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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.11.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321121017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932112101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932112101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-21
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.11.1932
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Dle Partelbesprechunsen des Sonntags Montag murr Emptang Mors »et Sintenbnrg DMamit AMIag ans Smlo» An >011 !-r>en»iot« »»/«» lohn», durch Volw'tug 5.10 mr. «inlchllkbllch r« VI» Vosta-dLH« lohne Vog,uftkNu«s»ge»Lhr) »ei? m»l wdchenMchem Seeland, ainjelnummer 10 Big-, auHerdalb Sachlen» tb Vls- Aneeigenpretse: Di« «inipolli,« »0 mm breite Zell« 5i P,g., ,üe auewiel« «0 Via-, die »0 mm breit« NeN-m««elle ,0» «ubeib-tb b»a «i,. ab,, «rtlenablchtag II. larti, g»n>tl«enan,elaen und Ltetlengeiuche ohne S-batt bb^vl,., aubechalb ri Plg. Ollcrtengedabr »<> «Ig. «ubmbrttge «ultrSae gegen «srau,be,adtung. Druck «. «e^a,! «ledt» » Reichard«, Dresden. Posticheck-tNo. »Ob» Dresden Nachdruck nur mit deutl.Quellenangabe <Dre«dn. «achr.» «ulsiiig. Unveriangi« Lchriligücke «erden nicht -ulbcn-adr« Schuldnerländer nach der Londoner WeltwtrtschaltS» konferenz und nach Roosevelts Regierungsantritt den An trag auf Schuldennachlab erneuern werden. ES verlautet ferner, bab Roosevelt den Schuldennachlab ab lehnt, bak er fedoch unter Umgehung der tnternatlonalen Bankier» zusammen mit seinem Freunde. dem Professor an der Universität Columbia, Raymond Moley, einen eigenen Plan zur Regelung der Krtegvschuldenfrage ausarbeitet, der die aubenpolttischen Notwendigkeiten der Bereinigten Staaten berücksichtigt und zugleich den internationalen Handel fördert. Der grüble Schuldner Amerika» Mitte Dezember ist England mit VS Mill. Dollar. ES wirb aber darauf hingewiesen, daß England genügend Devtsenvorräte habe, um die Dezember« rate an Amerika zu bezahlen, ' Man kann aber wohl annehmcn, dab sie fetzt höchstens erst in einem späteren Stadium in Frag« kommen, wenn zwischen Nationalsozialisten und Zentrum eine gröbere Klarheit erzielt worden ist. Bon unterrichteter Sette erfahren wir, dab die Ein« labung Görings zy Besprechungen nicht nur aus das Zen, trum und die Deutschnationalen beschränkt ist, sondern sich auch aus die Deutsche BolkSpartei und die Bay, rische BolkSpartei erstreckt. Es ist also sicher, dab auch mit den Führern dieser beiden Parteien verhandelt wird. Zur Konstruktion dieser ganzen Verhandlungen werden von nationalsozialistischer Seite folgende Gesichtspunkte unterstrichen: Die Nationalsozialisten sind bereit, positiv die Aufgabe der Regierungsbildung in Angriff zu nehmen, wenn der Reichspräsident ihnen die Führung überträgt, das heibt Herrn Hitler den Auftrag erteilt. Dieser Auftrag liegt bisher nicht vor, und deshalb wer« den die Verhandlungen auch nicht von Adolf Hitler geführt. Vielmehr ist nach nationalsozialistischer Auffassung zu nächst NeichStagSprästdeut Göring der gegebene Mann. Da» werde einmal durch seine Stellung als NcichStagS- präsident bedingt, noch stärker aber durch die Tatsache unter strichen, dab er von den Parteien gewählt ist, die vom Reichspräsidenten zur Frage der nationalen Konzentration gehört worden sind. Seine Unterhaltungen mit den Par teien gehen von der Frage der R e t ch S t a g S e i n b e r u - funa auS, gelten weiter der Stellung der Parteien quin Kabinett Pap en und von da aus den Möglichkeiten, die zur Bildung einer neuen Negierung führen können. ES wirb betont, das, die Verhandlungen nur insorma to risch sind und vorbereitenden Charakter haben. Dabei ist aber kein Zweifel darüber, bab sie sowohl den Personenkreis als auch — und das in erster Linie — die Programm fragen einer gemeinsamen Kabinetts bildung umfassen. Ucbcr die Ereignisse in der abgclauscnen Woche ist noch nachzntragcn, bab der Unterredung Adolf Hitlers mit dem Reichspräsidenten eine Unterredung Hitlers mit dem Reichs weh» Minister von Schleicher vorauSging, die am Frei tagabend statUand. Man nimmt an, das, diese Unterredung den Zweck verfolgte, den Reichspräsidenten bereits vor der offiziellen Besprechung mit Hitler über dessen Auffassungen zu informieren. 7sx°->^ Berlin, L0. Nov. Staatssekretär Dr. Meibner hat heute abend Adolf Hitler im Katserhos ausgesucht, am mit ihm einen neuen Empfang beim Reichspräsidenten für morgen vormittag zu vereinbaren. Auch am heutigen Sonntag haben die Verhandlungen über die Neubildung der RcichSregierung nicht geruht. Der Schwerpunkt lag dabei bei den Parteien. Nach dem der Reichspräsident gestern die erste Etappe seiner Besprechungen abgeschlossen hat, war bekanntlich vorgesehen, dab die Parteien, die für die nationale Konzentration in Krage kommen, zunächst untereinander Fühlung nehmen. DaS ist in der Form geschehen» tatz Verhandlungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Zentrum stattgefundeu haben. Hitler selbst ist an diesen Besprechungen nicht beteiligt gewesen. Sie wurden vielmehr von dem NctchStagSpräsi- dentcn Göring geführt und haben, wie verlautet, in feiner Wohnung stattgesunden. Adolf Hitler hat sich den grvbien Teil des Sonntags im Kaiscrhos aufgehalten und eine Reihe von Besprechungen mit seinen engeren Parteifreunden gehabt. Neber den Inhalt der Verhandlungen -wischen Nationalsozialisten und Zentrum wird aus beiden Seiten aller strengstes Still schweigen bewahrt, weil mau unter allen Umständen «imeiden will, dab der weitere Verlaus durch Indiskre tionen gefährdet werden könnte. Sicichstagspräsidcnt Göring hat auch versucht, mit den De» t sch n a t i o n a l c n in Fühlung zu kommen. Diese Absicht ist aber zunächst miblungcn, und zwar deshalb, weil die Teutschnattonalen wohl erwartet hatten, dab Hitler selbst sich an sie wenden würde. Der „Mon tag', der sa dem Geheimrat Hugcnberg nahcsteht, berichtet darüber, bab die Verhandlungen in der „etwas merkwür digen Art" cingclcitct worden seien, dab RcichStaaSpräsi- tknt Göring am Svnntagnachmittag durch seinen Adfutan- trn den Geheimrat Hugcnberg in das Palais des NeichS- tagspräsidentcn zu sich bestellen lieb- Dr. Hugcnberg lieb nach der genannten Quelle darauf Mitteilen, dab er Herrn Adolf Hitler, wie stets, so auch fetzt zu einer politischen Besprechung zur Verfügung stehe. Er müsse es aber nach den Vorgängen der letzten Wochen ab lehn en, einer in so ungewöhnlicher Form erfolgten Aufforderung des Herrn Reichstagspräsidenten Göring nach-»kommen. Rach dieser Absage bleibt natürlich immer noch die Möglichkeit für direkte Besprechungen zwischen Hitler und Hugcnberg offen. geschuldigten ihn niemals um einen Centime gebeten oder irgendeinen Centime von ihm erhalten hätten. Beide An- gcschnldigte, deren Bekanntschaft Herr Körber ganz unfrei willig gemacht hat lund zwar sechs Monate vor dem Atten tat, das Herr Hcrriot erwähnte», da sie ihn in seiner Woh nung besuchten, um ihm das Programm ihrer Bewegung klarzulegen, verlieben Herrn Körber offenkundig, wie eben falls vor dem Untersuchungsrichter zu Protokoll gegeben wurde, vollkommen enttäuscht, da sic einsahen, dab er mit ihrer Bewegung keinerlei Sympathie habe und dab er auch keinerlei Beziehungen zu Hitler besitze. Die von Herrn Herriot gemachte Aussage widerspreche also den gerichtlich sestgclegtcn Tatsachen. Ein weiterer klarer Beweis für die ungenaue Darstellung, die der Ministerpräsident in seiner Erklärung abgegeben habe, liege darin, dab beide An geschuldigten wenige Tage nach ihrer Konfrontierung mit Herrn Körber in Rennes aus der Hast entlassen worden seien. Smiwung aus der Bahnslreike Narik'Nanied Paris, S». Nov. Aus der Eisenbahnftrecke Paris — Nantes wurde heute früh gegen ü Uhr bei AngerS festgcftellt, dab die Schienen in einer Länge von zwei Meter ansgerissen waren. Unbekannte Täter hatten unter die Schiene» zwei starke Dynamitpatronen gelegt. Die Explosion ereignete sich jedoch aus bisher noch nicht sestgestellten Gründen zu früh, so datz ein unübersehbares Unglück vermieden wurde. Ter Zug, mit dem Ministerpräsident Herriot nach Nantes reiste, sollte einige Minuten später diese Stelle passieren, konnte aber rechtzeitig zum Stehen gebracht wer den. Mit 50 Minuten Verspätung konnte der Zug ohne Unfall seine Reise fortsetzen. Hcrriot ist nach Nantes gereist, um dort an einer Feier zur Erinnerung an die Vereinigung der Bretagne mit Frankreich teilzunchmcn. Im Zusammenhang mit die ser Reise erinnert „M a t t n" an den Bombenanschlag von NcnncS und behauptet, die Untersuchung scheine darauf hinzudeutcu, dab die Täter damals «in Attentat gegen Herriot selbst geplant hätten; das Blatt spricht von einer bretonischen Gehetmsekte kommunistischer Tendenz. , Zu dem Anschlag erfährt «Paris Midi": Um v Uhr srlih hörte ein Wächter eine starke Detonation. Er ging dem Schall nach und fand die Eisenbahnstrecke auf zwei Meter Länge gesprengt. Er konnte noch so rasch di« zu ständigen Behörden unterrtchten, bab die Strecke rechtzeitig gesperrt werden konnte. . Im Zusammenhang mit de« Dynamitanschlag gab Herriot bei seiner «nknnst in Nantes de« «ertreter der Agentur Radio einige Erklärungen ab, in denen der Ministerpräsident die Anssaffnng vertritt, daß gewisse deutsch« Kreise und insbesondere nationalsozia» liftische Elemente ihr« Hände bei den Anschlägen in der vretagne im Spiel hätten. Herriot erinnerte an den Bombenanschlag in Rennes «nd betonte, bab in diesem Zn« sammenhang der Name «ine» in Pakt» lebende« deut- schen.Jonrnaltften genannt morden sei, »an de« di« bretonische« Autonomlsten angeblich da» Veld für ihre Bro» Dr. Schacht über Privateigentum und Schulbenftretchunv Aus der italienische« „Europatagung" Nom, 20. Nov. Die Europatagung der Akademie von Italien in Rom brachte am Sonnabendvormittag einen Vorstob ber Franzosen, die drei Redner ins Gefecht schickten, um so einen Ausgleich gegenüber dem unleugbaren geistigen Uebcrge wicht der deutschen Ver tretung aus dieser Tagung zu schassen. Desto stärker wirkte das letzte Referat des Vormittags von RcichSbank- vräsidcnt a. D. Dr. Schacht, der über die Desorganisation des internationalen Zahlungsverkehr« durch die KrtegS- und Friedenspolitik sprach. Da man keine gröbere Aus fuhr der Schuldnerlänbcr ausnchmcn wolle, so bleibe theoretischdte Streichung aller Schulden die beste Lösung. Dann knüpfte Schacht an die voraus- aegangenen Ausführungen des Franzosen Ha notaur an, der mit grobem Nachdruck die Unverletzlichkeit des Privat eigentums als „fundamentale Basis feder Zivilisation" be zeichnet hatte. Unter Hinweis aus die Zerstörung dieser Basis dnrch die FriedenSverträge, die das Privat» eigeutnm der Gegner fortuahmen, erklärte Schacht, man könne nicht die „Basis der Zivilisation" das eine Mal ver» langen und das andere Mal auber acht lassen. Er, Schacht, wünsche mit Hanotaux die Achtung vor den private« Schul den; daun sei aber die Voraussetzung die „Re paration" des begangenen Fehlers. Eine solche „Reparation" sei am ehesten geeignet, das verlorene Ansehen Europas bei der übrigen Welt wieder- herzustellcn, da man beispielsweise einem Chinesen nicht be greiflich machen könne, dab man deutsche« Eigentum weg nehmen dürfe, aber angelsächsisches nicht. Dr. Schacht wurde nachmittags von Mussolini empsangen. Im Laufe des Abends reiste Dr. Schacht nach Berlin zurück. Staats-, nicht Barteipotttttt Selbte über die Aufgabe« des Stahlhelms Rom, 20. Nov. Die „Tribnna" bringt eine Unterredung mit dem BundeSsührer des Stahlhelms, Franz Seldte, in der dieser auf die Frage, welche Haltung der Stahlhelm zu den politischen Entscheidungen in Deutschland einnehmen werde, folgendes antwortete: „Wie Sie wissen, ist der Stahl helm ein Bund der ehemaligen Frontsoldaten. Die Stahl helmer betrachten sich als eine Kraft neben und über den Parteien. Wir bilden eine nationale Front. Wir treiben Staats- und nicht Parteipolitik. Nach dem ich das vorauSgeschickt habe, füge ich hinzu: Wenn der Augenblick der letzten Entscheidung kommt, dann werden die Stahlhelmer dabei sein. Wann und wie, darüber kann ich Ihnen, wie Sie verstehen werden, nichts sagen. ES hängt grötztenteils von den Ereignissen tn der Heimat ab." öevvrr befiehl aus »er SezemberRate Washington, 20. Nov. Ueber die amerikanische Stellung- nähme zur KrtegSschuldenfrage verlautet in Washingtoner politischen Kreisen folgendes: Hoover er wartet, dab die europäischen Schuldncrstaaten die am 15. Dezember fälligen Zahlungen leisten und im Hinblick auf ihre Kreditwürdigkeit nicht die Zahlungsunfähig keit erklären werden. Die Regelung der Schnldenfrage soll dem neue« Präsidenten Roosevelt und seiner Regierung über lasse« werde«. paaandafonds erhielten. Dieser Journalist, de« der Ministerpräsident namentlich nannte, gegen den man aber Beweis« nicht in Händen hätte, sei aus Frankreich ans« gewiesen worden. Diese Erklärungen des Ministerpräsidenten haben ber nationalistischen „Liberte" genügt, um in grober Schlagzeile anzukündigen: „Ein deutsches Attentat gegen Herriot." Die im Lause des Nachmittags und Abends im Innen ministerium eingctrosscnen offiziellen Auskünfte über den Anschlag bestätigen lediglich, dab das Gleis durch zwei Sprengkörper aufgerissen worden ist. ES wird jedoch immer wahrscheinlicher, dab die Urheber weniger ein Attentat gegen den Zug des Ministerpräsidenten verüben als eine Demonstration veranstalten wollten. Man glaubt, dass es sich um bretonische Autonomisten handelt, die gegen die Feier» zur Erinnerung der Vereinigung ber Bretagne mit Frankreich zu protestieren gedachten. Wäre wirklich ein Attentat gegen den Ministerpräsidenten geplant gewesen, dann hätte« die Täter sicher zwei rotbreuneude Laternen, die als Haltesignal für jede« Zugführer diene« mubte«, nicht aus dem Bahnkörper belasse«. NcichSaubenminister Freiherr v. Neurath bat am Sonntagabend telegraphisch dem französischen Minister präsidenten Hcrriot seine beste» Wünsche znr Rettung von dem verbrecherischen Bombenanschlag zum Ausdruck ge bracht. Sine EkNörims beS beuMn SenmaMn Pari», 20. Nov. Zu ber Erklärung, die Ministerpräsident Herriot dem Vertreter einer Nachrichtenagentur abgegeben hat, wird von selten de» darin genannten deutschen Jour- nattsten Körber folgendes bekanntgegeben: Die tn die Untersuchung wegen des Attentates auf das Denkmal von Rennes verwickelten Angeschuldigten haben vor dem Untersuchungsrichter tn RenneS in Gegenwart von Herrn Körber unter Eid zu Protokoll auSgesagt, baß sie niemals Herrn Körber «m irgendeine Unterstützung angegangen seien oder eine solch« »o» ihm ««»sangen hätten. Ebenso sagte Herr Körber unter Etb au«, dab die
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