprechung sofort vom Kabinett angenommen werden wird. Eine ernsthafte Gefahr für da» Kabinett ist aber nicht zu befürchten. Blum kündigt zwar im „Populatre" an, man «olle endlich wissen, ob die Staatskasse genug Geld habe, m« gleichzeitig ei« großes Wirtschaft», »rogrnm« «nd e,n Rüstungsprogramm dnrch» führe« z« könne«, und welche» der beiden «rogramme den Vorzug vor dem anderen Hab«. Auch ber oppositionelle „Quotidten"' verlangt Klarheit, schretbt aber: „Die Erfordernisse der nationalen Verteidigung sind solche, wie sie die ungeheure Mehrheit de» Parlaments immer anerkennen wird, und man muß sich freuen, baß diese für unsere Sicherheit verantwortlichen Minister ihre Pflicht getan haben."' Brianbs Partei genosse, der frühere KrtegSmintster Patnleve, erklärte vorgestern: „Die Republikanische Partei hat ja immer bedingungslos internationale Verträge» wie den von Locarno-und den Kelloggpakt, unterstützt, aber sie bleibe gleichzeitig ein nie versagender Vorkämpfer für die nationale Verteidigung."' Schwer«- BeiWerksimglmk in der Ukraine Moskau, 19. Juni. Am Mittwoch ereignete sich anf dem Bergwerk „Maria" in der Ukraine eine starkeGaSexpl», sio«, dnrch die SS Arbeiter getötet «nd SS schwer verletzt «nrden. Fünf weitere Arbeiter «erden noch vermißt. Die OGPU. hat de« Ingenieur Sakeschniko» «nter »er veschnldignng verhaftet, daß er nicht die nötige« Vorsicht»» Maßnahme« getrosfen habe. In dem gleichen Bergwerk sind bereits vor mehreren Monaten dnrch eine Ga»explo» stou 27 Arbeiter «ms Lebe« gekommen. Vierzig Häuser nte-ergebrannt Brünn, 19. Juni. Heute nachmittag brach in Oppatau bei Trcbitsch ein Feuer aus, das sich schnell ausbrettete und einen geradezu katastrophalen Umfang annahm. Trotz des Aufgebotes zahlreicher Feuerwehren gelang es bis 8 Uhr abends nicht, das Feuer einzudämmen. Bisher fielen dem Brande 40 Häuser zum Opfer. Nor -er Ankunft Byrds in Neuyork Reuyork, 19. Juni. Der AntarkttSforscher Admiral Byrd trifft mit seinen Mitarbeitern am Donnerstagmittag an Bord des Expeditionsschiffes im Neuyorker Hafen ein. Die Stakst bereitet einen Empiang vor. der alle bisher erlebten Emp- fangSseierlichketten wett Übertreffen wird. Eine Parade der Armee, und Martnetruppen, sowie der Pfadfinder ist vor» gesehen. 4 9 Schiffe werden Salut schießen. Das Ex peditionsschiff werden mehrere Wasserflugzeuge einholen. Bombenattentate in Sn-ien Sflnla, 19. Juni. In den Städten Lahor«, Lyallpur, Gujranwala, Schekuhupura und Amritsar kamen gestern Bomben »ur Explosion. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Der Vorsitzende des Exekutivausschusses für die Provinz Bombay. Kapadta, der sich gestern freiwillig ber Polizei stellte, wurde heute zu einer sechsmonatigen Gr- fängntsstrase verurteilt. Rücktritt des ägyptischen Kabinetts. König Fuad hat da» Rücktrtttsgesuch Hahas-PaschaS angenommen. Herrjots „Alarmruf an Europa Amerikas Zolltarif und Briands Memorandum Kehl wird am 28. gurii frei Paris, 19. Juni. Die Erregung, die da» Inkrafttreten des neuen amerikanischen Zolltarifs in den interessierten europäischen Staaten auSgclüst hat. wird von den führenden französischen Politikern als Antrieb zur Förderung der im Briandschen Memorandum enthaltenen Ideen ausgeweriet. Auch Herriot gliedert sich dieser Front ein. Er richtet in der „Ere Nouvelle" einen Alarmruf an Europa. Es sei Zeit, sich zu einigen, wenn man nickt untergehen will. Europa stehe vor der Situation, daß e» an Amerika Riesen- bcträge aus den KriegSschuldenverpfltchtungen zu leisten habe, aber Amerikas Märkte für seine Waren verschlossen finde. Die Vereinigten Staaten hätten sich in eine ungeheuere Zollfcstung umgewandelt. SS sei «otwenbi Über allerlchnellstenS eine enropäifche wir Sntentei« Sinne einer ArbeitSteilnng und «alisicrnng der gesamteuropäischen Produk tion i-erbcizusvhre«. ES handele sich um eine Frage, bei der es aus Leben ober Tod «ehe. 1 II u c u r u r t r big, demgegen- tschaftl! che einer Ratlo- Die Entscheid««, Kabinettsitzuna in Behandlung der Maltasra schlnsst» sind jedoch »och « kg über Malta London ist gefalle». In der gestrigen Re Entscheidung über di« gefallen. Einzelheiten de» Be- bekannt. Vralrldorlvlrt nnsvros Karlovr Aoriosponckonlou Paris, 19. Juni. Nach einem Bericht des „Mattn" au» Nancy wird das letzte Bataillon des 17». Jnfanterte-Regi» mentS am 28. Juni den Brückenkopf Kehl verlassen, der damit völlig geräumt sein wird. Aus einer Erklärung des Kehler Bürgermeisters Dr. Lutsch mann, in welcher dieser den Wunsch ausspricht, daß jetzt die engen wirtschaftlichen, gesell- schastlichen und geistigen Beziehungen, die tn der Vorkriegs zeit zwischen Straßburg und Kehl bestanden, wieder ange- knitpft und dadurch eine bessere Verständigung zwischen den beiden durch den Rhein getrennten Bevölkerungen herbet- gesührt werde, zieht der ..Matin" den merkwürdigen Schluß, daß die Bevölkerung von Kehl über die angekünbigte Stunde -er Befreiung nicht sehr erbaut sei und vielmehr den Ab- marsch ber französischen Truppen bedauere, da damit die Quelle eines vorteilhaften Geschäftes zu stießen anfhört. In Wirklichkeit hat natürlich die uralten und mannigsachen Ber- btndungen -wischen Straßburg und Kehl, überhaupt zwischen dem Elsaß und Baden, ja zwischen Frankreich und Deutsch, land nicht» mehr ge.tört und unterbrochen, al» die militärische Besepun» de» Rheinland«» dnrch sie Franzose«.
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