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Dresdner Nachrichten : 19.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193712190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19371219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19371219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-19
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.12.1937
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Nr. 595 Sette 34 — Dresdner Nachrichten — . Sonntag, 19. Dezember 1937 ' Das Türschild im dritten Stock v.« H-g. 2.««^ Konsnl Kredman war «in ganz gewöhnlicher Konsul und Mensch. «l» er noch «tn Linsacher Kaufmann war. war er fast noch gewöhnlicher. Au diesem gewöhnlichen Menschen gehörte «in kleine», weihe» Ematlleschild an der Tiir, mit dem Namen in blauer, «roher, ungeschickter Schrift, «in Titrschild, da» sllr einen Kaufmann gepatzt hätte, aber nicht stlr einen Konsul. Frau Konsul kredman Hatzte diese» Titrschild. da» be sonder» nnvortetlhast von den anderen Türschilder» de» Hanse» abstach. Lie waren sämtlich an» Messing. So was ist vornehm. Frau kredman sprach oft mit ihrem Mann davon, ein nene» Türschild zu bestellen, aber kredman antivortcte an», weichend. Er liebte da» alte Türschild. Er war kein moderner lyeck. Er war ein etnsacher und natürlicher Mensch, mit einem einfachen, weihen, emaillierten Eisenblcchschild. „Aber wa» solle» die Leute denken, die Herkommen?" sagte Uran Kredman. „Nur armselige Leute haben weihe Emailleschilder, anher an der Hintertür, denn da passen sie." Frcdman lieh da» Schild dran. Und dann kam Weih nachten heran, lind da ging krau Kredman eine» Tage» in ein Etsenwarengeschäst und bestellte ein Messingschild, nnr mit dem Familiennamen, Kredman, in schwarze Berttesung geprägt. Und viereckig, nicht oval, wie da» alte, weihe Emailleschild. Und nun fängt die Geschichte a». Am Tage vor Heiligabend war Konsul Kredman auf einer Mittagegesellschast. Krau Kredman sah allein zu Hanse und bastelte an den Weihnachtsgeschenken. Da klingelte c», und al» Kran Kredman aufmachte, stand ein Bote da mit dem neuen Türschild. Da» Türschild war genau wie die übrigen im Hause, nur neuer und feiner. „Er soll e» zu Weihnachten haben", dachte Krau Kredman. „Ich habe c» von meinem Geld bezahlt. Und ich werde es heute abend noch anmachen, dann ist es erledigt." Krau Kredman, die eine praktische Krau war, suchte sich einen Schraubenzieher, schraubte da» alte Schild ab und machte das neue an. Sic besah sich ihr Werk und sttetz einen Seufzer der Freude und Erleichterung au». Endlich war sie da» alte Scheusal lo»! Dann wurde e» spät, und bann ging Frau Kredman zu Bett, und dann schlief sie ein. in dem glücklichen Bewutztsein, eine gute und schöne Tat vollbracht zu haben. Genau vierzehn Minuten nach zwei Uhr nacht» kam Konsul Kredman nach Hause. Er kam per Auto, bezahlte den Ehausseur und schloh die Haustür aus. Er stieg eine Treppe, er stieg zwei, er stieg die dritte. Da blieb er stehen, holte sein Schlüsselbund heraus und sah alter Gewohnheit gemätz nach der Sette, wo ihm sein weihe» Ematlleschild entgegen- zuleuchten pflegte. Da leuchtete nicht». Da war kein Schild. „Ich bin «tn« Treppe zn hoch gestiegen", dachte Kredman. Er machte kehrt und ging eine Treppe tiefer. Da blieb er stehen. Aber da war auch kein weißes Ematlleschild. „Sonderbar", dachte Kredman, und bann verfluchte er den Hauswirt, der kein« Nachtbeleuchtuna aus der Treppe anbringen lassen wollte, und sich selbst, der keine Stretch. Hölzer bet sich hatte. Dann dachte er weiter: „Ich bin natür ¬ lich eine Treppe zu ttef statt zu hoch gegangen. Ich muh noch zwei Treppen steigen." Kredma» stieg noch zwei Treppen. Fetzt war er im vierten Stock. Da war aber auch kein weihe» Ematlleschild. „Da» ist sehr merkwürdig", dachte er, „sollte ich womög lich In ein falsche» Hau» gegangen sein? Ich geh« nochmal runter." Kredman stieg die vier Treppen hinunter, ging durch den Hau-slnr und trat an» der Haustür hinan». Jetzt war er aus der Ztratze. Natürlich war e» sein Hau». Er erkannte e» ganz genau. Er wohnte ja sich» Jahre hier. „Ich wandle im Schlaf" dachte Kredman, „oder —", er bekam wirklich Angst, „ich bin tot und geh« um! Ich bin vielleicht schon mehrere Jahre tot, und ein anderer ist In meine Wohnnng gezogen." Kredman sing ganz langsam an, die Stratz« entlang zu gehen. Plötzlich begegnete er einem Schutzmann, einem rich tigen, lebendigen Schutzmann. Kredman bekam eine Idee, ging auf den Schutzmann zu, zog den Hut und sagte mit der Stimme eine» lebendigen Menschen: „Berzethung, Herr Wachtmeister, wo ist Nummer fliiis- nnddrettztg in dieser Strotze?" „Da", sagte der Schutzmann, „das zweite Haus von der Ecke." „Resten Dank", sagte Kredman. Und dann kehrte er um und ging nach dem Hause zurück, wo er zu Lebzeiten als Konsul und Kaufmann a. D. gewohnt hatte. Borsichtig machte er die HanStttr aus und trat ein. Alle» war wie zuvor und während der ganzen sechs Jahre. Kredman ging durch de» Hanöslur und stieg die erste Treppe hinauf. Er ging noch eine Treppe höher. ,,Daü hier ist der zweite Stock", dachte er, „noch eine Treppe höher." Kredman ging die dritte Treppe sachte und langsam hinauf. Hier blieb er stehen, beugte sich vor und starrte geradeaus in die Finsternis. Da» Türschild war nicht da. Er schlich sich leise hin und tastete die Tür ab, wo da» Schild gewesen war. Da war ein anderes, ein vier eckiges, nicht sein alte», ovale». „ES ist ans mit mir", dachte Kredman, „ganz aus." Und bann machte er kehrt und ging sämtliche Treppen hinunter, durch die Haustür und auf die Striche. Kredman schlug de» Weihnachten „druhm be-rons" Lin Lied in vogklitndlscher Mundart Ich bei zwar schu a alter Mah c»nd ho schu mannich» ohgetah, wenn ober kömmt Weihnachten rah, do wer' ich wieder Rönd. Do kömmt de alte Zeit ;e mir ond hüllt d« alten Bilder vür ond flüstert: „Guck, su war'sch be dir, derham, wierd'nuch warscht Aönd!" allem nicht, wenn der Gegenstand der Liebe üer Kasern« direkt gegenüber wohnt. Der Herr Feldwebel patzt« scharf auf, ob der Unteroffizier Ehrtmann auf der Kammer blieb. Aber er schien vernünftig geworden zu sein. Aivar würden die beiden Musketiere, die alle Tage mit einem vollen Wäschekorb über den Kalernenhos gekeucht kamen, nicht nur Liebesbriefe, sondern auch Fressalien befördern. Na, di« sollten ihm gntscbmccken. Sine» Tage» aber siel eü dem Hauptmann auf, datz der beste Wäschekorb der Kompanie benützt wurde. „Der Unter- ofkizler soll gefälligst den alte» Wäschekorb benützen! Der tut'» auch!" Unteroffizier Ehrtmann machte ein bedenkliche» Gesicht, al» ihm der Befehl de» Hauptmann» gemeldet wurde. Der alte Wäschekorb war reichlich brüchig. Doch Befehl ist Befehl! Am übernächste» Tage schleppten die beiden Kammer- gehilfen den alten Wäschekorb über den Kasernenhof. Die Kompanie stand gerade zum Appell angetreten. Der Herr Hauptmann erschien von ferne. „Ltillgestanden!" donnerte die Stimme de» Feldwebels. Automatisch setzten auch die beiden alten Knochen den Korb auf die Erde und nahmen die Hände an die Hosennaht. Der Herr Hauptmann nahm die Meldung entgegen und wollte gerade ..Nübrt Euch!" kommandieren, als sein Blick aus die beiden Mu»ketiere fiel. „Macht, datz Ahr weitcrkommt und stört uns hier nicht mit Suern Windeln! Aber «in bitzchen hopp, hopp!" Lior dem Befehl des Herrn Hauptmann» verblasste die Anordnung de» Kammeruntervtsizier», mit dem alten Wäsche korb ia recht »wichtig umzugehen. Da! Ein Kracv. Lauter Aufschrei einer Frauenstimme! Wie ein Schlag ging e» durch die Kompanie. Berschiedene Rekruten drehten sich herum. Das Gesicht de» Feldwebel» erstarrte zu Stein. Der Herr Hauptmann rückte den Kops vor, als sehe er ein Gespenst: Ans dem Boden des Kasernenhose» sab laut weinend und sich die von dem Sturz beschädigte Rückseite haltend Elfriede Sommer, die Braut des Unteroffizier» Ehrtmann. Die beiden Musketiere waren, ihrer Last ledig, hingestolpert. Während sie sofort geistesgegenwärtig die Korbwände mit dem schützen- den Laken als Deckel über die weinende Eliriede Sommer stülpten, donnerte die Stimme de» Hauptmann» über den Hof, datz die Kasernenwände leis« wackelten: „Und wenn hinter Euch die Welt untergeht, habt Ihr Euch nicht umzudrehcn, wenn Euer Hauptmann vor Euch steht! Feldwebel! Di« Kompanie exerziert eine Stunde nach!" „Au Befehl, Herr Hauptmann!" Kompantesübrer und Feldwebel schritten um die ange» treten« Kompanie herum zum Wäschekorb. Die beiden Mus ketiere standen Hände an die Hosennaht. Elfriede im Korb muckste sich nicht mehr. Einen Blick tantchte der Hauptmann mit seinem Feld webel: „Ich hab« nicht» gesehen und gehört! Lie etwa, Herr Feldwebel?" „Nein, Herr Hauptmann!" „Feldwebel! Der Unteroffizier Ehrtmann bekommt drei Tag« Mittelarrest wegen unpsleglicher Behandlung von reichScigenen Sachen!" Al» Han» Ehrtmann und Elfriede Sommer heirateten, schenkte ihnen der gestrenge Koinpaniekührer «inen schönen grohen Wäschekorb. Daran hing ein Zettel: ,Hst nicht für Transporte in und mi» der Kaserne zu mltzbrauchcn! Ist zum Kinderwiegen zu benützen! A. B. Hauptmann und Kompaniesnhrer." 1^. IN'Il 2 1-12 6 6 « a a a a o a 2. Köni-Szuv 100 Pfennige AusWlM -er Wel in -er Wen eonnlags-Nuurmer 1. «ethnachtltch» v»rsr«ud»nl ». Manisches üuabrat in mavischer Ft-ur nm der gewinnen, r. eilt«nkr«n»»»rt-»z«l«ti, e » e v n W ^«1 I<» o n l. e o r o v l. o s p st n n r o c» i e n v o i i o Fahrtmesser, Lobhudelei Schöpfung von Horaz, Sportgerät Sportspieß, Kurort am Tegernsee 7. Scherz RStsrl Rüdesheimer Z § § 1, 2, 2, 2, II, 11, 12, I, >. Siiten-1 1. V»N»»n»t»ä« 2. Nmu 3. kleeln» 4. -r-moeNiee» » Keiivnveie,- rent 5. Shma'ev 7. vniud» ». »rkluriv 0. Pt»II»n»I- »orlellat 10. zvuaaiev 11. ra»r VeNrauen wird i der sich leibst »eNraut. «eichlprzflden» oteneralteldmarschill von Hindenburg. » v n n a a o o Rtsttetr 12 SSavu« iz. o»a»i--lnn» »et» Nnmuiu» vuinle» K«»el«n< Oodelir» neeraden, ». DIU»«, « ««Ire», ?. Len, -. Nab«, ». Nonien, IN. Sara, t». Eleve- ttng, l«. Ligo, I». UprUoi-n, >s. 2«nar- born. Lenkrecht! I. Ebenden, ». Holtdrück» d> SamUl«, «. «,»«, «, »Nb«, ». »eien, ». N-nting, 10. Kolik,, 1». M-gaien, II. >««>», l». «Harn. D ». q»,ttt«»>,t stech -s- A„l» --- Stadt Im Bezirk Kassel ö --- ein Baum — weiblicher Name 6 --> Stadt m Westfalen --- Verhältniswort — srüheres geist. Getränk --- weib!. Name szugt. ein Nebenfluß d. Lrinvkv) -- ? ib. i». i« 17. I» IS 20 21 22. Win»iü»cdr« 23. IntaiUi» I. Silben Rüttel » »k »t so «uk de be der der den bri rlaä ili klu e « « krer ge ge ge glsu bei irk il da sts leeit louk !e !i ii log m« met men ment mo ne ne ne ne, ni no o o o po ra ckeeeeeeeegglllnaoorrr Au» diesen Buchstaben sind Wörter zu bilden und zwar so, daß die aus die Punkte treffenden Buchstaben der erstgenannten und die aus die Sterne und Punkte tressenden Buchstaben der zweitgenannten Bedeu tung entsprechen. Sämtlich« Wörter sollen Waage- und senkrecht gleich lauten. e « en lov lo r»ng ri rl rikk ro» «a »au »rke »edu »d« lsn t« ter ter td) tou tri u um vi vo rva r»in ri Au» obigen Silben lind 23 Wörter zu bilden von nachstehender Bedeutung: I. altgriechischer Philoiovh, auögestorbene» Kriechtier, 3. Nvinphe, 4. Jndianergeichichte, S. Menichenansammlung, Speise, K. Frohsinn, 7. span. ?AaIer im IS./17. Jhrhdrt., 8. Grundstoss, v. Säulenverzierung, lv. Menichenajfe, ll. römische Kaiserin, >2. ausländischer Bogel, 13. höherer engl. Verwattunasbeanster, 14. Stammbaumsorscher, IS. Baum, lö. Landschaft in Transjordanien, 17. Prophet, 18. Stadt in Thüringen, >8. Probezeit, 20. russischer Politiker, Freund Bismarck», 21. eine verbreitete Untugend, 22. See räuber, 23. Insel an der Rordostküste von Südamerika, 24. Muse, 2S. Landschast in Italien. Sind die Wörter richtig gesunden, so ergeben die Anfang»- und Endbuchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Wort unsere» Führer». »cd — ein Buchstabe. Hat man mit diesen Zeichen die gewünschten Waagerechten aus- gefüllt, so nennen die Anfänge derselben, aneinandergereiht gelesen, einen (Sotenkönig. s. Füttaifsabr Finte hoher Beamter wa» man aus eine Frage erwartet Jurist schwere Krankheit Ort»geschichte lFremdwort) niederländische Stadt «vodddiiiilcllm i!, ii.ianu- NX, i>< s. 8 fkttblatt RiitM 2, 3, 4 2, 3, 4, 3, 4, S 3, 4, k, 3 12, l 4. Buchstaben SMMStfsl »rom.cka., .o.äd.ned. Kr».v,..rg, .n.er», em.1«., »e.ck.v, .1,».rauer, L..r.t, V.r..itong, ?.a.«., Kia.«..kiiedt, , ,d«.o. Hat man di« Buchstaben gesunden, di« an Stell« der Punkt« zu sttz«n ürvd, so müllen sich Wörter der nochbezeuhneten Bedeutung er geben, die «doch nicht der Reihenfolge nach angegeben ist: Stadt im Boattand, ZeitungSankündiaung, einhdckerme» Kamel, W«b«r-Lper, Uch, B«rh«»ni» zu den Etl«rn m «erner Tat, KmlStracht, ein »verl- «Kae, Wan», Mache, holländische Universitätsstadt, uralt« griechisch« sM», Scharfsinn lFremdwort), Stocht in Ostpreußen. Nnn er-eben bi« Punktbuchstaben, onelnandergerelht gelesen, einen sich eatmenden Zweizeiler au» alten bevtlchen Sprüchen. krkLdLNck« chckvnkLLstit ». tttt« Detember-welterregeU Oeatnäe, paatälr, vo«Sr<!ucker, ^tane. v«t»run,«>, unoov-n, 8ctHr»lI»»U»,ra, Per ¬ aar»»!, itarrnwlut , Sind dl« stlpvm noch da, Ist «r noch nichl l» nahl ». ar,»n»vn,»-NStI«ki I. v»l, ». ilrgrnd«. ». stra, «. ach. Uchlr, «. Molo», 7. tute, t Vrlen » N^arr. >0. «lonz, N. Loden, l». «er, Id, «onak. Larchks»ß«d«i 7. Larw« vnachltlch« «I«lchun>! kstorä ktorl, sV»«'- »««), tll.wa «,,»', <ttiä«1-»a«>,, tStaUSl»» - 4ckV»Nt paul oung den durg Io wird len v. hin ««vsth land Ian Ae d«n be den an «« a e« glau HLV '«i nichl well U-Ick» all ne zu de S« 84 gro hen s« grün „Sleh när die weiße Herrlichkeit; — wie Wald ond Flur t« tief vrschnrit, wie gfchästig laafen alle Leut, ond du derbei — al« Rönd!" „Au« jeden Lenster bricht a Licht; ' a Aäümel strahlt wie a Gedicht; — doch Heller glänzt fei nuch det Gflcht do ontrrn Vaum — al« Rönd l" „Härfcht denn aa '« Glöckel ön der Lrüh? Rommr, wolln mr nu zr Metten gieh! Ach, i« dö« alt« Rörchel schie! Vnd du- Du selig« Rönd!" „Su donkel draußen — drönne hell! De Eltern, Gfchwister ond 'n Gsell dorchzieht dl« aan« warme well: Weihnacht! — Ond iech nuch — Aönd!" Max Schmerler Kragen hoch und ging quer über die Straße ln eine kleine Anlage, die gegenüberlag. Da sank er auf eine Bank und versuchte, di« Gedanken in seinem verwirrten Gehirn zu ordnen. Als er «in« Weile gesessen hatte, hört« er ein« Stimme, eine Männerstimme. Er horchte auf und entdeckte, datz die Stimme aus einem Telephonautomaten kam. Da stand «ln Herr und telephonierte. Ein froher und rettender Gedanke stieg in Kredman auf! Er würde zu Hause anklingeln, mit seiner Frau sprechen und sie bitten, herunterzukommen und ihm auszuschlietzen. Er würde sagen, datz er den Hausschlüssel vergessen hätte. Der Mann im Telephonautomaten beendet« sein Gespräch, Kredman nahm seinen Platz ein und verlangte seine Nummer und wartete in Unruhe und Spannung aus Antwort. Schließ lich kam sie. Es war Krau Kredman. Der Konsul sprach vom Hausschlüssel und bekam die beruhigende Antwort seiner Frau: „Ich komme gleich, Hcinzchen, aber erst mutz ich mich ein bitzchen auziehen!" Frau Kredman legte den Hörer aus der Hand, und so fort kam ihr das neue Türschild tn den Sinn. Es ging nicht, datz Heinrich es jetzt schon zu sehen bekam. DaS hieße, «ine WethnachtSttberraschung zerstören. Die Gelegenheit war doch nicht so geeignet, wie sie gedacht hatte. Rasch holte sie den Schraubenzieher, und jetzt kort mit dem neuen Türschild und da» alte wieder angemackt! Alles war in wenigen Minuten geschehen. Dann warf sie sich einen Mantel um und lies hinunter und üssnete ihrem Mann, der blaß und ernst vor der HauStttr stand und wartete. «Daß du den Hansschlltssel vergessen hast", sagte Krau Kredman, „du, die Ordnung selbst!" „Alles kann passieren", sagte Kredman. Dann gingen sie stumm die Treppen hinauf. Eine Treppe, zwei Treppen, drei Treppen. Als sie so weit gekommen waren, saßt« Kredman« seine Krau unter, um sicher zu stehen, wen» etwa» geschähe. Dann warf er einen Blick ans di« Tür link». Und siehe da, da leuchtete bas alte, liebe, weiße Emaillcschilb, leuchtete sreunblich und einladend wie die ganzen lech» Jahre. Still und leise «rat Konsul Kredman in seine Wohnung, und still und leise ging er zu Bett. Er konnte aber nicht schlafen. Er lag wach und dachte an die wunderlichen Empsiu- bungen dieser Nacht. So lag er eine Stunde, bi» er sich plötz lich ansrichiete, an» dem Bett stieg und sich leise in» Entree schlich. Da macht« er bi« Tür aus und «rat mit seinen bloßen Küßen aus den kalten Klur. Und da stand er still und befaß sich da» alte, wetße Smaillelchild. Dann strich er Uebkosenb mit der Hand darüber und flüstert«: „Du wirst ni«, nie abaenounne» —" . Käs später mit dem Weihnachtsgeschenk von Kran Fred- man geworben ist, da» ist ein« andere Geschichte,
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