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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320913027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932091302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932091302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-13
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Del. 27 >70. dis mil vonneisis» vnvilleeruNirk lclrte Z D»^el lla8 ^ittionen- leglsmsnl kin üderrzuK lustikei 1'ontilm mit ekarlott» 3okannvs Kivmsnn 3ultu» ssslkonztotn I kV, 3ug«n6!le1>v «tlzudi 1 ^Vo. v uno ' ,v Utl> r<t»u»pt«itt«u, /^niecdi 8 O vle Jungiern vom O v«8«^otsverq U5izpie1 v. 0. abine VieNicki ilelkeltt 0)1 «»iiie ^e>el uäovvike Oiuner kuscke^ey Kottenk-imp Emilie )deslekr«»r k^AKl k'aulzen rau v. ttevtler 0n^,u8 keii.tittw Krsnr 1'o^5e )tto Kr.inr 8< IltierL ),0iünw«i1U KleinorcNeke Korikie^ icr Koni'» (onsi>1.-8rN )oe> 8ckiöO,r !in Vs^abunll K.iu er 8n0e >/,11 OK, Volkstilttme 1881 — 1910 uml 1501-152l> iplvlplsnr 511. )-,e» il,n — in 54en8ctt, vo. Vvekin <1ie ileinen Veilcken KUttien, r. /Vlle VVe^e stiluenzur ^icke, 8dtt. K^1)r,1e mil ^eke. 8<s. ,X!le VVe^e tMren rur klebe, 51n. l)i.' lusikk« rn vomUizclmf> 1ier 01« KomüUI« 1/ 1» 0ul«n diorgen "U vviltt I.U5l.8nie1 von k k^olos ^Villi t'srsclin Kerrien l'iolezsor VrincoN s)r. 8«bv 8milt 8etn eit korcl lomkin v. tteniliicb, l.nttie 8ctnNcit 5kiry 11otel-8oy 8cbum.inn kmle i/,) 1 Ob» VolllskNkne-. ,741-17'0 ttiMner,v1»<5k 1: 5^1-57^ 511. (inten Morgen 'Ui <«i»Ir»l-Vk»«»»Pr l/.v at-Uonn. wo dl»t cku? Opeeelle van dln, lleiwcd, dlusik van Alki llnseidnc» I'elei v Rcdidllee lin,,c l.nuielie l.n>iinx vintil" Ctimtir Mink »nwne l ila Iliill U,ul llnns »etm.r ilselnnn, »i lleeiiner l-iect l-enu 8cl>la<le,ee KnNnee ttnllr n»cl> '/, ll vt>c Vutk-lltttme IttII-v>?0 M. narvm. Voeiete - I'ia- li'nmm, akonlln dlnNann» wo Nisi <i»? Berunim. > d.eeoaniienell. rell-Dr.Mllly-oian^ Dresden. I. d. Äiiitieen! Oan» Nelnlelee.Dreed. sink Mewddi lili do« lkricheinen dei Änikioen an den voraeicheiedki-en Dane» lowie ani deliiwwk« Seil,» wird otivt a,leide« Da» deulla« Maeaendiolt nmlatzt >r Setten. Aden- Ausgabe Dienstag, es. September 1932 7S. gahrgang. kN Der MmvaüMgöMlMuß tagt Erklärunven -er Reichsrevierung un- -es Neichstagspräfr-enten Göring 1 Nculvlikkn s»on am «. Rmmbkr? Vraktwolckuvg uuaorvr vorUnor Lokrlkttottung .4: > s- 1' ' l!' sSsvTVnk^ÄM'L'irri^Äd^ Leesden. Polllcheck-llio. 10SS Deetden Rachdruck nur mil deuU.Quellenangabe lDretdn. Rache.> zulliilg. Unverlangi« Schnilstücke «erden nicht aulbewahtt Lradlanlchrlltt Rachrlchlen Dresden gernwrecher-Lam nielnummer: er eil Rur llir «ach'geiveSche: Rr.-V0>» Schrtllleilung u. HauplgeichSII«llelle: Dresden - A. 1, Marlenstrad« »»/»> Das Kabinett lehnt ein Gescheinen ab Bon amtlicher Seite wird erklärt, dah entsprechend der Stellnnanahme deS Ministerialdircktorö Gotthciner weder der Reichskanzler noch der Neichöinnenminister zu den Lilrunacn deS Ausschusses erscheinen werden, bevor nicht der Bries des NclchötagSpräsidcnten Göring an den Reichs kanzler, der die gestrige Abstimmung alö zu Siecht bestehend ansieht, zurückgezogen wird. > Die Hutchinsons geborgen Kopenhagen, 18. Lcpt. Nach einem bei der Verwaltung von Grönland nm 12.15, Uhr clngcaangcnen Telegramm hat der Trawler „Lord Talbot" Henle »m 2 Uhr nachts sämt liche Mitglieder der s^ltegersamllle .Pntchinson anf Land bet Ikers» ak gefunden. Die Geretteten befinden sich wohl, die Maschine aber ist wrack. wonach der Auöschnsi die Anwesenheit des Reichs kanzlers und des Si e i ch S i n n e n m i n i st e rs verlangt. Ter tzluöschuh besaht sich dann noch kurz mit der polizei lichen Durchsuchung des Rcichslagsgebändeö in der Nacht zum Dienstag. Rcichstagspräsident Göring legte gegen oaö Vorgehen der Polizei schärfste Verwahrung ein »nd erklärte, er sei bereits mit der preuhischcn Negierung in Verbindung getreten, um die Bestrafung der Schuldigen zu verlangen. Er überlege auch, ob er sich wegen dieses Vorgehens mit der NeichSregterung in Ver bindung sehen solle. Gegen die Stimmen der Deutschnationalcn und bet Stimmenthaltung deS Zentrums wurde ein kommunistischer Antrag angenommen, in dem der Auöschuh scslstcllt, dah die Haussuchung ein eklatanter Bruch der Abgcorductcnimmunität sei. Der Ausschuh verlange die sofortige Bestrafung der für die Durchführung Verantwortlichen. — Der AuSschuh vertagte sich dann, um die Entscheidung der Ncgicrnngab « z u w a r t c n. Präsident sein Schreiben vom 12. September 1S8S zuriickgczogcu hat." Nach Abgabe dieser Erklärung verlieh Ministerial direktor Gott Heiner die Sihung. Reichslagspräsident Göring erklärte, er müsse anerkennen, dah die Ncichötagsauslösung rechts gültig sei, da auch ei» gestürzter Reichskanzler ein Aus- lösungsoekret gcgenzeichncn könne, solange er bas Vertrauen deS Reichspräsidenten habe. Dagegen müsse er auf seinem Standpunkt beharre», dah die Abstimmnngcu rechts gültig seien, da sic bereits begonnen hatten, alö der Reichskanzler sich znm Mort gemeldet hatte. Allerdings habe er auch sormaljuristisch leb haste Bedenken, ob die Begründung, die für die Auslösung gegeben worden sei, mit dem Geist und dem Sinn dcrVersassungüber- einstim m c. Abg. Berndt lDN.s erklärte, dah er sich voll aus den Boden der Ausführungen des Negierungsvertretcrs stelle. — Aus einen Zurus von seilen der Nalivnalsvzialistcn und des Zentrums, warum denn dann die Deutschnationalcn sich an der Abstimmung beteiligt hätten, erklärte der Redner: TaS sei geschehen, um den Mchrhcilsparteicn nicht die Arcude zu mache«, aus einen einstimmigen Beschluss des Reichstages Hinweisen zu können in einer Sache und in einer Situation, die hinsichtlich ihres Ernstes überhaupt nicht ttbertrossen werden könne und die wahrlich mehr Ver antwortungsgefühl verlangt hätte, als eö gestern der Reichs- tagöpräsident und die NcichStagsmchrheit bewiesen hätten. Abg. Megmann sZ.s erklärte, die Regierung dürfe unter keinen Umständen ihr Erscheinen von Bedingungen ab hängig machen. Gegen die beiden deutschnationalcn Stimmen wurde daraus ein sozialdemokratischer Antrag angenommen, Gegrünöet 18S6 r«t tLgllch »wkimallatv gutNltmig monatlich ».»0 Ml. «etnlchtlebtlch 70 für DNtg«» lohn», durch Vollbejua ».«a Ml. eln>chll«b«Ich LS Big. Postgebühr «ohne Po!t»ustet«un,«gebühr> bet 7mal «ichentllchcm verland. lNnjttnummer >» Pt», «ln-clgenvrelle: Dl« «lnlpalllg« »0 mm br«ll« Zelle »b Plg, tür auOvLrt« «o Plg., dl« W mm brell« ReNamezeile Süll PIg., auberhald iio Pia. ab., arllenadlchlag U. Dar», gamlllenanjelgen »nd Slellengeluche ohne Rabat« ld Pta-, auber- hlllb »b Pta. QNertengebuhr so Psg. «»«ivärtlgi Aullrckge gegen Boraulbejahlung. Verbindung mit Adolf Hitler und der NelchötagSsrak« tion. Es hciht, dah die prcuhtschen Koatitions« b c s p r e ch u n g c n zwilchen Zentrum und Nationalsozialisten nun beschleunigt durchgelührt werden sollen, wobei der endgültige Termin sür die nächste Landtagsnhnng bisher nicht anbcranmt worden ist. Zur Beschleunigung der Koalitionsbesprechungen dürste das Gerücht beitragen, dah die Negierung erstrebe, den Preuhischen Landtagaus» zu lösen, noch ehe ein preuhischer Ministerpräsident ge wählt werden könne. An gut unterrichteter Stelle können Erklärungen zu diesem Gerücht bisher nicht ab gegeben werden. Sine Grkläruny -es Zentrums Berlin, 18. Sept. Die Z e n t r u m ö s r a k t t o n deS Reichstages hielt am Dienstagvormittag ein« neue Irak- tlvnssihnng ab, in der nochmals die Irage erörtert wurde, ob der Reichstag rechtmähig oder rechtswidrig aufgelöst worden sei. Die Juristen der Iraklio» vertraten den Standpunkt, dah sowohl die erste RcichStagSauslösung. als auch die gestern von der Negierung vollzogene weder dem Sinne noch dem Wortlaut nach dem Geiste der Verfassung entspreche. Polizeiliche Durchsuchung des Reichstags Berlin, 18. Sept. Der Polizeipräsident teilt mit: „Aus Grund einer clngcgangencn zuverlässigen Nachricht hat in der Nacht zum 18. September nm 28,8N Uhr der stell, vertretende Letter der Abteilung!, Ncglcrungöra« v. Werder, eine Durchsuchung im Reichstag angeordne», da der dringende Verdacht eines Spreng st ossatientatS vorlag. Die Durchsuchung konnte dem NcjchStagöpräsidenien und dem Polizeipräsidenten vorher nicht mehr angekündigt werden, da beide Herren scrnmlindlich nicht z« erreichen waren. Die Durchsuchung war nm 1.8N Uhr beendet. Die Keller des Reichstags und die Iraktionöriiume der Kommuni st ilchen Partei sind dnrchsncht worden. Der nach kurzer Zeit eintressende Direktor der Reichstags, Verwaltung, Geheimrat Galle, erhob gegen diese Durch suchung energischen P rote st und «eilte mit, dah er diele Angelegenheit bei den zuständigen Stellen deS Reichstags zur Sprache bringen würde. Da NcgiernngSrat v. Werder annehmen muhte bah Gesahr bcst 8 nde. hat er «roh des Protestes von Geheimrat Galle die Durchsuchung weiter fortgcseht. Hinweise ans ein Sprengstosfattentat sind aber nicht gesunden worden." Berlin, 18. Sept. Im Reichstage herrschte am Dienvtag- vormittag reger Betrieb, da ein groher Teil der Abgeord neten wieder im Reichstag erschienen war, um entweder an J-raklionS- oder Ansschuhtagungcn tcilzunchmen. Die sozialdemokratische Iraktton trat bereits um 10 Uhr zusammen, um sich mit den gestrigen Vorgängen und den heutigen Auöschuhsihungcn zu befassen. Die Deutsch, nationalen haben für s4l2 Uhr eine Iraktionösihung im Preuhischcn Landtag anberaumt. Die National sozialisten versammeln sich in den Mittagsstunden im Hause deS NcichötagSpräsidcuten Göring. Der Relchslagsausschuh zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung trat um 11 Uhr unter Vorsih des Abg. Löbe zusammen. Die Beteiligung der Parteien war auherordcntlich stark. Auch Neichütagspräsiüent Göring nahm an der Sitzung teil. Ebenso waren die Länder durch zahlreiche Gesandte vertreten. Von der NeichSregicrung war zunächst nur Ministerialdirektor Gott Heiner vom NeichSinncn- Ministerium erschienen: er gab zu Beginn der Sitzung eine Erklärung ab, in der es hciht: «Die Reichsregierung hält daran fest, dah baS Vorgehen des ReichStagSprästdcittcn in der gestrigen Sitzung deS Reichstages mit der ReichSversasiung und der Geschäfts ordnung des Reichstages nicht vereinbar ist. Aach Art. 88 Absatz 3 der ReichSversasiung haben die Ver treter der Nelchsrcgicrnng das versassungömähigc Recht, auch auhcrhalb der Tagesordnung, d. h. auch nach Schluh der Debatte und zu fcdcm beliebige» Gegenstand das Wort zu ergreifen. Entgegen dieser Bestimmung hat der Retchö- tagöpräsibcnt trotz wiederholter Wortmeldung dem Reichs kanzler daS Wort nicht erteilt, obwohl eine A b st i m m u n g noch nicht begonnen hatte. ES steht fest, dah nach der Wortmeldung des Reichskanzlers ein Antrag auf nament liche Abstimmung aus dem Hause gestellt wurde. ES steht weiter fest, dah der Präsident diesen Antrag zugclasicn und dah er daS Haus noch darüber befragt hat, ob die Ab stimmung über die Aushebung der Notverordnung mit der Abstimmung über den Mihtranensantrag verbunden werben solle. Eine Abstimmung kann erst beginnen, nachdem fcst- acstcllt ist, worüber und in welcher Iorm abgestimmt werden toll. Dementsprechend bestimmt? 1N5 der Geschäftsordnung, -ah eine namentliche Abstimmung „bis zur Eröffnung der Abstimmung" beschlossen werden kann. Sie kann somit nicht mehr nach Erössnung der Abstimmung beschlossen werden. Wenn der Neichotagspräsideitt nach der Wortmeldung dcö Reichskanzlers noch einen Ncschlnh aus namentliche Ab stimmung herbeisührtc, so ergibt sich daranS mit völliger Klarheit, dast die Abstimmung bei der Wortmeldung deS Reichskanzlers noch nicht begonnen halte und dah der Präsident selber die Abstimmung noch nicht als begonnen ansah. Damit steht fest, dah dem Reichskanzler geschästSordnungS- lind verfassungswidrig das Wort versagt morden ist. Infolge dieses Verhaltens des NelchStagSpräsidenten mar der Reichskanzler genötigt, die Verordnung dcö Reichs- sräsidcntcn, die die Auslösung des Reichstages verfügte, in -er Weise dem Reichstage zu übermittel«, dah er sofort nach -er wiederholten Ablehnung der Wortcrtcllung die Urkunde -cm Ncicholagöpräsidcnlcn übergab. Mit der Ueber- 1 abc der Urkunde trat die Auflösung in Wirklam - kett. Jede weitere Tätigkeit der noch versammelten Ab- zeordnetcn entbehrte der versassungsrechtltchen Grundlage. Beschlüsse des Reichstages über die Anshcbnng der Not, Verordnung vom 1. September d. I. und über die Entziehung tes Vertrauens liegen daher nicht vor. Ungeachtet dieser klaren Rechtslage hat der Präsident deS Reichstages an den Reichskanzler in den gestrigen Abendstunden folgendes Schreiben gerichtet: Der Reichstag hat in seiner Sitzung vom 12. September 1982 ans Grund der Anträge Toralcr und Gen. mit 512 -ei 55>ll abgegebenen Stimmen beschlossen: 1. Die Verord nung deS Reichspräsidenten zur Belebung der Wirtschaft vom 1. September 1982 ist mit sojortigcr Wirkung anszn- hcben. 2. Die Verordnung der Rcichöreglerung zur Ner« mehrung und Erhaltung der ArbettSgelcgcnhctt vom 5 Sep tember 1982 ist mit sofortiger Wirkung aufznhcben. 8. Der Reichstag entzieht der NeichSregicrung von Papcn daS Ver trauen. Aus diesem Schreiben In Verbindung mit den Er klärungen, die er gestern abgegeben hat, ergibt sich, dah der Ncichölagspräsidcnt die Auslösung des Reichstages nicht an erkennt. Mit dieser Stellungnahme steht die Einberufung -cs AuSschniscs zur Wahrung der Rechte der Volks vertretung im Widerspruch. Die NeichSregterung ist scdcrzett bereit, mit dem nach Artikel 85, der NcichSvcrsassung gestellten Auöschuh zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung zu ver. handeln. Sie muh eö sedoch ablehnen, in solche «er, Handlungen ein,«trete«, ehe nicht der Reichstags, Berlin, 13. Sept. Im Vordergrund der politischen Er örterungen steht in den Mittagsstunden des Dienstag die Frage, ob und wann gewählt wird. Die ReichS- regierung hat zunächst eine Neservestellung bezogen, in der sie eine abwartende Haltung einnimmt. Mehr und mehr seht sich die Ucbcrzengung durch, dah irgendwelche L o n d er mahn ah men nicht mehr notwendig sein würden. Empfänge beim Reichspräsidenten sind nicht angesetzt. Man hält eS sür unwahrscheinlich, dah der Reichspräsident dem Ersuchen eines Empsangeö deS NcichStagspräsidcnten statt geben wird. Reichütagöpräsident Göring ha« gestern verschiedent lich mit dem Führer der Nationalsozialisten, Adolf Hitler, verhandelt. ES wird behauptet, -ah die Absetzung der von Göring für heute geplanten illegalen RcichSlagsntzung auf die persön liche Eiinluhnahmc Hitlers zurückzuiührcn sei. Die national sozialistischen Führer haben dann »och bis spät in die Nacht hinein Besprechungen im „Kaiserhos" unter H i t l e r s V o r- sitz gehabt. Wenn anch ossizicll nichts darüber verlautet, so nimmt man doch an, dah Hitler sich mit dem Verhalten Görings einverstanden erklärt hat. Die wichtigste Frage ist nun zunächst -le des Wahl- tcrminS. Im allgemeinen hält man den li. November sür üen Wahltag. In welcher Form die Wahl vor sich gehen wird, wenn die Voraussetzungen, die die Negie rung dafür für notwendig erachtet nämlich vollständige Ord nung und Ruhe im Lande erfüllt sind, ist auch nicht zu iehcn. Zwar kann daö Wahlrecht dnrch eine Verordnung aus Grund Artikel 18 der ReichSversasiung nicht ab geändert werden, wohl aber daö Wahlgesetz, daö von den Bestimmungen der Versassung un abhängig ist, soweit nicht Wahl al ter und das Prinzip der Verhältniswahl davon berührt werde«. ES wäre also verfassungsrechtlich möglich, dah durch Ab änderung des Wahlgesetzes, etwa ein« Beseitigung der NeichSlistc, an eine A e n d e r u n g der Wahlkreise und des W a h l g u o t i e n t c n hcrangegangen würde. Die Regierung hüllt sich aber zunichst über all dies in Schweigen. In Ncgicrungökretsen wird lediglich betont, dah streng verfasfungömähig vorgegangen wird, und dah die Retchöregierung nicht die Absicht habe, vor den Wahlen Versasiungöäiiderungen herbeizusühren. Vielmehr werde der Entwurf einer neuen Verfassung, den der Kanzler in seiner gestrigen Rede ankündigte, un abhängig hiervon ausgcarbettet werden. Rem KeallllonSbkspreKiingcn ln Preußen Berlin, 13. Sept. Wie das Nachrichtenbüro -cs VDZ. meldet, herrscht nach der überraschenden Auslösung dcö Reichstages heute auch in preuhischcn parlamentarischen Kreisen eine starke politstlic Aktivität. Dir Nationalsozialisten halten sich Lurch ihre führenden Persönlichkeiten in ständiger
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