Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.04.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360403011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936040301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936040301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 15, Seite 13-14).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-03
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.04.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Moroen-Au-sabe. Nr. 180 Frrüao, Z. April ISS« Gegrünoet 18SH «nzri««p«Ile U. VreUllsie Nr. 4: Mwlmetenell« <„ wo» breit) 11^ I»Vl. Nachlblle nach Etallel 0, ksamiltenanjelgen u. Ltellengeluche MilUmeler- ,eUe 6 »p>. Zigergeb. «a Rp>. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schrill stücke werden nicht ausbewahrt Vejuglgebübr bei tliglich «weimaNger An stellung lrei Hau» monatlich RM.lt.ro, durch Postbezug RM. s.ro einlchl. bl Rpl. Pos,geb. (odne Post,»stellung»aebühr) bet stebenmal WSchentl. verland. Ulnzel-Rr. 10 «Pf., außer- halb Sachlen» 1L «pf. teinlchl.«lben»-bli>»g,bt) Druck u. Verlag > Ltepsch t Relchardt, Dresden-A. l, Marien- strafte ) 5/42. Fernruf 25 241. Postscheckkonto loSS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim Vbrrverflcherungsamt Dresden en Eine Fritbensrede KSnis Eduards Rur Rieden schafft Arbeit und Wohlfahrt London, r. April. König Eduard VHI. von England nahm am Donnerstag im Bucktnghampalast die Lreuekundgebunge« von Persönlich keiten des össentlichen Lebens sowie von Vertretern verschie dener üssentlicher Körperschaften entgegen. Er richtete an sie «ine Ansprache, in der er «. a. solgendes sagt«: Ich erkenne di« Verantwortlichkeiten «nd die Gelegenheiten, die vor mir liege«. Gemeinsam mit den Männern meiner Generation war ich Zeuge der Schrecke« des Krieges. Die Wirre« und das Elend der Nachsolgesahre sind mir nur zu gnt be kannt. Es wird stets mein Bemühe« sei«, den Friede« der Welt und die Wiederbelebung von Handel «nd Wandel im In- und Ausland« z« sördern. Denn nur so werde» Arbeitsgelegenheiten geschasse«, aus die jeder Bürger Anspruch hat. Englische Kritik an Frankreichs Haltung London, 2. April. „Evening Standard" zeigt sich wenig erfreut von dem Ton der französischen Presse, bet der die Ablehnung der Hitler-Vorschläge zur Besessenheit geworden sei. Groß britannien sei bei seinem Versuch, zu vermitteln, in einer sehr schmierigen Lage. Wenn es seine Mittlerrolle ersüllcn wolle, so miiffe es seine Unabhängigkeit wiedergewinnen, und zwar dadurch, daß es seine Bindungen in dem Streit löse und seine eigene Politik einer freundschastlichcn, aber voll- ständigen Unabhängigkeit klar herauSstelle. — „Evening News" schreibt, in England seien die Vorschläge des Füh rers als versöhnlich begrüßt worden. Selbst die schnell sich auflehnenden Blätter gäben das zu. Hitler lehne es ab, sich als Paktbrecher zu bekennen. Wir, so heißt es in dem Leitartikel der „Evening News" weiter, verstehen die Gründe. Frankreichs „Nein und tausendmal Nein" sei nur rhetorisch zu verstehen. Die nackte Tatsache sei, daß Britan- nien die Hitler-Borschläge nicht einfach beiseite schieben wolle, und Frankreich das nicht tun könne. Das Abendblatt „Star" überschreibt seinen Leitartikel mit den bezeichnenden Worten „Der Weg i st offen!" Hitlers Antwort sei vielleicht das geschickteste diplomatische Dokument, das seit Bismarcks Tage« a«S Berlin gekommen fei. Man könne sich nicht gegen das Gefühl wehren, daß im neuen Deutschland die Diplomatie an Geschicklichkeit beträchtlich zugelernt habe. Wir sind dafür, erklärt das Blatt u. a. weiter, die deutsche Antwort für das zu nehmen, was sie sein will. Wir sind dafür, keine Anstrengung zu scheuen, um Deutschland an den Verhandlungstisch zu bringen. Gleichzeitig machen wir aber auch der britischen Regierung keinen Borwurf, weil sie -en Entschluß gefaßt hat, die vor- geschlagenen Stabsverhandlungen weitergehen zu lasten. — Nach einer Kritik an Einzelheiten des deutschen Friedens planes, die sich -aS Blatt offenbar nicht erfparen zu können glaubt, heißt es »um Schluß: Sole« wir nun »«««ach die gauae Sache a«S He» Handgelenk verwerf»« und *«S i« mili tärische Bündnisse stürze«? Nein! Die Besprechungen müsse« weitergehe«. Dle Sünder Europas Sottän-WprAppe»an Frankret» un-England Amsterdam, 2. April. In -er holländischen Presse hat der neue Friedens- Vorschlag des Führers allergrößtes Interesse aus- gelöst. Er wird von den Zeitungen in langen Ausführungen wiedergegebe». In Zusammenhang mit der ablehnenden Hal- tnng der französischen und auch eines kleinen Teils der eng. lischen Presse warnt der „Telegraas" England und Frankreich davor, die von Deutschland angctragenen Ver handlungen auszuschlagen, und bemerkt, daß das Problem der zwischenstaatlichen Politik durch andauerndes Betonen der Schwierigkeiten nicht zu lösen sei. Frankreich und Eng- land befänden sich in der Lage, daß sie schon einen Teil ihrer Handlungsfreiheit verloren hätten. Die FricdenSverträge der Nachkriegszeit seien im Begriff, in Ruinen zu zerfallen. Diesentgen, die in den letzten zehn Jahren die Schickfale Europas geleitet haben, seien keine wahren Letter gewesen, sondern Männer, die sich den Tatsachen entgegenzustemmen versucht hätten. Wen« nn« eine Weigerung erfolge, zu ver handeln, so könne daraus ei« weiteres großes Unglück er wachse«. Dünemark: Hitler öffnet -en Weg zur Berhan-lung Kopenhagen, 2. April. Die deutsche Antwort auf die Vorschläge der restlichen Loearnomächte wird von der Kopenhagener Presse sehr aus- sührltch, zum Teil sogar im Wortlaut veröffentlicht. In einem Ikommentar führt die konservative „Dagenö Nu Heber" u. a. auS, baß es Hitler gelungen sei, die Rücksichtnahme auf sein Prestige mit den englischen Wünschen nach Versöhnlich- kett zu vereinen. Das Blatt behält sich ein näheres Eingehen auf die deutschen Vorschläge für später vor, erklärt jedoch bereits, baß «ach der dentsche« Antwort größere Aussichten ans das Zustandekommen von Verhandlungen seien als noch vor zwei Lagen. Zwar spreche in der Antwort nicht der „reuige Sün der", und Paris würde daher etwas vermissen; trotz allem sollte man aber wohl auch in Parts eine Möglichkeit aus- erkennen -ie Stunde findig machen können, um den Weg zum Verhandlungstisch zu finden. Die demokratische „Politiken" stellt u. a. fest, daß der Inhalt der deutschen Antwort nicht nur aus schönen, son» dern auch aus guten Worten bestehe. Die deutschen Gegen vorschläge seien politisch geschickt und mit großem psychologischen Verständnis abgefaßt. Auch An-am wür-t-t -te Ve-eutunv -er Lat Budapest, 2. April. Der Friedensplan der deutschen Regierung wird von den ungarischen Regierungsblättern als ein großes Auf. bauprogram m bezeichnet. Nnter Hinweis auf die günstige Aufnahme des Planes in der englischen Oeffentlichkeit sprechen die Blätter die Erwartung aus, daß nunmehr un- v e rz ü g l i ch auf -er Grundlage der deutschen Vorschläge die praktischen Friedens- und Stcherheitsverhandlungen be ginnen. Aus der Note gehe einwandfrei die grundsätzliche Bereitschaft -er deutschen Regierung zu weitgehendsten Br- friedungSvcrhandlungen im Westen und zum Abschluß von Nichtangriffspakten im Osten und Güdosten hervor. — Das Blatt des Ministerpräsidenten Gömbüs, „F ü gg e t l e n s e g", bringt in großer Aufmachung aus der ersten Seite den In halt der deutschen Note, und überschreibt -en Bericht mit den Worten: „Frieden — Hitlers neuer Schritt »ringt Europa de« wahre« Friede« l" DaS Blatt erklärt, Hitlers Plan überrage an Bedeutung alle groben außenpolitischen Ereigniffe der letzten Wochen. Er sei der Ausgangspunkt und die seste Grundlage für einen wahren, echten Frieden, nach dem sich ganz Europa seit fünf zehn Jahren vergeblich sehne, und -en zu schassen sich eine endlose Reihe von Konferenzen vergeblich bemüht habe. Die deutsche Antwort fei die erste diplomatische Note seit Kriegs- ende, aus-er man tatsächlich den ernsten Friedenswillen fühle. Jeder Satz in ihr ist eine T a t von realem Wert. Die Unter lassung einer ernsten Prüfung der deutschen Note oder nur eine Aufschiebung -er Prüfung würde eine schwere, vielleicht nie wieder gutzumachcnbe Sünde wider -en europäischen Frieden und -te Zivilisation sein. NeichSstraßensammIuns der SiSB vertt«, 2. April. Die NS-VolkSwohlfahrt veranstaltet am 4. und v. April die erste ReichSsammlnng. Der HanptamtSlciter de» Haupt amtes für VolkSwohlsahrt, Erich Htlgenfelb, hat zu dieser Sammlung einen Ausruf erlassen, in dem er auf die Leistungen in den sechs Monaten Wtnterkamps gegen Not und Gorge hinweist. Diese Leistungen seien im Jahre ivsa gewaltig gesteigert worden. Dadurch sei H u n b e rt t a« sen- den vonKtndern Gesundheit an Leib und Seele, Zehn» tausenden unserer Mütter von schweren Familien- sorgen und ungezählte» Tausenden von alten Kämpfern und Volksgenossen frohe Urlanbstage geschenkt worben. DaS Jahr UM werde die Mitglieber der NSV »errit- finden, mit demselben Geist der Kamerabschast und mit der selben Treu« zu Führer und Volk an ihre Arbeit heranzu gehen. Den Mitgliedern der NSV übertrage ich, so heißt es in dem Ausruf, nun die ehrenvolle Aufgabe, bi« erste Reich»- straßensammlung der NSV ddurchzuführen. Be weibt, baß ihr bereit seid, den ehrenamtlichen Helfern des WtnterhilsSwerke» nachzuetfern. Mit der Herstellung der lö Millionen Schmetterling»- abzeichen, die zugunsten der NSV im ganzen Reich verkauft werben, wurde der „verband deutscher Fabriken für Ge brauchs-, Zier-, Kunstporzellan und Keramik, Sih Weimar", beauftragt. Etwa 60 Fabriken, die über da» ganze Reich ver- streut liegen, konnten dadurch mtt Aufträgen bedacht werden. Die Abzeichen werden in acht verschiedenen Modellen her gestellt: Zitronenfalter, Bläulinge, Dukatenfalter, Kohlweiß linge, Schwalbenschwänze, Trauermäntel, Admirale, Pfauen- äugen. kin Lesebuch al; Volksbuch slic stau; veulschlanb ES sind setzt genau fünfhundert Jahre her, dab das erste weltliche deutsche Lesebuch in die Schulstuben htnausgtng; es war das „Namenbuch" gehetben, und Conrad von Dankrotzheim aus dem kleinen elsässischen Dorf Dangolshetm bei Molsheim hatte es 1484 verfaßt. Den Verhältnissen der Zeit entsprechend blieb eS jedoch ohne breitere Einwirkung. Man pflegt daher an die Spitze der Entwicklungsreihe de» modernen Schullesebuches ein anderes Werk zu stellen, nämlich den 1773 erschienenen „K i n d e r s r e u nd". Ein Landjunker aus märkischem Urabel, Eberhard von Nochow, war sei» geistiger Vater. Dieser, eigentlich von Berus Offizier, ver- tauschte das Schwert mit der Feder in der menschenfreund lichen Absicht, durch Schulerziehung den Nachwuchs der Bauern „von den Mühseligkeiten ihres Standes" und „der schweren Last ihrer Bornrtheile" zu befreien. Schmerzlich empsand er, dab zwischen Fibel und Bibel eine völlig un- ausgesüllte Lück« klaffte. So setzte er sich denn hin und schrieb selbst eine Reihe von leicht fablichen Geschichten, die „nützlich nnd moralisch" waren, und damit das kindliche Gemüt die Moral auch sicher erfahte, wurde diese meist am Schlüsse der Stücke deutlich wiederholt und betont. ES war damals, als hätte man auf das Erscheinen eines solchen Buches geradezu sehnsüchtig gewartet: der „Kinderfreund" trat einen beispiellosen SiegeSzug an, bet RochowS Lod waren bereits hunderttausend Exemplar« abgeseht, und »iS in die Mitte des IS. Jahrhunderts hinein wurde bas Buch in vielen Landschulen gebraucht. Nie wieder hat in hundert- fünfzig Jahren ein einzelnes Lesebuch einen solchen Einfluß ausüben können. Erst jetzt erleben wir eine neue wirkliche Großtat auf diesem für die Erziehung der Jugend so überaus wichtigen Gebiete: Mtt diesen Ostern wird zum ersten Male für alle Bolksschüler im ganzen Deutschen Reich ein einheitliches und neues Lesebuch etngeführt. Nach außen nicht, aber der Wir kung nach ist das ein Ereignis, dessen Tragweite man dann erst klar erkennt, wenn man dies Lesebuch prüfend zur Hand nimmt. Nnr ein Lesebuch für Schulen! Wer nicht gerade Pädagog« ist, hält eS als Erwachsener vielleicht für einen Gegenstand, mtt dem zn beschäftigen sich nicht sehr lohnt. Wer selbes Kinder hat und es diesen zu Ostern nun anschasfen muß, blickt wohl einmal hinein, um zu sehen, wie das Buch heute beschaffen ist, das er als Schuljunge täglich im Ranzen hatte. Vergab man es, bekam man einen Strich, oder man muht« nachsitzen. Nun werden Erinnerungen wach. „Herr von Ribbeck auf Nlbbeck im HavSllanb, ein Birnbaum in seinem Garten stand." Da findet man eS wieder, das altvertraute Gedicht. Mtt Behagen blättert man weiter und stöbt a»f die bekannt« Ge schichte vom „Kannitverstan", sieht dann wieder zur Rechten wie zur Linken „einen halben Türken heruntersinken", und ein paar Seiten weiter hinten folgt ein« Fabel, die hat Weihnachten 1084 Rudolf Heb der ganzen Welt erzählt. Sie ist auch jetzt wieder zeitgemäß: Der Fuchs fordert den Igel auf, abzurttsten und sein Stachelkleid auszuziehen. Meister Igel aber ist der Ansicht, man könne darüber reden, sobald sich der Fuchs die Zähne brechen lasse, rollt sich zur Kugel zusammen „und trotzt getrost der ganzen Welt, bewaffnet, doch als Friedcnsheld." Doch die Geschichten und Gedichte, die Erinnerungen wecken, sind nicht in der Mehrheit. Im Gegenteil, die Gestalt des Deutschen Lesebuches hat sich völlig verändert. In bas Leben der Gegenwart greift man mit offenen Armen hinein nnd bietet Proben modernen Schrifttums in Beiträgen von Blunck, Johannes Bühler, Gorch Fock, Agnes Harder, HanS Heyck, Maria Kahle, Heinrich Lcrsch. Vom Geist deS Frontsolbatentums soll die Jugend einen Hauch verspüren: Zöberlein schildert, wie deutsche Soldaten einen Tank be kämpfen; Kohde-Kottcnrobt stellt die Tat des „U ü" darr Hermann Göring steuert aus dem Tagebuch eines Jagd fliegers bei. Ein Abschnitt aus Goebbels' Rede zum Tag der Arbeit 1V88 findet sich neben Beiträgen von Hitlerjungen und ArbeltSmännern; Hindenburg und Hitler kommen zum Wort, und des Führers richtungweisender Satz möge auch hier wiedergegeben werben: „In unseren Augen, da muß der deutsche Junge der Zukunft schlank Neuter ver O KraMskrer 8»i1e 13 lin<i 14
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite