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Dresdner Nachrichten : 10.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193809100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-10
- Monat1938-09
- Jahr1938
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- Dresdner Nachrichten : 10.09.1938
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zahlreicher Volks« 18 Uhr, wird in Dhk Lischt kUWt^ö Aükst / Raffinlerlsr Seirattbstrüstr kommt In- SutkthauS Sudetendeutsche KameradschastSabeude Kvuig-brück. Hier wurden zwei Kameradschafts abende fitr bi« in der Umgegend beschäftigten Volksdeut schen aus dem Subetenland durchgeslihrt. Nach einer Rebe deS KreiSobmannS, der den Sudetendeutsche» Ginn und Ziel unserer K^F-Arbett und ihre Bedeutung fitr die Frei zeit des schaffenden Menschen darstellte, folgte ein auSgcwähl- t«S abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Rundfunksendungen, Süchenzellel und weitere örtliche Nachrichten siehe Seite 10 — w Jahr« t«t d«r ReichSiahu. vadelchassner Daniel Klug« kann beute am 10. September in geistiger Irische sein evjahrige» Tieiistsubtlänm bet der Deutschen Reichsbahn, Gllterabsertigung, Drebden-Yrtedrichstadt, seiern. — Der bet der «literabsertlgung Dresden-Neustadt beschäftigte Katerbodenarbeiter Jrtebrich Singer rollende! heute, am 10. September, eine Svstlhrtge Dienstzeit bei der Deutschen Reichsbahn. Verlegenheit" half. Bei den Eltern der leichtsinnigen „Braut" erhielt der Betrttger noch einen Brtllantring als „Ver- lobungSgeschenk" und verschwand unter Mitnahme eines PhotoapparateS. Bald danach war ein Mädchen in Han nover an der Reihe. Auch diesmal versprach der Angeklagte die Ehe mit dem Erfolg, bas; er bald 800 Mark als „Dar- lchen" in Besitz hatte. Wieder sprang als „Beigabe" ein Photoapparat heraus und außerdem ein Geldbetrag von 110 Mark, den der Angeklagte stahl, als er eine Nacht bei den Eltern deS Mädchens zu Besuch weilte. Der Angeklagte trieb seinen Schwindel aber noch ärger. In Bad Harzburg lliftete er bet einer Zecherei das „Geheimnis", das, er der russische „Fürst Guwaroff" sei und erzählte Wunderdinge über feine Laufbahn als Kofakenflthrer. Diese angebliche Episode, die er übrigens auch jetzt dem Gericht — allerdings nur andeu tungsweise — austischte, ließ ihn in der Achtung der an wesenden Tafelrunde so steigen, das, ein neues Darlehen herauösprang. Da» letzte Opfer deS Angeklagten war daun in Leipzig ein weiteres Mädchen, das sich bereit sand, dem Angeklagten mit 20 Mark auSzuhelfen, die für immer ver- loren waren. Das Schöffengericht versagte dem Angeklagten in drei der angeklagten BetrugSfälle mildernde Umstände und machte ihm durch eine empfindliche Zuchthausstrafe eindringlich klar, daß mit gemeingefährlichen Heiratsschwindlern kurzer Prozeß gemacht wird. Rett- und Sabrturnter -er RemonlefAule Großenhain. Am 18. September wird die Wehrkreis- remonteschule 11 im Retthos der König-Albert-Kaserne «tn Rett- und Fahrturnter veranstalten. Diele Ankündigung wirb zweifellos wieder zahlreiche Gäste von außerhalb in die traditionelle Rriterstabt an der Röder sühren. In Großen hain hat ia lange Jahrzehnte hindurch da» ehemalige stolze sächsische KüntgShusarenregtment gelegen, rund um Großen hain lagen vor dem Kriege die staatlichen Remontegüter, und bi« Jagden de» Großenhainer HetzklubS, dem sämtliche säch sischen Reiterosftztere angehvrten, batten im ganzen Reiche einen guten Klang. Nach dem Kriege haben zwei Schwa dronen de» ehemaligen Reiterregiments 12 und seit der Wte- dererringung der Wrhrsrethett die WehrkreiSrrmonteschule 11 die reiterliche Tradition Großenhains weitergetragcn. Ve- rett» tn den letzten Jahren bat die WehrkretSremonteschule Großenhain mehrere Reit- und Fahrturniere durchgesührt. Die haben stet» über den Großenhainer Bezirk hinaus große Beachtung gesunden. Di« Ausschreibung sieht diesmal fol gende Wettbewerbe vor: 1. Dressurprüfung für alte Nemonten, Klasse 2. Jagdspringen für alte Rrmonten, Klaffe 8. Geländeritt für alte Remontcn. Klasse 1. Biel- settiakettSprüfung für alte Remontrn, Klasse Diese vier Wettbewerbe werben jeweils in zwei Abteilungen — Unter offiziere und Mannschaften vom ersten bis vierten Dienst jahr und Unterossiztere vom fünften Dienstjahr auswärts — geritten, v. Jagdspringen, Klasse 1- soffen für alle Reiter und Reiterinnen): 6. Dressurprüfung, Klasse 7. Jagdspringen, Klasse 8. Geländerttt, Klasse Diese drei letztgenannten Wettbewerbe sind von Angehörigen der SA, fs, HI, länd lichen Reitern und Reiterinnen zu reiten. Setchner, ein ausftchtsrrtchrr Beruf Der wirtschaftliche Aufschwung der letzten Jahre bat, wie sich tn zunehmendem Maße zeigt, auch solchen Berufen ver mehrte Arbeitsgelegenheiten gebracht, die nicht im Mittel punkt de» wirtschaftlichen Geschehen» stehen. Ein solcher Beruf ist der des kartographischen Zeichner», der, häufig un beachtet, auch an der Aufwärtsentwicklung unserer Zeit teil genommen hat und eben wegen der verhältnismäßig gerin gen Beachtung, die er tm allgemeinen findet, nicht leicht die erforderlichen Nachwuchskräfte an sich ziehen kann. Er schwerend kommt hinzu, daß dieser Berus, wie jede aut« Land karte auch dem Laien zeigt, Anforderungen an die Hand fertigkeit und Exaktheit stellt, die die Auswahl au» dem ver hältnismäßig geringen Bestand der noch nicht von der Wirt schaft ausgenommenen Kräfte nicht erleichtert. Dennoch wird alle» getan, um den bringenden Bedars an kartographischen Zeichnern zu decken. Go hat erst un längst das Arbeitsamt Dresden in Verbindung mit dem Reichsamt sür Landesaufnahme einen dritten Lehr gang zum Abschluß gebracht, der zwanzig Angehörigen der verschiedensten Berufs, und Altersgruppe» in ISwöchiger Ausbildung die wichtigsten Kenntnisse und Fertigkeiten ver mittelt hat, die ihre Verwendung al» kartographische Zeich ner ermöglichen und ihren baldigen Einsatz bet dem herr schenden Bedarf sichersten«». In einer schlichten Ent lassungsfeier, zu der sich die Schüler mit ihren Lehr kräften und Vertretern des Arbeitsamtes zusammengefunden hatten, wurden der erfreuliche Eifer und Fleiß aller Beteilig- ten dankbar gewürdigt. Sü-amertkantsche LeiuS tm Zoo Zu den schönsten Groß-Eidechsen der Tropen gehören bi« sübamerikantschen TeiuS. Ans ihrer schwärzlichen Grund farbe zeichnen sich wetßgelbe Binden und Flecken ab, die den Tieren ein sehr schönes Aussehen geben. Teju-Häute werben deshalb auch zu Leder verarbeitet und finden Verwendung zu wertvollen Damenhanbtaschen und als Oberleder an Damenschuhen. Die Nahrung dieser sübamerikantschen Eidechsenart setzt sich zusammen aus kleinen Wirbeltieren, Fröschen, Würmern und Insekten, aber auch Trauben, Aepfel und andere Früchte verschmäht sie nicht. Durch Kücken- und Eierdtebstahl wird sie den Hithncrhvsen sehr schädlich. Zwei TeiuS sind nun auch im Dresdner Zoo eingetrosfen, die au» einem Südamerika-TiertranSport stammen, der vor wenigen Wochen tn Deutschland eintraf. Etwas ganz besonders Niedliches, von dem sich alle Kinder nicht trennen können, ist tm Zoo jetzt ebenfalls zu sehen: Ein neugeborene» Shetlanb-Z werg-Pony. Hat seine Mutter, die Ponystute „Lissa", wenn auch bei beträchtlich größerer Körperfülle, nur die Körperhöhe einer Ziege, so ist auch da» neugeborene Zmergpferbchen nur so groß wie ein mittleres Ziegenlämmchen. Neues Wählamt Vra«d-Erbi»dors. Am Montag, ab Branb-ErbiSdorf lAmtShauptmannschast Freiberg), ein Wählamt tn Betrieb genommen. Vom gleichen Tage an gelten für Brand-ErbiSborf neue dreistellige Rufnummern, die den Brand-ErbiSdorfer Teilnehmern durch ein Sonder- Verzeichnis bekanntgegeben worden sind. Bis zum Erscheinen deS neuen Amtlichen FernsprechbucheS werden Ferngespräch verbindungen, die noch unter der alten Rusnummer verlangt werden, ordnungsgemäß hergestellt. Ferngespräche werben von dem Fernamt Freiberg vermittelt. Veraarbeitersiebluua eutfteht Ehrenlriebersdors. An der Drehbücher Straße wirb für die Vereintate Feld-Fundgrube eine Bergarbetterstedluna. be stehend au» z w ö l f Z w e i f a m t li en w o h n h 8 use rn, er richtet. Bei dem Richtsest. da« von der Erinnerung an da» kürzliche schwere BerawerkSunglttck überschattet war, gedachte man der vier Todesopfer dieses Unglücks. Da» Genesungsheim in neue« Besitz Krankenberg i. Sa. Da» Genesungsheim auf der Lützel höhe, das bisher der Heilstättengrsellschast sür sächsische Be- trtebSkrankenkassen tn Dresden gehörte und tm Lause tztzr Jahre zahllosen sächsischen Kranken Erholungsaufenthalt ge währte, ist nunmehr in die Hände der LandeSversiche» run göanst alt, Abteilung Krankenversicherung, überge gangen, das hier lediglich weibliche Pfleglinge unterzubrin- gen beabsichtigt. Das Heim wird in Zukunft die Bezeichnung „Genesungsheim Lützelhöhe" führen. Oberstndiendirektor Wollman» verläßt die Stadt Riesa. Oberstudiendirektor Wollmann, der Letter der HanS-Schemm-Schule sOesfentliche Höhere HanbelSlehranstalt) verläßt Ende September die Stadt, um al» Städtischer Direktor an die Wirtschaftsoberschule nach Plauen zu gehen« Bon 1028 bis 1088 hatte er tn Annaberg an der Handels schule gewirkt und außerdem seine Kräfte dem Grenzlanb- kreis Obererzgebtrge der NSDAP zur Verfügung gestellt. Dann kam er nach Riesa. DaS Schöffengericht verurteilt« den am 80. März 1807 tn Minden t. Wests, geborenen Friedrich August Wilhelm Röhr- m a n n wegen versuchten und vollendeten NttckfallbetrugeS so- wie wegen Diebstahl» zu bretJahrensech» Monaten Zuchthaus, 800 Mark Geldstrafe und vier Jahren Ehr verlust. Das Urteil bedeutete die verdiente Strafe für «inen gerissenen Heiratsschwindler, der durch die phan tastischsten Lügenaeschtchten den Mädchen die Köpfe verdrehte, durch geschicktes Auftreten ihr Vertrauen gewann und seine Opfer bann auSplünbertc und schwer htnterging. Schon mehr- fach war der Angeklagte erheblich bestraft worden, doch begann er Ende 1037 erneut, zu Betrügereien seine Zuflucht zu nehmen. Als FuhrgcschästSunternehmer mit Vermögen machte er sich in Köln an ein Mädchen heran, das aber ein Haar darin fand, als der Angeklagte tn einem Liebesbrief einen Pnmpvcrsuch unternahm und schließlich noch telegraphische Nebcrwcisung des Darlehens forderte. Da das Mädchen An zeige erstattete, verschwand der Angeklagte zunächst von der Bildfläche und versuchte einig« Zeit später tn Dresden sein Glück. Zunächst versuchte er wieder erfolglos die Wirtin einer Frau, deren Bekanntschaft er gemacht hatte, um 200 Mark zu betrügen. Dann folgte aber Bekanntschaft, Hei- ratsversprechen und Verlobung mit einem Mädchen, da» dem Angeklagten den „Erbhosbauern" und -aS große „Bankkonto" glaubte und ihm mit 870 Mark aus einer „vorübergehenden Wvenr« Vartetbsim durch GemelnsckaktSarbeit Freiberg. Die Ortsgruppe Halsbrücke der NSDAP hat sich ein eigene» Parteihau» gebaut, zu dem ihr von der Gemeinde der Boden kostenlos zur Ver- sügung gestellt worden ist. In mustergültiger Gemeinschafts arbeit ist daS Haus von Partei- und Volksgenossen vor allem in den Feterabendstunden erbaut worden. Im Erdgeschoß befinden sich die Geschäftsräume der Ortsgruppe, der NS- Frauenschast, der HI, der DAF und der NSB, Im Ober geschoß ist ein 01 Quadratmeter großer Wciheraum mit etwa 180 Sitzplätzen, und daS Geschäftszimmer der SA. Am Hause der NSDAP, das am 24. September geweiht werden loll, wird noch ein Appellplatz und ein Urnenhain angelegt werden. König Eduard, damals noch Prinz von Wale», weilte tn Cannes, als die Italiener gastierten. Al« Schurmann, der Manager der Düse, von der Anwesenheit de» Prinzen hörte, eilte er zu ihm und entschuldigte sich sür den schlechten Zu- stand be» Theaters. „Aber was macht mir daS schon au»?" antwortete Prinz Eduard. „Wenn es sein muß, gehe ich in einen Stall, um die göttliche Düse zu hören. ES ist nicht der Rahmen, der dem Gemälde seinen Wert gibt." Das Drehorgellied Line Erzählung um Ferdinand Freillgrakh Endlich hatte sich auch der letzte Besucher empfohlen. ES wurde still tm Hause, und Fretligrath zog sich mit seinem jungen Freunde Strodtman» tn sein Arbeitszimmer zurück. Nun wollte er sich tn einem ruhigen Gespräch von den vielen Glückwünschen erholen, die ihm seine Besucher heute, am Tage nach der Entlastung au» der Untersuchungshaft, dar gebracht hatten. Stroblmann beobachtete den Dichter besorgt, denn er allein wußte, wie tief diesen die Verhaftung getroffen hatte, die nach der Veröffentlichung deS FrethettSltebe» „Die Toten an die Lebendigen" erfolgt war. Er fuhr daher ärgerlich auf, al» da» Hausmädchen noch einmal «tntrat und meldete, ein Mann und «in« Frau warteten tm Hausflur und ließen sich nicht abwetsen. DaS Mädchen brachte leine Meldung tn einem nachlässig-spöttischen Ton vor, als wolle e» zu verstehen geben, daß e» ihm jedenfalls nicht passen würbe, btese Besucher zu empfangen. Fretligrath ließ jedoch Strodtman«» Einspruch unbeachtet und fragt«, wie denn die Gäste aussähen. — „Ein fache Leute sind «»", antwortete da» Mädchen achselzuckend. Der Dichter befahl ihm, die Wartenden tn» Ztmmer zu führen. Der bestimmte Klang seiner Wort« schien alle wette ren Einwendungen abfchnetben zu wollen. Gleich darauf wurde ein kleiner grauhaariger Mann von einer großen, kräftigen Frau tn» Zimmer geschoben. Er drehte verlegen seine abgegriffen« Mütze tn den Hänben und hielt die Augen gesenkt, al» Freiltarath den Besuchern ent- gegentrat und sie mit einer Geste einlud, näher zu kommen. „Sie werben entschuldigen", begann der Mann stockend, von einem Rippenstoß der Frau aufgemuntert, „wir wollten nur — Sie werben e» hoffentlich nicht übelnehmen " «I, wo wird er denn". siel hier die Frau ein. da» Wort entschlossen an sich reißend. „Nicht wahr. Sie sind gar nicht ko stolz, wie mein Mann sich rinbtlbet". fuhr sie «n einem freundlich sich anbtrdernben Tonfall fort „Sehen Sie, wir ziehen mit einer Drehorgel über Land. Al» wir nun gestern davon hörten, daß St« wieder freigekommen sind, dacht' ich Die Düse un- »te Könige Grschtchten rtnir oro-rn Künftiertn Einst sandte der König von Württemberg, seiner Würde sicher, seinen Hofmarschall in bi« Garberobe der Duser sie möge den König sofort empfangen. „Danken Die Seiner Majestät für die Komplimente", sagte die Düse, „aber ich bedauere «» außerordentlich, Seine Majestät nicht empfangen zu können." Der Hofmarschall ließ nicht locker, doch die Düse wurde dadurch nicht nachgiebiger: sie empfange nur ihre besten Freunde in ihrer Garderobe, und an ihren Gewohnheiten ändere sie auch eine» Königs wegen nichts. Der König, ent schlossen. die Künstlerin zu sehen, klopfte selbst an. „Wer ist da?^ „Der König von Württemberg." „Es tut mir leib", sagte sie mit unveränderter Stimme, „aber ich habe bereit» Ihrem Hofmarschall gesagt, daß ich Eure Majestät nicht empfangen kann. Auf keinen Fall", fügte sie hinzu, „ich bin bereits beim Ankleiden." „Ich werbe warten", kam e» zurück. Worauf die Dus« ankttndtgte, daß sie nicht eher die Garderobe verlassen würbe, bi» der König in seine Loge zurttckaekebrt sei. Der König mußte tn sein« Loge gehen, wo er mit königlichem Zorn bi» zur Neendigung der Vorstellung blieb. Der König von Schweben batte mehr Glück, denn er unterzog sich der Mühe, vorher einen diplomatischen Brief zu schicken: „ES ist nicht der König, der Sie um «ine Audienz bittet, sondern der niedrigste Ihrer Untertanen." Er wurde sofort empfangen und mehr al» einmal später al» Freund bewillkommnet. Einmal war tn Petersburg da» Theatrr auSverkaust, der Zar selbst anwesend, die Schauspieler standen bereit, al» die Düse ihren Manager rief und ihm ruhig verkündete, daß sie an diesem Abend nicht spielen werbe. „Aber Signora", rief er, vor Schreck erstarrt. „Der Zar ist bereit» tm Hause. Ich kann ihn doch nicht einfach fort- schickenl" „Und warum nicht? Sie brauchen ihm ja kein Geld ,u- tückzuerstatten, denn er hat auch keinen Eintritt bezahlt." Damit jetzt« sie ihren Hut auf und ging zur Tür. „Richten Sie alle» so gut «In, wie Sie können? „Mein Gott, wa» ist den« da noch einzurtchteni Sie wollen fortaeben? Sie können sich doch nicht einfach einer Laune Überlassen, wenn gekrönte Häupter tm Theater sind." „Und Sie, Dummkopf, denken, baß mir gekrönt« Häupter wichtiger sind al» die anderen? Ich bin nicht in der Stim mung, beute zu spielen, und werde nicht spielen, und wäre Gott ober der Teufel selbst tm Theater!" I mir, wir wollen »um Herrn Fretligrath gehen und ihm gratu lieren. Und da sind wir nun und haben auch noch «ine klein« Bitte an Sie. Wir brauchen nämlich «tn neue» Lied für unsere Drehorgel und wollten einmal fragen, ob Sie un» nicht eins machen können, recht so ein» wie da», wofür mau Sie verhaftete." Fretligrath antwortete nicht sofort, eS war nicht zu erkennen, wa» er dachte. Sein Blick wanderte vom Gesicht der Frau immer wieder zu dem des Mannes, diesem hageren, wie es schien, nicht nur vom leibhaftigen Hunger auSgezehr- ten Gesicht mit den demütigen Augen. „Sehen Sie, Herr Fretligrath", fuhr die Frau nun fort, „wir brauchen viele neue Lieder und zahlen gut dafür: für jedes einen Talerl Mein Mann malt dann die Bilder dazu« Wenn Sie un» «tn Lied machen, soll Ihr Bild auf eine be sondere Tafel gemalt werben. Und wir zahlen Ihnen auch zwei Taler für da» Lieb", setzte sie als letzten und — wie st« wohl glaubte — stärksten Trumps noch hinzu. Der junge Strobtmann mochte wohl meinen, der zudring liche Ton der Frau sei einem Dichter gegenüber nicht am Platze. Er trat daher vor und hatte eine scharfe Zurecht weisung auf den Lippen. Doch da begann Freiltarath schon zu sprechen. ES war offensichtlich, baß er seine Worte mehr an den verschüchterten Mann al» an die robuste Frau richtete: „Ich will euch ein Lieb geben, da» zwar nicht viel große Worte hat, da» aber — wie ich denke — euren Zuhörern etwa» gibt. Seht zu, ob ihr e» gebrauchen könnt. Ich schenke e» euch." Er entnahm einer Mappe einige Blätter und reichte sie dem Mann. Der ergriff st«, erschreckt fast und linkisch zu- fassend, und blickte sofort auf bte Schrift, ohne sich um di« Rippenstöße feiner Frau zu kümmern, die den guten Fang augenscheinlich lieber unverzüglich in Sicherheit bringen wollte, ehe den Dichter etwa seine Freigebigkeit gereuen konnte. Der Mann la» unbeirrt zu Ende, und al» er bann be» Kopf hob, schimmerten seine Augen feucht, und all« Nieber- geschlagenhett schien au» ihnen verschwunden. Er trat, ob wohl seine Frau ibn an den Nockschöken zurttckhalten wollte »u Fretligrath, reschte thm die Sand und sagte mit freie« Stimme: „Ich danke Ihnen auch schön!" Dann ging er ruhig und aufrecht au» dem ZtmmSW während seine Frau an der Tür noch «inen unbeholfene» Knicks machte, den Freitigrath mit einer leichten Verbeugung erwiderte. Da» Gedicht aber, da» der Dichter den Drehorael-Vente» schenkte, hieß „Die Ä « » wanberer". tn dessen Versen sich die Ahnung von der weiträumigen Freiheit neuer Länder mit der Klage um die verlorene« Kinder eine» raumlose» Volke» zu einer schmerzhaften Verzauberung vereint. L Immer »teder «erkehrSuusälle durch Unachtsamkeit Großröhrsdorf. Aus der Hauptverkehrsstraße ereignete» sich hier an einem Tage durch Unachtsamkeit drei «er- kehrSunfälle, von denen zwei immer noch glimpflich verliefen. In einem Fall hatte «tn Kraftrabfahrer au» Lübau übersehen, baß vor ihm ein Dreirad vorschriftsmäßig nach link» einbog. Beim Zusammenprall erlitt der Motorradsahrer so schwer« Betnverletzungen, baß er in» Krankenhaus gebracht werben mußte. ... „ Aut» überschlug sich HoyerSwerda. Ein Personenkraftwagen au» Bautzen kam auf der regennassen Gpremberger Straße tn« Schleudern. Der Wagen prallte gegen einen Baum und riß eine Tele- graphenstang« um. Dann überschlug er sich und blieb mit den Rädern nach oben tm Straßengraben liegen. Der schwer verletzte Fahrer mußt« von der Polizei au» dem Wage» besreit werden. Er wurde tn» Krankenhaus gebracht. Diamantene Hochzett Pulsnitz. Im benachbarten Ohorn konnte der Gemeinde, wegcwärter t. R. August Ackermann mit seiner Frau Wilhelmine geb. Oswald die diamantene Hochzeit feiern. Die Eheleute sind beide noch verhältnismäßig rüstig. Pech mit Selbftschksse« Königswartha. Ein Besitzer von Obstbaumpflanzungen hatte tn Martha Delbstschüsse gelegt, um die Obsternte vor Dieben zu schützen. Al» er zum Lesen von Fallobst ote Selbstschüsse entlud, vergaß er einen. Der Schub ging lo» und traf ihn — mit 20 Schrotkörnern ins Bein. Reues Gemeinbebab entsteht Großdubrau. Die Gemeinde baut auf einem Gelände dicht neben der Randsiedlung am Bahnhof ein Gommer bad. In feierlicher Weise erfolgte jetzt zu den Bauarbeiten der erste Spatenstich. Bürgermeister Gütz leitete die Gemein schaftsarbeit, durch die ein grober Teil be» Badbaue» be wältigt werben kann, tn Gegenwart zahlreicher Volks genossen ein.
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