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Dresdner Nachrichten : 28.06.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193606285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-06
- Tag1936-06-28
- Monat1936-06
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.06.1936
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8«. stahrgang. z«» Somit«», 28. Juni iss» B»»>i»«I,rbühr bei liglich zwkimiUigcr Zu- lUllunz Ir«> Hau« »«mailich RM. s.20, durch Postbrrug «M. s.ro kinlchliksilich «»,' «pl. Postgebühr (ahne Postzustellunglgebüh«) bei liebenmal wdchentlichem Verland. Sinzel- »ummer lü «pst, auberhalb Lachsen« 20 «pst tll Gegrünöet 18SH Aiizeigcnpreilc N.Prriilist« Nr.1i MMimelerzeile < >2 mm drei!) Il.bRvl. Nachlästt nach Llallel 8. !lamilie»an,e>gen und Ltellengesuche Milliineler- zeile « Rpi- Zi'Ieraeb. so »ivi. — Nachdruck nur mit Quelle landabe Dresdner Rachrichic«, linverlanoie Lchrilistückc werden »ich« auibcwahr» Druck ».Verlag! Ltepsch sc Aeichardt, Vre«r>«n-2k. l, Marien- straft« )5/42. Fernruf 21241. postscbeckkonto lSSS Dresden Die« ZZIatt enthält di« amtlich«» Bekanntmachungen der Amtshauptmannschas» Dresden und de« l^chiedsamt«« Krim Vberverstcherungsamt Dresden FE/r/e TaNene/iÄ/V /»// ?/or^e/k- M7<f Keine Men mehr im neuen Strafrecht Das gesunde Nolksempsinden rechtlich verankert Berlin, 27. Juni. Nach den Vorschlägen der amtlichen Slrafrechlskommlssion soll dem neuen Strafgesetzbuch ein grundsätzlicher Teil vorangeslelll werden, der die bekenntnlshafl bedeutsamen Bestimmungen herausschält und in einer besonders volkstümlichen und dem Nichtjurislen eindrucksvollen Form hervorhebl. Der von der Kommission vorgeschlagenc Grundsatzteil, der gewissermassen das Antlitz des neuen Strafrechts dar- stclit, «msas,t nenn Paragraphen. An der Spitze sicht die Feststellung, -ah das Strafrecht in der sittlichen Aussassnng des dentschcn Volkes von Recht und Unrecht wurzelt, wie sie im gesunden Volkscmpsindcn lebendig ist. Bestraft wird, wer Line Tat begeht, die das Gesetz siir strafbar erklärt, oder die nach den Grundgedanken eines Strafgesetzes «nd gesunden BolkSempslndenS Strafe verdient. Findet aus die Tat kein bestimmtes Strafgesetz «»mittelbar Auweudung, so wird die Tat uach dem Gcseh bestraft, dessen Grundgedanke ans sic am besten zutrisst. Das Strafrecht dient der Sühne für Untaten nnd dem Schlitze des Volkes: es soll den Lebenswillen des Volkes stärke». ES schützt das Leben der Volksgemeinschaft. ES wehrt den Treuvrucham eigenen Volke a b und bedroht den Volks verräter mit schwerster Strafe. Es schützt die rassischen Grundlagen und die Gesnnbhcit des Volkes «nd hütet seine Ehre. Die Wehrkraft, Arbeitskraft und Wirt schaftskraft des Volkes, seine seelische und sittliche Haltung stellt es unter besonderen Schutz. ES wahrt die Ordnung, die sich daS Volk gegeben hat. Den Volksgenossen schlitzt daö Strafrecht als Glied des Volkes, lieber die Aus legung der Strafgesetze wird gesagt, dah sic nach ihren, Sinn und Zweck zu erfolgen hat. Diese sind aus den Kundgebungen des Führers, dem gesunden Volksempsinden nnd den Rechtsgedankcn, die den Gesetzen zugrunde liegen, zu ermitteln. Ausgabe des Richters ist cs, dem Wohl des Volkes zu dienen; damit dient er der Gerechtigkeit. Zwei Verräter wan-ern ins Zuchthaus Berlin, 27. Juni. Die Justizpressestcllc Berlin teilt mit: Der Volksgerichts hof hat den 22fährigen tschechoslowakischen Staatsangehörigen Günther Hoss mau« ans Josephstadt, Bezirk Königgräh, zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er die Auf forderung eines ausländischen Nachrichtendienstes, Einrich tungen -es deutschen Flugwesens und der dentschcn Flug abwehr auszukundschakten, angenommen hat. Der Sstfährlge Richard Lange aus Sch Ille hu en ist durch Urteil des ». Senats -cs Volksgerichtshofes wegen Landesverrats zu einer Zuchthausstrafe von 1 öIahrcn verurteilt worden. Ferner sind ihm die bürger lichen Ehrenrechte aus die Dauer von l» Jahren aberkannt worden. — Lange hat im Herbst »nd Winter 1W"> im Auf trage einer ausländischen Macht Nachrichten über die Stärke, Verteilung und Bewaffnung der Wehrmacht in Ostpreußen gesammelt, um sie demnächst an seinen Auftraggeber weitcr- zugeben. Ammer wieder neue Streiks in Frankreich Varis, 27. Juni. Laut Mitteilung des Innenministeriums betrug die Zahl der Streikenden in ganz Frankreich am Freitag noch immer 15Z 794. Diese immerhin recht hohe Ziffer ist daraus zu erklären, dah neben der in immer stärkerem Umfange einsehenden Arbeitswiederaufnahme die Streikbewegung täglich in allen Provinzen und in den verschiedensten Verufsgruppen neuen Nachschub erhält. Nachdem am Freitagmittag der SchissahrtSstreik im Marseiller Hase« beendet worden ist, haben auch die streiken den Matrosen von Pvrt-Vcndrcs und der nordsranzösischcn Hafenstadt Rouen die Arbeit wieder ausgenommen. Laug anhaltende Sirciicusignalc gaben das Zeichen zur Beendigung -er Besetzung der vielen Schisse, von denen im Laufe des Freitagnachmittags nnd -abends eine grohe Anzahl endlich ihre Ausfahrt antrcten konnte. In einem kleine« Mittelmeerhasen, in Earonte, kam es in Zusammenhang mit der Arbeitswiederansnahme der Martosen zu Zwischenfällen. Die Besatzung des Dampfers „F in ist er re" verlangte vom Kapitän die sofortige Entlassung von viek Bcsatzmigs- «iitgltcdcru des Dampfers, die sich an dem Streik nicht be teiligt hätten. Als aber der Kapitän dieses Ansinnen ab- lchutc, holten sich die Matrosen noch von einem anderen Schiss Verstärkung und trieben mit Gewalt die bctrcssen- -cn vier Matrosen von Bord. Im Hasen Roy au haben die Fischer infolge von Streitigkeiten mit den Fischhändlern den Streik erklärt. Kein Fischerboot hat den Hafen verlassen. An vielen Masten wehen rote Fahnen. Auch im Hafen von Le Havre ist ei» «euer Streik zu melden oder vielmehr die Wiederaufnahme eines vor kurzem abgebrochenen Streiks: Die Dockarbeiter haben erneut einen Teil der Hasenanlaacn besetzt und weitere Forderungen angemcldet. Die Stadt P a u In Südsrankrcich, die bisher von ieder Art von Streik verschont geblieben war, hat nunmehr auch die Arbeitsniederlegung und „friedliche Be setzung" der Fabriken kcnuengclcrnt. Die meisten Arbeiter sind hier nicht Franzosen, sondern Spanier. Die Stadt R cnnc s bietet einen besonderen Fast in der Streikbewegung. Am Freitag haben dort l7 Lehrlinge einer Draht- nnd Etscngittcrsabrik, die sich durchschnittlich im Alter von 1» bis >7 Jahren befinden, beschlossen, die Arbeit niederzulegen und die Werkstätten zu besehen. «arzklsttn überfallen Pariser Stu-enlen Parts, 27. Juni. Die Rechtsblätter, „Amt du Peuple" „Jour" nnd „Echo de Pari»", bringen als einzige Zeitungen die Meldung von schweren Schlägereien Im lateinischen Viertel am Freitagabend. Nach dem „Ami bn Peuple" sollen über ttu Verletzte zu verzeichnen sein. „Echo de Paris" berichtet von etwa ll> Verhaftungen, ttebereinstimmend werden die Vorgänge wie folgt geschildert: Studenten und Abiturienten sKanbidatcn des Bakkalaureats), die gerade ihr Erame» be stände» hatten und aus einem grösteren Schulgebäude des Boulevards St. Michel herauskamcn, fahr« sich etwa 2N0 bis Anhängern der V o l k S f r v n t p a r t c i e » gegenüber, die versuchten, ihnen ihre blanweistroten Bändchen von de» Knops löchern und Nockausschlägen zu reisten. Eine allg meine Schlägerei war bald im Gange, der die Polizei einstweilen untätig zu sah. Die Marseillaise «nd die Internationale wnrden ge sungen. Einige Poltzeibeamte solle« mit erhobener Faust die Juteruatiouale mitgesungen haben. Beim Eingreifen der Polizei flüchtete alles teils in dicSciten- strastcn, teils in die zahlreichen Casös und Restaurants des StudentenviertclS. Ueberall ging aber die Schlägerei weiter, wobei auch Unbeteiligte Fusttritte und Schläge er hielten. Tische und Geschirr gingen in die Brüche. DicVolkS- sroutanhäuger sollen auch mehrfach blauwcistrote Fahnen, mit denen zahlreiche Häuter, dem Ausruf des Obersten de la Rocque folgend, geschmückt waren, abgerissen haben. Bis Sü Uhr habe« die Schlägereien zwischen Volksfront» anhänger« «nd de« Studenten angedauert» die, wie der „Amt du Peuple" weiter mitteilt, in Zukunft selbst für di« Aufrechterhaltung der Ruhe im lateinischen Viertel sorgen wollen, wenn die Polizei nicht dazu in der Vage sein sollte. Man erwartet für Sonnabendabend wiederum Ansammlungen und möglicherweise Zusammcnstöste zwischen uatlonalgcsinnten Studenten und Volküsroutanhängcrn. Drei Alpints tn einem WU-bach ertrunken Mailaub, 27. Juni. Bei Truppenübungen, die eine Alpiniabteilung am Ufer der Dora Riparia an der Einmündung des Wildbaches Bardonecchia in der Nähe der Stadt Ulx im Gebiete der Cot- tischen Alpen vornahm, gab das von dem mächtig angeschwol- lene» Flüßchen »ntcrspülte Erdreich plötzlich nach, so dast ei» Unteroffizier und sechs Mann in das reißende Wasser stürz- ten. Trotz sofortiger Hilfeleistung durch die Kameraden er tranken drei von -en verunglückten Soldaten. Roosevelt wieder Präsidentschaftskandidat Philadelphia, 27. Jun«. Der Parteitag der Demokraten ha« Ro »se » el» unter großem Jubel -um Prästdentfchaftdkandidgten wiedergewählt. Dee Gründer des Ersten Reiches In großen Feiern werden Staat und Bewegung in Quedlinburg des Begründers des Ersten Reiches der Deut schen, des Königs Heinrich I., gedenken, dessen Todestag sich am 2. Juli zum tausendsten Male jährt. In der Ta«, wenn eine grohe Persönlichkeit der älteren deutschen Geschichte diese Ehrung verdient, dann ist es dieser Volkskönig aus dem sächsischen L.uka. Scberl-Lllclcrctieu-t Stamme, der unter ungewöhnlichen Schwierigkeiten die anseinanderstrcben- -en deutschen Stämme zum ersten Male zu einer deutschen Einheit zusammenführte. Nur vereinzelt hat bisher Heinrich I. die Anerkennung er fahren, die ihm als dem eigentlichen Gründer des Ersten Deutschen Reiches uach dem Zerfall des karolingischen Untversalreiches zukommt. Erst un serer Zeit blieb es vorbehalten, aus ähnlichem Erleben zu erkennen, wie ziclbewustt diese grohe Führer persönlichkeit aus dem sicheren In stinkt ihres ger manisch - deutschen Blutes zum ersten Male grohe deutsche Politik betrieb. Ge wiß, die Geschichte wiederholt sich nie mals wörtlich. Je mehr man sich aber in das Werk Hein richs vertieft, mit mn so größerer Ueberraschung stellt man fest, wie un gewöhnlich ähn lich die wesentlich ¬ sten Fragen der RcichSpolitik damals bereits -ensenigen waren, die zur Gründung und zum Ausbau des Tritten Reiches durch Adolf Hitler führten. So ist cs auch ver ständlich, dast früher im Urteil der Geschichte die äußerlich glanzvollen Erscheinungen seiner Nachsolger ihn in den Hintergrund gedrängt hatte». Erst unserer Zeit blieb es ans eigenem Erleben Vorbehalten, die Größe seines -Werkes voll zu erfassen. Als Heinrich Im Mai SIN von nur z w e i deutschen Stäm me», den Sachsen und den Franken, z u m K önig gekürt wurde, da konnte man von einem Deutschen Reiche übcrbanpt nicht reden. Das ostkarolingischc Rcicb war seit dem Aus sterben der letzten Nachfahren der dentscben Linie in voller Auslösung. Der letzte Erbe der Krone, Konrad l., war nach einem siebenjährigen Kamps mit den Llamniesherzögen end gültig gescheitert. Im Inneren der deutschen Gebiete berrschte das ChaoS, der Kamps aller gegen alle. Lothringen batte sich von diesem OhmnachtSgebilde losgesagt und sich dem König von Frankreich unterstellt. Rbcin, Maas und Mosel waren verloren! Schwabens nnd VancrnS Politik wiese« südwärts, nach der reichen Lombardei nnd den Weltmärkten am Mittelmcer. An der Ostgrcnzc drängte das Slawen. , e Heute keila-e: Die?rsu und ikreMelt
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