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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.08.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320808022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932080802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932080802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-08
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Nr. 371 Setter — »vr«d«r — Monks. ».August 1832 . 8t »38 111000 140 000 2ÜS 755 . »4 827 . 7212» . 72 800 . 28 28» . 14 534 Dis EM »er twllMM Mtnderbett Katastrophaler Rückgang »er Notensümmen hat »er R»i<h«ag«wah> Oppeln, 8. Ang. Der Rückgang der für di« Liste der Polnisch-Katholischen BolkSpartei im Wahlkreis 9 (Ober- schlesien» abgegebenen Stimmen aus 14 534 bet -er letzten Zteichstagöivatzl stellt eine Niederlage der führen de II Minderheit in Deutschland dar, »vte sie in den letzten dreißig Jahren preußischer Polenpolttik ihresgleichen sucht. Wenn man bedenkt, daß Oberschlesien seit den Ansängen der polnischen Vropogond« in Deutschland als Hochburg polnischer Parttipolüik galt, so ist der systematische Rückgang der polnischen Stimmen in Oberschlesien bei den Wahlen der letzten 2» Jahre um so bemerkenswerter. Im einzelnen zeigt die Entwicklung der polnischen Sttmmzahlen in ganz Oberschlesien, also einschließlich Ost oberschlesien, folgendes Bild: RetchStagSwahl 1V12 RetchStagSwahl 1020 Volksabstimmung 1021 Nach der Abtrennung von Ostoberschlesien zeigte sich im deutschen Westoberschlesien folgende Entwicklung: Erste ReichStagöwahl 1024 . Mi 715 Landtag 1924 81 838 Zweite NeichStagSwahl 1924 81 345 RetchStagSwahl 1928 . Landtagswahl 1928 . NeichStagSwahl 138» . LandtagSwahl 1032 . llieichStagSwahl 1032 . Interessant hierzu ist die Stellungnahme der Kattowttzer „Polonia", des SilalteS des bekannten PolenfiihrerS und einstigen ReichStagoabgeordneten Korsanty. In einem Artikel „Die Tragödie der polnischen Minderheit" heißt eS in der „Polonia" u. a.: Aus einem Vergleich mit -en Wahl ergebnissen der letzten 20 Jahre geht ganz deutlich hervor, daß die polnische Stimmenzahl ISIS gerade um logg v. H. höher war als 1SSL. Diese traurige Feststellung vertieft sich noch, wenn man ve- denkt, daß 1012 das Wahlalter höher war. und daß die Frauen kein Stimmrecht besaßen. Nimmt man ein natür liches Anwachsen der polnischen Stimmen durch ve- völkcrungsvermehrung usw. an, so hätten die Polen — laut „Polonia" — bet den biessährigen Wahlen mindesten» SS» »oo Stimmen erhalten müssen. DaS bedeutete mehrere Reichstags- und Lanbtagsmandate. Wie sehr auch tn den nichtoberschlestschen Grenzgebieten die Polenstimmen feit 1012 »urückgegangrn sind, ist aus folgender Gegenüberstellung " Ostpreußen 1013 Abstimmung 1020 1080 Grenzmark 1012 Reichstag 1020 1080 klar ersichtlich: 18 000 Polenstimmen 15 871 4180 ' „ 7000 „ 10820 „ 5154 In diesen beiden MtnderheitSgebieten ist bet den Wahlen des Jahres 1082 die Zahl der Polensttmmen ähnlich wie im Rhein- nnd Ruhrgebiet zu derartiger Belanglosigkeit herab gesunken, baß sich ernsthaft kaum noch von dem Vorhanden sein einer polnischen Minderheit in diesen Gebieten sprechen läßt. Daß dieser sür Polens ständige Agitation tn Gens so katastrophale Sttmmenschwund nicht ans Terror oder aus die wirtschaftliche Notlage dcS wasserpolnischen Kleinbanern- nnd ArbettervolkeS in Oberschlesten zurückzufithren ist, darf ebenfalls der gewiß nicht deutschfreundlichen „Polonia" ent nommen werden. Unbefangene Kenner der polnischen Minderheit tn Preußen und insbesondere in Oberschlesien können angesichts der vernichtenden Niederlage der Polen nur zu dem Ergebnis kommen, daß diese Entwicklung -aS Verdienst einer weitschauenben Polenpolitik ist, die den polnischen Agitatoren mehr und mehr den Wind ans den Segeln nahm. Und es ist ferner die staatSpolittsche Mündigkeit so mancher Zugehöriger der nationalen Minder heiten tn Deutschland, die erkannt hat, baß cS sich nirgends in Europa politisch freier leben nnd wirken läßt als in Deutschland, womit daS polnische Märchen von der Unterdrückung der polnischen Minderheit in Deutschland wieder einmal eine gründliche Widerlegung er fahren hat. Anerhörte Auskunft Kirchenhctze einer republikanischen Beschwerdestelle Berlin, 8. Ang. In einer Anfrage im Preußischen Land tag führt der Abgeordnete Wigand (Deutsche BolkSpartei) aus: Ein Postbeamter aus Iserlohn hat sich an die repu blikanische Beschwerdestelle gewandt. Er wollte gern eine ErztehungSbeihilfe für seinen studierenden Sohn vermittelt haben. Er hat daraufhin die Antwort bekommen, die üasiir in Frage kommenden Fonds seien erschöpft, er müsse versuchen, sich höhere Einkünfte zu verschossen. Wörtlich ist ihm dann folgender Rat erteilt worden: „Sie können z. B. Ihre Einnahmen verbessern, indem Sie keine Kirchensteuern zahlen. Ein guter Republikaner legt keinen Wert aus die Zugehörigkeit zur Kirche. Sollten Sie aber katholisch fein, so entfällt diese Anregung." Dieser kaum glaubliche Vorgang wird mir von vertrauens würdiger Seite niitgcteilt. Er wird in evangelisch-kirchlichen Kreisen der Provinz Westfalen in grober Erregung erörtert. Durch dieses Vorkommnis wird -aS Bild, welches durch die sogenannte republikanische Beschwerdestellen geboten wird, nur deutlicher gemacht. Der Name schon erweckt fälschlicherweise den Anschein, als besäßen diese Stellen amt lichen Charakter. Sie züchten Denunziantentum groß und schaffen in der Oekfeutlichkeit eine solche Beunruhigung, daß. wie ich höre, selbst republikanisch eingestellte Minister und höhere Beamte sich geweigert haben, diesen Stellen Auö- künste zu geben. — Abg. Wigand fragt daher: „Ist die StaatSregicrung bereit: 1. die oben geschilderten Zustände tn Westfalen ausznklären, 2. die republikanischen Beschwerde stellen als Herde ständiger Beunruhigung sofort zu schließen?" Mockau droht mit drakontfchen Strafen Moökan, 8. August. Zum Zwecke der Verschärfung deS Schutzes der Eisenbahn- und SchtfsStranSporte sowie des Eigentums der Kollektivwirtschaften und Konsumgenossen schaften veröffentlicht die Sowsetregterung einen Beschluß, der diese Güter dem Staatseigentum glcichstellt, sür dessen Entwendung Strafen von nicht unter zehn i Jahren Gefängnis vorgesehen sind. In schweren Fällen ' sogar die TobeSstrafe. Fünf bis zehn Jahr« Gefängnis «erben über „knkaNsche «nb kapitalistische" Elemente verhängt werde«, die dnrch Drohungen oder Gewalt die Bauern znm Austritt a«S den Kollektivwirtschaften bewegen wolle«. Begründet wird dieser Beschluß der Sowjetregierung mit einem Hinweis aus die sich mehrenden Klagen der Kollektiv mitglieder über die Entwendung von Gütern der Kollektiv wirtschaften und Genossenschaften durch „gesellschaftsfeind liche Elemente". Auch seien Gewaltanwendungen und Drohungen von feiten der Kulaken gegen Kollektivbauern vorgekommen. Diese drakonischen Maßnahmen sind bezeichnend dafür, daß sich die Kollektivwirtschaften bei weitem nicht tn dem Maße bewährt haben, wie cS die Sowjetregterung erhosste, sondern, baß im Gegenteil das Versagen der Kollektivwirt schaften erneut den Widerstand eines großen Teils der Be völkerung gegen diese Wirtschaftsform wachgerufen hat. Siebenter deutscher Oberschlestertav Bnnzla«, 8. Aug. Die Heimattreuen Oberfchlesier au» allen Teilen Deutschlands hielten am Sonnabend und Sonn tag hier ihren siebenten deutschen Oberschlestertag ab. — Am Sonntagnachmittag fand eine öffentliche Kundgebung statt, bei der der Geschäftsführer des Landesverbandes der Heimat treuen Oberschlesier, Dr. Soba (BreSlan), die Festrede hielt. An den Reichspräsidenten von Hindenburg wurde ein Huldigungstelegramm gesandt, in dem ihm unverbrüchliche Treue zum deutschen Vaterland gelobt wird. Mit einer Ehrung der sür Oberschlesten gefallenen deutschen Helden schloß die Feier. Erdbeben in Pern. In der Stadt Arequipa, die am Fuße des 5800 Meter hohen Vulkans Misti liegt, richtete ein Erdbeben großen Schaden an. Viele Häuser wurden zerstört. Eine Reihe von Personen trug Verletzungen davon. »nationale ftSpartet nur 132 884 150501 58 800 8047 22 «70 158S4 2 «17 8«l8 175 2 589 »73 055 84 8 55 103 1«5 8» 43 ganz im- VeMchts «n» Sächsisches Val «idvANgr WWergrbntS la Sreckea lautet wie folgt: Zahl der Stimmberechtigten Abgegeben« Stimmscheine . 450 885 15 ISS Vorläufige Zählung: Ungültige Stimmen 3804 3 202 Gültige «timmen 308 OSS 308 SSO Im einzelnen haben erhalten: Vorläufige Zählung: 132 884 150 400 53350 8047 22 »70 15 884 2 »17 8 »18 183 2 00» S»2 000 28 8 57 00 1N8 8» 48 SPD. NSDAP Kommunisten Zentrum Deut chnationale Deut che BolkSpartei Wirt chaftSpartet Staa Spartet Landvolk Christlichsoziale BolkSrrchtpartet Sozialistische Arbeiterpartei .... Polen Kampfgem. L. Arbeiter u. Bauern Fretwirtschastliche Partei GerechttgkeitSbewcgnng Nationale Kleinrentner Nationaler BolkSbund Arbeiter n. Bauernpartet DaS endgültige Ergebnis weicht also „ . bedeutend vom vorläufigen ab. Dadurch, baß in Dresden über 42000 Wahlscheine ausgegeben worden sind, mit denen außerhalb abgesttmmt worden ist, hat Dresden mindestens ein Reich StagS in an bat verloren. Die Wahlbeteiligung betrug fast 87 Prozent. * . SUe-er-elrvles Lan-taoSman-at Dresden. Der bisherige sozialdemokratische Landtags- avgeordnete Lehrer Erwin Hart sch aus Mylau t. V., der am 31. Juli auch in den Reichstag gewählt worden ist, wird dem Vernehmen nach seln Landtagsmandat nleberlegen. Sein Nachfolger im Landtag wird der Geschäftsführer des Metallarbeiterverbande» tn Aue, Paul Kran-, sein. —* ZeitungSverbot. Das sozialdemokratische „Säch sische Volksblatt" in Zwickau ist von der örtlichen Polizeibehörde mit Wirkung vom 8. August auf fünf Tage verboten worden. —* Nochmals „Haltlose Gerüchte". Man schreibt uns: „DaS tn dem Poltzeibertcht im Sonntagsblatt gemeldete plötzliche Verschwinden deS der KPD. angchörenbcn Barthel auS Hosterwttz wurde von den politisch links eingestellten Teilen der Bevölkerung, vor allem von einzelnen Schreiern, zum Anlaß für eine gewissenlose Hetze gegen die NSDAP, im allgemeinen und ein zelne Nationalsozialisten im besonderen genommen. Man scheute sich nicht, angesehene Einwohner persönlich zu vcr- dächttgen, mit der Tat tn unmittelbarem Zusammenhang zu stehen. Die auSgcstreuten Gerüchte hatten zu einer erheb lichen Beunruhigung der gesamten Bevölkerung geführt, die in der augenblicklich politisch stark erregten Zeit leicht zu wetteren Ereignissen hätte führen können. Die Vorkomm nisse zeigen deutlich, mit welcher Gewissenlosigkeit gewisse Kreise zur Erreichung ihrer dunklen politischen Zwecke vor gehen. Nachdem nunmehr die Untersuchung ergeben hat, daß die Nationalsozialisten in keinem irgendwie gearteten Zu sammenhang mit dem Tobe des Barthel stehen, wäre es an gebracht, wenn die Polizei die Bevölkerung auch über das Ergebnis der zur Zeit noch schwebenden Untersuchungen baldigst unterrichten würde. Restlose Klarheit über den Fall ist das beste Mittel zur völligen Beruhigung der Be völkerung." —* Die Renenverbunge, »er Sächsischen LandrSbibliothek Nnd bi» 18. August im Lesesaal «geöffnet werktäglich 0,80 bl» S Uhr und 4 bi» 7 Uhr» aulgestell«. ikln BerzrlchniS dieser Neuerwer- bungen »egt in der Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Maricnstrabe 88, Erdgeschoß, au». —* «Irakeafverrnnge« i» Land«. Die Zschopau «al- st raße tn Wtesa vom Gutsbesitzer Hunger bl» zur Kleinmschcn MNHle wird bi» auf wettere» wegen Bauarbctten sür den gesamten Fährverkehr gesperrt. Di« Umleitung «rsolg« liber die Erbgerichis- und «nnaberger Ltraße. — Die AmtShaupimannschalt Pirna h>t die Einziehung des sogenannten „H ä n g e w e g r »", soweit er in wemeindeflur Langburkrr»borf verlänsi, nnd seine Fort setzung aus GtaatSsorstrevier LangburkerSdors, soweit der Hänge weg aus vom StaatSst»ku» zum StaatSsorstrevier LangburkerSdors htnzugekausten Waldgrundstücken verläuft, für den ösfentltchcn Fährverkehr genehmig». —* Zi» de» Ant»,usa»«e«ftaß an ber HalSbacher Mnldenbrücke, über den wir tm lebten Morgenblatt berichteten, wird noch gemeldet, daß ber Kleinwagen von dem Sohn de» Viehhändler» Bt« big au» Hebdorf gesteuert wurde. geschildert. Goethe schätzte den Ge- uraufgeftthrt werden. Die Ausführung dieser Komposition, sich tm In» 1700 tn Dresden avf-telt^dte für zwet Chöre mit sieben Stimmen gesetzt nnd dr« versäumte er nicht, ihn in seinem Hause auf der Großen Klostergasse — heute Nr. 12 — anfzusnchen und auch die von Adelung betreute Bibliothek zu besichtigen. Einen großen Teil seines Lebens hat Adelung in Dresden zugebracht und hier einen großen Teil seines LebenSwcrkeS vollendet. Er, der Psarrcrösohn ans dem Pommerschen, hatte tn Sachsen, hatte in Dresden seine zweite Heimat gesunden gedenken wir seiner, deS Gelehrten und deS Bibliothekars, heute an seinem 200. GcbnrtStagcl l>. lt. Kunst UN» Wissenschaft Der Männer- and yr«uench«r DreSdea-Uebiaan veransialtet Sonnabend, den 18. August, abend» 8 Uhr, tn Wabke» Etablissement (Dre»den-N., Kätzschenbrober Straße 1) »ur Feier de» soläbrigen Be steben« «in «hör- und Orchesterkonsert. Mitwlrkend« sind! Bea Neubert-Katterfeld, Karl Hein» Kailerfelb, Männer- und Frauen- chor «rlon, DreSben-Loschwtb. und die gesamt« Ttadtkaoelle Kötzschen- broda lWilb. Landel): Leltung: Otto Neuver». Zur Ausführung ge- langen: „Prerlosa", für Solo. Chor und Orchester von S. M. von Weber, Ouvertüre »u „Samont" von L. van Beethoven, sowie Eranen-, Männer- nnd gemischte Sböre von Ed. Walther, Mar MeverolberSleben, Mar GulbtnS, OSkar Fried. -f* Univerfilät Leipzig. Der Prtvatdozent in ber Philo sophischen Fakultät der Universität Leipzig Dr. Lazar Gulkowitsch ist zum nicht planmäßigen anßerorbent- lichen Professor in dieser Fakultät ernannt worden. — Dem LanbgerichtSrat beim Landgericht Leipzig Dr. jur. Richard Busch ist die Lehrberechtigung sür Strafrecht und Strafprozeßrecht tn der Jurtstensakultät der Universi tät Leipzig erteilt worben. s* Uransstthrnng eines Dresdner Komponisten in Frankfurt a. M. Beim Deutschen Sängerbundesfest tn Frankfurt wurde das seinerzeit mit dem StaatSpretS aus gezeichnete Werk „Schnitter Tob", ein altes deutsches Lied für gemischten Chor, Knabenchor. Blechbläser und Schlagzeug des Dresdner Dtrigcntenaaund Komponisten Rudolf Och- (Leiter des Wach»duf-LhoreS), mit größtem Erfolge uraufgeführt. Uranssiihrnna einer Kompofltlon an» dem Dreißig« jährigen Kriege. Nach Mitteilungen ber Zeitschrift für Musik wirb die im Koburger LanbeSarchiv ktirzlich entdeckte Komposition bc» bekannten altdeutschen Tonmeisters Melchior Franck aus dem Jahre 1082 zu Weihnachten uraufgeftthrt werben. Die Ausführung dieser Komposition, trachtung zugrunde gelegt werben müsse. Auch darin eilte er seiner Zeit voraus, daß er anstrcbtc, der Grammatik die Anerkennung als einem selbständigen Zweige der Wissen schaft zu verschaffen. Dem Ruf, den Adelung genoß, hatte er seine Berufung nach Dresden zu verdanken. Damals siedelte die Kur- fürstliche Bibliothek, einst von Bater August ins Leben ge rufen, ans gänzlich unzureichenden Räumen im Zwinger nach dem Japanischen Palais über, nnd es war die Möglich keit gegeben, die Aufstellung der schon damals beträchtlichen Bestände nach einem System burchzuftthren, -aS AbelungS Vorgänger, Francke, entworsen hat. Adelung behielt dieses System in seinen Grundzügen bet, baut« eS nur auS, und es hat sich bis tn die neueste Zeit hinein als zweckmäßige Art der Ausstellung erwiesen. Ebenso ist der unter AbelungS Leitung 1700 bis 1800 bearbeitete Alphabetisch« Nominal katalog — ein Werk von 53 cngbeschrtebenen Joltovänden — bis in die 00er Jahre in Gebrauch gewesen — gewiß ein Beweis seiner großen Brauchbarkeit. AbelungS Tätigkeit ist es zu verdanken, daß die Bibliothek damals schon einen festen jährlichen Vermehrungsetat von 8600 Talern erhielt, daß Ne 1788 als öffentliche Bibliothek der freien Benutzung des Publikums zugänglich gemacht wurde, und baß bi« Be stände — besonder« auch die der Handschriften — planvoll und mit glücklicher Hand ergänzt und fortgcftthrt wurden. Trotz angespannter Arbeit tm BtbliothckSbienst fand Adelung auch tn Dresden noch Zeit zur Abfassung groß an gelegter, umfangreicher Werke. So hinterließ er bet seinem Tode im Manuskript eine „Geschichte ber Mark grafen von Metßen ", zu der nicht weniger als vierzig Faszikel Akten und Urkunden gehören, und eine „Ge schichte von Knrsachsen" von zwölf engbeschrievenen Bänden. Wertvoller aber als diele Werke sind seine krittfchen Schriften zn den sächsischen GcschtchtSauellen, sein 170« im Druck erschienene» „Kritisches Berzetchni» ber Landkarten der sächsischen Lande* und sein „Chronologisches BerzetchntS der Quellen zur südsächsischcn Geschickte" von 1802. Aber auch seine allgemeinen historischen und seine philologischen Forschungen hat Adelung in seiner Dresdner Zeit fortgesetzt: Kurz vor seinem Tode erschien seine „Aelteste Geschichte ber Deutschen" und ber erste Band seiner bedeutenden „Allgemeinen Sprach- kuüde". Dieser umfaßte die asiatischen Sprachen. Die wetteren Bände hat ber Professor Severin Vater unter Mit arbeit von Wilhelm v. Humboldt später herauSgebracht. Menschlich wird Adelung al» ein Mann von geradem Sinn, von Anspruchslosigkeit und schlichtem, einfachem und stet» heiterem Wesen geschildert. Goethe schätzte den Ge lehrten hoch. Als er s" Ein vroßer Bibliothekar und Sprachlehrer Znm 200. Geburtstage JohannEhristophAdelnng» am 8. August Mitten tm Schmuckhos deS Japanischen Palais steht aus würfelförmigem Unterbau eine einfache runde Säule, oben mit schlichtem Laubgewinde tn flachem Relief geziert, von einer Platte mit vier kleinen Giebeln gekrönt. „Joh. Christoph Adelung, geboren am 8. August 1782 zu Spantekow in Htnterpommern, gestorben am 10. Sep tember 180« tu Dresden", besagt eine Inschrift, und auf ber Rückseite finden sich die Worte: „Von seinen nächsten Freunden. Adelungs Grabmal ist es, vor mehreren Jahren vom inneren Neustädter Friedhof hierher versetzt, um eS zu erhalten — ein Akt der Ptetät, den die Direktion ber Landesbtbltothek mit vollem Recht dem Andenken dieses Mannes erwies. Tenn er, von 1787 bi» zu seinem Tode Oberbibliothekar an ber damaligen Kurfürstlichen, der heutigen Landesbtbltothek mit dem Titel eine» sächsischen vofrateS, bezeichnet mit seinem Wtrken den Beginn des Ausstieges dieser Bücherei, die heute die drittgrößte des Deutschen Reiches ist. Schon damals genoß Adelung einen bedeutenden Ruf in ber wissenschaftlichen Welt. Anfangs Professor am evange lischen Gymnasium tn Erfurt, hatte er sich später tn Leipzig als freier Schriftsteller niedergelassen und betrieb eingehende philosophische Forschungen. Schrieb er auf ber einen Seite unglaublich viel Bücher, Broschüren und Aufsätze zu Tages ereignissen, so verfaßte er al» Frucht seiner Studien in jener Zett auch die Werke, die seinen Ruhm begründeten, vor allem 1774 bis 178« sein „Grammatisch-KrtttscheS Wörter buch ber hochdeutschen Mundart", ein Werk, da» nicht nur von großem praktischen Wert war — auch Goethe pflegte es eifrig zu benützen —, sondern das auch richtunggebend sür die spätere deutsche Philologie geworden ist. BIS wett tnS 10. Jahrhundert hinein ist seine deutsche Sprachlehre fitrSchulen, 1781 auf Veranlassung deS vreußischen Minister» von Zedlitz verfaßt, in Gebrauch gewesen, und in «einer „Styltsttk" wie tn seiner «Geschichte ber Kultur", 1782 erschienen, legte er neue, eigene Gedanken nieder. Gab er in dem ersten Werk eine zusammenfassende Theorie dcS Stiles, so führte er mit dem anderen den Be griff „Kulturgeschichte" in den wissenschastlichen Sprach, gebrauch ein und forderte tn durchaus modern anmutenber Anschauung, baß die Kulturgeschichte aller geschichtlicher ve- Monks- r. Am letzten X. Olympisch« Konkurrenzen, mit neuer Wr rekord gab «S «termi die Amerika u ».Bremen in 47 Sekunden i Dentschlandt Dollinger « Gleich darauf der Herren z Kiesel—Toppii mit 40,« Seku 4 mal i zurück nnd h aller Weltreki Acht Meter Hend und holte sicl Kanada, Japi In der Entsch verbesserten Carr mit 8 :> Di« Deutsch« sich hier geg, Sieger enden Den vierten Amerikanern Dentschla betrug 41,2 § schicdentlich I Mtl USA. (1,«4) noch die alt« Die gro Marathonlai Zuerst l Fanelli-Jtal passierte -te 12:3ü vor d seinem Land Vorsprung i Kontrolle. ' Kontrolle (1 vor Vriker RibaS und achter Stell, er nach 1 ( Finnen auf. hinter dem ler und Mit meter) lag! Wright-Eng siinsten Koi Magenkräm Kontrolle, k 2:0«, Zaba Ferris und Neihensolge kurz hinter ersten Pla( tanen aus. Im St großes Int -en. Plvtzli Nahen Zab Herzog Kas soll als > gelten. -f* Die Spielzeit, das Wienei Herrn. Heil Ist am 10. spielen, in Engagcmcn Franz Her dritten Ab gcsührt. „ Antike Th de« Debat ehe darin »en Regel! ehr zahlv anderen A geistert al eiilscrnt tsi macht tn Zweifel fe der Äclem Die Darf Gcneralre lungcn, sc des Thcat die starker wenn niai -r* EI Wiener T nachtSnovi deren Kor „Lilly" w bell) von «ine Epist Paula i s* S Am Son kuthcr schastltchei Geiste Lu
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