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Lcden M»nal erscheint ein ganzer Dogen Text mit einem illuminirten Modcblatt, so wie ein doppelt bedrucktes Blatt mit Zuschneidemusteru oder Patronen. Der ganze Jahrgang wird nicht getrennt und koket S Rthl. oder S Fl. LIKr. Vorauszahlung. Alle Buchhandlungen u. Postämter nehmen Be stellungen darauf an. irr für Herren-Kleidermacher und Modefreunde. „Daö Reich der Moden hat keine Grenzen." Elfter Jahrgang. Juni 1846. Weimar, bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Rcdacteur: Ferdin. Freiherr von Biedcnfeld. Modebilder und Patronen. Selten haben sich Frühlings- und Sommertrachtcn so traulich und verwandtschaftlich mit einander ver schmolzen, wie in diesem Jahre, und das ist nicht ge rade daö Unvernünftigste dieses Jahres. Doch be hauptet die Mode ihr uraltes Anrecht aus ein Bis chen Unsinn auch Heuer, indem mit dem Steigen der Sonne am Himmel die Krempen der Hüte von Woche zu Woche schmäler werden und bei einigen Fabriken be reits fast gänzlich verschwunden sind. Es ist eine Schande, daß es auch bei uns Thoren genug giebt, eine solche Augen verderbende und schönheitswidrige Albernheit nachzumachen. Aber das Reden hilft nichts, wir scheinen einmal so bleiben zu wollen! Fig. 29. Stadtanzug: sehr einfacher und solider Art, von allen Ertremen sich fern haltend, für alle Nüancen in Farbenzusammenstellung geeignet und dabei kleidsam. Fig. 30. Stadtanzug: eleganter, offener, wo bei das Zuknöpfen des Rockes sich weder bequem noch hübsch macht. Fig. 31. Reitkleid: sogenannter Phantasie anzug, der sich ebenfalls an die richtige Mitte zwischen Der Elegante. XI. beiden Ertremen der Uebertreibung hält und in den Farben ein hübsches Ganzes bildet. Leichte Borten einfassung umgelegt. Fig. 32. Stadtanzug: etwas bunt, aber nett zusammengestellt, sommerlich leicht, erscheint auch häufig mit leichterer Halsbinde und bloßer Wäsche. Fig. 33. Frack ä la kranyaiss von hinten, eine der jetzigen Lieblingstrachten. Wer sie hübsch findet, mag der Mode treu bleiben, wir können dieses Hintertheil nicht für hübsch erklären, indem, wenn ein mal ein Frack getragen werden soll, Leichtigkeit und Grazie dabei erste Hanptbedingung sind und beide hier einer gewissen Schwere und Unbeholfenheit Platz ge macht haben. Patrone 35. Frack. Fig. 1, Rücken: Längen, 0, 1, 12, 15, 36, 51, 98. Breiten, 0, 6, 20. Taille, 5, 11. Unten, 16. Fig. 2, Vordertheil: Längen, 0, 4, 8, 12, 20, 26, 40, 50, 53, 58. Breiten, 0, 23, 24, 36. Spitze, 4, 16, 11, 40.