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Jeden Memat erscheint cin ganzer Dogen Tekt mit einem illuminirkcn Modcdlatl. so wie cin doxrelt dcdrucklcS Blatt mit Zuschneidemuftcrn oder Patronin. Der ganze Jahrgang wird nicht getrennt und kostet Z Rthl.oder L FI. 24 Kr. Voraukzahlung. Alle Buchhandlungen u. Postämter nehmen Be stellungen darauf an. LZ' Mir; für '.VI'.NUL. Herren - Klei-ermacher nnd MoVefrennde. Sechster Jahrgang. *«». 8. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." ,mi L841 Weimar bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Redakteur! Ferdin. Freiherr von Biedenfeld. Allgemeines. ' Bericht von Professor k'o»taino-?Lre. ^ie Mode spricht sich bereits entschiedener aus: die Revers werden breit und fliegend, d. h. sie erhalten kei nen scharf markirtcn Bruck; der Kragen wird in's Viereck gebrochen und seiner ganzen Lange nach brei ter, ohne hinten einen Ausschnitt zu erhalten; das Halsloch wird niedrig, die Spitze wenig offen, das Revers viel breiter, als der Kragen, die Brust und die untere Spitze des Vorderthcils abgerundet; das Schoß oben kreisförmig ausgeschnitten, unten sehr stark gerundet; die Taille langer, d. h., etwas weniger kurz, als im vergangenen Jahr; der Aermel stets knapp und ohne Watte; der Aufschlag niedrig, gespalten mit vier Knopflöchern. Die Rücken schneidet man völlig, aber die Taille ist in Betreff der Carrure schmal, jedoch .bestimmt darüber mehr der Schulterbau des Kunden, als eine eigentliche Modevorschrift; indessen ist jeden falls die kleine Carrure sehr schmal. Unter kleiner Car rure verstehe ich den Raum, der das Achselstück von Der Elegante. VI. dem Rücken mit der Seite trennt, mithin einen Theil des Armlochs bildet. Die geraden und kurzen Oberröcke kommen sehr in Aufnahme. Der Schnitt daran ist gerade, ohne Kreuzung; Revers und Kragen sind breit, das Hals loch ist niedrig, aber der Bruch ist hoch und die Vor- derthcile legen sich immer so an die Brust an, als wenn sie zugeknöpft waren; die Spitze ist klein und wenig offen; das Revers breiter, als der Kragen; das Bordertheil des Schoßes ist kurz, nicht weit, mit bro- chirter Seide gefüttert; der Kragen wird hinten nicht ausgeschnitten und hat stets einen niedrigen Bruch, um den Kopf für jede Bewegung frei zu lassen; der Rücken ist völlig, aber das Untertheil der Taille stark ausge höhlt; das Hintertheilschoß hat eine Frackfalte, zwei Knüpfe an der Taille und zwei andere unten an der Falte. An Fracken und Oberröcken schneidet man das Armloch über der Achsel stark aus, während es unter dem Arm beinahe flach gehalten wird; der Aermel wird knapp genäht, aber am Untertheil etwas völlig gehal ten, worauf man das Achselstück etwas freier macht und der Arm sich heben kann, ohne den Nock vom Körper abzuziehen. 6