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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330614016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933061401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-14
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1933
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«lMv»ch, 14. Nun! i»zz kl! Gegründet 18S6 »nzelgrnvrtlse: 30 mm drei!« «nindirve 0» Ps,„ autwLrt« 10 Plg. Lrilenablchlag u. Nabaltr nach Laris. gamilirnanjrigrn und Eirllrngeluche er- mäblglePreis«. OsI..«cbiU,r30Psg.-Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke «erden nicht aulbewahrt Sch»»»cke4ü-« bet täglich twelmallge« Austei lung monatlich NM. 3.30 lelnlchllehl. 7» Psg. Lrilgerlohn), durch Postbejug NM. 3.30 einlchl. »« Plg. Postgebühr (ohne Posttustellung»gebühr) bei stebenmal wüchentllchem verland, lktnjel- »ummer 30 Big-, »uherhalb Sachsen» 1» Plg. Druck «, Verlag r Liepsch L Aetchardt,Vr««den.A. l, Marlen- straße )S/>2. Fernruf 252-l. Postscheckkonto lSüS Dresden Die» Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden /Ve M/7 A/orNe/k- k/iri/ Rebe Reuraths vor der Londoner Konferenz Bor Mm Mm« der »oiMcktn Zraoen Aamilienpolltik Bereits vor mehreren Jahrzehnten hat der bekannte London, 18. Jun«. In bcr NachmittagSsitzung »er Weltwtrtslhaftskonferenz sprach der Führer »er deutschen Delegation, Ausienministcr Freiherr v. Neu rath. Nach Worten des Dankes an den englischen König «nd an die englische Negierung führte der Außenminister «. a. auS: Ftir die Generaldebatte möchte ich den allgemein anerkannten und auch in den Bericht der Experten auf genommenen volkswirtschaftlichen Grundsatz erneut be tonen, daß t»ter«atio«ale Schulde« letzte« Endes nur dnrch Waren» «nd Dienstleistungen abgetragen werde« könne«. Dieser Grundsatz wird ftir uns bei der heutigen Lage der deutschen Wirtschaft den Ausgangspunkt bilden miisscn. Nach unserer Auffassung werden die wirtschaftlichen und ins besondere die handelspolitischen Probleme erst dann einer Lösung zugesiihrt werden können, wenn man sich zuvor über die fundamentalen Grundsätze der Kredit- und Yinanzfragen befriedigend verständigt hat. Die Welt hat bisher angenommen, das; bet allen diesen Problemen die Interessen der hier vertretenen Staaten nicht gleich liegen. In der Tat scheinen, wenn wir jedes der Probleme siir sich ansehen, die Interessen gegensätzlich zu sein. Aber »lese Souserenz ist der schlagende Beweis dasür, »ast eS sich «nr am scheinbare Gegensätze handelt. Die Industrie kann nicht leben, wenn die Landwirtschaft nicht lebt, und umgekehrt, der Gläubiger kann nicht leben, wenn der Schuldner nicht lebt. Die Goldwährung hat keinen Sinn, wenn die Freizügigkeit des Goldes nicht gewährleistet ist. Nachdem diese Konferenz der lebendige Ausdruck dieser Einsicht ist, werden wir auch den Mut aufbringen müssen, die sich daraus ergebenden Lösungen durchzuftthrcn. Freilich werden die Völker «nd Regierungen sich dazu nur durchringcn, wenn das Bertrauen «nd ein friedliches «nd verständnisvolles Zusammenleben der Völker wieberhergestellt wird, wenn die großen politischen Auf gaben geregelt werden, die immer noch der Lösung harren. Daß das andere große politische Problem, um dessen Lösung wir seit Jahren ringen, von dieser Konferenz nicht mehr gelöst werden konnte, war eine herbe Enttäuschung. Die deutsche Regierung kann von sich sagen, daß sie ihr Teil dazu beigetragen hat, das Vertrauen wiederhcrznstellen. Selten wohl ist eine Regierungserklärung in der Welt mit gleicher Spannung erwartet worden, wie die kürzliche Er klärung des Reichskanzlers Hitler vor dem Deutschen Reichstag. Selten wohl ist eine Regierungserklärung mehr geeignet gewesen, diese Beruhigung zu schaffen und der Wiederkehr des Vertrauens die Wege zu ebnen. Der Wert dieser Regierungserklärung kann nicht dadurch ge mindert werden, daß gesagt wird, das sind Worte, wir wollen die Handlungen abwartcn. Die deutsche Regierung hat gehandelt. Sie hat ihr volles Teil dazu beigetragen, nm die große von staatsmännischer Weisheit cingcgebcne Initiative des italienischen Regierungschefs zu verwirklichen und den Pakt von Nom zu schaffen. Sie hat der Ab rüstungskonferenz in Genf einen neuen Impuls gegeben, indem sie den Plan des Herrn Macdonald als Grundlage der zukünftigen Konvention angenommen hat. Sie hat bas getan, obwohl die Erfüllung der Versprechungen, auf die Deutschland einen Anspruch hat, noch nicht sichtbar ist. Vergeßen wir nicht, daß ohne eine Lösung der großen schwebenden politischen Fragen die Beratungen dieser Konferenz zu keinem befriedigenden Ergebnis führen können. Die Rebe des ReichSaußenministerS wurde von der WeltwirtschaftSkonfercnz mit großem Beifall aus genommen. Der Vertreter Polens, der nach Neurath das Wort ergriff, erklärte, eS sei gefähr lich, zu große Hoffnungen aus eine Besserung -er Preise zu setzen. Man müsse den Versuch unternehmen, die Konsum kraft der Welt wicdcrherznstcllen. Die Konferenz vertagte sich dann aus Mittwoch. Bei einem Empfang der deutschen Pressevertreter er klärte Ministerialdirektor Ritter, der NeichSaußen- mintster habe in seiner Rede vor der Weltwirtschafts konferenz infolge der Beschränkung der Redezeit auf 15 Minuten lediglich die allgemeinen Fragen kurz andcutcn können. Die Behandlung der Einzclfragen soll bis zu den Spczialdebatten verschoben werden. Der Reichs außenminister lege vor allem Wert ans die Betonung der Bcdentung der polttischen Fragen für den Erfolg der WcltwirtschaftSkonferenz. EmIM'iimertkmMr S»ut»e«eintmni Kulturpolitiker Niehl in seinem Buch von der Familie mit klassisch knappen Worten das Grnndübel, an dem unsere völkische Existenz krankte, nmrissen. Er sagt: „Un ser moderner Staat blickt fast durchweg nur aus die In dividuen, nicht auf die F a m i l t e. Wird er letzteres einmal tun, dann istcinNeubau des ganzen StaatSgcbäu- deS aus den Fundamenten heraus unvermeidlich." Lange schien es so, als ob in Deutschland die Herrschaft -eS Individuums in jeder Hinsicht im Staats-, im Berufs- und im kulturellen Leben der Nation immer größere Ausbrei tung gewinnen sollte. Aus der völkischen Lebens- und Schicksalsgemeinschaft wurde, namentlich in den 11 Jahren des schrankenlosen demokratischen Systems, immer mehr eine lose Gesellschaftsordnung, in der jedes Individuum für sich alle Rechte seines „heiligen JchS" in vollen Anspruch nahm, mit -cm Erfolg, daß Klassen- und Interessenten kämpfe sich bis zur Lahmlegung der Wirtschaft steigerten nnd, bas; die GemctnschastSbindungen nahezu bis zur völli gen Auslösung zerstört wurden. Das gilt namentlich von der Ehe und Familie, die durch zahlreiche links gerich tete Literaten in Artikeln, Romanen, Theaterstücken und Filmen als überlebte Begriffe mit geradezu teuflischer Raffinesse in den Schmutz gezogen wurden. „Mir geht nichts über Mich", dieses Wort des Anarchisten Stirn er wurde zum Leitmotiv der tonangebenden marxistischen und pazifistischen Machthaber der Nachkriegszeit aus allen Ge bieten. Erfreulicherweise hat sich unser deutsches Bolk nur vorübergehend dem zersetzenden Gift einer solchen Welt anschauung gebeugt, blieb aber im Innern doch gesund genug, um sich, je mehr sich die für unsere völkische Zukunft geradezu tödlichen Auswirkungen osscnbartcn, davon loSzu- löscn nnd sich im wachsenden Maße wieder zu den alten, ihm von seinem Vorvätern überlieferten Grundsätzen einer ihm artgemäßcn Lebensführung zurttckznfinben. Nur so konnte eS der nationalen Revolution gelingen, auf allen LebenSgcbicten wieder an die Stelle der schranken losen Ichsucht das verpflichtende Wir zu sehen, das das Wohl des einzelnen bedingungslos dem der Gemein schaft unterordnet. Diese Erneuerung unseres Gemein schaftslebens konnte selbstverständlich nicht ans die Wirt schaft beschränkt bleiben, sondern mußte gerade auch das b t o lo g i sch e'Gebiet erfassen, auf dem unserem Volke die schwersten Gefahren hinsichtlich seines völkischen Bestandes drohen. Nein zahlenmäßig gesehen, ist ja auch für unser Volk, gerade »Kil es sich jetzt wieder ans sich selbst besinnt, noch gar nichts verloren. Obwohl Deutschland nur den zwanzigsten Teil Europas umfaßt, ist angesichts einer Teilzahlung am 15. Auni London, 1». Juni. Die englisch-amerikanische« Ver handlung«« i« der Schuldensrage haben zu einer Einigung über ein« englische Teilzahlung am 18. Juni geführt. Bis zur Stunde liegt noch ein gewisses Geheim nis über der Angelegenheit. Der Schatzkanzler hatte zunächst die Absicht, um 15 Uhr hierüber ciue Erklärung im Unterhaus abzugebcn. Sie wurde bann auf 18 Uhr verschoben. Neville Chamberlain teilte schließlich mit, daß er die Erklärung noch nicht abgeben könne. Er hoffe aber, dies um 22 Uhr tun zu können. Die mit Spannung erwartete Erklärung nahm drei Minute« in Anspruch. Chamberlain erklärte, daß er auch jetzt noch nicht in bcr Lage sei, eine vollständige Erklärung über die Junirate der Kriegsschulden an Amerika abzugebcn. Er könne heute abend nur soviel sagen, daß es einen langwierigen Meinungsaus tausch zwischen der britischen nnd der amerikanischen Regierung gegeben und daß der britische Botschafter in Washington im Staatsdepartement eine Note überreicht habe, die die britischen Vorschläge betreffend der Juntteilzahlnng aus- einandersetzt. „Wir erwarten", schloß Chamberlain, „morgen vom Präsidenten Roosevelt eine Antwort auf unsere Note zu erhalten. Wir haben keinen Grund anznnehmcn, baß diese Antwort anders als befriedigend für uns sein wirb, aber da sie sich noch nicht in unseren Händen befindet, bin ich nicht in der Lage, dem UyterhauS ihren Inhalt bekanntzugeben." Velvlen zahlt nicht? Washington, 18. Juni. Der belgische Gesandte stattete am Dienstag dem Staatsdepartement einen Besuch ab. ES wird angenommen, daß er dabei Mitteilung von bcr Un fähigkeit Belgiens gemacht hat, die fällige Schul- oenzahlung zu leiste». Für den Aall eines Scheiterns ... London, 18. Juni. Wie Reuter meldet, sollen Glan- ölnavten, Holland, Belgien und Luxemburg bereit» Maßnahmen für den Fall etnes-Schettern» der Welt- Mächte zu keiner konkreten Entscheidung kommen sollten, würden die genannten Staaten unabhängig vor gehen. Reuter glaubt, daß sich die obengenannten Staaten vielleicht ans der Grundlage eines vom übrigen Europa mög lichst unabhängigen Wirts chaftsblockes zusammen finden werden. Die oberste Relchölettung der NSDAP. Berlin, 18. Juni. Die NSK. meldet: In einer Ver fügung vom 2. Juni hat der Führer angeordnct, daß fol gende bisherige AmtSleitcr der NSDAP, künftighin den Titel „N c i ch S l c i t e r" und die oberste Ncichöleitung bil den: Rudolf Heß, Letter der Politischen Zcntralkommission, Ernst Röhm, Stabschef bcr SA., Heinrich Himmler, NcichSstthrer der SS., Franz Xaver Schwarz. ReichS- schatzmcistcr, Philipp Von hier, NcichSgcschäftSsührcr, Walter Buch. Vorsitzender der NetchS-USchLa, Wilhelm Grimm, Vorsitzender der 2. Kammer des RcichS-USchLa, Robert Ley, StabSleitcr der PO., Walter Darrs, Leiter des Agrärpolitischen Amtes, Joseph Goebbels, NcichS- propagandalciter, Hans Frank ll, Leiter der NcchtSabtci- lnng, Otto Dietrich, NeichSprcssechcf, Max Amann, AmtSleitcr für die Presse, Alfred Rosenberg, Leiter des Außcnvolitischcn Amtes, Baldur v. Schi rach, Reichs- jugcndftthrcr, Karl Fiehler, Schriftführer des National sozialistischen Deutschen Arbeitervereins. Luthertav -er „Deutschen Christen" Wehrkreispfarrer Müller Schirmherr Berlin, 18. Juni. Wie das BDZ.-Bttro meldet, hat der Vertrauensmann des Reichskanzlers in kirchlichen An gelegenheiten, Wehrkreispfarrer Müller, die Schirm herrschaft für den von der GlanbenSbcwegung „Deutsche Christen" am 1v. November b. I. im ganzen Reichsgebiet geplanten großen Luthergedenktag übernommen. Im Festausschuß, der in der Bildung begriffen ist, werden führende Vertreter der Nationalsozialistischen Partei und der GlanbenSbewcgung sich befinden, die vor allem auch auf kulturellem Gebiet hervorgetreten sind. Der Luthertag vom 10. November wird begangen anläßlich des löst. Geburts tages de» großen Reformators. Er soll in aewtsiem Sinne auch als^in protestantische» Gegenstück »« den Katholiken- ^agenelu^roLer BcvölkerungSzahl von 65 Millionen immer noch jeder achte Europäer Reichsdeutscher. Mir leben ans zwar engem, trotzdem aber nicht völlig anSgcnütztcm Raum. Und trotz unserer schwachen militärischen Rüstung hat man uns bis jetzt gerade wegen unserer BcvölkerungSzahl nicht den Anspruch einer enropäischcn Großmacht zu bestreiten ge wagt. So ist unsere VolkSzahl gegenwärtig unser stärkstes außenpolitisches Aktiv«»». Aber trotzdem lastet auf uns das Bewußtsein, daß die biologische Grundlage unseres völkischen Lebens gestört ist. Die BcvölkcrnngSstatistikcn geben darüber genauesten Aufschluß. Wir haben aufgchört ein wachsendes Bolk zu sein und leide»« an einer nicht nur durch die Verstädterung und die Not, sondern auch dnrch den Verfall der religiösen nnd weltanschaulichen Bindun gen eingctrctencn Ueberaltcrung infolge des wach senden Geburtenrückganges. Einige Zahlen be leuchten die Entwicklung. In» Jahre 1900 kamen ans 1606 Einwohner 35,6 Geburten, 1920 noch 25,7 nnd 1932 nur 11,8. In absolute Zahlen umgesetzt, bedeutet das, das; die deut sche Bevölkerung 1900 sich um 1,2 Millionen vermehrte, 1920 um fast 700 000 Köpfe nnd 1932 nur noch UN» 300 900. Aber auch der gegenwärtige Ueberschus; ist eine Täuschung. Er kommt nur dadurch zustande, daß gegenwärtig die AlterS- schichten zwischen 30 und 55 Jahren prozentual übermäßig stark vertreten sind und infolgedessen die Sterblichkeits ziffern sehr gering sein müssen. In wenige»» Jahren be reits wird jedoch diese „Hypothek des TodcS" sällig, »vie sie der Statistiker Bnrgdörfcr genannt hat, nnd dann werben die SterblichkeitSztsscrn gewaltig anschwcllcn. Dieser Tatsache haben die führenden Männer der natio nalen Erhebung mit Recht ihre volle Aufmerksamkeit ge schenkt, da sie an die LebcnSwurzelu unseres deutschen Volkstums rühren. Zahlreiche Maßnahmen sind bereits an gekündigt und sollen in der nächsten Zeit praktisch wirksam werden. Beseitigt ist bereits mit dem Weimarer Parteien staat die eingangs aufgestthrte Diffamierung namentlich der kinderreichen Familien. Erst seit der nationalen Erhebung steht die Familie wirklich als die Urzelle von Volk und Staat wieder im Mittelpunkt aller staatlichen Maßnahtnen,
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