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Dresdner Nachrichten : 11.02.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193302118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19330211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19330211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-02
- Tag1933-02-11
- Monat1933-02
- Jahr1933
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- Dresdner Nachrichten : 11.02.1933
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«3Mwku», 1« Srdwat i«» Ne.» kll «»BtMteiwl »«LE« Druden g-->U»««»«-rim«N>>u«mei: 35341 R« gk A«M,e1vr»ch«i «r. «011 GchrUL-tnma ». 0<mvIsUch5II3II»N«i «r-sd-»-«. 1, M-rtenftiaie 33/43 D-«k » S«1«s, «epi» O Dretoeir. «,»»,,1.«,. la« vre-d« «»chdeuck n« mll deu>l.0«elle„m^Ld« <Dre4dn. Nachr.I »uläM-. ll»»erla»st« Schrill-as« »erd« «Ick» GegrLnöet 18S6 ><«a*aerthr 3e> UgNch »»««»«Le, S-3«V«L m»»««ch ».« «r. l«v»,ch«««tz»ch w Vs- sür Tr3a«r- l»hn>, durch Bo»d«»«a I»0 «1. «»lchiletUch »« Of» B-llgedlch, lohn« Vokli>i!»«U<«a4LebIlI>r> b« 7««I «»»«iltchem «nloch. «pHelnumme, 10 V»., «i»erl,-»l» «4<Ve»3 1» V» «n»«l,en»,«Ie! Dl« -dgp-Utge 50 mm »r«te S«le 35 Big-, sür «uswäNL1» Plg-, die 90 mm drelle «e«ame»e>le »oa »«tichald »da Psg. »5^ »«lenodlchlaL It. rarU, ffamNlenan»eiL«, und EteNengeluche ohne «-da« 15 Ma- «utechalb »5 Mg. vllertengeblchr 3« Via- Uusi-SrU,« «ultr»L« Lege» Ssrauebeiodluu«. / Kksuks« kxp/oa/onastaksaerorrste km ckaarkanek Ein Gasometer in die Lust gestogen Mele Ale. mkdrm tauten» Berletzle Heuvklrchen (Saargeblel), 10. Februar. Am Freitag um 18,10 Uhr ereignete sich hier ein außerordentlich schwere» Explosionsunglück. Auf der Neunkirchener Hütte sind die Benzol fabrik und der größte Gasbehälter de» Saargebiets, der ein Fassungsvermögen von 120 000 Kubikmeter besitzt, 80 Meter hoch ist, einen Durchmesser von 45 Meter hat und eine Grund fläche von 155N Quadratmeter bedeckt, aus bisher noch ungeklärter Ursache in die Lust geflogen. Der gewaltige Luftdruck hat große Teile der Sladt und selbst einige Dörfer in der näheren und weiteren Umgebung der Stadt schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Straßen der Stadt sind mit Glasscherben und Dachziegeln dicht übersät. Es gibt kaum eine Fensterscheibe in Neunkirchen, die nicht zerstört ist. Das Verkgelände ist von pollzei- und Gendarmerlebeamten scharf abgesperrt, so daß es noch nicht möglich ist, das Unglück in seiner ganzen Tragweite zu übersehen. Die Explosion wurde elnersells bl» Köln, anderseits bl» Basel vernommen. In Vaden hatte man den Eindruck, daß ein neues schweres Erdbeben statkgefunden habe. vle Sahl -er Opfer . Die Telegraphen-Unio« «rsährt a«S Saar» brücke«, daß bisher SS Lote, büv Schwer» ««b 459 Leicht verletzte gezählt wurde«. Ruch einer Mitteil«ng der „Re««» kirchenerZeitUn^ll«» in deü^päte« Abendstunden 58 Lot« gedorge« »»«he«. Dl« Zahl d«e verletzte« wird ohne Uevertreibuug a«l mehrere tauseud geschätzt. Sämtliche Laftkrastwagen ««S Saarbrücken sind mit Tragbahren, Pechfackeln «nd sonstigen Gerätschasten ein gesetzt worden. Alle Krankenhäuser von Neunkirchen «nd der Umgeb««g bis Friedrichsthal find bereits mit Schwer» verletzten übersüllt. Furchlbarrs Vil» -rr Verwüstung Das Bild der Stadt erinnert an eine schwere Be schießung »ährend de» Krieges. Zn den Lote« «nd Schwerverletzten zählen nicht n«r zahlreiche Arbeiter «nd Angestellte der velegschas», sonbern auch Frauen «nd Kinder a«S de« umliegende« Häusern. Mehrere in der Nähe des Gasometers liegende Häuser sind «ingestürzt. In anderen Häutern find die Decke« eingeftürzt «nd haben die Bewohner mit in die Liese gerissen. Zahlreich« Personen «nrden «ns den Straße« dnrch herunterstürzenbe FensterglaSscheibe«, Dachziegel, Stein« ns«, schwer verletzt. Ganze Fensterrahmen wnrden dnrch die snrchtbare Gewalt der Explosion herauSgerissen «nd durch die Lrrst geschlendert. In der Stadt herrsch« ««» gehe«»« Erregung. Man kann sich «och nicht an» nähernd ei« Bild von de« Ausmaß des Unglücks machen. Sine zweite «pplofton Um 19,1» Uhr erfolgte eine «eitere kleinere Explosion, die in einem Umkreise von 90 bis 99 Kilometer «m Neun kirchen «och vernommen wurde. Di« Unterstadt soll «egen Gesahr der GaSvergistung von der Bevölkerung geränmt «erden. Personen, die von Saarbrücken nach Neunkirchen «it der Bahn sahre« wollten, find nur bis in die Umgebung von Neunkirchen gekommen. Die Züge können in de« Bahnhof nicht «insahren, da er weithin mit Lrümmer« übersät ist. — Da die Gefahr weiterer Explosionen besteht, ist das Gelände weit hin abaelperrt, so daß auch die Pressevertreter nicht an den Herd herankommen konnte«. Sämtliche Telephon» oerbinduuge« «achNennrirch«« find u«terh<oche«. Ganze Straßenzüge geräumt Die ganze «e«e A«lag« der Hütte steht in Hellen Flamme«. Sie ist di« modernste des ganzen SaargebieteS. Die A«lr«g«ng unter der Neunkirchener Vcvölkeruua ist außerordentlich groß, -»mal g««§e Strußeuzüge geränmt worden find, »ohel e» z» entsetzlich«« Szene« kam, da Kranke «nd Greife n«r «nler viele« Schwierigkeiten transportiert «erde« konnte«. Wie di« Krankenhäuser, so find auch die Äerztezimmer übersüllt. Dnrch die Räumung verschiede««» Straße« ist die 8er, «irr««g ««geheuer. Sinder irre« «mher «nd suche« ihr« Eltern, Frauen ihr« Männer, «nd darüber steht der Feuerschein vom Hüttengeläud«. Die an der Hütte vorbeisührende Saarbrücker Straße mit etwa 59 Häusern ist vollständig zerstört worden. Sämt liche Schaufensterscheibe», in Rennkirche» find dnrch de« Luftdruck zertrümmert worden. — In großer Gefahr befindet sich «och das zur Neunkirchener Hütte gehörende Benzollager, bei dessen Explosion eine ««, Übersehbar« Katastrophe «intrete« würde. Furchtbare Gchreckenckfzenen In dem schwer betrosfeue« HSnserviertel der Saar brücker Straße «mrde ei« »ettlägriger Ma»« vo» de« ein stürzende« HanSwS«de« begrabe«. AlS er «ach mehrere« Stande» leb««» geborge« wurde, mußte «a« sestftelle«, daß er»ah«si«uig «eworde« »ar ,«d sich mit alle« Mittel« sträubte, sich i» Sicherheit bringe« z« lasse«. Der ««glückliche Man« wurde der Kli«tk -«geführt. Hunderte von Kenerwehrmanuschaste« «»d Sanitäter« suche« «nter de« Trümmer» der Saarbrücker Straße, «m die Tote« «ud verletzte« z« berge«. Der 89 Meter hohe Gasometer ist völlig »»« Erdbode« wegrafiert. 19 bis 1» Zentimeter lauge zeutuerschwere Stücke sloge« durch die ganze Umgegend «*d liege« wild verstreut «mher. — DaS ganze Landjägerkorps de» SaargebieteS wurde i« Last kraftwagen «ach Ne««kircheu gebracht. Die Beamte« habe« sämtlich« Z«ga«g»ft raße« zur Stadt ab gertegelt und überwache« de« Verkehr, da viel Schan- lnstige aus die Nachrichte« de» U«glückS hi« Eingang i« di« Stadt -« finde« suche«. Kamvilronl Sidwarr Wtiß'Rol Mldkt Paprn und Seltte kan-idteren auf ter tentschnattonalen Lifte Berlin, 1». Februar. Die De«tsch«atlo»ale Treffe stelle teilt mit: F« der seit mehrere« Tage« vo« der Deutsch, nationale« volkSpartel eiuberufeue« Wahlk»«dgeb««g lmSportpalaftt« Berlin »erde« am Sonnabend außer de» bereit» a«gekü»digte« Relch»«l«ifter Dr H«ge«. berg auch vtzeka«-ler »Pape« ««d ReichSarbeltv- minister Franz Seldte spreche«, Aus Grund getrosfeuer vereinbar««» werde« die beide« letztge»a«nte« Herr«« a«s der Lifte I,«« Reich»»«» kandidiere«, die al» «»«druck de» Zusammenschlüsse» da» einigende Kennwort a «zpfsro «t Schwarz-Wetß-Rot* trag,« wird Unter dem gleichen Kennwort werde« die de«tschnattonale« L««de»verbände ihr« Wahlkrei»vorschläge z«r bevorstehe «den Reichblag», «nd LandtanSwahl et«relche«. An der Spitze der Retchblifte steht Ge«eralseldmarschal ». Mackente«. Dr. H« gen berg wird die Spitzen kandidat«» der «eiste« VahlkreibliftenderKampf- fron« Schwarz-Weift-Rot übernehmen. — Fn den betetllgten ärelie» vertaukt, daß «ich Verha»dl««ge« mit de» Gr«ppe« der mittlere« Rechte« über die Einbeziehung auch Rot'beÄfich^t" find?'* öer Sampssront Schwarz-Weiß» Gerüchte mn Pein- «v-uft Svichelm verlt«, 19. Februar. Ein Berliner Blatt verzeichnet baS übrigens auch in Hannover ausgetauchte Gerücht, daß der nationalsozialistische Abgeordnete Prinz August Wilhelm für deu Posten de» Oberpräsidenten von Hannover in Aussicht genommen sei. An zuständl- ger preußischer Stelle ist von einer derartigen Absicht nichts bekannt. Auf Vrivat-tenftvertrag «i-eftellt Berlin, 19. Febr. Zu der Anstellung der nationalsozia listischen Führer Daluege und Direktor Hall im preu- ßischen Innenministerium wird von zuständiger preußischer Neaierungdseite erneut darauf hingewiesen, baß beide Herren lediglich auf Privatdienstvertrag und ohne Ge halt angestell» worden find, und -war . Herr Daluege alp HUsSreferevt und Direktor HaL OG HUsAardeUer. Arbeits-ienstpflicht Seitdem der Reichskanzler im Regierungsausruf die ArbeltSdtenstpsllcht zu einem wesentliche« Bestandteil de» VierjahreSplaneS gemacht hat, ist diele Frage wieder hoch aktuell geworden, nachdem sie kurz vorher durch die Ab lehnung der ArbeltSdicnstpslicht im Reichstag in der par lamentarischen Versenkung verschwunden zu sein schien. Nicht nur im Inland lebt der Streit zwischen Anhängern und Gegnern des Gedankens wieder aus. auch außen politisch zieht Hitlers Ankündigung bereits ihre Kreise bi» nach Gens, wo sich die Franzosen bemühen, die noch «m Stadium der Erwägungen stehende Frage der Arbeitsdienst pflicht mit der Einführung einer MilizverfaNung und dem Uebergang Deutschlands zur allgemeinen Wehrpflicht gleich- zusehen, um daraus neue Argumente für ihren Nicht» abrüstungSwillen zu schmieden. Natürlich sind das Hirngespinste. Soweit find wir noch lang« nicht. Richtig ist daran nur, daß daS Thema ArbeitS- btenstpflicht, solange die nationale Regierung besteht, nicht mehr von der Tagesordnung abgesetzt und gegen alle Widerstände verwirklicht wird. Wie man sich in verant- wörtlichen Kreisen die Entwicklung vorsteltt. geht au« der. OebiSselder Rede DuesterbergS hervor, der als 2. Bundes- sührer des Stahlhelms mit dem ArbettSminifter Seldte in dieser Angelegenheit sozusagen kedersührend ist. Duester- berg weist ans die zweijährig«« Erfahrungen int sreNSUligcn Arbeitsdienst hin, aus deren Grundlage «an an bi« Effi» sührnng der ArbcitSdienstpslicht im Laufe des nächsten Jahres, vielleicht aber auch schon frühe», denken könne. Di« Zusammenhänge mit der Wehrverfassung steht der Stahlhelmflihrer so, baß man angesichts unserer Finanzlage und der bringend notwendigen Vorbereitungen zur Wehrhaktmachung erst in Jahren durch ein« Miliz zur allgemeinen Wehrpflicht gelangen könne,, wenn uns die übrigen Staaten einer solchen Notwendigkeit nicht durch ihre eigene Abrüstung entheben, vis zur Erreichung diese» Hochziele» mülle die ArbeitSbienstpslicht al» nächste» und vorläufig erreichbares Ziel durchgeführt werben. Die OrganisattonSform der ArbettSarmee ist bereit» bis in die Einzelheiten durchgedacht, und da sich der voü de« Nationalsozialisten ausgearbeitete EntwursMit dem des Stahl helm» im wesentlichen deckt, können folgende Grundzüge al» theoretisch feststehend gelten: Der Zweck der Arbeitsdienst pflicht Ist ein doppelter. Einmal soll dem Staat ein wirt schaftliches Machtmittel in die Hand gegeben wer ben, das zur Wiedergewinnung unserer volkswirtschaftliche« Selbständigkeit angesetzt werden kann. Anderseits soll der Arbeitsdienst aber vor allem volkSerzt eherisch wirken, die Jugend vor den Folgen bauernber Arbeits losigkeit. vor phnstscher und sittlicher Verwahrlosung schützen und ihr durch körperliche Ausbildung und Abhärtung sowie Erziehung zu Fleiß, Ordnung, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Selbstbeherrschung und Gehorsam soweit als möglich da- ersetzen, was zu ihrem Schaden mit der Schule des alten Heeres verlorengegangen ist. Natürlich finden im Rahme« dieser Organisation die arbettSrechtlichen Bestimmungen über Tarife und Arbeitszeit keine Anwendung. Die Ar- beitSbienstpsllchttgen sollen keinen Lohn bekommen, sonder« neben Unterkunft, voller Verpflegung und Kleidung ein tägliches Taschengeld von 89 bis 50 Pfennig. AlS Dauer sind in den Entwürfen zwei Jahre vorgesehen, doch dürfte sich eine »weifährtge Dienstzeit für die Praxi» als zu lang« erweisen, wenn man bedenkt, baß abzüglich der Befreiungen mit einem Jahrgang von etwa 150000 Dienstpflichtigen ge rechnet wird. Grundsätzlich soll der'Dtenst natürlich obli gatorisch für junge Männer, im allgemeinen zwifchen lö und 22 Jahren, sein. Einen LoSkaus, wie er im bul garischen Arbeitsdienst aus Geheiß der Ententemächte ein geführt ist. gibt «S nicht, wohl aber Befreiungen wegen körperlicher Untauglichkeit oder aut Grund besonderer bür gerlicher Verhältnisse, wofür eine ArbettSsteuer zu ent richten ist, nach den Vorschlägen de» Obersten Hier! etwa in Höhe von 10 Prozent der Einkommensteuer, von der Einführung von Vorrechten, wie Ne im Einjährlgeninftltut der alten Armee bestanden, soll abgesehen werden; di« Ver wendung von Aerzten. Ingenieuren und Angehörigen ähn licher Berufe ist vielmehr so gedacht, daß Ne einen Teil ihrer Zeit im allgemeinen Arbeitsdienst abdienen und «ine« andern Teil später, nach Ablegung ihrer Prüfungen, in ent sprechender Londerverwenbung al» Spezialisten ihre» Fache». Dafür werden sich reiche Verwendungsmöglichkeiten ergeben. da al» Arbe«t»geb«et hauptsächlich-Boden- Verbesserungen. Entwässerungen, Hochwafferschutzbaftte«, Forst, «nd Wegearbeiten in Betracht «ezoge« werde«. DK Vorsorge, daß dabei die freie Wirtschaft kein« Beschränk««!» ihre» Tätigkeitsbereiche» erfährt, sonbern daß sie t« Zu- sammenarbei« »it dem Arveit»di«nst nach Möglichkeit g». sörbert wir», ist dabei ein wichtige», aber schwierige» Prö ble«. Besondere nationalpolitische Ausgaben erwachsen dem Arbettüdtenst außerdem bei sei»«« Einsatz in der Skt- lxgSpoltttk kukch Mttwtrknng g« der Schasinn» «g»«l
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