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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320216016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932021601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932021601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-16
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1932
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DlrmEWA, — Rem Slellungnalime des StaMrlms Sie Regle »er AbrMtungSkon'erenz schaftSkonserenzen erlebt habe, unübersehbare Folge» nach sich ziehen würde. In der StcherhettSfrage näherte sich der holländische Außenminister dem deutschen Standpunkt. Zu den Vorschlägen der französischen Regierung bemerkte er in höflich-kühlem Ton, bah die holländische Regierung be reit sei, diesen wie auch anderen Vorschlägen ihre Aufmerk samkeit zu schenken. Er lehnte jedoch mit größter Entschieden heit den Ausbau eines SanrttonSverfahren» ab. unter Hinweis auf di« zahlreiche« Redeverbote gegrn führende Nationalsozialisten heißt: »Bon Ihrem Gerechtig keitssinn, Herr Generalfrldmarschall, erwarten wir, daß die Reich-Präsidentenwahl durch da- Volk wirklich unverhindert von verfassungswidrigem Eingreifen derart geführt werden kann, daß d«S Wahlergebnis nicht durch Redeverbot« irgendwelcher Art beeinträchtigt wird.- An den Retchstnnenmintster Groener hat Dr. Goebbels ein Telegramm ähnlichen Inhaltes gerichtet. Dr. Goebbels erklärte darin weiter, das Fortbestehen dieser Einschränkungen der Wahlpropaganda werde mit Sicherheit dazu führen, daß für eine spätere Anfechtung des Wahl ergebnisses zahlreiche Möglichkeiten eröffnet würden. Siliel besrlindet »en englischen Einftchrrell London, 18. tzebr. Die zweite Lesung de» neuen Zoll gesetzes wurde im Unterhaus mit einer Rebe de» Unter- staatSsekretärS beim Schatzamt Elltot eingeleitet. Er erklärte, die Regierung wolle die Zahlungsbilanz de» Lan des verbessern und den wetteren Fall des Pfundes verhüten. Sie wolle sich auch Handelsfreiheit dadurch schaffen, bah sie anderen Ländern im Austauschverfahren HandelSvortetle «tnräume. Sie wolle «in Mittel in der Hand haben, daS man gegen diejenigen Länder gebrauchen könne, bi« be sondere AuSnahmemaßnahmen gegen englische Waren er greifen. Im Namen der Opposition verlangte LanSVurry di< Ablehnung der Zollpolitik, da sie die Uebel nicht beheben könne. Die» sei nur durch Maßnahmen zur Hebung der Kaufkraft der Massen möglich. Kun-vebung -es Kyffhäuserbun-es Berlin, iS. Febr. Der Präsident de» Kyffhäuserbunde», General a. D. v. Hor n, erläßt eine Kundgebung zur Reichs präsidentenwahl, in der er von der Annahme der Kandidatur durch Generalfrldmarschall v. Hindenburg Kenntnis gibt und u. a. sagt: ,Hch rus« euch zu: Laßt die Partetbtnduna beiseite un handelt in reinem Kyfshäusergeist. Da ich als verantwor tungsbewußter Führer und auf Wunsch der Organisation Stellung nehmen muß, so soll sie — erhaben über alle» parteipolitische Getriebe und unabhängig von jeder Partei und jedem Ausschuß, lediglich geleitet von dem Streben für das Wohl des Vaterlandes — lauten: Bewahren wir alten Soldaten unserem verehrten Ehrenpräsidenten da» vertrauen, das er verdient, und die Trene, die er uns gehalten hat. Verlassen wir unseren Hindenburg nichtl* Ein gefälschter Httterbrief Berlin, iS. Febr. Die Pressestelle des Stahlhelm» teilt mit: Der „Bayrische Kurier* hat einen angeblichen Brief Adolf Hitlers an den 1. BundeSsührer de» Stahl helms vom 12. Januar veröffentlicht, in dem die bedtn- gungSlose Gefolgschaft de» Stahlhelm» für die national sozialistisch« Politik gefordert wird. Obgleich di« Veröffent lichung ohne weiteres als plumpe Fälschung erkennt lich ist. hat ein Teil der Press« sie nachgedruckt. ES sei fest gestellt, daß bei keiner Dienststelle des Stahlhelms «in der artiger Brief Hitlers eingegangen ist. Smmr neue rnmpm landen in Schanghai Schanghai, is. Februar. Am Sonntag sind Truppenteile der S. japanischen Division in der Stärke von 12 000 Mann in Schanghai gelandet. Die Truppen sind sehr gut aus gerüstet und setzen sich aus verschiedenen Regimentern, darunter aus zwei in Tokio stationierten» zusammen. Der Truppentransport erfolgte auf besonderen Befehl des Kaisers, und zwar im Hinblick auf die komme«»« Offensiv« gegen Wusung «nd Schapet. Wie die Agentur Jnbo Paztfigue berichtet, sind heute fünf neu« japanische Truppentransporte im Hafen von Schanghai etngetrosfen. Mit der Landung ist begonnen worben. Die japanischen Kriegsschiffe beschießen die Forts von Wusu«g, die nicht antworten. Heute früh wurde auch Schapei erneut unter starkes Feuer genommen. Wim beantragt !vrlkerbmidr«rsammlung Genf, 18. Februar. Wie von unterrichteter Seite mit« geteilt wirb, bat sich der chinesische Delegierte entschlossen, in der nächsten Ratssitzung am Dienstag die Einberufung der BölkerbundSversammlung offiziell zu beantragen. Dem An träge Chinas muß entsprochen werden, und man rechnet hier mit einem Zusammentritt der Versammlung in etwa acht bi» zehn Tagen. Man hat den Eindruck, die chinesische Dele gation habe die Hossnung ausgegcben, baß das Verfahren vor dem Rat zu irgendwelchen praktischen Ergebnissen führen könne. NorauMungrn einer ttandtdatnr WdenburgS nicht ersiillt vradimoliluug uunoror vorUuor Lobriltlettaug Berlin, IS. Febr. Die Biendesleitung deS Stahl» Helms verbreitet am Montagnachmittag em« kurz« Mit» teilnng, die besag», daß die Voraussetzungen, unter de««« der Stahlhelm bereit gewesen wäre, die Kandidatur Hindenburgs zn unterstützen, nicht erstellt worden wären. Der Stahl» Helm habe nunmehr freie Hand. General a. D. ». Horn sei nicht ermächtigt gewesen, im Name« deS Stahlhelms zu sprechen. Worauf sich dieser letzte PassuS bezieht, läßt sich schwer feststelle». Man könnte aber angesichts der sehr schroffen Formulierung des Stahlhelms auf den Gedanken kommen, als ob General v. Horn weniger namen» deS Kysfhäuser- bundeS. als namens der alten Frontsoldaten gesprochen hat. Dies würde aber bedeuten, daß vielleicht im ReichS- präsidentenpalais der Eindruck entstanden ist, als könnte der Stahlhelm mttgemeint gewesen sein. Ferner beruft sich der Stahlhelm darauf, daß sein« Bundesführer dem Reichspräsidenten anhetmgeaebe« hätten, sich seine Kandidatur für de« zweiten Wahl» gang vorznbehalten, weil eine Entscheidung im erste« Wahlgang ohnehin nicht z« erwarten sei. Zu der Mitteilung des Stahlhelm» erklärt General v. Hor n, daß er überhaupt nicht im Namen des Stahlhelms gesprochen habe. DaS gehe auch aus der amtlichen Mit teilung hervor, in der ausdrücklich festgestellt wirb, der General habe dem Reichspräsidenten „erneut daS Ver traue» und die Treue der im Knsshäuserbund vereinigten alten Soldaten zum Ausdruck gebracht*. Neber das, was die Harzburger Gruppen tun werben, sind Verlautbarungen bisher noch nicht erfolgt. Viel spricht aber dafür, daß die Deutschnattonalen vielleicht schon am morgigen Dienstag die Kandidatur ihres Parteiführer» Hugenberg proklamieren. Hinsichtlich der National- sozialisten hält sich hartnäckig daS Gerücht, daß Hitler als Kandidat ausgestellt werden soll. Wie vorher die Ein» bnrgerungSsraae geregelt wird, steht dahin. Zwar liegen aus Braunschweig neuerdings Dementi» der offi ziellen Stellen vor, Hitler sei nicht Lurch Ernennung zum Beamten in Braunschweig Reichsdeutscher geworben. Be kanntlich handelte es sich darum, daß gerüchtweise verlautete, die braunschweigische Regierung habe Hitler zum Pro fessor an der dortigen Technischen Hochschule ernannt. Gegen diese Möglichkeit wird bereit» wieder von der Link», presse Sturm gelaufen, und man bezieht sich sowohl auf ein Gutachten deS Referenten für Verfassung-recht Dr. Kaisen berg und anderer Staatsrechtslehrer, nach denen auch eine solche Berufung rechtsungültig sein müsse. Sine Besprechung des Reichspräsidenten v. Hindenburg mit dem Sahm-AuSlchuß hat heute nicht ftattgesunde«. D«r Oberbürgermeister Dr. Sahm will erst am Dienstagvormittag dem Reichspräsidenten Bericht erstatten. Mit Rücksicht ans die Wahlbewegung auf dem Land« ist natürlich di« Einstellung des Reichslandbundes von Bedeutung. Sine offiziell« Aenfterung des Reichslandbundes zur ReichSprästdentenwahl liegt bis zum Augenblick noch nicht vor. Sie Rattonallezialtltea gesen Stndenbms München, 13. Februar. Die Pressestelle der Reichs leitung der NSDAP, schreibt in der „Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz" zur Kandidatur Hindenburg» unter anderem: „Die nationalsozialistische Freiheitsbewegung wäre bereit gewesen, m i t Hindenburg, den sie vor sieben Jahren im Vertrauen auf den Generalfeldmarschall der deutschen Heere im Weltkriege auf den ReichSpräsibentenstubl er hoben hat, zu marschieren, wenn er den Willen bekundet hätte, in Uebereinstimmung mit der überwältigenden Mehr heit deS deutschen Volkes dem System de» Zusammen bruches nunmehr ein Ende zu machen und mit seinen Trägern zu brechen. Aber Hindenburg hat sich heute aus di« Seit« de« Gegner der nationale« Front, di« ihn vor siebe» Jahren zum Reichspräsidenten wählt«, seschlag«« und ein« neue Kandidatur gegen feine früheren Wähler aus den Händen der Leute entgegengenommen, hinter denen seine Gegner und Bcschtmpfer von einst stehen. Man möge die Tinge drehen und wenden, wie man will. Als Träger der heutigen Kandidatur Hindenburgs gegen die Gegner der nationalen Front und seine Wähler von einst bleiben nur die schwarz-roten Parteien des Zusammenbruche» und ihr Anhang. Welch' tragisches Geschick für den Träger de» Namens einer stolzen Vergangenheit, heute der Kandidat des Marxismus zu sein, der Kandidat eine» NoSk« und eines Crtspten, der kein Vaterland kennt, da» Deutschland heißt. Die nationalsozialistische Bewegung hat nichts un versucht gelassen, dem schlecht beratene« General» scldmarschall diesen Schritt, dessen verhängnisvoll« Folgen für ihn heut« schon klar aus der Hand liegen, zu ersparen. Vergebens. Nun sollen diejenigen die Verantwortung tragen, die ihn dazu getrieben haben; der Segen wird nicht bet ihnen sein. Denn stärker al» Namen und die Worte, die keinen Klang mehr haben, weil sich hinter ihnen die Schuldigen verbergen, ist namenlose» Elend und Leid; ist der Lebenswille der deutschen Nation, der nach krastvoller Führung ruft. Die Fronten sind geklärt. Wie ein Sturm wind wird es wehen durch die deutschen Lande, wenn da» Signal -nm Angriff gegeben wirb, um freie Bahn zu schaffen dem jungen Deutschland, da» feinem Führer folgt, gegen wen ruch i-nmer sein Rus ergeht. Soebbeiö sortertAufhebm« waMmrbetra Berlin, 13. Febr. Der Berliner Gauletter der NSDAP., Dr. Goebbels, bat an den Reichspräsidenten don Hindenburg ein Telegramm gertchtet, in dem eS diesem politische« Gesamtkomplex nicht herauSgelöst werde» kann, im kommenden Wahlkamps in «inen sachlich«« Gegensatz zu Hindenburg kommen. Daß dieser da» persönliche Verhältnis der schuldigen E-rerbtetung «ich» berühren darf, ist selbstverständlich. Wen» die Würfel «ich» schon gefalle« wäre«, da»» möchte man am liebste» Hindenburg setzt »och bitten, da» unschöne Spiel, da» von der Linken mit seine« Name» getrieben wird, zu durchschauen und sich ««ter Au»rä«mu«g aller Mißverständnisse noch an die Spitze -er nationalen Front zu stellen. Bon feiten der RechtSoppositto« sind die Brücken zu einer solchen Lösung noch nicht abgebrochen: besonder» der Stahlhelm bemüht sich offenbar, de« Weg offenzuhalten. Auch di« Tagung de» Reichstage» kann in der nächsten Woche Ueberraschungen bringen, die «in« neue Vage schaffen, wenn etwa aus parlamentarischem Wege der Kurswechsel herbeigeführt würbe, den der Reichspräsident selbst nicht erzwingen will. Wie die Entwicklung aber auch lau- sen mag, keinesfalls wird nach der geschlossenen Stellungnahme der Oppositionsparteien da» Ziel erreicht, da» die Linke mit der Hinbenburgkanbidatur hartnäckig verfolgt hat: Die Spaltung der Harzburger Front. „EöfTnSöG MnvNö, kvbv Wnsn», MWön WTVvrv» Am Montagabend sprach in WatzkeS Tan-säle» lPtefchens, die überfüllt waren, für dH Regional- soztaltsttsche Deutsche Arbeiterpartei Dr. v. Leer» üb«, da» Thema „Eiserne Front — Rote Front — Letzte Front*. Um di« Auseinandersetzung mit dem Marxismus äetsttg zu fundieren, gab er zunächst von hoher warte au» eine Ge schichte de» deutschen Arbeiter»»«». Richt — wie Marx gelehrt habe — sei da» Proletariat auf Grund de» Maschinenwesen» entstanden: sondern al» vor etwa hundert Fahren eine gewaltige Bevölkerung-zunahme «tnfetzte, da entstand erst da» Proletariat, die Voraussetzung für -en technisch-wirtschaftlichen Aufschwung, der leider da» Werk eine» liberaltpischen Bürgertums war, «ine« Bürgertum», da» bi« Bedeutung der fo-tale» Frage nicht erkennen wollte, so baß sich die breiten Arbettermasse« verbittert, vereinsamt, zurückgestoßen fühlten und un deutschen Hetzern zum Opfer sielen, die ihnen einredeten, der bestehende Klassenkamvf sei nicht etwa eine Krankheit -er Gesellschaft, sondern der Normalzustand aller Völker und Zetten, „Vaterland* sei eine Ideologie, Wehrwtlle und nationale Rüstung sei eine Klassenangelegenheit. Der Welt krieg sei der Kampf de» WeltkapttaltSmu» gegen den fleißigen deutschen Arbeiter gewesen; und ein Steg be» deutfchen Arbeiter» sei mit alle» Mitteln des Landesverrates, der Zersetzung und Korruption Hintertrieben worben, weil bann die marxistischen Bonzen ihr Spiel auSgesptelt haben würben, weil dann die wunderbare Treue dr» Arbeiters zu seinem Vaterland, bi« er im August 1S14 be- wiesen hatte, in der Gründung eine» nationalen und sozialen Deutschlands ihren Lohn gefunden hätte. — Nach all dem Elend, da» nun die Politik der letzten 18 Fahre geschaffen habe, sei das deutsche Volk erwacht und nun hätten die marxistischen Bonzen sich die „Eiserne Front* ge schaffen, um sich hinter ihr zu sichern. ES werbe gehetzt mit dem Argument, die Nazis wollten die Gewerkschaften zerschlagen. Das Gegenteil sei wahr: Die Gewerkschaften eten auszubauen und in der jetzigen Form zu übernehmen, ie seien nur zu „entbvnzen*. Man habe au» diesem Gr- ichtSpunkt darauf verzichtet, etwa Gegengewerkschaften zu itlben. — Der Redner machte bann Ausführungen zur NeparationSpoltttk. Eine Weltkrise sei gewiß da — 23 Millionen Menschen seien aus der Welt arbeit-lo-l — aber die Weltkrise sei verursacht dadurch, daß man da schlagende Herz Europas — Deutschland — gelähmt habe durch die unsinnige ReparationSvolitikr von Deutschland au» habe, wie «ine. KrrbSkrankheit, die Krise um sich ge griffen. Im Juni vorigen Jahres habe die Möglichkeit bestanden, eine Einheitsfront aller arbeitenden Bölker gegen daS schmarotzende Frankreich zu schaffen, da» auf unsere Kosten gut leben wolle. Brüning habe «» aber wieder vorgezogen, eine „Verständigung" mit Frankreich zu suchen. Diese Illusion verhindere die einzig richtige Politik. Noch fei eS Zett; aber es sei die „letzte Front*, die wir bilden müßten. Biel sei schon versäumt. Der Staats streich der Litauer gegen bas Memellanb sei erst der An fang neuer Demütigungen, neuer Frechheiten der fran zösischen Trabanten: Danzig und Ostpreußen seien mehr bedroht als man ahne. Eine zweite Teilung Deutschland bereite sich im Osten vor: und wenn Deutschland nicht endlich aufwache, bann gehe es den traurigen Weg China», verteidigen werde unser Vaterland aber nur eine natio nale und sozialistische Arbeiterschaft, die etwa» zu ver teidigen haben will. — Der Redner gab zum Schluß in großen Zügen ein Bild der Sozialisierung, wie sie der Nationalsozialismus versteht, und fand mit feinen Aus- sührungen begeisterten Beifall der zumeist au» Arbeiter» bestehenden Zuhörerschaft. 2,8 Millionen Eintragungen Berlin, 18. Febr. Am frühen Abend belief sich bi« Zahl der bisher dem Hinbenburg-AuSschuß gemeldeten Ein tragungen auf 2800 000. Auch jetzt noch fehlen aus mehrere» Orten, vor allem aus zahlreichen Landgemeinden, ab schließende Meldungen. Treibereien gegen -te Re-e Ra-olnys Von unaara« na«» a«nk «vteanütan V.-S.-Sonck«r- d«rtob»«r»tatt»r Senf, 18. Febr. Heute nachmittag fand eine Sitzung ter Konferenzregte statt, in der die Frage behandelt wurde, ob eS zulässig sei, daß Botschafter Nadolnq, dem deutschen Wunsch« entsprechend, mit einer -wetten Re-e zur Be gründung der deutschen AbrüstungSvorschläge in die Rednerliste der Generaldebatte eingeschaltet werde. ES machten sich -ie größten Widerstände geltend. Erst verlangte man sogar von den Deutschen, ihr« Vorschläge ohne besondere Rede einfach auf den Tisch zu legen, offen bar. weil man wußte, daß sie damit an Wirkung verlieren würden. ES gelang Nabolny nicht, mit seiner Forderung in eindeutiger Weise durchzudringen. Mit Mehrheit wurde so gar «in Beschluß gefaßt und sofort verössentltcht, in dem «S heißt, daß keine Delegation vor Erschöpfung der Redner liste ein« zweit« Red« halten dürfe. Erst später wurde, nach vielem Hin und Her, «ine »wett«, etwa» abaeschwächte, aber in ihrer praktischen Wirkung sehr zweifelhafte Entschlie ßung herauSgegeben, wonach di« Redner in der Reihenfolge ihrer Etnzetchnung zu reden haben. Auf jede« Fall »Ul «a« verhindern, -aß ei» Vertreter Deutschland» zum zweit,« Male zu» Wort kommt, ohne daß di« Möglichkeit gesichert ist, ihm sofort erwidern zu können. Wo di« Drahtzieher de» Widerstande» sitzen, braucht nicht be sonder» betont zu werden. Sie haben ziemlich leichte» Spiel, da der deutsch« Wunsch, zwischendurch zu sprechen, etwa» un gewöhnlich ist und gewisse kleine Mächte sich anscheinend dadurch auf den Fuß getreten fühlen. Man hätte sich diese nicht gerade angenehme Lage durch rechtzeitige» Bor legen der deutfchen AbrüstungSvorschläge ersparen können. Daß die deutsche Delegatioü jetzt alle» versucht, um wenig- sten» tnbennächstenTagenzu Wort zu kommen, zetgt, baß auch sie erkannt hat, daß längere» Zögern Deutschland stark in» Hintertreffen bringen müßte, nachdem schon fast alle wichtigen Staaten ihr« konkreten Vorschläge einreichten. Heute läßt sich noch nicht übersehen, ob e» gelingen wird, den für die deutsche Aktion vorgesehenen Termin lMitt« dieser Woche) einzuhalten. DaS Büro will zwar zur beschleunigten Abwicklung eventuell am Nachmittag ein« Debatte stattfinben lassen. Jedenfalls ist aber Deutschland von bem guten Willen verschiedener Stellen und -er Dauer -er verschiedenen Rede» abhängig. MM bekennt sich zur deutschen Mit Senf, 18. Febr. Der Vertreter Holland» trat in der Ab rüstungskonferenz mit grober Entschiedenheit für «ine direkt« Heradfetznng oller Rüst»«»«» ein und kritisiert« da» Fehlen dahlngrhenbet Bestimmungen im AbkominenSentwurs. Er wie» mit besonderem Nachdruck daraus Lin, daß der Artikel 8 be» VölkerbundSpakte» eine für alle BölkerbundSstaaten bindende Verpflichtung darstelle und daß «in ähnlicher Zusammenbruch der Abrüstungskonferenz, wie man ihn mit den verschiedene» internatiouale« Wirt- Nr. 7S Sstte r Zielen der nationalen Bewegung trenne», wen» «S nur Meinungsverschiedenheiten in dieser oder jener Einzelfrog« in Einklang zu bringen gäbe, dann wär« -er Name Hinden burg die beste Brücke zur Verständigung. Aber e» geht um Grundsätzliches, nm Sein ober Nichtsein dieser marxistisch be einflußten Herrschaft de» Zentrum», der die Opposition dt« ganze Schuld an -em deutschen Elend zumtßt und ter sie di« Fähigkeit zur Rettung aus dem Niedergang abspricht. Diese beiden Richtungen, die politisch durchaus entgegengesetzt« Ziele verfolgen, in einer Person, sogar in der achtunggebie tenden Person Hindenburg» zu einigen, ist nach Meinung-er Nechtsvppvsition unmöglich. Auch sie nimmt für sich die Ehr lichkeit der Neberzeugung in Anspruch, die sie dem nationalen Gewissen gegenüber untreu werden ließe, wenn sie auf den Boden einer Kandidatur träte, die von der Linken getragen wird und somit bestimmt ist, die erbittertsten Gegner der nationalen Bewegung auf unabsehbare Zeit an der Macht zu erhalten. Daß Hindenburg in diese schiefe Lage gebracht wurde, bedauern seine alten und unentwegten Verehrer am meisten. So wie die Dinge liegen, wird eS sich aber leider nicht vermeiden lassen, daß diejenigen, -te sich den deutschen Befreiungskampf nach Innen und außen zur Pflicht gemacht haben, angesichts der Tatsache, daß die Präsidentensrage au»
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