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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320919012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932091901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932091901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-19
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.09.1932
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Untitz» 0) E <Kp»ts<p *** Nam kn los. „1. Wann hat Goethe die VulpiuS geheiratet? 2. War Krau von Stein eine Witwe?" — 180«, kur» nach der Schlacht bet Jena, hielt es Goethe fiir nötig, seine Beziehungen zur Bulpius durch die Eße zu festigen, und damit sie und ihre Kinder sitr zukünftige schwere Seiten zu sichern. 2. Später. *** Eltern in No t. „Wir haben zwei Töchter, bei des sehr kluge, hübsche Mädchen, die sleisiig und anständig waren. Kehl in der Entwicklungszeit, die iiingste ist fast l8 Kahre alt, macht diese uns graste Sorge. Wir haben beide »rinder einen Berns lernen lassen, der sie bet Kleist nnd solidem Leben gut ernährt, die Aeltcste ist verlobt und auch die Küngere könnte sich bald binden, da sie viele Be werber hat. Nun haben ihre Kvllcginnen ihr aber in den Kops gesetzt, dab sie bei ihrem Aussehen und ihrem Talent, von dem wir bisher nichts gemerkt haben, als dab sie in der Schule gut deklamieren konnte, zur Biihne oder zum Filin geben, oder Tänzerin werden müsse. Wir sind davon überzeugt, dast unsere Tochter, die allen Einflüssen bald unterliegt, zugrunde gehen wird, wenn sie solche abenteuerlichen Wege geht, und glauben bestimmt, dab die Kolleginnen, die ihren Hang zum Absonderlichen kennen, sich nur ihren Spast mit dem Mädchen machen. Wir als Eltern können natürlich unsere elterliche Gewalt in An wendung bringen, aber das Mädchen würde dann nicht mehr arbeiten, ihren Beruf vernachlässigen und die gute Stellung bald verlieren. ES ist sehr schwer für unS, waS soll man tun? Bielieicht kommt sie zur Bernunst, wenn sie Deinen Rat stört, als den eines Unparteiischen." — Wenn der Drang des Mädchens zu künstlerischer Betätigunag so grob ist, dab sie ihren sonstigen 'Berus unter der Not, sie nicht auSiiben zu dürfen, vernachlässigt, wäre cS wohl Pflicht der Eltern, zunächst einmal die Kähigkeitcn dcS Mädchens von verant wortlichen Stellen prüfen zu lassen. 'Werden sic anerkannt, so sollten die Eltern ivvlil mit Ernst und liebevollem Ver- ständniS die weitere künstlerische Ausbildung leiten und an ihr teilnehmen. Während dieser Ausbildungszeit könnte sich der Eharakter deS Mädchens wohl so festigen, dab sie nicht mehr „unterzugehen" brauchte. Können Sachverständige die Tochter nicht für einen künstlerischen Beruf befähigt halten, so ist natürlich umsichtige Leitung erst recht nötig. *** Walter K. sM Pf.) „Kch betreibe Wassersport. Wenn ich nun mit meinem Boot Sonntagabends heimkehre nnd nochmals rückwärts schaue, sehe ich öfters, wenn ich zwischen Pillnitz und Hvslerwitz bin, die Hauptberge der Sächsischen Schweiz: Königstein, Liltenstcin, Psassenstein, manchesmal sogar glaube ich die Zscßirnsteine als Silhouette erkennen zu können. Unter den Wassersportlern ist nun viel fach die Ansicht vertreten, dast die Sichtbarkeit der Berge für den nächsten Tag ein bestimmtes Wetter garantiert. Kch glaube schlechtes Wetter, einige Wetterpropheten sind op timistischer und tippen aus gutes Wetter. Kann in Er fahrung gebracht werden, ob die Sichtbarkeit der Berge über haupt etwas mit Wettervoraussagen zu tun hat und nach welcher Seite hin sich das auswirkt. Falls der Bricskasten- onkel übrigens dieses Naturspiel noch nicht gesehen hat, sei ihm das gleichzeitig empfohlen. Bester Stand „für Kub gänger" ist die Haltestelle 'Altstädter Seite der Hoster- witzcr Kälire, und für gewöhnlich ist die beste Sicht bei Sonnennntergang, ein bis zwei Stunden vor dem Kinster- werden." — Aber da hast Du lange gebraucht, bis Du diese Entdeckung gemacht hat. Das ist doch eine ganz alte Ge schichte. Ueberall in Europa lästt grobe Durchsichtigkeit der Lust ans baldigen stiegen schliessen. Sind gegen Abend die Berge sichtbar, so kann man säst sicher auf Niederschläge bis spätestens zum andern Tag mittags rechnen. Wenn man z. B. in München die Alpen sieht, geht kein Mensch mehr ohne Regenschirm auS. *** Nichte Eharlotte. „Im Briefkasten unter der Ueberschrift „Der Herr Sohn" klagt ein Bater über seinen Sohn. Du hast ihm entschieden schon einen guten Nat ge geben, der aber wahrscheinlich die Einigkeit zwischen beiden noch mehr untergraben wird: denn cS ist eine alte Sache: Allzu straff gespannt, zerreibt der Bogen! Nate doch bitte mal dem Bater, der möglicherweise doch auch durch nicht richtige Erziehung mitschuldig ist, dem Sohn zu einer ge regelten Tätigkeit zu verhelfen. Krage ihn, ob ihm seine Mittel gestatten, sich ein Stück Land zu kaufen oder zu pachten. Kür beide Teile würde dieser Besitz vielleicht zum Segen werden, denn er gibt erstens dem Sohn Arbeit und vielleicht auch Befriedigung, und dem Bater Gelegenheit, sich dem Sohne wieder zu nähern. Km Anfang ist natürlich Geduld nötig von seiten dcS BaterS, denn er must den Sohn jetzt als Lehrling betrachten. So ein Stückchen der Mutter Erde ist doch der kostbarste Besitz, den ein Menich haben kann. Dem alten Herrn wird daS für seinen Lebensabend noch einen Lebenszweck geben. Ob Du daS mal schreibst?" — Natürlich! Denn Dein Gedanke ist ausgezeichnet. *** N. K. G r. „l. Beruht das Verdrängen des „weg" durch das „fort" aui einer Verordnung oder ist es nur Mode sache? Wo ein doppeltes „g" entsteht, mag es am Platze sein, wie in „weggelaven", „Weggang". Zwar scheint zwischen „Weggang" und „Fortgang" ein Unterschied zu bestehen, wie es die Zeile zeigt „Kedoch sein Kortgang bringt Gefahr". „Wegfall" klingt besser als „Fortfall". 2. Man sieht bet der Verwendung von Lateinschrift snicht Antiqua) über dem kleinen „u" jetzt vielfach U-Bogen wie beim Deutschen „u". Ist das eine bewusste Neuerung oder nur eine Schrulle? 3. Ich bitte nm Angaben des Wohnortes und der Wohnung von Dr. Hugo Berlitzer, der den Aufsatz in Nr. 410, S. 7, der „Dresdner Nachrichten" geschrieben hat und des Herrn Alerandcr Tilgend», des Schreibers des Aussatzes „Mehr Gerechtigkeit der Katze". — 1. DaS „fort" ist in Norddeutsch land üblicher als in Mittel- und Süddcutschland, dringt aber, wie viele andere sprachlichen Dinge von Norden nach Süden vor. Tn hast recht, „Weggang" ist etwas anderes als „Fortgang". Dieses wird schon lange Zeit in übertragenem Sinne von „Fortsetzung" gebraucht. 2. Tein Erstaunen über den U Bogen beruht ans einer 'Verwechslung. In den Haupt- ,Druck"-Lchristen Antiqua und Kraktur gibt es keinen U-Bogen, wohl aber in manchen neuerdings von Künstlern ausgebildeten Zierschriiten, die man in „mondänen" Zeit schriften jetzt nicht nur im Knserat, sondern auch im Tertsatz verwendet. Die Anschrist von Dr. Berlitzer kann nicht an gegeben werden. Schicke einen Bries an ihn an den Verlag der „Dresdner Nachrichten": er wird von hier weiter geleitet werden. Alerandcr Silgradt ist Christianstrasie 84, Dres- den, zu erreichen. *** Alter Artillerist. ,Ach als einziger in unserer Runde behaupte, das» die Keldkanone unserer Artillerie von 18M daS Kaliber 7,7 Zentimeter gehabt habe. Die ganze übrige Runde ist gegen mich. Man meint, das Kaliber sei 7,5 Zentimeter gewesen! Wie tst's richtig?" — Stehe seit aus Deinem Grund, alte Kanone! Du hast recht! Die Heilige Barbara hatte Dein Gedächtnis in ihren Schutz ge nommen. Nichte Brummbaß <20 Pf.). ,^kann man im Rund funk sich für einen bestimmten Tag «in GeburtStaaslied be stellen?" — Nein; das könnte ta «Ine schöne Geschichte wer den! Angenommen: Du bestellst Dir .^kommt ein Vogel geflogen" ... ein anderer, -er an demselben Tage geboren ist, de» „Pilgerchor" ... ein dritter die „Veronika" . . . und es gibt in Dresden und Umgebung mindestens zwanzig Menschen, die mit Dir am gleichen Tage geboren sind . ., nicht auözudenken - . . . *" L. R. ,K)ch hörte von Herren, die mit uns am Tische sahen, die Abkürzung „H. v. D." Diese Kürzung scheint namentlich bei der Reichswehr üblich zu sein." — Un bekannt! Sollte vielleicht „H. Dv." gemeint sein? DaS heißt „HeereS-Druckvorschrlften". *** Nichte Gerta schickt das folgend« philosophische Gedicht und möchte gern wissen, von wem «S ist. Der Onkel weiß eS aber wirklich nicht. Weiß es vielleicht «iner? Der Pseug Gestern kooft« Ich mir waS, Neinzebn Psenqe machte daS, Ms zwee Groschen «richt Ich bieder Drum een Pseng vom Händler wieder. Kch beguckte mtt mein Ovchen Druss den Pseng, der war verboche». Abgegriffen, ziemlich speckch. Und de Jahreszahl ganz dreckch. Warte dachl'ch, das will'ch «rgrlnben Und det Alder bald« finden. Mit 'ner Nadel still und stumm, Mähri ich an dem Pseng« rum. Und da Kat sich rauSgeslellt, Das, dr Pseng und ich zur Welt Sind im gleichen Kahr gekommen Und zelamm in» Lähm geschwommen. Traurich »ad ich konstadlrn: De Jahrzehnte rambontrn, De Figur und ovch den Deng — So beim Menschen, wie beim Pseng. *** Nichte Unbekannt. Zu der Angelegenheit der neuen Marfchsormativn der Reichswehr schreibt ein Kundiger: „Die neue Dreierkolonne unserer Reichswehr entsteht nicht aus Gruppen zu sechs Mann salso drei Rotten zu zwei Mann), sondern aus drei Gruppen zu zwölf ober auch mehr Mann. Rotten im früheren Sinne gibt eS nicht mehr. Die zu einer Grnppe, die man heute „Einheits gruppe" nennt, gehörigen Leute marschieren in Reihe hintereinander. Drei Einhcitsgruppcn werden neben einander gesetzt. Daraus entsteht ein Zug, den ein Zug- führcr leitet. Gruppcnabstände gibt es also nicht mehr, weil es keine Rotten mehr gibt. Der Umbau der Marsch formation ist keine „republikanische" Neuerung, wie „Nichte Unbekannt" meint, sondern eine in jahrelanger Erfahrung erprobte Aenderung, die sich, wie man aus militärischen Kreisen hört, gut bewährt haben soll. Wenn eS auch schwer fallen mag, die vertraute alte Paradeformation nun ver schwinden zu sehen, so wird man sich doch an die Neuerung gewöhnen müssen, wenn sich unsere militärische Führung da von erhöhte Schlagfertigkeit unserer kleinen Truppe ver spricht. Wir können doch wohl alle das beste Vertrauen zur Ncichöwehrführung haben, daß sie aus unserem kleinen Heer ein achtbares VerteibigungSinstrument schafft, und dürfen ihr wohl kaum den Vorwurf „republikanischer" Spielereien machen." — Der Onkel unterschreibt natttrllch den Schluß Deine Ausführung „voll und ganz". Hinzuzu fügen ist noch, daß die schmalere Marschformation entwickelt worden ist, um auch ans schmaleren Wegen die Möglichkeit des Vorüberfahrens an der marschierenden Truppe offenzu lassen. *** Nichte Bella. „Kn den „Dresdner Nachrichten" erschien kürzlich ein Gedicht Uber die Kalbsleber vom Dichter Gleim. Mir ist es, als hätte ich auch von anderen Dichtern gehört, daß. sie gern und gut kochten. Weißt Du darüber etwa» 'Näheres?" — Alerandcr Dumas, der Vater, hat in seiner ausgesprochenen Neigung kür Küche und Koch kunst geäußert: „Gern möchte ich den fünfhundert Bänden meiner sämtlichen Werke als letztes ein Kochbuch anrcihen!" Kurz vor seinem Tode hat er denn auch diesen Wunsch im „victionnnire ckcz cuisincs" verwirklicht. Sein Sohn, der jüngere Dumas, neigte gleichfalls zum Gourmet. Andrs Theuriet unterbrach mit Vergnügen seine schriftstellerischen Arbeiten, nm sich ein Soßcngcricht mit allem Raffinement der französischen Küchenkunst, herzustcllen. Wenn Robert de Lamennais im Hotel Bäranger speiste, machte er jedesmal den Kaffee selber: er erklärte nämlich, es sei beim Mahlen ein besonderer Handgriff erforderlich, um den Bohnen ihr Aroma zu bewahren. Von Balzac weiß man» baß dieser, gleich Rossini und Alexander Dumas, cS nicht verschmähte, den Weg nach der Küche zu nehmen, um sich gewiße leckere Leibgerichte nach eigenem Geschmack hcrzurichtcn. In seinem Lebenslaufe spielte das Esten eine außerordentliche Nolle, und in der Zusammensetzung von delikaten Menüs war er ein Meister. Daß sich Eduard Mörikc, in bezug auf seine besondere Vorliebe für Eierspeisen, ausschwang, dem Ei ein Gedicht zu widmen, bürste wenig bekannt sein. Wohl noch manchen vornehmen Eßkünstler unter den Geisteskoryphäen mag eS gegeben haben, dessen köstliche, von lachendem Humor verfaßte Ode jetzt in irgendeinem verstaubten Archiv der Literatur begraben liegt. Als ein Werk der »^kochwtsten- schaft" von besonderem Extrakt lockt wohl das sogenannte „Boudoir-Kochbuch" von Art Orno mit seinen löst Sellerie rezepten. Von ihrem „ingeniösen" Werke wohl übermäßig eingenommen, schien der Autorin „Alt-Japan" daS einzig würdige Papier zu sein, in dem sie es vorzulegen erachtete. Den Luxus jeden Exemplarcs vervollständigt ein rosa Seideneinband mit vergoldetem Rücken. *** Katsergrenadier <20 Pf.). „Nach einem Goethcsilm wurden die Worte „nicht in Aeonen untergehen" gesprochen. Die Meinungen meiner Bekannten und die meine gehen auseinander, was das sei: „Aeonen." Meine Bekannten haben cS im Atlas gesucht." — Nein, „Aeonen" ist nicht etwa ein Land, wo der Ruhm eines Menschen nicht untergehen kann. Das Wort bedeutet vielmehr so viel wie „Weltalter". Es sagt also: Nie, solang« Menschen leben, wird der Ruhm des für Li« Menschheit Ringend«« unter- gehen. *** Alter Nachrtchtenleser. Ein treuer Leser legt dem Onkel noch ein anderes rätselhaftes Veilchenbild vor, das in einer Berliner Zeitschrift „Victoria" 18N2 erschien und -i« Köpfe des Großen Kurfürsten sFrtedrich Wilhelm), des Alten Fritzen sFriedrich II) und des Kaisers Wilhelm II. als vierjähriges Kind enthält. Also, im Gegensatz zu dem zuletzt erwähnten napoleonische« «in LeutfcheS Veilchen- tzrÄußcheul *** N«ss« Bruderhand <86 Pf.). „Kannst Dn sage«, ob «S «inen entdeckt«» oder vermuteten Planet«» gibt, der den Namen „Hidalgo" trägt?" — Jawohl,- er g«. hört zu -en kleinen Planeten. Unwissende. Zu der Dir erteilten Antwort ist nachzutragen, baß eS eine Chemieschule an der Technische» Hochschule nicht mehr gibt. Die genannte Dresdner Bil dungsstätte heißt Dr. Böttichers Ehemtsche Lehranstalt. Es Ml» *** Siebzigerin <!>N Pf.). „Kannst Du mir ein Altersheim nenne», das sich au mein Grundstück halte» und mir dafür Unterkunft gewähren würde?" — Wende Dich an den LandeSveretn für Innere Mission, Ferdinand- straße 10. Dort laufen alle Fäden solcher Unterbringung«. Möglichkeiten zusammen, und man wird Dich gern beraten. "* EtneDreSdnerin s45 Pf.). „Seit vielen Jahr«» gibt es, wie mir erinnerlich ist, in Dresden-Altstadt einen WohltätlgkeitSverein, derZigarrenabschnitt«, Korke, Staniol nnd Klaschenkapscln sammelt. Mir ist die Adresse nicht mehr bekannt, und ich wäre sttr ihre Nennung sehr dankbar, da ich ein Quantum obiger Sammelgegcnstände gern zur Ab- lieferuna bringen möchte." — Vorsitzender: Paul Haubold, Holbetnstraße 148. *** G. H. 50 P f. In einem Gespräch redeten wir von der unbedingten Zuverlässigkeit des srllheren deutschen B«. amtentumS, dabet siel die Bemerkung, daß hohe Staats- beamte cS als eine Ehre ansahen, ihrem Vaterlande die»«» zu dürfen. Besonders verdiente Männe erhielten bei beson- deren Gelegenheiten als Zeichen der Anerkennung wohl auch ein Gut sDotation). Soweit waren wir einig. Nun be hauptet aber mein Gegenüber, Kürst Bismarck habe bei seinem Tode 00 Rittergüter besessen, 100 hätte er nicht haben dürfen, weil dann besondere Gesetze in Kraft ge treten wären. Eine derartige Bemerkung entbehrt doch wohl jeder Grundlage?" — Der letzte Satz ist richtig. Was gibt eS bloß für Hornochsen, die solchen sinnlosen Quatsch daherlabcrn. * * * Sn dieser Helrat»tehnlnchl«ecke will Onkel Cchnörle nur b'e Wüutche seiner Nichten und Netten zum Aue- druck dringen. Dagegen kann er «S nicht übernehm:», die hieraus eingehenden Briese an diese wetterzuleiün. Wer mit den Heiratslustigen in Brieswechsel zu treu» wünschi, wird geberen, sich deS Anzeigenteils unsirr» Blatte» zu bedienen. Nesse Georg ll M.), 21, Kaufmann, grobe Erschein»»», aus Bürgersamttte, sucht liebes, treudeutsches Mädel, das glcrch lkm mehr Freude an Heim und Natur als an grobe» P<i- gniignngen hat. Sollte Einheirat möglich sein, so könnte er sich mit kleinem Kapital briciligen. — Nichte Habmtchgera 150 Psennig), LN, grob, hübsch, Bubikopf, sehr lustig, ttbcrbanri ein gutes Mädel, ans guter Familie, bcrnstich tätig, mit klein«» Ersparnissen und Aussteuer, lucht Nessen mit offenem, auuni Eharakter, der ein wirtschaftliches Mädel zu schätzen weih. - Nichte Charlotte sl MF, 27, wünscht Neffen mit Her,end- bildung, am liebsten einfachen Beamten. Sie ist von sebr an genehmem Aeuneren, einfach, häuslich und sehr wirtschaftlich, heiter und ans guter Familie. Besitzt schöne Ausstattung. Ter Nesse kann auch Witwer mit Kind sein. — Nesse Kurl <88 Pfennig), Sl, Kaufmann, Akademiker, sucht paffende Leben»- gefährtin. — Nichte Kleinstadt slv Pfennig), Anfang R, hübsch, au» guter Familie, sucht Lehrer vom Lande. Sie dal Aussteuer «ud Geld. — N 1 ch ke Erika s25 Pfennig!, V, hübsches, sonniges, wirlschastlicheS, deutsches Mädchen, grc», schlank, nnt Aussteuer und 'Vermögen, sucht Lehrer, zwischen "> und S8. — Nlchte Li svn Psennig), 28, dunkel, vollschlank, Nichttänzerin, lehr mirlschastlich und häuslich, mit unverwüstlich heiterem Sinn begabt, sucht lieben, soliden Nessen. Witwer mit kleinem Kind nicht anSgeichloilen. Fiir Aussteuer wird gesorgt. — Neue Nichte <50 Pfennig», 28, hofft ans ansrichiigen, ircurii Mann mit echt deutscher Gesinnung. Sie ist sehr sparsam uni wirtschaftlich, bat kaufmännische Ausbildung, vielseitiges Jnier- effe und verschmäht auch ein Tänzchen nicht. — Nichii Loustanze il M ), Anfang 58, Witwe, mit llebem Eharakter und gutem Auskommen, wünscht gleichaltrigen Herrn. — Nichte E. N. <88 Pfennig), 21, vom Lande, Wirtschafterin, solid und doch modern, Bcamtenstochter, mit schönem Landbesitz, schwarp braiin, mit langem Haar und vollschlanker Erscheinung und Auo- steuer iwenn'S Not tut, auch nicht ganz ohne). Landwirt wär« ihr sehr angenehm, doch ist das nicht Bedingung. Jedenfalls soll es ein Mann von ernster Lebensauffassung sein. — Nichte Nita <55 Psennig), St, 'Blondine, schlank, jugendlich, mit viel Sinn für behagliche Häuslichkeit, sehr wirtschaftlich und kinder lieb, möchte gern In ein verwaistes Heim Glück und Sonne bringen. — Nichte Marga <88 Pfennig.), Anfang Sä, grob, elegant, blond, nordischer Ti)p, ans guter, nationaler Familie, vielseitig interessiert, wünscht Neffen reiferen Alters. — 2! eise K a u s m a n n <2 M.i, Sä, sucht hübsche, tüchtige Gcschäiisfran. Er ist Inhaber einer Feinkost- und Siidsruchlhandlnng. Tie 'Nichte möchte schlank nnd mittelgrost sein, vor allem aber guten Eharakter haben. Nationalgesinnt intible sie auch sein. Ncnn sie etwas „Moos" mit ins Geschäft bringen könnte, so wäre dod dem Nessen sehr angenehm. — Nichte Grenadier il M >, 28, schlank, gesund und arbeitssroh, achtbare BürgcrStocbtcr, wünscht Lebcttskamcradcn mit guter Eharakter- nnd Herzens- blldung, der eS ehrlich meint, nicht unter Sä. Eie ist wirtschaftlich und geschickt und würde sich für Beamten oder Geschästsmann gut eignen. Sle möchte gern mit christlicher Liebe einen echten deutschen Haushalt gründen. Aussteuer vorhanden. Witwer mit Kind nicht anSgcschloffcn. — Nesse Walter Ik <2 M i. 2«, strebsamer kaufmännischer Angestellter in BertrauenSstcNnng. kein AlltagSmcnsch, dunkel, schlank, gesund, solld, nicht unvermögend, such« gebildete Dame von guter Erscheinung, niit viel Sinn für Kunst, Natur und gule Geselligkeit. — Nesse Hubert»» <88 Pfennig), Sl, Forstbeamtcr lm Staatsdienst, vielseltlg inter essiert, wllnscht sunge, gebildete, groste Dame an» guter Familie. — Nichte Mignou <50 Pfennig) wünscht für ihre Freun din, stattlich, 27, von edlem Eharakter, schwarz, gesanglich iäiig, wtrtschastlich und sparsam, nicht ganz ohne 'Vermögen, lieben, ge bildeten Lebenskameraden, am liebsten Kantor, Philologen oder Arzt. — Nicht« Margret <18 Pfennig), 21, dunkel, grob, schlank, mit anständigem Skaraktcr, möchte lieben, snmpatbischen Neffen; für Aussteuer wird gesorgt. — Nichte Ebnrlotte <18 Psennig), 28, groll, schlank, blond, mit verträglichem Wesen, sucht guten, treuen Lebenskameradcu; Ausstattung vorhanden. — Nichte Witwe <l M ), 58, dunkelblond, sparsam, wirtschastlt«», mit Idealer LebenSanschanung, schöner Wohnung und Geschäft, da» sie vielleicht verkausen will, sucht älteren Herrn, dem sic ein sonniges Heim zu bieten vermag. Vprechftuube» »es vrieskafteuoukels: vormittag« iaußer an Sonn, und Feiertagen) täglich vo» 11 bi» >41 Uhr; nachmittag« nur Montag« und Miitwochs von S bi» S Uhr. — Schriftlich können Anfragen nur beantwortet werden, wenn Rückporto beigesitgt ist. Bei »«« im Brieskafte» «rteiltrn Antworten quittieren wir über dl« »«»Ausrage« beigestig««uBeträge. Dies« fließen ungekürzt dem Ge- ««iuulltztgr» Bereit« zur Uniersiüftnng bedllrsilger Ferien- kiuber zu. Wir würben «S begrltsien, wenu sich alle Stillender, die sich um Auskuust ober Rat a« »«« Brieskafte« weuden, erinnerte», mit seh, «d« NeiueA Opjer jllr ein« I» »ut« «ach« «wtiufcht i».
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