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Nebst Beiblatt: „D er Salo II." Deckie erftteint >'/: bis lV» Bogen Tert „nt l bi» 2 sei» gcfto- lbcnc und sauber eolo- rirke Kuvscrtascin 4 bis 8 verstbiebene Ab bildungen der neuesten Pariser, Londoner und Wiener Moden enthal tend, Außerdem werden derselbenjeden Monat die neuesten Schnitte von Kleidern, Ueber- röcken -c, noch gratis beigegeben. Preis des Jahrganges mit Kvfrn, V Thlr. ohne Kxfr, » „ Kpfr,allein» „ Alle Buchhandlungen, Zeitungsexxeditione» und Postämter nehmen Bestellungen an. Redacteur. L-r. Ferdinand Stolle. Verleger: Eduard Meißner in Leipzig. 36. Fünfter Jahrgang. 1841« Unglück durch drei Frauen. Der Großherzog von Toskana, Cosmus III., lebte in seinen Privatverhältnissen höchst unglücklich; nicht weniger glücklich befand sich sein Land unter seiner Regierung. Gleichwohl war dieser Fürst nicht von böser Gemüthsart und hatte sein Unglück ledig lich, wie dieß bei so vielen Männern der Fall ist, den Frauen zu verdanken. Vornehmlich waren es drei Weiber, mit welchen sein Unstern ihn in Ver bindung brachte, diese waren Niemand anders als seine eigene Mutter, die zweite Frau und dritte Tochter. Der Vater von Cosmus, Ferdinand der Zweite mit Namen, war von seiner Gemahlin ge trennt, doch blieb diese Trennung dem Lande ein Geheimniß. Es war diesem aufgeklärten und hoch herzigen Fürsten unmöglich, mit der bigotten und finstern Gemüthsart seiner Gemahlin übereinzustim men. Leider siel die Erziehung des Prinzen ganz der bigotten Mutter und einer fanatischen Geistlich keit anheim. Ersterer übertraf daher bald seine Er zieher an Bigotterie. V. Jahrgang. Ferdinand, der mit Betrübniß den Seelen- und Gemütszustand seines Sohnes erkannte, glaubte durch die Wahl einer geistreichen Prinzessin, die er dem Sohne zur Gemahlin bestimmte, dem durch die Erziehung hervorgebrachten Uebel entgegen zu wirken. Wirklich besaß auch die Prinzessin alle die Eigen schaften, die Ferdinand für seinen Zweck nur wünschen konnte; aber sie waren gleichwohl ohne allen Erfolg. Margarethe Louise, eine Tochter des Herzogs von Orleans, hoffte früher die Gemahlin des Königs von Frankreich zu werden, gleichwohl ward sie, trotz ihres Widerstrebens, von ihrem Vater gezwungen, dem Sohne Ferdinand's die Hand zu reichen. Mit Widerwillen gegen Italien, Toskana und den ihr bestimmten Bräutigam, kam sie in Florenz an. Eine Anzahl von Franzosen begleiteten die Prinzessin, welche sich eine große Herrschaft über sie anmaßten. Es giebt vielfache Beispiele in der Geschichte, auf welche Abwege Frauen, niedern wie höhern Standes, geriethen, wenn sie sich einmal ihren Leidenschaften überließen. Zndeß sind nur wenige so tief gesunken,