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Dresdner Nachrichten : 05.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194102058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19410205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19410205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-02
- Tag1941-02-05
- Monat1941-02
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.02.1941
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Die Walftschstadt walfangflotte auf der Reede von Sandefjord Xutli. 8cli«rl derrüt, Lab auch die anderen Norwegern am Walfang beteiligen, ihre Expeditionen teil weise hier auSrüsten und dazu norwegische Besatzungen an Bord nehmen. Wenn man sich allein vergegenwürtigt, wieviel Lebensmittel eine solche Kocherei für ihre Besatzung und für di« Mannschaften ihrer fünf bis sechs Fangboote für die zehn Monate dauernde Expedition an Bor- nehmen mutz, dann Sandefjord erhielt sein« grob« Bedeutung erst, als der Wal fang nm die letzte Jahrhundertwende tm Nördlichen Eismeer unrentabel wurde und die Norweger gezwungen waren, sich nach einem neuen Jagdrevier umzusehen. Am 21. Oktober inns lief aus dem Hafen von Sandefjord der grotze Wal dampfer „Admiral" mit zwei kleinen Fangbooten zur ersten Waljagd nach dem Südlichen EiSmeer aus. Mit seiner Rück kehr begann eine neue Zeit für den Walfang, und seit 1010 ist das Sttdltche Eismeer da» Hauptgebiet des Walfanges, wo hauptsächlich die Norweger dem Fang nachgehen. Sie hatten sich zuerst tm südlichen Atlantischen Ozean auf einigen Inseln Landstattonen errichtet, wo sie mit kleinen Walbooten ihre Beute zur Verarbeitung einschleppten. Als aber die Eng länder diese Inseln in Besitz nahmen, sahen sie sich gezwungen, dem Fang auf andere Weise nachzugehen. Und da sie mit ihren kleinen Fangbooten nicht weit und mit nicht viel Ladung fahren konnten, bauten sie schwimmende Walkochereten, deren Heimathafen Sandefjord neben Tönsberg und Larvtk ist. Sandefjord wirkt al» Mittelpunkt de» Walfanges der ganzen Welt wie ein Wunder. Die prunkvollen, mit fürstlichen Hotels wetteifernden Paläste, die man selbst in einem nor wegischen Badeort mit Eisen-, Schwefel- und Salzquellen nicht erwartet, dienen nicht dem Kurbetrieb, sondern sind die Sitze der Walfischköntge, denen das Meer Millionen an» Land warf. Um sie gruppieren sich die freundlichen, au» Holz er- richteten Wohnhäuser der Walfchützen, der Maschinisten und Matrosen der groben Walkochereten, die alljährlich Ende August iu die Antarktis ziehen, um dort ungefähr acht Monate dem grötzten Säugetier de» Meere» nachzustellen. Ja, der Walfang gibt diesem Städtchen seinen Charakter. Daß e» hier neben einem Walftschmuseum auch ein Harpunen- (5asS und «ine Walfischapothek« gibt, ist bet der Bedeutung eines solchen ErwerbSzweigeS nur etwas allzu Selbstverständ liches. Und datz sich mancher Walschütze aus dem Eismeer ein Paar gewaltige Kiefern de» Blauwals mttgebracht hat, nm sich die Eingangspforte seine» Besitztümer daraus zu er- bauen, nimmt auch nicht wunder. Fast aus jeder Familie geht ein Mitglied, au» vielen Häusern ziehen alle Männer mit in das Südliche Eismeer. Am besten bestätigt der Klapperstorch, wieviel Söhne Sandefjords an den Walfangerpedtttonen teil- nehmen; denn er findet sich bei den Frauen Sandefjord« ge- wöhnlich nur in den beiden VorfrtthlingSmonaten ein. Acht bis zehntausend Männer ziehen alljährlich von Sandefjord und den beiden benachbarten Hafenstädten TönSbera und Larvik auf Walfang aus, davon die Hälfte allein aus Sande- sjord und den wenigen kleinen Dörfern seiner Umgebung. ES mag wie ein außergewöhnlicher Zufall erscheinen, datz die weltentlegene Kleinstadt Sandefjord am gleich namigen Einschnitt des OSlosjordeS die Wal fisch» en- lrale der ganzen Welt ist. Aber wenn man erführt, datz hier die Wikinger in heidnischer Zeit ihren König Olav Geirstadalf in voller Rüstung mit seinem Wtktngerschisf be gruben und datz hier unter einem Hünengrab der alte Wiking Björn Farmand, der Sohn Harald HaarfagerS, seit über einem Jahrtausend ruht, bann weitz man, warum gerade diese Liadt für den Walfang eine so grobe Nolle spielt, wenn er auch heute nicht mehr die kräftigen Wiktngernaturen benötigt n>ie in früheren Zeiten. „ „ . , . Es haben Basken, Holländer und Engländer versucht, den Walfang zu betreiben, aber die Hauptharpunenjäger sind seit »em neunten Jahrhundert die seeergebenen Wikinger, die mit ihren kleinen Ruderbooten schon das Nördliche Eismeer von Grönland bis Nowaja Semlja durchkreuzten, um mit ihren Harpunen dem kleinen Grönlandwal nachzustellen. Aber In einer Straße der Stabt steht da» 1817 erbaute Wal fangmuseum. Zwei Harpunenkanonen, wie st« Svend Foyen — dem man in TönSberg ein Denkmal gesetzt hat — zur Erlegung des Walfisches erbaute, flankieren das EingangStor. Im Innern finden wir einen präparierten groben Walfisch vor, ein gewaltiges Walstschskelett und daneben ander« au»> gestopfte Tiere der Arktis. Zahlreiche Bilder und Photo graphien illustrieren die Geschichte beS Walfanges. Alte wettermttgenommene Seekarten, die fast wie Schnittmuster- bogen anmuten, erzählen von dem Mut, der den Nachkommen der Wikinger eigen war, um sich mit solchen unvollständigen AuSrüstnngSmttteln aus das Meer zu wagen. Modelle zetgen die alten Fangschiffe, die früher, als der Walfang nochprimt- ttver und grausamer war, ost von den verwundeten MeereS- ungeheuren ins Schlepptau genommen und meilenweit umher geschleift wurden, bis die Tiere vor Erschöpfung verendeten. Ein anderes lebenSgrotzeS Modell zeigt, wie heute der Wal schütze, die wichtigste Person der Fangexpedttton, im Beobach- tungSkorb am Mast de» Fangbootes seine Aufgabe erfüllt. Auberdem geben die verschiedenen Formen der Harpunen einen Ein druck davon, wie man den Walfischen zu den ver schiedenen Zeiten zu Leibe ging. Durch bi« schöngelegene Stabt gelangt man an das langgestreckte grobe Hafen becken Sandefjords, an des sen jenseitigem Ufer sich die größte norwegische Werft befindet. In diesem von nackten und kiefern bestandenen Fellen um gebenen Hafen rüsten sich die groben Walkochereten alljährlich tm August zur Fangexpedition aus. Eine neben der Werft liegende schwimmende Walkocheret namens „Tafelberg" au» dem Heimathafen Kapstadt Völker, die sich neben den kann man sich wohl ungefähr vorstellen, welch geschäftige» Treiben tm Monat August in Sandefjord herrscht. Durch die grobe Luke, durch welche die erlegten Walfische mittels Winden an Deck befördert werden, betreten wir eine der grüßten der „flytenden Kokereien", wie der Norweger die Walkochereten nennt. ES ist die „KoSmoS 2", die mit ihrer 22 800 Tonnen großen Ladefähigkeit eine Zeitlang das größte Frachtschiff der Welt war. Ganz in seinem Innern hat dieser Dampfer wie alle schwimmenden Walkochereten die groben Laderäume zur Ausnahme des gewonnenen Trans. Im Mitteldeck reihen sich ungefähr 60 Kessel nebeneinander, in denen das Walftschfleisch zu Tran zerkocht wird, während das Oberdeck fast nichts weiter als eine glatte große Fläche dar stellt, auf der die Wale zerkleinert werden. 1200 Wale müssen ihr Leben lasten, um der „Kosmos 2" eine Ladung von 120 000 Faß Tran zu verschaffen. „Wenn wir vom Südlichen Eis meer zurückkommen , so erzählt mir der Steuermann, „dann spielen wir hier aus Deck Fußball." Und dann wirb man erst gewahr, daß auf dem Deck tatsächlich ein schöner großer Sportplatz Raum hat. Zwischen diesen Kochereien liegen hier und dort im An- gesicht GanbefjordS in Gruppen zu fünf bis sechs die kleinen Fangboote. Zuerst fallen die groben Beobachtungskörbe an ihren kletnenjschwankendrn Masten auf, von denen die Wal schütze« da» Meer nach seinen großen Ungeheuern absuchen. 2 »utn. UIdNck-tt»nnN>»l Durch diese Luke werden die erlegten Walfische an Deck gezogen Dann sehen wir vorne an ihrem Bug, dem man eine drauf gängerische Form gegeben hat, die Harpunenkanone, die den Walftschschützen bas Geld etnbringt, baß sie sich, wie e» früher an der Tagesordnung war, nach ihrer Rückkehr aus dem Südlichen Eismeer in Sandefjord gleich ein Luxusauto kaufen konnten. Das Bild Sandefjord» ist nicht vollständig, ohne baß er wähnt worden ist, daß hier auch die Walfängerveretnigung ihren Sitz hat, und baß hier die Walfanazeitung heraus- gegeben wird. In deren Kontor wird nämlich über die un gefähr 80 000 Wale, die alljährlich gefangen werden, genau Buch geführt, und nicht nur über ihre Gröbe, sondern auch Uber ihr Geschlecht. Und sogar in japanischen Schriftzügen gehen hier die Meldungen über die an der japanischen Küste erlegten Walfische ein. Der größte Wal, der je erlegt wurde, ivar 27,3 Meter lang und weiblichen Geschlechts. Hier werden auch die internationalen Gesetze kontrolliert, mit denen man das Südliche Eismeer vor derselbe« Ausrottung bewahrt, die das Nördliche EiSmeer erlitten hat. U. U.-U. s Italienische Theaterwoche in Freiburg i. Br. Zur För- derung deS deutsch-italienischen Kulturaustausches veranstaltet auch die Stadt Freiburg i. Br. durch die Städtischen Bühnen unter der Leitung von Intendant Dr. Rtrfer mit Hinzuziehung namhaftester deutscher und italienischer Künst ler eine .Italienische Theatersestwoche", di« Anfäng Mat stattfinden wird. Heinrich pflanz! Noch ein neue« Mitglied der Staatsoper (Llrinrr Steckbrief) Name» Heinrich pfianH Herkunft! Salzburg Studium i wiener Musik- Hochschule Tätig gewesen in r Bern I-2-/;s, Breslau l-ZS bi» l-Z0, Nürnberg Seit l-Z- tn Lasse! am Staatstheater Ab l-fl für mehrer« Jahre an die Staats oper Dresden vrr- pflichtet In Dresden bereit» ein- geführt durch Gast spiele al« Beckmesser („Meistersinger") und Rellermeistrr Han» („Undine") zukn. vu, Linkst Johannesburg In Johannesburg in Südafrika kam es zu schweren Zusammen- stäßen zwischen national grsinn- ten Südafrikanern und der durch Militär verstärkten poliert. Im Verlauf der blutigen Unruhen erlitten lfo Personen Ver legungen. Unser Bild zeigt di« Lloffs-Street in Johannesburg. »uta. ScdrN I>Iia«nIIni»t Recht«, Balkensperre Unsere Hafeneinfahrten sind viel fach durch Ney-, Minen- und Balkensprrren gesichert. Falls es wirklich dem Gegner gelingen sollt«, rin« der äußeren Sperren durchbrechen, so müßte er zum Schluß noch die Balkensperre überwinden, was ihm aber kaum glücken dürfte, denn die starken Lisrnhaken verstricken sich fest um jede» Fahrzeug. »uta. p^-riaixcluk. prrur-ttottmuw Line Harpune zum Walfischfang
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