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Die Eilpost erscheint regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — ,-tO Bogen Tcrt mit 52 äußerst fern ge stochenen u. sauber colo- rirren Kup^ertafeln, die neusten Pari'er, Londo ner und Wrener Moden in etwa 200 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 — 24 Portraits ausge zeichneter Männ->r oder Frauen, oder Abbildun- Redacteur: ijerdittaird Stolle. gen anderer besondere interessanter Gegenstän de.als Extrakupfer ohne Preiserhöhung beigege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 6 Thlr. ohne Kupier .st ,, Kupfer allein 4 Au beziehen durch alle Buchhandlungen, Zei tungs-Expeditionen und Postämter. Verleger: Dritter Jahr gang. G. Wuttig.-Sd. Meißner. 39» Leipzig, den 27. September. 1^39» Gerlrß am schönen T ge Was noch der Herbst Dir schenkt! Schon ruht im Sarkophage DaS Leben halb versenkt. Rü ik ert. Paul F l e m,n i n g, d er .liebende Dichter. § torische Novelle von S. F rankend erg.) WaS Dich betrübt und labt, halt AlleS für erkoren. Nimm Dein Verhängnis an. Laß AlleS u-bereut. Thu, was gethan sein muß und eh' man Dir's gebeut. WaS Du noch hoffen kannst, daö wird noch steiS geboren P, Flemming. Es war am 16. Februar des Jahres 1636 als in Reval, jener vormals ansehnlichen Hansestadt am fin nischen Meerbusen, strahlendes Kerzenlicht durch die kleinen, bleiberahmtcn Fenster der Beletage eines gro ßen, oocy unrcgelma,'gx„ „„h geschmacklosen Hauses herm'edcrleuchtete auf c^en Theil seiner krummen, ecki gen Hauptstraße. Des ahxn, später cingcäschcrtcn Do ns. Jahrgang. mes volltönende Thurmesglocke, verkündete die Grenz mark und die Geburt eines Tages. Die hohen, eiche nen Thürcn, nach damaligem Geschmacke mit grobem Schnitzwcrke versehen, öffneten sich, und heraustratcn Diener mit Wachskerzen, denen Herren und Damen im festlichsten Anzuge folgten. Schwerfällige Caros- scn rasselten vor die Thüre, auch Sänften gewahrte man, um die Gäste in großer Anzahl heimzmührcn. Der reiche Besitzer vieler Seeschiffe, der hochacht bare Handelsherr Niehus, hatte in der damals vicl- geltenden Würde eines Acltcrmanns, an diesem Abende dem zahreichen Schleswig-Holsteinischen Gesandlsckafls- Personale, welches Herzog Friedrich seinem Schwa ger, dem Czar Michael Fcdrowitz, im Spätherbst 1635 »ach Moskau sandte, von wo es dann weiter nach Persien, zum Schach Sefi, in Handelsangclcgen-