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Dresdner Nachrichten : 29.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193907290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19390729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19390729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-29
- Monat1939-07
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1939
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(«WM tr«n> 11,» Nps. Nrchllli« noch r>«IIel v. g«mU!enan»eisen «. »tellrngeluch« viMmkler- ,eile « Nps. Mlserzet. »o «ps. — Nachdruck nur mit OutNkimngabe D»«dn«r Nachrichten. Unvechangte Schriltstkicke werden nicht ausbewahtt venck mrd verlasI Lirpsch» Reichard, vresde» A I, Mark«. tzaS» r»/>r. Ruf r5241. Postscheck ISöS vreoden. Vie drestmrr w«chent!^ «^ri!md «chur^Rr*»Nachrichten enthalten die amtlichen Bekanntmachungen des Dretden« mit«tbendautg. »0 «Vs.; auberh, Landrate« zu Dresden, de« Schiedsamte« beim «Vberverstche- mlt «bendaueaade l» «Vs., «udetentand 10 «vt. nmgsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden Verstärkung -er Beziehungen zu Japan Abschluß eines deutsch javanischen San-elsa-kvmmens Berlin, 28. Juli. Zwischen Deutschland und Japan ist am Freitag «in «m> sassendeS Abkomme» über deuWarenenndZahlnngSe verkehr paraphiert worden, «elcheS di« Ausrechterhaltnng des bisherigen lanfenden Handels «nb darüber hinaus eine erhebliche Ausweitung des beiderseitige« Hau» delSverkehrS durch Berrechuuug und mit Hilse «tneS deutscheu Kredits oorsieht. DaS Abkomme« soll am 1. Okto« ber d. I. in »rast trete«. Inzwischen «erden einig« lieber« gangSmaßnahmen getrosse« «erbe«. Der Abschluß des Abkommens wird in Deutschland und Japan lebhaft begrüßt, da eS die gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen im Nahmen ber zwischen den beiden Ländern bestehenden Freundschaft weiter festigen wird. Lotto läßt sich von Washington nicht beeinflussen Tokio, 28. Juli. Während die japanische Presse und politische sowie wirtschaftliche Kreise bei der Erörterung der Kündi gung des japanisch-amerikanischen Handelsvertrages zahl reiche Vermutungen darüber anstellen, was den „über- laschenden bedauerlichen Schritt Washingtons" veranlaßt haben könnte, scheint die Negierung in einer Kabinetts beratung am Freitag beschlossen zu haben, zunächst keine offiziellen Schritte zu unternehmen, sondern abzu warten, bis die Hintergründe der Kündigung klarer zu über sehen find. „Sie stnb schlecht unterrichtet, Sm King Ml!" Die Frage eines nationalen Tschechen: Warum unterschlug London das Savelka-Sntervtew? Prag, 28. JE In der tschechische« nationale« Zeitung „Blajka* »er« össentlicht Dr. Johan« P« «Hacek eine» ossene« Bries an den sattsam b«ka«nte« britischen „Propagandisten* King« Hall sDr. Pechaeek ist Mitglied des HanptauSschnffeS der tschechische« Rationale« Gemeinschaft). In dem Schreiben heißt eS «. a.: „Wir nationalen Tschechen wissen von Ihren Briefen an baS deutsche Volk. Wir haben auch von Ihnen und von diesen Briefen in den Zeitungen gelesen und im Radio gehört fin asten Sprachen und in allen Sendern). Was Ihnen von deut scher Seite geantwortet wurde, wissen wir ebenfalls. Wir erinnern daran, Herr King-Hall, nur als Beweis dessen, daß wir alles beachten und baß wir gut unterrichtet sind. Wir verfolgen die Meldungen ber englischen Blätter und Sende stationen sehr aufmerksam, obwohl es heißt, daß uns Tschechen alle Runbsunkempfangsapparate abgcnommen wurden. Mir erfreuen uns trotzdem des unbeschränkten Abhörens aller Nachrichten aus dem Aether, ob nun zu uns oder zum Welt gewissen Ihr trocken berechnendes England spricht. Deshalb müssen wir oft über die Natvttät ber ausländischen Sende stationen und über Sie selbst lächeln, wenn Sie diesen Nach richten Glauben schenken. UnS scheint eS, daß dies ber Fast ist, wenn Sie diese allzu stark unterstreichen. Wir «««der« u«S nicht über Sie, Herr Ki«g«Hall, -aß Sie so schlecht «ber viele Angelegenheiten «nterrichtet find, die uns direkt angehe« «nd die ««» näher liege« als Ihnen. Sie find Engländer «nd fitze« hoch oben aus Ihrer Insel. Aber ihr solltet wohl »artiber «nterrichtet sein, was in eare« eigene» Änd«vorgeht. Kläre«Sie ««Sans, warn« die englische«Zeitun gen de« «nglifche« Lesern daS erste Interview verschwie ge« habe«, das der Stellvertreter des Ministerpräsidenten sHavelka) dem Vertreter Ihres eigenen größten Nachrichten büros gewährt hat. In diesem Interview ist nämlich von dem Ende des Abenteuers die Rede, das siir «nser Roll das Berderben bedeute« sollte. Es ist darin davon die Rede, baß'wir das Verhältnis zwischen «ns «nd de« Deut sche« diesmal ohne den englische« „höchsten* Schutz löse« wer de«, der sür unser Volk solche Nachwirkungen habe« sollte. Die Erklärung unseres stellvertretenden Ministerpräsi denten ist ein positiver Beitrag zur Erhaltung des Friedens. Warum verschweigt demnach Ihre Presse den englischen Lesern dieses Interview? Oder hat sich die Lage der englischen Politik geändert, die die Ehre so vieler Völker für ihre selbstsüchtigen Ziele zu opfern vermochte? Sie, Herr King-Hall, können uns sicherlich viel Aufklärung geben und Ihre Presse und die englische Ehre reinwaschen. Unsere Augen werben Ihre Presse verfolgen und unsere Hörer de» Nachrichten Ihres Rundfunks lauschen. Seien Sie versichert, daß wir Mannhaftigkeit respektieren werden, wir haben aber keine Lust mehr, uns auf Hinterhältig keiten einzulaflen." SiichMe Kletterer im Wilken Katt« to-M a-gettlirzt Nom Schneesturm überrascht - Die Rettung kam zu spät DreSden, 28. Juli. Der Schlechtwettereiubruch, der am Montagabend mit einem Gewitter einsetzt«, überraschte im Wilde» Kaiser eine «letterpartie, die aber nicht so glücklich davonkam wie jene in den Berchtesgadener Bergen am Hochkalter. Di« Berg steiger im Wilde« Kaiser, der «0jährige Helmut Mielttz a«S Bautzen «nd der Ivjährige Karlheinz Marti« a«S Baals« bors bei Leipzig fanden dabei de« Tod. Beide waren erst mittags vom Gtripsenjoch ans- gebrochen «nb durchstiege« die Fleischbank-Oftwand, eine ber schwersten Toure« im Wilde« Kaiser. AlS die Dunkelheit einbrach, befanden sie sich im obere« Rinnen system unter dem Gipfel «nd hatten damit bereits die größten Schwierigkeiten hinter sich. Der starke Sturm «nd der ein setzende Schneesall hielten sie jedoch 20 Meter unter dem GIpsel fest, so daß sie Btwak bezogen. Am DienStagmorgen schiene« sie dnrch starke Sntkrästung nicht mehr imstande ge wesen z« sein, wetterznkommen. Auf ihre Hilferuf« machten sich Bergkamerad«« aus, die aber wegen der nasse« «nd zpm Teil «och verschneiten Felsen unmöglich zum Gipsel durch steigen konnte«. Sine Mannschaft der alpine« RettungSgesell- schäft Kussteln, die nun zum Gipsel der Fleischbank gelangte, sand die beide« Bergsteiger in einer Rinn« tot auf. Sie hatte« am Seile weiterzngeheu versucht und waren dabei abgestürzt, wobei sich das Seil verklemmt hatte «nd eine« Absturz durch die hohe Wand verhütete. Der Tod ber Berg steiger scheint bereits beim Absturz «ingetrete» zu sei«. I« mühevoller «bseilarbeit «urde« die Tote» zu« Stripsenjoch «nd dann «ach Knsftei« gebracht. Reue Großletstunv -euttcker Gebirgsjäger Rohkuppenkanle in voller Ausrüstung bezwungen Berlin, 28. Juli. Nachdem vor kurzem erst «in Spähtrupp eines Salzburger Truppenteiles über die Pallavicini-Rinn« de« Großglockner ersteigen konnte, kann ans unserem Alpenkorps von einem neue« bergsteigerische« Erfolg berichtet werde«. Einem Spith- trnpp des Abmonter Gebirgsjäger-Bataillons gelang es» die äußerst schwierige Rordwestkante ber Roßknppe zu bezwinge«. Die alpine Leistung ist um so mehr zu werte«, als es sich dabei um eine Besteigung in »oller Ausrüstung handelt. Di« „Roßknppenkante* ist «ine der schönste«, aber auch schwersten Kletterfahrte« im Gesänse sEnnStalerbAlpen). Sie wurde erstmals 1S2S von Htnterberger ans Sizt erstieg««. Aulo stürzte tu »te Saale Latsperre Lobenstei«, 28. Jul«. Am Frettagnachmittag ereignete sich an ber Saale-Tal- sperre ein schweres BerkehrSnnglttck, bet dem drei Personen den Tob sanden. Der Berliner Kraftfahrer Otto Götz ver lor in dem Augenblick, als er an einer steilen und kurven reichen Straße «inen kleineren Gang einzuschalten versuchte, die Gewalt Uber seinen Wagen, der die Böschung überfuhr und in den Stausee der Saale-Talsperre stürzte. Einem Lobenstetner Einwohner, ber dem Wagen sofort nachsprang, war eS nicht möglich, die Insassen aus dem Wagen zu befreien. Reue» Oberbürgermeister sür Leipzig Berlin, 28. In«. Ans Vorschlag des ReichSftatthalterS in Sachsen hat der Reichsminister des Inner« Dr. Frick de« StaatSminister Frevberg a«S Deffa« znm Oberbürgermeister der Stabt Leipzig Iberuse«. Freyberg gehört zn de« älteste« Partei genosse« «nd «ar Mitbegründer der Ortsgruppe Quedlin burg im Jahr« 192». SranInM vor leeren wiegen Als Frankreich vor nunmehr 14 Tagen mit großem Ge pränge die 160. Jahresfeier der Revolution beging, bot sich den Zuschauern auf den ChampS-ElysöeS, dem Ort der großen Pariser Parade, ein farbenprächtiges Bild. Neben den französischen Regimentern und den englischen Garden marschierten Truppenabordnungen aus Senegal, Marokko und Madagaskar, aus Jndochina und Tunesien. Auch die Söldlinge des französischen Imperiums, Frembenlegionäre aus aller Herren Ländern, belebten baS bunte Bild. Und die französischen Zeitungen brachten Bilder und spaltenlange Be richte von dieser imposanten Parade, die so recht einen Ein druck vermittele von dem gewaltigen Reich der 100 Mil lionen Franzosen. Die farbigen Regimenter erschienen den Zuschauern der Parade als ein Beweis ber Stärke des französischen Imperiums. Man berauschte sich an dem Ge fühl, Angehöriger nicht des Volkes der 42 Millionen Fran zosen beS Mutterlandes zu sein, sondern der „granäo Nation", deren Machtfülle sich ebensosehr auf die Bewohner der afrikanischen Besitzungen und JnbochinaS gründet. Nur gar zu leicht ist der Franzose geneigt, der Bevölkerung des Mutter- lande» mit großzügiger Geste die des Kolonialreiches htnzu- zuschlagen. Sicher, daS Menschenreservoir der Kolonien ver leiht Frankreich eine verstärkte militärische Macht. DaS bewußte Herausstellen dieser Macht ist jedoch im Grunde ge nommen weiter nichts als baS Zeichen eines inneren Schwäche»« st ander. Deutschland zählt 8ü Millio nen Menschen, Italien 44 Millionen, Frankreich nur etwa 42 Millionen. In Deutschland und Italien steigen die Geburtenziffern, wenn auch im Interesse ber Stärkung der Volkskraft eine noch stärkere Zunahme erforderlich ist. Für Frankreich kann man mit fast mathematischer Ge nauigkeit voraussagen, daß daS französische Volk bei dem jetzigen Geburtenstand in einer Generation einen kaum wieder aufzuholenden Schwund an Bolkskraft erlitten haben wird. Dieses ungleiche Verhältnis möchte man gern in ein anderes Licht gerückt wissen. Und man tut eS, indem man die Volkszahl des Kolonialbesitzes mit in die Waagschale wirft. Daß damit das Nebel nicht beseitigt werden kann, baß eS tief greifenderer Mittel bedarf, nm einen radikalen Wandel des Bevölkerungsproblems herbeizuführen, dessen ist man sich in Frankreich wohlbewußt. DaS vielgepriesene „Zwei-Kinber- Snstem" hat ber Forderung nach einer Steigerung der Kinberzahl Platz gemacht. DaS Wort „LapintS- muö" — von iapin, das Kaninchen —, mit dem ber Fran zose spöttisch den Kinderreichtum der in Südfrankretch leben den Italiener bezeichnete, hat heute nicht mehr diesen leichten, spöttelnden Klang. Man weiß, baß ber Kinderreichtum ber Italiener für Frankreich eine große bevölkerungspolitische Gefahr bedeutet. Der französische Staat selbst hat die Initiative ergriffen, um diesen Zustand, der in erster Linie ja ihn selbst betrifft, ab zustellen. Bor wenigen Monaten hat Da ladt er mit seinen Notverordnungen den Feldzug gegen die leeren W i e g e n eröffnet. Mit Geburtenprämien, mit Kinderbei hilfen, mit steuerlichen Erleichterungen und sonstigen Vor teilen für Kinderreiche soll der Wandel hcrbetgeführt werden. DaS sind Maßnahmen, denen nur wenig Erfolg bcschiebc« sein kann, solange sich nicht die innere Einstellung beS fran zösischen Volkes von Grund auf ändert. So bleiben die vielen Vergünstigungen sür die Familie» mit mehreren Kindern eine rein materielle Entlohnung, eine Entlohnung, die, das ist dem französischen Familienvater sehr bald aufgcgangen, bei wei- tem nicht genügt, die tatsächlich aus dem Zuwachs von Kin dern erstehenden Kosten zu -ecken. DaS Ergebnis der bisher etngcleiteten Maßnahmen zur Hebung der Geburtenfreudig keit ist die in französischen Zeitungen oft getroffene Fest stellung, daß die Geburtenziffer nicht mehr ganz so rapid absinktl Daß mit solchen Teillösungen die Gefahr des BcvölkcrnngSschwundeS von Frankreich nicht ab gewendet werden kann, darüber ist man sich an verantwort lichen Stellen wohl im klaren. Hier soll der neue „Co<Io üv la kamills", dessen Dnrchstthrungskosten sich auf etwa 760 Millionen Franken be ziffern, einen grundlegenden Wandel schaffen. Wie stark die französische Regierung alle propagandistischen Mittel spielen läßt, um die Gedanken dieses neuen FamtlicngesctzeS in breitesten Schichten des Volkes zu verankern, darüber gibt ein Blick in sranzösischc Zeitungen Ausschluß, die sich in groß ausgemachten Meldungen mit den Grundzttgcn beS Familien gesetzes beschäftigen. Frankreich, so kennzeichnete die franzö- fische Zeitung „Figaro" sehr treffend die Gcburtenunlust, fei das Land des „HauShaltcnS mit Kinder n". Der Reichtum an Kindern und die Rückkehr der Jugend auf das Land seien die BoranSsehungcn siir die nationale Sicherheit des Staates. ES komme darauf an, die sehr zahlreichen Familien (womit solche Familien gemeint sind, die drei und mehr Kinder haben) mit Nachdruck zu unterstützen. Diesen Gedanken bringt auch das neue Famiktengesctz zum Ausdruck, baS sich in erster Linie auf die ländliche Bevölkerung, die Arbeiter und die kleinen Handwerker erstreckt. Vor allem sicht daS neue Gesetz einen weitgehenden Schutz der Mutter vor. Die Entbindungsanstalten sollen «ner stren gen Kontrolle unterzogen werden (Ein Zeichen, daß man 1« diesen „maieons ck'accouchemont" vielleicht nicht immer ^ditt
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