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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301230018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930123001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930123001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-30
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.12.1930
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I ans Net«, itere» r »i« «1». Graz» «itd- unter varen »frier inuar iStog. t am »g ad die« Sevrg ührer ntjchc moirc. April tschen l> ein 18«? s 10807 Uhr. gen erbot «I! 'ulvee >h ick unck runq «rten k»v- »tnck 'tan, z iiNae «lMMMrsfeiiekrlnimlMN im Revemder Im November wurden an Kapitalverkehrsteuer insgesamt 4 US-18 Reichsmark vereinnahmt Hiervon entfallen 1588 648 ketch»mark aus die Steueraus Akttengesellschalten und Aommanditgesell schäften aus Aktien, 431408 Reichsmark uns di« G. m. b. H., 850 378 Reichsmark auf verzinsliche in ländische Schuld, und Rentenverschreibungen und 1 6V0 733 Reichsmark auf B ü r s e n u m s a tz st e u « r. In der Zeit von April bis November sind nur 48H7S gegenüber 68,513 Millionen Reichsmark in der ent- sprechenden Zeit deö Vorjahres an Kapttaluerkehrsteuer aus- -ekommen. Am stürksten ist von dem Etnnahmerück» gang die Börse n »msatz st euer betrofsen, die nur 13,688 gegenüber 31,566 Millionen Reichsmark erbrachte. Ebenfalls stark zurückgegangen sind die Einnahmen aus Lktiengesellschasten und Koinmaudttgesellschasten aus Aktien, und zwar von 21,828 auf 15,276 Millionen Reichsmark. Bet 4«n G. m. b. H. zeigt sich ein Rückgang von 7.883 aus 6,047 Millionen Reichsmark. Mäßig zurückgegangen sind die Ein nahmen aus der Steuer auf verzinsliche inländische Schuld- und Rentenverschreibungen, und zwar von 7.635 auf 7,117 Millionen Reichsmark. Bet den verzinslichen ausländischen Schuldverschreibungen ergibt sich für April bis November 1836 «ine Einnahme von nur 6,114 gegenüber 1,687 Million Reichs mark. während bei den ausländischen Aktien ein Auskommen von nur 6,326 gegenüber 1,785 Million Reichsmark fest- »ustellen ist. Verltner Sck>uk un- Nachbörse vom rs. Dezember 3m weiteren Verlaufe stärker abgeschwächt PrivatdiSkont 4,878 A Der Rückgang der Kunstseidenaktien verstimmte tm Verlause -te ganze Börse. Sowohl Alu als auch Ve-nbcrg waren tm Zu- sammenhang mit der Ichwachcn Verfassung der Amsterdamer Börse > bzw. 2,128 niedriger. Mit Ausnahme von LveuSka, die noch einen Punkt gewannen und RWE. und Hapag, die auf Deckung«» 2 bzw, 1,28 A höher bezahlt wurden, traten Rückgänge tm Rahmen von etwa 1 bis 2?8 «in. Farben verloren 1. Siemens 2, AEG. 1,8, Lchuckert 2.28. Salzdetfurth 1 Am AuSIandSrentcnmarkt glichen voSnter ihren Ansangouerlnst wieder aus, Non InlandSrenten waren Retchslchuldbuchsorderungen etwa 0,128 bis 0,28 gebessert. Devisen lagen tm Zusammenhang mit Kreditrückzahlungen zum Jahr«»ulttmo weiter fest. Der französische Franken überschritt mit 10,407 den oberen Goldpunkt, io daß die Möglichkeit kleiner Gold- abzüge besteht. Die Börse Ichloh meist abgeschwächt. Besonder« AEG. Igegcn den Anfangskurs — !i,28i und Farben <—1,78s waren offeriert. Dagegen konnten sich Ille ans Deckungen um 8,8 A be- festig««. Kunsiseldenwerte Ichlossen zu den tiefsten Kurssn, Aku «2,18 «ach «8,28, Bcmberg «2.28 nach «8,128. Bemerkenswert war, dah Thür. GaSaktien, die mit 181 schlossen, bereit- per Ultimo Sannar mit >«8 angebote« waren. Bekanntllch besteh» in den Aktien et« grohe» Dekuvert. MachbbrSllch hörte man per Ultimo Januar Aku und Bcmberg se «» Farben l2S, AEG, 81. Siemen» 142, Netchsbank 227.8, Berger 200, Neubesttz 8.S. Aitbesttz 81,8. Am Salsa mar kt überwogen die Kurssteigerungen. Siemens Gla» konnten sich 1 -8 beseitigen: nach Mitteilnng der S^crwaltung ist dt« Dtvidendensrage noch oifen. Stnner Brauerei gewannen 8ch, Kromschrödcr «, Wendcrolh 6, EhiNingwvrth 2,78, Ver. Deutsche Nickel 2. Merkur Wolle 1,8 und Lingncr 2,8 X- Dagegen ermäßigten sich Tachtlebcn und GirmcS um se 2 Schlei, Zellulose verloren 3, Mühle Rüningen 1,78 und Gebr. Stollwcrck 1.8 H. Arankfurler Aben-bLr'e vom 2v. Dezember Weiter schwach Dt« Abendbörs« »erlief bet stillem Geschäft weiter schwach. Ver stimmend wirkte vor ollem der schwache Beginn der Neuyorter Börse. Der Ultimo gilt als überwunden. Bon dem bevorstehen den Zahltag am Mittwoch werden Schwierigkeiten nicht mehr er wartet. Sondcrbcivcgungcn sind nicht zu verzeichnen. Im Ver lauf« blteb die Bvrsc widerstandssähtg, so dah gröbere Abschwächun- ge« nicht mehr etntratcn. I. G. Farben schlossen 128,128- Es wurden notiert: Deutsche Staatsanleihen: Deutsche Reichs« anlcth«, Abt, Altbesttz 8l'/«, dcrgl. Neubcsitz 8,7, 4 ?Ligc Schutz- gebietSanlcihe 1,028. Ausländische Anleihen: « Atge Oesterrcichischc Golbrent« 28, «Aigc Zvlltiirkcn 3, 8 7Lige Mexikaner 8,0. Bank aktien: Adca 07, Commerzbank N2, Danalbank 1«7, Deutsche Bank und DiSeonto 108,78, Dresdner Bank NO, Reichsbank 228. Berg- werktakticn: BuderuS «7,78, Gclsciiklrchcii 82, Harpcner 75, Kalt Ascherdleben 131, Wcstcrcgel» 137, Mannesman» 01,8, Phönix 88, Rheinische Braunkohlen l«7, Nheinsiahl 08, Bereinigte Stahlwerke 88F. TranSportwcrte: Hapag 0l,75. Industrieaktie»: 2lku «1,8, AS». 01.28, Daimler 21.8. Deutsche Gold und Silber 128. I. G. Karben 123.128, Kelten L Guilleaume 78, Gcssürel 88,8, Th. Gold- fchmidt 80,8, Holzmann 70, Lahuicyer NO, Melallgescllschas» 70,78, Rütgerswerke «2, Siemens L Haiskc i«S,28. Auswärtige Devisen a Laudon, 28. Dez,, 3,«2 Ubr cugl, Zeit. Devisenkurse. Reuyork «,88,8l, Montreal «,80,«3, Amsterdam 12,08"/,,,, Paris 123,87, Brüssel 84.71X. Italic» 92.7«. Berlin 20.30X. Schweiz 28,01'/.. Spanien «8,58, Kopenhagen 18,10!-L. Stockholm 18,N. Oslo I8.18X, Lissadoa 108,2«, Hklsingsorö 183.07, Prag 103,70, Budapest 27,77'/,«, Belgrad 27«, Sofia S70X, Moskau 043X. Rumänien 8I7X, Kon- stanttnopel 10,28, klthen 375X. Wien 8«,«8, Lettland 28,2«, Warschau «3,8«, Buenos Atre« 85.08, Rio de Janeiro «,80, Alexandria 07,80, Hongkong 1,1 X, Schanghai 1.8X, Iokohama 2,0,8K, Mexiko 10,88, Montevideo 38,02, Valparaiso 30,0«, * Nenyork, 28. Dez., 10 Uhr amerlk. Zeit. Devisenkurse, Berlin 23.82X, London Kabel «,887/s>, Schweiz 10,«2X, Holland «0.2SX. Madrid 10,88, Argentinien. Goldpeso 138, Papierpeso 81.88. Dollar in Bucno» Aires 72.40, ' * Nenyork, 20. Dez. Devisenkurse. fOchlnft.'l ^Berlin S3.88X. London. Kabel «88X. OO-Tage.Wechsel 433X. Part» 883, «O-Taae-Wechscl 30lX, Schweiz I0.42X. Italien 823'/«. Holland «0.28X. Wien i«.08, Budapest 17.81 X. Prag 200'/,, Belgrad 177X. Warschau N.22. O«lo 20.78'X, Kooeiihagc» 20.78X, Stockholm 2S.83X Brüssel 18.08, Madrid 10.0«, Hcisiiigsors 252, Bukarest 50X ReuorleanS auf London, OO-Tagc-Wcchsel «88X, Montreal 08,8«, Argentinien, Goldpeso I40X, Papierpeso 31,80, Rio de Janeiro 088, Sofia 7IX, Athen 120'/!, Japan «0,07, Bankakzept» iOO Tages, Gelb 2, Brief IX. tüglichcs Geld 2. Prima.Handel»wcchIeI. nicdr 2X, HSchst, 3, Dollar in Buenos Aires 71,80, ProlongationSsatz für »gliche, Geld 2X. , Gel-- un- Dörsenwesen * Dt« Reuregelnvg »er Hypothekenaufwertnng macht in viele» Kästen «ine logenannle Umichuldung oder wenigstens eine Proton- gatton der Aufw»rtung»huvolhcken notwendig. Der Zentral» «ertand Deutscher Hau»- und S» r u n t b e s t Per ne r » t v e hat mit dem RetchSvckbandDeutfcher Makler <R D M.» für Immobilien, Hypotheken und Ktnan- zterungen E B, «in Abkommen getroffen, daS eine Zusammen- arbett der ürttichen Organiiattonen beider verbände in obiger An gelegenheit kichert und den HauSbcsttzekn dtt Arbeit drs erfahrenen und sachkundigen Immobilienmaklers in der schwierigen und volkS- »tnfchatilich so aotwcndigcn Umfchuidiingsaktion sichert. * v«r«in»bank in Nürnberg. — Psandbrlef-Schlnhabftnbnng a». Da» SchlusiablindungSangcbot von 20^ ist von d«n OfanbbrtesglÜubtgern endgültig angenommen worden. Di« gegen ta» SchluhabOndung-angebo» eingelegten 13 Widersprüche beziffern sich auf nur <« 110 Reichsmark, da« sind 0,0017 A von rnnd 28« Mil lionen tetlnahmeberechiiglen Pfandbriefen, Den Empfängern wir st«» >«lr-r»tltch der sofort beginnenden Restautschüttung big iggs DlS MpNbitM «tn Fachmann spricht Der Geschäftsinhaber der Berliner Handelsgesellschaft, Hans KttrstenLerg, macht in der bekannten Atnanzzettschrist „Die Bank" über diese aktuelle Frage folgende interessante Ausführungen: Die Ztnspolitik der deutschen Banken, das eigentliche Kernproblem des Bankgeschäfts, ist neuerdings in verstärk- tem Maste zum Gegenstände vfscntltcher Erörterungen ge macht worden. Die alten Bestrebungen. eine Senkung der Ikreditbebingnng«« herbeiznstthren, haben ans dem Boden der von der Regierung betriebenen allgemeinen Politik des Preisabbanes neue Nahrung gesunde». Dabet ist man der Lage, in der sich das deutsche Bankgewerbe zur Zeit befindet, nicht immer ganz gerecht geworden. Viel, leicht tragen die Bankiers selbst einen Teil der Schuld, in dem sie es unterlassen haben, die besonderen Umstände, unter denen sie ihre Tätigkeit heute ausübkM genügend ins Licht zu rücken. Es bildet ja eine der Eigenheiten und Schwierig keiten des Berufs, daß ein Bankletter ed nicht immer wagt, offen über die Hemmnisse zu sprechen, mit denen er zu kämpfen hat. Er glaubt aus den eigenen Kredit Rücksicht nehmen zu müssen, mag zuweilen gar für den Kredit seines Landes fürchten. Derartige Hemmungen sind begreiflich, aber nicht immer berechtigt. In der Regel ist Offenheit der beste Schutz des Kredites. Bei den Zinssragen, mit denen sich das deutsche Ban/wesen abzuftnüen hat. gibt es ganz gewiß nichts, was nicht eine Untersuchung in aller Ocffentlichkcit vertrüge. Der Ausbau der deutschen Bank-Konditionen muß als Ganzes betrachtet werden, wenn man zu einem zu- treffenden Urteil über die einzelne Kondition gelangen will. Bekanntlich sind alle gröberen deutschen Bankest gemischte Betriebe. Sie beschränken sich nicht aus das laufende Bank geschäft im engeren Stirne des Wortes, sondern haben sich auch tn großem Umfange dem Finanzgeschäft zugewandt, eine Sparte, die bilanzmäßig in den Konioriial- und Essekten- konten Ausdruck findet. Dieser Teil des Geschäfts kann in der.^eit einer schweren Weltkrise kaum bei irgendeiner Bank zur Erzielung von Ueberschüstcn geführt haben. Im Gegen teil werden hier Verluste entstanden sein, mit denen sich die Banken abfinden müssen. Es dars als feststehend angekeben werden, daß die Ueberschüsse des laufenden Bankgeschäfts nicht zum Ausgleich für diese Verluste herangczogcn werben. Somit kann das gesamte Finanzgeschäft für unsere weiteren Betrachtungen ausscheibcn. DaS lausende Geschäft der deutschen Banken zerfällt nun tn Reichsmark« und Valuta-TranSaktlonen. Dein Umsange nach dürsten die Geschäfte tn fremder Wäh rung denen in Reichsmark heute nicht erheblich nachstehen. Nach den letzten Veröffentlichungen des Statistischen Reichs amts beliefen sich die kurzfristigen Auslandö-Ber- pslichtnngen der sämtlichen Banken Ende 1828 auf 8,6 Milliarden Reichsmark, wobei rund 3,6 Milliarden Reichsmark aus verzinsliche Koiiiokorrent-Berpslichiungen, rund 2,8 Milliarden Reichsmark aus Trattcn-Verpslichtungen sRemvoiirsej und der Nest auf andere Posten entfiel. Dem gegenüber erreichten Ende November des gleichen Jahres die Kreditoren insgesamt 17.5 Milliarden Reichsmark. Für das Herleihen von Valuten kommen für Deutschland fast ausschließlich ausländische Banken in Betracht, die Geld aus ein, zwei ober mehr Monate in Deutschland anlegen. und denen die für derartige Kredite geläufigen Sätze bewilligt werden müssen. Für Akzcptkrebite genießen die deutschen Banken bei ihren ausländischen Freunden die Konditionen des Weltmarktes, Demzufolge können sie ihrer Kundschaft ReinbourS-Kredtte lehr günstig zur Verfügung stellen. Auch für Kassa-Valutakreditc berechnen die deutschen Bankiers ihren Kunden in der Regel Sätze, die sich den Bedingungen anderer großer Kredltzcntren anpassen, und es bildet ent schieden etn großes Verdienst unserer Banken, der deutschen Wirtschaft diese billigen Kreditguellen erschlossen zu habenj der deutsche Wiederaufbau wurde nicht zuletzt hierdurch er möglicht. Den Banken selbst aber läßt bas ganze Valutageschäft nur einen verhältnismäßig beschränkten Nutzen. Die Spanne zwischen Soll- und Haben-Zins ist hier gering, um so mehr, als seit der Nciiverflcchtuiig des deutschen Wirt schaftslebens mit der Weltwirtschaft auch die direkte Kon kurrenz ausländischer Banken wieder entstanden ist, die unter sehr viel günstigeren Voraussetzungen tätig sind, ils die heimischen Institute. Dagegen erscheint die Spanne zwiscke« Kredit und Debet, mit dar die deutschen Banken im RcilbSmarkgeschäft arbei, teu, aus den ersten Blick recht beträchtlich. Bei der Errechnung dieser Spanne dürfen aber die verhält nismäßig niedrigen Zinsen, welche die Banken auf Sch'ck- konten und in laufender Rechnung vergüten, in ihrer Be deutung nicht überschätzt werden. Unmöglich kann man die Habcnzinscn, die für täglich fälliges Geld gezahlt werden, mit den Sollzinsen vergleichen, die der Bankier sordem muß, sobald er eine längere Bindung etngcht. Der Unter schied zwischen kurzen und längeren Geld anlagen und deren ZinSbedinaiingcn tritt sa gerade im jetzigen Stadium der Weltkrists überaus deutlich zutage. Dte deutsche Kundschaft macht sich diesen Umstand ihrerseits zu- nutze, indem sie in steigendem Umfange die Markvcträge, die sie ihrer Bank anvertranen will, auf Termine festlegt, well für Tcriiiliigcld viel höhere Sätze gezahlt werden als für Einlagen ans Schcckkonto oder tn lausender Rechnung. Dieser MehrzlnS ist durchaus berechtigt, engt aber die Gewininnög- lichketten der Banken stark ei». Ans der anderen Seite können die Banken bet der Ausleihung von Reichsmark keine» w Las immer dte Sähe erzielen, dte gemeinhin als „Kreditbedingungen' gelten. .Schon bei Geldhergabe« an andere sanken oder bei Revortgeschästen tm weitesten Sinne des Wortes sind diese Bedingungen nicht zu erreichen. Noch wett geringer aber sind die Zinserirägnisse der »m- sangreichen Geldanlagen, die von den Banken aus Gründen der Liquidität gemacht werden müssen. Es handelt sich da- bei — von den Kassenbeständen und unverzinslichen Girogut- haben bei der Reichsbank ganz abgesehen — um Akzepte, Schatzanwetsungen des Reichs und der Länder und dergleichen mehr. Der ZinSnutzen im Reichsmarkgeichäst schrumpft also bet näherem Zusehen sehr stark zusammen. Dte Gesamtmarge für Mark- «nd Valutageschäfte dürste bei einer vorsichtig geleiteten Großbank ein schließlich aller Provisionen etwa zwischen IX und IV2 Prozent liegen. Und hieraus sowie aus den Provisionen müssen unter den heutigen ungünstigen Verhältnissen, die Nebengewinne aus dem irregulären Geschäft nicht entstehen lassen, alle Unkosten, Steuern, Risiken und Gewinnausschüttungen bestritten werden. Unabhängig von diesen Feststellungen wird man sich die Frage vorlegen müssen, ob die für normale Reichsmark-Kredite derzeit üblichen Bedingungen sachlich berechtigt sind. Diese Frage ist zu bejahen. Das deutsche System, dem zufolge sich dte Konditionen für Markkredite den Bewegungen des ReichSbank-DIskonts automatisch anpassen, dars als außerordentlich zweckmäßig gelten. Erst hierdurch erhält dte Dtskvntoolittk der Netchsbank eine Resonanz, die ihre Wirkung vervielfacht. Die mit so manchen Risiken verbundenen Bankkredite erheben sich zinSmäßig nicht über die Sätze, die die Netchsbank für die Beleihung besonders qualifizierter Effekten berechnet. Als Entschädigung für den besonderen Eharakter des Bankkredites wird neben diesen Zinsen eine Kreditprovision berechnet, die sich tn vernünftigen Grenzen hält. Wenn die Reichsmark-Kredite trotzdem teuer, ja für manche Wirtschaftszweige zu teuer sind, so erklärt sich dies aus der bedauerlichen Tatsache, daß die Rcichsbank immer wieder genötigt ist. einen verhältnismäßig hohen amt lichen Diskontsatz sestzusetzen. Dies ist durch, Verhältnisse bedingt, die stärker sind als der Wille des vorsorglichsten Wirtschaftssührers und aus die der deutsche Bankier jedenfalls keinen Einfluß nehmen kann. Hätte er eine solche Möglich keit, so würde er sie schon im eigenen Interesse ausnützen. Für den Bankier sind hohe Debetzinsen nämlich nicht etwa ein Gegen. Dte Spanne zwischen Soll- und Habenztnscn. daß heißt der ihm zusließendc Nutzen, wird in der Regel durch ein hohes Zinsniveau nicht oder nur geringfügig vergrößert.' wohl ober wil dem Kunden des Bankiers das Leben schwer gemacht und damit der Ristkosaktor erhöht. Gerade dieser Umstand wird vom Publikum gern übersehen. In einer Zeit, die geneigt ist. an allen Preis-Kartellierungen Kritik zu üben, wird auch die Höhe der von den Banken in Rechnung gestellten Debetzinsen und Provisionen als Aus fluß der zwischen den Banken bestehenden Konditionen-Ab- kommen angesehen und bemängelt. In Wirklichkeit besitzen dte Banken-Vereinbarungen ihrem ganzen Wesen nach gar keinen Kartellcharakter. Davon abgesehen, haben sie gerade tn der jetzigen schweren Zelt weit mehr zum Einhalten mäßiger Sätze als zu deren Steigerung beigetragen. Für eine Gesundung der deutschen Wirtschaft bildet dte Rückkehr zur Normalität auf dem Gebiet der Geld- und Kapitalmärkte eine der wichtigsten Voraussetzungen. Au einem normalen Kreditsystem wird Deutschland aber nur gelangen können, wenn eS sich wenigstens in der Beschaffung kurzfristigen Geldes vom Auslände frei macht. Solange wir von jeder Gefühlsregung abhängig sind. Sie sich ienseltS der Landesgrenzen geltend macht, befinden wir uns in einem Zustand, der nicht nur einer autonomen Groß macht univürbtg ist, sondern der überdies außerordentlich große Gefahren tn sich schließt. Wir sind Zeugen plötzlicher Kredikkliudtginigen gewesen, dte sich tn vielen Fällen nicht auS einem Mißtrauen gegenüber Deutschland, sondern aus Schwierigkeiten tm geldgebenbcn AiiSlandr selbst erklärten, und derartige Vorfälle können sich in größerem Umfange stets wiederholen. Zwar würbe eine Gesetzgebung, di« daS Vertrauen tn Deutschland und zu Deutschland wtcderhcrstellt» große Geldbeträge aus dem Aiiskande nach Deutschland zurücksühren und damit den deutschen Banken ein besseres und vor allem billigeres Arbeiten ermöglichen. Aber es muß doch immer wieder gesagt werben, daß wichtiger als alles andere eine Steuergesetzgebung ist. die eine Kapitalbildung im Lande selbst gestattet und dadurch Deutschland von frem den Finanzeinslüsscn befreit. Die Leistungsfähigkeit der deutschen Banken würde sich ferner ganz erheblich verbessern lassen, wenn die öffentliche Hand, die im Lause der letzten Jahre einen immer größeren Teil deS lausenden Bankgeschäfts an sich gerissen hat, größere Zurück haltung üben würde. Heute arbeiten die öffentlichen Banken vielfach mit Steuer vergünstigungen und unter Ausnutzung anderer Vorteile, di« man ihnen eingeräumt hat. So wird ein Kampf mit un gleichen Waffen geführt, der dem Bankier daS Leben un gebührlich erschwert. Daß die deutsche» Gelb- und Kapital märkte von einer normalen LelstmigSsäliiakeit beute noch weit entfernt sind, wird nicht bestritten. Es siebt aber fest, daß die Mtßstände nur an ihren Wurzeln geheilt werden können» und daß eö nicht genügt, an der einen oder anderen ihrer Erscheinungsformen herumzubesscrn. unklintchare 7 Alge Noldhqpothekeiipsanbbrlcfe zum Kurse von S« H angeboten. » Dt« StützungSakti»« bei de« Otteuseuer Bank. In 8er An gelegenheit 8cr Ottcnscncr Bank begegnet die Stützungsaktion 8er BcretnSbank in Hamburg unter Hilfestellung 8er Stadt Altona Schwierigkeiten, ES besitzt die Gefahr, dasi dte Stützung überhaupt mihltngt. * Leite publique vttomane. Die nicht vor Ende des Monat» abgebenbe Antiport der türkischen Regierung an den Berwaltung»- rat der Delle publique ottvmanc toll wieder negativ auSsallen, ta dte Regierung sich weiterhin weigert, mehr als ein Drittel der im Eoupouobkommen vom Äuni «»««» 1« E^SSSHDStHIb»« Asssht..»,»»,»»«,4«, 1828 vereinbarten Maten zu zahlen. Der türkische Vertreter im BerwaltungSrat, Scktai Ben, ist beauftragt worden, tn diesem Sinne noch einmal tn Parts Verhandlungen zu führen. GelchaltsabfchWfe * W. >. Schotte», Stärke- «ud Syrup-Kabrike« AG. zu Branden burg iHaoeli. Das Unternehmen schließt das am 3l. August 1080 beendete Geschaslsiahr wiederum mit einem Verlust von 71838 Reichsmark ab, so daß einschließlich des Verluslvortrages aus dem Vorjahre von 200 01» Reich»mark ein Gesamiverlust von 272 «83 Reichsmark vvrzutragen ist. Stach dem VorstgndSbertcht Hai sich die Kriie tn den Industrien, welche di« Hauptverbiaucher von Kartossel- mchl darstellen, weiter verschärft und der Bedarf dementsprcchenS verringert, anderleit« haben auch dte Preis» für Sartolsclmehl während de» grüßten Teil» de» «elchästSjahre» «ine rückläufig« lenden» versolgt. Die inzwischen vor kurzem zustande gekommen« Gründung der beiden verkaul»kontor«, in denen dir gewerdliche»
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